Kartoffelkäfer bekämpfen: Tipps zur natürlichen Bekämpfung

Dominic
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Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und gehöre natürlich den passionierten Hobbygärtnern an. Meine ersten Wassermelonen habe ich bereits im Alter von 7 Jahren geerntet. Momentan finde ich Themen in Bezug auf die Interaktion von Pflanzen mit anderen Lebewesen und der Umwelt besonders interessant.

Mein Lieblingsobst: Ganz klar Avocados
Mein Lieblingsgemüse: Eigentlich alles, außer Rosenkohl

Die Schädlinge können ganze Kartoffelernten vernichten. Wir verraten, welche Mittel gegen den Kartoffelkäfer helfen und wie man ihn auf natürliche Weise bekämpft.

Kartoffelkäfer auf einem Blatt
Die ausgewachsenen Kartoffelkäfer und vor allem die Larven sind sehr gefräßig [Foto: Dario Sabljak/ Shutterstock.com]

Kartoffelkäfer können zur echten Plage werden, nicht umsonst wurden viele Eltern und Großeltern als Kinder zum „Kartoffelkäfer-Sammeln“ verdonnert, um die Ernte zu retten. Daher ist es wichtig, den Schädling frühzeitig zu erkennen und ihm vorzubeugen. Falls es dafür schon zu spät sein sollte, gibt es aber auch verschiedene Möglichkeiten der Bekämpfung, die von Hausmitteln und biologischen Mitteln bis hin zu chemischen Spritzmitteln reichen.

Kartoffelkäfer: Herkunft und Eigenschaften

Der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) zählt zu den Blattkäfern und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Die Einschleppung nach Europa geschah bereits Ende des 19. Jahrhunderts und es dauerte nicht lange, bis der Kartoffelkäfer zu einem Schädling wurde. Zu dieser Zeit gab es noch keine wirksamen Pflanzenschutzmittel und so blieb den Leuten nichts anders übrig, als die Käfer von den Kartoffelfeldern abzusammeln. Erst mit dem Einzug moderner Pflanzenschutzmittel konnte der Kartoffelkäfer wirkungsvoll bekämpft werden. Die frühen Pflanzenschutzmittel waren allerdings so giftig, dass die Kartoffeln heutzutage wohl nie auf den Markt gekommen wären.

Um den Käfer möglichst effektiv zu bekämpfen ist es hilfreich seinen Lebenszyklus zu verstehen. Im Frühling, wenn die ersten Kartoffeln austreiben, erwacht auch der Kartoffelkäfer und verlässt sein Winterquartier. Nachdem die Käfer den Erdboden verlassen haben, beginnen sie an den kleinen Kartoffeltrieben zu fressen und legen ihre Eier auf der Blattunterseite der Kartoffeln ab. Je nach Witterung schlüpfen nach drei bis zwölf Tagen die Larven aus den Eiern und beginnen deutlich stärker als die erwachsenen Tiere an den Pflanzen zu fressen. Die Larven durchlaufen vier Entwicklungsstadien, bevor sie sich zu erwachsenen Käfern entwickeln.

Erwachsener Kartoffelkäfer auf Blatt
Der Kartoffelkäfer stammt ursprünglich aus Nordamerika [Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock.com]

In den beiden ersten Larvenstadien sind die Larven sehr empfindlich gegenüber Pflanzenschutzmaßnahmen und haben auch noch keinen großen Hunger. Ist allerdings das dritte Larvenstadium erreicht, geht das große Fressen los und auch biologische Insektizide wirken nun weniger gut. Aus diesem Grund sollten die Larven immer in einer frühen Entwicklungsphase bekämpft werden. Bei trockener Witterung sind innerhalb eines Jahres bis zu zwei Generationen von Kartoffelkäfern möglich. Erfolgt gleich bei der ersten Generation eine effektive Bekämpfung, ist die Anzahl der Kartoffelkäfer in den folgenden Generationen niedriger und schon fast zu vernachlässigen.

Tipp: Eine Übersicht über weitere Kartoffelkrankheiten und Schädlinge finden Sie in unserem Spezialartikel.

Kartoffelkäfer und -larven erkennen

Erwachsene Kartoffelkäfer sind circa ein Zentimeter lang und fallen durch ihr sehr charakteristisches Aussehen auf: Sie sind gelb und haben schwarze Längssteifen auf dem Rücken. Neben der Identifizierung des erwachsenen Käfers, sollten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Larven legen. Die kompakten, roten Larven sind an ihren seitlichen schwarzen Punkten ebenfalls leicht zu erkennen. Falls Sie besonders gute Augen haben, können Sie vielleicht auch die leuchtend orange-gelben Eier auf der Blattunterseite erkennen. Die Eier sind in einem runden Gelege angeordnet.

Kartoffelkäfer-Larven
Die Kartoffelkäfer-Larven sind rot mit charakteristischen schwarzen Punkten an der Seite [Foto: Afanasiev Andrii/ Shutterstock.com]

Schadbild des Kartoffelkäfers

Ein Befall durch den Kartoffelkäfer ist relativ leicht zu erkennen. Bereits ab dem ersten Austrieb der Kartoffeln, müssen Sie mit Fraßspuren rechnen. Da die Kartoffelpflanze wegen ihrer giftigen Inhaltsstoffe von vielen Schädlingen verschmäht wird, sind bei deutlichen Fraßspuren oft Kartoffelkäfer die Übeltäter. Genauer gesagt: Die älteren Larven des Käfers sind für die abgefressenen Blätter verantwortlich. Sind genug Larven vorhanden, können sie eine Kartoffelpflanze bis auf die dicken Blattrippen abfressen. Das bedeutet dann meist auch ein Totalausfall der Ernte.

Überblick: Kartoffelkäfer-Befall erkennen

  • Kartoffelkäfer sind etwa ein Zentimeter groß und auffallend gelb gefärbt, mit schwarzen Längsstreifen auf dem Rücken
  • Kartoffelkäferlarven sind rot gefärbt und zeigen schwarze Punkte an der Seite
  • Direkt nach dem Austrieb sind Fraßspuren an den Blättern und Triebspitzen zu erkennen

Tipp: Wir empfehlen Ihnen bereits bei den ersten Fraßspuren durch Larven ein biologisches Mittel zur Bekämpfung einzusetzen. Unser rein pflanzliches Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem basiert auf hochwirksamen Neemöl und sorgt für einen schnellen Fraßstopp.

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Dem Kartoffelkäfer vorbeugen

Da die Kartoffelkäfer im Frühling mit den austreibenden Kartoffeln aus dem Boden kommen, bringen Netze oder Ähnliches nichts. Anbaupausen haben nur einen Effekt, wenn im gesamten Garten jahrelang keine Kartoffeln angebaut werden, da Kartoffelkäfer auf der Suche nach Futter Strecken bis 500 m Länge spielend überwinden. Aber es gibt durchaus Mittel und Wege, um die Wahrscheinlichkeit eines bedrohlichen Kartoffelkäferbefalls zu senken.

Sehr wirksam ist es, im Frühjahr bereits die ersten Kartoffelkäfer zu erkennen und schnell zu handeln. Daher empfehlen wir Ihnen ab Anfang Mai nach den erwachsenen Tieren Ausschau zu halten. Im Juni ist dann mit den ersten Larven zu rechnen.

Kartoffelkäfer-Larven auf einer Pflanze
Das typische Schadbild wird vor allem durch die Larven verursacht [Foto: ProfStocker/ Shutterstock.com]

Auch das Timing beim Kartoffelanbau kann einem Befall vorbeugen. Wenn Sie Ihre Kartoffeln vorgetrieben unter die Erde bringen, haben sie vor den Kartoffelkäfern einen Wachstumsvorsprung. Die Kartoffelkäfer und ihre Larven richten weniger Schaden an den Kartoffelpflanzen an und eine Bekämpfung können Sie so möglicherweise umgehen. Zusätzlich und gerade wenn Sie häufig Probleme mit Kartoffelkäfern haben, lohnt sich der Einsatz von frühreifen Kartoffelsorten. Auch hier kann der gemeine Kartoffelkäfer dann nicht mehr sein volles Schadpotential ausschöpfen.

Zusätzlich können Nützlinge die Anzahl von Kartoffelkäfern senken. Sorgen Sie also für viele Rückzugsgebiete, damit möglichst viele Nützlinge in Ihrem Garten für Sie „arbeiten“. Zu den gegen Kartoffelkäfer nützlichen Insekten gehören vor allem räuberische Wanzen und Laufkäfer.

Zusammenfassung: Wie sie einem Befall durch Kartoffelkäfer vorbeugen können

  • Anbaupausen in 500 m Umkreis einhalten
  • Ausschau halten: Ab Mai nach ausgewachsenen Kartoffelkäfern; ab Juni nach Larven
  • Kartoffeln vortreiben, um Ihren Kartoffeln einen Wachstumsvorsprung zu geben
  • Frühreife Sorten helfen den Ertragsverlust zu reduzieren
  • Nützlinge wie räuberische Wanzen und Laufkäfer fördern

Tipp: Mit einer blühenden Blumenwiese zaubern Sie nicht nur einen Blickfang in Ihrem Garten oder im Topf auf dem Balkon, sondern fördern auch Nützlinge gegen den Kartoffelkäfer. Unser Plantura Nützlingsmagnet ist eine Saatgutmischung mit über 20 verschiedenen Pflanzen, die Ihnen das Anlegen eines solchen Nützlingsparadieses ermöglicht.

Kartoffelkäfer und Eier
Ein starker Befall kann durch frühes Erkennen der Käfer verhindert werden [Foto: Kuttelvaserova Stuchelova/ Shutterstock.com]

Kartoffelkäfer bekämpfen

Bei der Bekämpfung des Kartoffelkäfers ist neben der Wahl des richtigen Mittels auch der Bekämpfungszeitpunkt von entscheidender Bedeutung. Da der erwachsene Kartoffelkäfer im Prinzip keinen erwähnenswerten Schaden verursacht, ist seine Bekämpfung zweitrangig. Viel wichtiger ist die Bekämpfung der ersten Larvengeneration im Frühjahr. Wird diese Larvengeneration effektiv bekämpft, kann sich über das Jahr keine große Kartoffelkäferpopulation mehr aufbauen. Sie haben dann unter normalen Bedingungen Ruhe vor dem Kartoffelkäfer und können entspannt auf die Kartoffelernte warten.

Wir empfehlen bei einem Befall im Frühjahr direkt zu einem biologischen Mittel zu greifen. Präparate auf Neemölbasis sind eine hervorragende Möglichkeit, Kartoffelkäfer auf pflanzliche Weise zu bekämpfen. Unser Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem basiert auf diesem wertvollen Neemöl. Das pflanzliche Mittel sorgt für einen schnellen Fraßstopp und ist nicht bienengefährlich. Zur Anwendung an der Kartoffel werden einfach 2,5 Milliliter Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem mit 300-700 Milliliter Wasser gemischt. Mit dieser Emulsion können dann circa zehn Quadratmeter Kartoffeln behandelt werden. Da der Wirkstoff von der Pflanze aufgenommen wird, werden auch versteckte Insekten erreicht. Ein wichtiger Punkt: Die Larven des Kartoffelkäfers werden in ihrer Entwicklung immer widerstandsfähiger gegen Spritzmittel. Am besten wird das Pflanzenschutzmittel deswegen kurz nach dem Eischlupf im Frühjahr aufgetragen. Wie bei jedem Pflanzenschutzmittel ist es auch bei Bio Schädlingsfrei Neem eine richtige Anwendung wichtig, um einen maximalen Behandlungserfolg zu erzielen, sowie Umwelt und Anwender zu schonen – lesen Sie immer vor Gebrauch erst den Beipackzettel.

Tipp: Unser Bio-Schädlingsfrei Neem kann auch im Freiland oder in Wohnräumen gegen andere beißende, blattminierende oder saugende Insekten, wie Blattläuse eingesetzt werden.

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Kartoffelkäfer natürlich mit Nützlingen bekämpfen

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Nützlinge im Erwerb, welche in der Lage sind, den Kartoffelkäfer wirklich gut zu bekämpfen. Wir können an dieser Stelle nur auf die vorbeugenden Maßnahmen verweisen. Durch das Fördern von natürlich vorkommenden Gegenspielern, wie Laufkäfern oder räuberischen Wanzen senken Sie die Wahrscheinlichkeit einer Massenvermehrung. So können Sie einer Pflanzenschutzmaßnahme mit Pflanzenschutzmitteln möglicherweise aus dem Weg gehen.

Kartoffelkäfer biologisch bekämpfen: Hausmittel und Co.

Die älteste und zugleich mühsamste Methode ist das Absammeln der Kartoffelkäfer. Für eine gute Bekämpfung sollten aber auch die Larven abgesammelt und die Eigelege ebenfalls zerdrückt oder abgestrichen werden. Bei einzelnen Kartoffelpflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse mag das noch unproblematisch sein. Sind sie allerdings stolzer Besitzer eines größeren Kartoffelbeetes, ist das Absammeln eine fast unlösbare Aufgabe. Es kostet einfach sehr viel Zeit. Wenn Sie sich doch für dieses Mittel entscheiden, dann empfehlen wir das Absammeln am Morgen durchzuführen. Andere Hausmittel, die oft im Zusammenhang mit Kartoffelkäfern erwähnt werden, sind hingegen fast wirkungslos. Zu diesen Mittel gehören:

  • Gesteinsmehl
  • Holzasche
  • Spritzbrühen aus Farn oder Minze

Für die biologische Bekämpfung des Kartoffelkäfers steht für den ökologischen Landbau ein Bakterienprotein, welches selektiv auf den Schädling wirkt, zur Verfügung. Dieses Protein aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis ssp. tenebrionis ist aber nicht für den Privatanwender zugelassen. Das für den Hobbygärtner erhältliche Protein aus Bacillus thuringiensis ssp. aizawai wirkt zwar gut gegen Raupen aber nicht gegen den Kartoffelkäfer. Unser Plantura Zünslerfrei XenTari® enthält dieses wirkungsvolle Protein und ermöglicht Ihnen Freifressende Schmetterlingsraupen an Buchsbäumen, Kohlpflanzen und Obstbäumen zu bekämpfen.

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Kartoffelkäfer mit chemischen Mitteln bekämpfen

Pflanzenschutzmittel sind häufig schädlich für Nützlinge und andere Insekten in Ihrem Garten. Für den Privatgarten empfehlen wir daher immer biologische Maßnahmen anzuwenden. Der Kartoffelkäfer ist gegen einen der beliebtesten Wirkstoffe in der chemischen Bekämpfung, die Pyrethroide, weitgehend resistent, schlicht weil dieses Mittel in der Vergangenheit häufig angewendet wurde. Auch gegen den ähnlichen biologischen Wirkstoff Pyrethrum aus der Chrysantheme sind die meisten Kartoffelkäfer resistent. Wir raten dringend davon ab, den Kartoffelkäfer mit diesen beiden Wirkstoffen zu bekämpfen, da die Resistenz dadurch weiter gefördert wird.

Mit diesen Tipps steht einer erfolgreichen Kartoffelernte nichts mehr im Wege. Übrigens: Kartoffeln müssen nicht immer gelb sein. Es gibt eine bunte Kartoffelvielfalt, aus der Sie spannende Sorten wählen können.

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