pH-Wert des Bodens bestimmen: Wie man alkalische & saure Böden erkennt

Kati
Kati
Kati
Kati

Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Der pH-Wert des Bodens ist ein entscheidender Faktor für Pflanzenwachstum – das wissen viele Gärtner. Wir erklären Ihnen einfach, was der Boden-pH-Wert mit saurem Boden und alkalischem Boden zu tun hat und wie Sie den Säuregrad beeinflussen.

pH-Wert des Bodens wird gemesse
Den pH-Wert zu messen lohnt sich für viele Gartenbesitzer [Foto: kram-9/ Shutterstock.com]

Der pH-Wert des Bodens verdeutlicht über eine einzige Zahl, ob ein Boden eher sauer, neutral oder alkalisch ist. Die Buchstaben pH stehen für potentia Hydrogenii, was aus dem Lateinischen übersetzt „Potential/Kraft des Wasserstoffs“ bedeutet und den Gehalt sowie die Aktivität von Wasserstoff im Boden bezeichnet. Je mehr Wasserstoff im Boden vorhanden ist, umso saurer ist dieser und umso niedriger ist der gemessene Boden-pH-Wert.
Doch von welchem Interesse ist der pH-Wert des Bodens oder gar der Gehalt von Wasserstoffionen für einen Gärtner?
Der pH-Wert beeinflusst etliche chemische und biologische Prozesse im Boden. Nährstoffverfügbarkeit, Aktivität des Bodenlebens, Krümelstruktur und damit ganz direkt auch das Pflanzenwachstum hängen vom Säuregrad des Bodens ab. Nicht umsonst kann man für alle Nutzpflanzen einen optimalen Boden-pH-Wert finden, bei dem sie bestmöglich wachsen können.

Tipp: Mitteleuropäische Böden haben am häufigsten einen schwach sauren pH-Wert von 5,5 bis 6,5 und dieser Bereich ist auch für einen sehr großen Teil unserer Nutz- und Zierpflanzen optimal. Exotische oder sehr spezielle Pflanzen benötigen aber unter Umständen einen mehr sauren oder mehr basischen Boden. Außerdem gibt es im mitteleuropäischen Raum auch viele Gebiete, deren Bodensäuregrad stark von diesem Standard abweicht. Es lohnt sich also, sich mit dem pH-Wert des eigenen Bodens zu beschäftigen – mit dem Ziel, das Pflanzenwachstum im Garten, so gut es geht, zu unterstützen.

pH-Wert Skala
Die pH-Skala reicht von 0 bis 14, Böden bewegen sich in Bereichen von 3 bis 10

pH-Wert des Bodens bestimmen

Gerade wenn Sie einen Garten oder ein Stück Acker erst erstanden haben, ist es sehr interessant zu erfahren, welchen pH-Wert der Boden hat. Denn nach diesem Wert können Sie begründet entscheiden, welche Pflanzen hier gut wachsen werden oder ob der Säuregrad nicht vielleicht sogar noch verändert werden sollte.

Tipp: Für viele Gartenbesitzer ist vor allem der Rasen eine wichtige Komponente des Gartens. Der geeignete pH-Wert für Rasen liegt je nach Bodenart zwischen 5,5 und 7,5. Häufig kommt es zu Problemen mit Moos, anderen Unkräutern oder schlicht zu einem geringen Rasenwachstum durch einen abweichenden Säuregrad. Wer also im Voraus prüft, welchen Säuregrad der eigene Boden hat, kann sich viel Frust ersparen. Auch der Boden unter bestehenden Rasenflächen kann somit verbessert werden, nämlich indem Sie den Rasen kalken.

Eimer mit Kalk im Garten
Kalk zu verteilen hilft, den pH-Wert des Bodens anzuheben, wenn er zu niedrig ist [Foto: Vasyl Nagernyak/ Shutterstock.com]

Es gibt verschiedene Methoden, den pH-Wert des Bodens einzuschätzen. Diese sind für Gartenbesitzer recht einfach anwendbar:

pH-Bodentest

Es existiert eine ganze Bandbreite verschiedener Bodentester, derer Sie sich bedienen können: Beispielsweise sind einfache und eher ungenaue pH-Bodentests mit einem Indikatorpapier oder spezielle Test-Kits, die den pH-Wert über den Farbumschlag einer Flüssigkeit anzeigen, erhältlich. Außerdem gibt es digitale pH-Wert-Messgeräte bis hin zu hochprofessionellen Laboruntersuchungen, die neben dem pH-Wert des Bodens und den Nährstoffgehalten auch die Bodenart bestimmen.
Tatsache ist, dass die jeweilige Testmethode beeinflusst, welches Ergebnis man erhält. Einfache Tests benutzen Wasser oder destilliertes Wasser, um den pH-Wert zu messen, Labore verwenden in der Regel Calciumchlorid-Suspensionen. Digitale Messgeräte messen sogar direkt im Boden, indem der zwischen zwei Messelektroden fließende Strom gemessen und als pH-Wert interpretiert wird.
Am zuverlässigsten und vergleichbarsten sind die Messungen aus spezialisierten Laboren. Alle anderen Methoden können nur als Näherung betrachtet werden, die allerdings im Hobby-Garten-Bereich in der Regel auch völlig ausreichend sind.

Tipp: Wenn Sie selbst einen pH-Test Ihres Bodens mit einem Test-Kit oder einem Indikatorstreifen durchführen wollen, achten Sie darauf, dass Sie destilliertes Wasser verwenden und die Suspension möglichst 25 °C warm ist. Denn der gemessene pH-Wert wird durch die Temperatur und im Wasser gelöste Stoffe beeinflusst.

Test-Kit zum Messen des pH-Werts
Test-Kits zum Messen des Boden-pH-Wertes gibt es in verschiedenen Ausführungen [Foto: tanakornsar/ Shutterstock.com]

Zeigerpflanzen für den pH-Wert des Bodens

Wie oben schon erwähnt, bevorzugen Pflanzen stets einen gewissen pH-Wert-Bereich. Auf einem viel zu sauren oder basischen Boden gehen sie ein oder keimen gar nicht erst aus, während sie bei passenden pH-Werten prächtig gedeihen oder sich sogar reichlich vermehren.
Der positive Nebeneffekt ist, dass man einige Wildpflanzen oder Unkräuter als Indikator, also „Anzeiger“, für Bodeneigenschaften nutzen kann. Gute Indikator-Pflanzen („Bio-Indikatoren“) sind natürlich nur die Gattungen und Arten, welche sich eben sehr auf einen schmalen pH-Bereich spezialisiert haben. Allerweltspflanzen wie etwa der Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) oder die Vogelmiere (Stellaria media), die scheinbar überall wachsen, sind somit keine guten Indikatorpflanzen, denn sie tolerieren verschiedenste Bedingungen.
Wenn Sie eine dieser Pflanzen in Ihrem Garten gesund und in großer Zahl wachsen sehen, können Sie darüber grob abschätzen, ob Ihr Boden sauer oder basisch ist:

Bio-Indikatoren für saure BödenBio-Indikatoren für basische Böden
Gelbklee (Medicago pupulina)
Hasenklee (Trifolium arvense)
Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
Kornblume (Centaurea cyanus)
Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
Sumpfbaldrian (Valeriana dioica)
Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor)
Ackersenf (Sinapsis arvensis)
Feldrittersporn (Consolida regalis)
Ysop (Hyssopus offcinalis)
Sauerampfer
Wächst bei Ihnen viel Sauerampfer, haben Sie sehr wahrscheinlich einen sauren Boden [Foto: Vankich1/ Shutterstock.com]

Was bedeutet der pH-Wert meines Bodens?

Wird der pH-Wert des Bodens gemessen, erhalten Sie im Grund eine Maßzahl dafür, wie viel Wasserstoff im Boden vorhanden ist und wie aktiv er ist. Je nachdem, in welcher Menge der Wasserstoff im Verhältnis zum Sauerstoff im Boden vorkommt, finden sich unterschiedliche Verbindungen dieser zwei Elemente in der Bodenlösung: Insbesondere Oxonium-Ionen (H3O+), Wasser (H2O) und Hydroxid-Ionen (OH) sind immer vorhanden, finden sich aber je nach Säuregrad des Bodens in unterschiedlicher Menge.

Saurer BodenNeutraler BodenBasischer Boden
pH-Wert3 – 6,577,5 – 9
Vorkommen von Wasserstoff (H+)Wasserstoff ist vor allem als H3O+ (Oxonium) im Boden zu finden.Wasserstoff ist vor allem als H2O (Wasser) im Boden zu finden.Wasserstoff ist vor allem als OH- (Hydroxid) im Boden zu finden.
Verhältnis Wasserstoff zu Sauerstoff3:12:11:1

Ein saurer Boden enthält also viel Oxonium, ein neutraler Boden vor allem neutrales Wasser und ein basischer Boden viel Hydroxid.
Letztlich ist es das Vorhandensein dieser drei Verbindungen, welches die Auswirkungen auf den Boden hervorruft. Sie beeinflussen indirekt zum Beispiel die Nährstoffverfügbarkeit, die Aktivität der Bodenorganismen und das Maß der Humusbildung.

Boden-pH-Wert wird getestet
Professionelle Labor-Tests messen zuverlässiger, welchen pH-Wert der Boden hat [Foto: Microgen/ Shutterstock.com]

Saurer Boden (pH < 5,5)

Auf sauren Böden, in denen viel reaktionsfreudiges Oxonium zu finden ist, werden sonst schwer verfügbare Nährstoffe gelöst, Salze und Minerale zersetzt und damit sind einige Spurennährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink besser verfügbar. Allerdings können bei zu starker Säure auch Stoffe frei werden, die den meisten Pflanzen schaden – etwa Aluminium. In eher sauren Böden fühlen sich Pilze und pilzliche Mikroorganismen sehr wohl, während zahlreiche Bodenbakterien nicht überleben können. Das hat Auswirkungen auf die humusbildenen Prozesse im Boden: Auf sauren Böden entsteht mithilfe der Pilze im Boden ein hellerer, weniger hochwertiger Humus von rötlicher Farbe.

Warum wird der Boden sauer?

Saure Böden entstehen, wenn die Minerale im Boden die ständig versäuernde Wirkung von leicht saurem Regenwasser, verrottendem organischen Material, sauer wirkenden Düngern und Wasserstoff absondernden Pflanzenwurzeln nicht ausgleichen können. Man spricht von der sogenannte Pufferkapazität des Bodens. Sandböden etwa sind schlechter „gepuffert“ als Tonböden und können daher schneller und stärker versauern – zu beobachten ist das zum Beispiel im Moor, einem rein organischen Boden ohne Gesteinsanteile. Hier puffern keine Gesteine wie Kalkstein die Versäuerung ab und so wird das Moor immer saurer. Auch Wassersättigung und Staunässe führen übrigens zu Säure im Boden, denn Kohlenstoffdioxid aus der Luft reagiert unter Sauerstoffabschluss zu Kohlensäure – auch das ist ein Grund dafür, dass die sehr nassen Moore besonders sauer sind.

Welche Pflanzen wachsen auf saurem Boden?

An (sehr) saure Böden sind nur wenige Spezialisten angepasst, etwa Moorbeetpflanzen wie Hortensien (Hydrangea), Rhododendren und Azaleen (Rhododendron), Heidelbeeren (Vaccinium), Lavendelheiden (Pieris), Heiden (Calluna, Erica), viele Süßgräser (Poaceae), Skimmien (Skimmia) und Prachtglöckchen (Enkianthus campanulatus).

Scheinbeere
Auf sauren Böden wachsen zum Beispiel die säureliebenden Scheinbeeren gut [Foto: Anna Gratys/ Shutterstock.com]

Alkalischer Boden (pH > 7)

In basischen Böden, in denen mehr Hydroxid zu finden ist, fühlen sich bakterielle Bodenorganismen wohler als in sauren Böden. Das führt wiederum dazu, dass viele organisch gespeicherte Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphate und Kalium bei hohen pH-Werten besser verfügbar sind, denn die Bodenorganismen setzen sie frei. Häufig verbessert sich durch einen steigenden Boden-pH-Wert auch die Bodenstruktur, der Boden wird krümeliger und lockerer. Auf extrem alkalischen Böden sind allerdings wichtige Spurennährelemente kaum noch verfügbar, sodass das Pflanzenwachstum wieder behindert wird und die Fruchtbarkeit sinkt.

Warum wird der Boden alkalisch?

Alkalische Böden entstehen, wenn sich ein Boden auf einem sehr kalkreichen Gestein entwickelt, klassischerweise auf Kalkstein. Auch Böden mit hohem Ton- oder Silikatgehalt können freiwerdenden Wasserstoff immer wieder (über-)kompensieren, sodass sich im Verhältnis nur wenig Oxonium in der Bodenlösung befindet. Ein gutes Beispiel sind die sehr fruchtbaren Schwarzerden und Braunerden der Hildesheimer Börde, deren hoher pH-Wert aus dem hohen Löss-Anteil im Mineralanteil des Bodens resultiert.

Welche Pflanzen wachsen auf alkalischem Boden?

Auf basischen Böden wachsen nur wenige Pflanzen besonders gut. Einige Kakteen und Sukkulenten bevorzugen einen neutralen bis schwach alkalischen Boden, außerdem Gebirgspflanzen wie die Kuhschelle (Pulsatilla), Strohblumen (Helichrysum), aber auch Gartenpflanzen wie Zwiebelartige (Allium), Schwarzwurzeln (Scorzonera) und Lavendel (Lavandula) lieben hohe pH-Werte.

blühende Kuhschelle
Die Kuhschelle kann nur auf kalkreichen Böden gedeihen [Foto: FunFamilyRu/ Shutterstock.com]

Schwach saurer oder neutraler Boden (pH 5,5 – 7)

In der goldenen Mitte, also im schwach sauren, schwach alkalischen oder neutralen Boden ist die Bodenstruktur gut und alle Nährstoffe sind ausreichend verfügbar. Kein Wunder, dass die meisten Pflanzen einen solchen Zustand bevorzugen. Wer einen schwach sauren oder neutralen Boden sein Eigen nennt, muss in der Regel nicht mehr mit Kalk oder anderen Mitteln arbeiten, sondern kann direkt mit der Düngung und Pflanzung beginnen. Ein Großteil der Böden in Deutschland ist schwach sauer und auch ein Großteil der bei uns heimischen Pflanzen ist daran angepasst.

Warum ist der Boden schwach sauer oder neutral?

Böden mit einem ausgewogenen Säuregrad sind in der Lage, versäuernde Einflüsse abzupuffern, indem sie mit Tonmineralen und Metalloxiden (wie Eisenoxid) Wasserstoff neutralisieren und somit den pH-Wert stets zwischen 5 und 8 halten. Auch geringe Mengen Kalkstein sind oftmals vorhanden. Zusätzlich wirkt Humus als Puffer und stabilisiert den pH-Wert. Lehmige, humose Böden auf Kalkstein, wie sie häufig in Deutschland vorkommen, sind also oft schwach sauer bis neutral.

Welche Pflanzen wachsen auf schwach saurem oder neutralem Boden?

Die meisten Kulturpflanzen und Zierpflanzen bevorzugen einen mittleren Säuregrad. Nur Spezialisten (Moorbeetpflanzen, Wüstenpflanzen, Tropenpflanzen, …) aus fernen Ländern oder solche, die an ganz besondere Bedingungen angepasst sind, können auf schwach sauren bis neutralen Böden nicht gut überleben.

verschiedene Pflanzen in einem Beet
Die meisten unserer Nutz- und Zierpflanzen benötigen einen schwach sauren pH-Wert [Foto: Arina P Habich/ Shutterstock.com]

Tipp: Mit dem Boden statt gegen den Boden
Wenn der Boden im eigenen Garten eben nicht nur schwach sauer oder neutral ist, sondern sich eher in einem Extrembereich bewegt, hat man zwei Optionen: Man kann erstens versuchen, den Boden durch Zugabe entsprechender Hilfsstoffe zu verändern. Das Verändern des pH-Wertes großer Flächen verschlingt häufig viel Geld, insbesondere wenn der pH-Wert extrem sauer oder alkalisch ist. Außerdem gelingt die Veränderung manchmal nicht dauerhaft, sondern der Boden kehrt durch die bodenbildenden Materialien wieder zu seinem individuellen pH-Wert zurück. Wer einen stark sauren oder alkalischen Boden besitzt, kann zweitens also in Erwägung ziehen, einfach spezialisierte Pflanzen zu wählen, die eben diese Bedingungen lieben – und andere Pflanzen zum Beispiel in Kübeln oder Hochbeeten mit hochwertigen Pflanzerden wie unseren Plantura Bio-Erden zu pflanzen.

herbstlicher Garten
Wer einen sauren Boden hat, kann nach Herzenslust Heide und Rhododendron pflanzen [Foto: siriuslena/ Shutterstock.com]

pH-Wert des Bodens ändern

Ihr Boden ist für Ihre Zwecke minimal zu sauer oder zu alkalisch oder er ist durch jahrelange Fehler in der Bewirtschaftung aus dem Gleichgewicht geraten? Wer den pH-Wert seines Bodens dauerhaft verändern möchte, sollte jährlich den pH-Wert kontrollieren und kann Folgendes tun, um den Wert zu verändern.

Boden zu sauer

Ein leicht zu saurer Boden, zum Beispiel mit einem pH-Wert von 5, lässt sich leicht mit Kalk korrigieren. Welche Art von Kalk verwendet werden sollte, hängt allerdings von der Bodenart ab: Sandige Böden lassen sich beispielsweise leichter beeinflussen als tonreiche Böden. Auch der Humusgehalt hat einen Einfluss auf die richtige Kalkform und -menge. In der Regel wird die Kalkgabe auf zwei Gaben aufgeteilt, es wird also zwei Jahre in Folge gekalkt. Kohlensaurer Kalk ist für sandige und torfige Böden gut geeignet. Branntkalk wirkt sehr schnell, ist sogar ätzend und verhilft auch schweren, tonigen Böden zu einem höheren pH-Wert. Welche Menge Kalk verteilt werden muss, kann Ihnen nur ein Boden-pH-Test verraten. Auch Tests für den Hobbybereich enthalten oft gute Hinweise dazu, wie vorzugehen ist. Eine weitere Möglichkeit, den pH-Wert des Bodens zu erhöhen, ist die regelmäßige Verwendung basischen Urgesteinsmehls aus Diabas und anderen Basalt-Arten.

verschiedene Böden in einem Labor
Die Art Ihres Bodens können Sie ebenso wie den pH-Wert von einem Labor bestimmen lassen [Foto: New Africa/ Shutterstock.com]

Boden zu alkalisch

Einen Boden anzusäuern, ist etwas schwieriger, als ihn alkalischer zu machen. Ursächlich für einen zu alkalischen Boden sind die ihn bildenden Gesteine und so wird die Absenkung des pH-Wertes schnell zu einem Kampf gegen Windmühlen, der alljährlich durchgeführt werden muss. Böden können mit elementarem Schwefel, der auch als sogenannte Schwefelblume oder Schwefelblüte erhältlich ist, angesäuert werden, denn dieser wird im Boden von Bakterien in Schwefelsäure umgesetzt. Die Dosierung erfordert Fingerspitzengefühl: Bereits 50 bis 100 g Schwefelblume pro Quadratmeter können den pH-Wert eines mittelschweren Bodens um mehr als eine Einheit senken. Leichte Böden reagieren empfindlicher und werden leichter sauer, schwere, vor allem sehr humusreiche Böden und Komposterden reagieren deutlich langsamer und benötigen größere Mengen der Schwefelblume, um sauer zu werden. Natürliche Wege, den Boden anzusäuern, sind die Verwendung von Traubentrester, saurem Urgesteinsmehl aus Granit sowie das regelmäßige Mulchen. Wer Torf im Garten sparen, aber nicht ganz darauf verzichten möchte, kann Pflanzen auch regelmäßig mit Torf-Auszügen gießen: Hierzu werden zwei Hände voll Torf in einer 10-Liter-Gießkanne für eine Woche eingelegt. Anschließend wird der Torf entfernt oder abgeseiht und das nun saure Gießwasser an die säureliebenden Pflanzen gegeben. Die Wirkung dieser Behandlung ist aber nicht von Dauer und muss monatlich wiederholt werden.

Der pH-Wert des Bodens steht in engem Zusammenhang mit der Bodenart. Wir erklären in unserem Spezialartikel, wie Sie in Ihrem Garten die Bodenart bestimmen können.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden