Der große Akku Rasenmäher Test 2018

Felix
Felix
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Ich bin studierter Wirtschaftsingenieur, aber im Herzen schon immer ein begeisterter Hobbygärtner. Seit über zehn Jahren baue ich Obst und Gemüse im eigenen Garten an, dabei liegt meine Leidenschaft vor allem bei seltenen und besonderen Sorten.

Lieblingsobst: Rotfleischige Pfirsiche und Pluots (Kreuzung Aprikose und Pflaume)
Lieblingsgemüse: Palmkohl, Tomaten und Kardonen

Akku Rasenmäher sind auf dem Vormarsch. Trotz vieler Vorteile hatten im Test einige Modelle für viele Anwendungsfälle zu wenig Leistung und Kapazität.

Premium Akku-Rasenmäher
Im Test überzeugten besonders die Modelle der Premiumhersteller. Anderen ging schnell die Luft aus [Foto: Tommy Lee Walker/ Shutterstock.com]

Stellten Akku Rasenmäher noch vor einigen Jahren eine absolute Neuheit im Sortiment von Fachhändlern und Gartencentern (Obi, Hornbach & Co.) dar, so findet man die akkubetriebenen Gartenhelfer mittlerweile in Frühjahrsangeboten auch bei Lebensmittelshändlern wie Aldi oder Lidl. Auch die Teleshopping Anbieter wie QVC sind auf den Trend aufgesprungen und versuchen an der Neuheit mitzuverdienen.

Akku Rasenmäher: Unsere Testsieger auf einen Blick

In letzter Zeit erreichten uns vermehrt Anfragen zu unseren Erfahrungen mit Akku Rasenmähern. Wir bei Plantura verstehen uns als Ratgeber von und für Hobbygärtner, weshalb wir ohne ausführliche Recherche kein Urteil abgeben wollten. Die schiere Anzahl der Anfragen hat uns schließlich im September 2017 veranlasst die schnurlosen Akku Rasenmäher genau zu betrachten und auf Herz und Nieren zu testen.

Wir von der Plantura-Redaktion haben folgende Modelle als Testsieger ausgezeichnet:

  • Bosch Rotak 370 Li
  • Al-Ko Moweo 42.5 Li
  • Ryobi RLM36X46H5P

Erfahrungen mit Akku Rasenmähern

Kaufberatung ist immer ein schwieriges Feld, denn jeder Gartenbesitzer hat andere Ansprüche und Anforderungen an einen Rasenmäher. Generell gibt es aber einige Punkte auf die man vor Kauf definitiv achten sollte.

  • Rasenfläche: Laut Herstellerangaben sind Akkurasenmäher für 250-500 Quadratmetergroße Flächen geeignet. Die Angaben sollte man generell eher etwas kritisch betrachten, da Alter des Akkus, Grashöhe und Feuchtigkeit die Reichweite deutlich reduzieren können. Reicht eine Akkuladung nicht aus, kann ein Zweit-Akku gekauft werden. Dieser schlägt je nach Hersteller mit 100-200€ zu Buche.
  • Grashöhe: Wird der Rasen nur ab und an gemäht, benötigt man deutlich mehr Leistung, um das höhere Gras zu bewältigen.
  • Witterungsverhältnisse: Zwar können die meisten Rasenmäher auch bei Regen betrieben werden, doch das feuchte Gras bereitet den allermeisten Rasenmähern merkliche Probleme. Nur die Premium Modelle schaffen bei feuchtem Gras ein gutes Schnittbild.
  • Überwinterung: Während dem Winter kann der Rasenmäher zwar im unbeheizten Geräteschuppen verbleiben, die Akkus müssen jedoch frostfrei im Haus gelagert werden. Vergisst man die Akkus im Winter einzulagern, kann dies zu einem Totalausfall der Akkus führen.
Akkutausch bei Rasenmäher
Bei den meisten Modellen funktionierte der Akkutausch kinderleicht [Foto: ronstik/ Shutterstock.com]

Akku Rasenmäher: Vor- und Nachteile

Die Vorteile von Akku Rasenmähern liegen klar auf der Hand und werden von den Herstellern auch emsig beworben. Der Akku-Betrieb verbindet den schnurlosen Komfort von Benzin-Rasenmähern mit der geringen Lautstärke von kabelgebundenen Elektro-Rasenmähern.

Bei den Nachteilen schweigen die meisten Hersteller. Nach unserem Test können wir aus unseren Erfahrungen folgende Nachteile festhalten:

  • Begrenzte Reichweite: Die Reichweite liegt meistens unter der Herstellerangabe. Ein Zweit-Akku ist mit 100-200€ recht teuer.
  • Mäßiges Schnittbild / geringere Leistung: Besonders bei hohem und feuchtem Gras ist das Schnittbild der meisten Geräte mäßig und signifikant schlechter als bei den konventionellen Modellen. Lediglich die teuren Geräte der Premiumhersteller wie Bosch, Viking oder Al-Ko meistern auch diese Aufgabe gut.
  • Hohes Gewicht: Zwar sind die Lithium-Akkus während der letzten Jahre deutlich leistungsfähiger geworden, dennoch sind die Akku Rasenmäher ein gutes Stück schwerer als das kabelgebundene Pedant. Modelle mit Radantrieb können das höhere Gewicht gut kompensieren, sind jedoch auch etwas teurer.
  • Komfort: Zwar entfällt das lästige Kabel, jedoch müssen die Akkus vor dem Einsatz geladen werden. Ohne Schnellladegerät kann dies je nach Typ bis zu vier Stunden dauern. Auch muss während der Winterperiode die frostfreie Lagerung des Akkus sichergestellt sein. Während dieser Zeit sollte der Akku ebenfalls einmal geladen werden, um eine vollständige Selbstentladung zu vermeiden. Wird der Akku häufiger vollständig entladen, kann dies dessen Kapazität deutlich verringern.
  • Hoher Preis: Zuverlässige und leistungsstarke Akku Rasenmäher beginnen knapp unter 500€ und reichen inklusive Ersatzakku und Zubehör schnell die 600-700€ Marke.

Akku Rasenmäher: Unserer Testurteil

Wer eine nicht zu große Rasenfläche hat, die auch regelmäßig gemäht wird, kann an einem Akkurasenmäher wahren Spaß haben. Zumindest aktuell sollte man jedoch auf bewährte und leistungsstarke Geräte der Premiumhersteller zurückgreifen. Besonders die günstigen Akku Rasenmäher verursachen häufig Frust (geringe Reichweite, schlechtes Schnittbild, geringe Haltbarkeit der Akkus, etc.). Wer seinen Rasen möglichst preiswert mähen will, sollte auf kabelgebundene Elektro-Rasenmäher zurückgreifen. Hier ist das Preis-Leistungsverhältnis in der Regel deutlich besser.

Bei den Akku Rasenmähern sind besonders die leistungsstärkeren Modelle der Anbieter Bosch, Al-Ko und Ryobi empfehlenswert. Sie überzeugen nicht nur in Schnittleistung und –qualität, sondern auch im Durchhaltevermögen.

  • Bosch Rotak 430 Li
  • Al-Ko Moweo 46.5 Li
  • Ryobi RLM18X41H240

Eckdaten der Testsieger

Bosch Rotak 370 Li

  • Schnittbreite 37 cm, ausdauernde Akkus (36V, 4 Ah), Gewicht 13 kg
  • gute Mähleistung auch bei etwas höherem und feuchtem Gras
  • geeignet für etwa 300 m² Rasenfläche (Herstellerangabe: 450 m²)
  • recht hoher Kaufpreis

Bosch Rotak 430 Li

  • Schnittbreite 43 cm, ausdauernde Akkus (36V, 4 Ah), Gewicht 14,2 kg
  • gute Mähleistung auch bei etwas höherem und feuchtem Gras
  • geeignet für etwa 350 m² Rasenfläche (Herstellerangabe: 480 m²)
  • recht hoher Kaufpreis

Al-Ko Moweo 42.5 Li

  • Schnittbreite 42 cm, ausdauernde Akkus (36V, 4 Ah), Leistung 650W, Gewicht 22,4 kg
  • gute Mähleistung und Schnittbild auch bei höherem Gras; mäßig bei feuchtem Gra
  • geeignet für etwa 300 m² Rasenfläche (Herstellerangabe: 400 m²)
  • recht hoher Kaufpreis, recht schwer

Al-Ko Moweo 46.5 Li

  • Schnittbreite 46 cm, ausdauernde Akkus (36V, 4 Ah), Leistung 900W, Gewicht 27,9 kg
  • gute Mähleistung und Schnittbild auch bei höherem Gras; mäßig bei feuchtem Gras
  • geeignet für etwa 350 m² Rasenfläche (Herstellerangabe: 450 m²)
  • recht hoher Kaufpreis, recht schwer

Ryobi RLM36X46H5P

  • Schnittbreite 40 cm, ausdauernde Akkus (36V, 4 Ah), Gewicht 17,4 kg
  • gute Mähleistung und Schnittbild auch bei höherem Gras; mäßig bei feuchtem Gras
  • geeignet für etwa 350 m² Rasenfläche (Herstellerangabe: 600 m²)
  • verhältnismäßig “günstig”, lange Ladezeit

Ryobi RLM18X41H240

  • Schnittbreite 40 cm, ausdauernde Akkus (18V, 4 Ah), Gewicht 18,0 kg
  • gute Mähleistung und Schnittbild auch bei höherem Gras; mäßig bei feuchtem Gras
  • geeignet für etwa 300 m² Rasenfläche (Herstellerangabe: 550 m²)
  • verhältnismäßig “günstig”, lange Ladezeit

Kurzzusammenfassung: Akku Rasenmäher Test

  • Akku Rasenmäher noch recht teuer und eher für kleine bis mittlere Rasenflächen geeignet
  • Geräte der Premiumhersteller mit guter Funktionalität
  • Rasen sollte regelmäßig und im trockenen Zustand geschnitten werden
  • Für hohe Lebenszeit der Akkus: Einlagerung der Akkus an einem frostfreien Platz, vollständiges Entladen auch im Winter vermeiden
  • Für ein gutes Schnittbild und eine hohe Reichweite: alle 1-2 Jahre das Rasenmäher-Messer schärfen lassen
  • Von günstigen No-Name Geräten sollte momentan noch Abstand gehalten werden; diese sind zwar deutlich günstiger als die Testsieger, jedoch fallen die meisten Geräte der No-Name Anbieter hinsichtlich Schnittbild und Reichweite glatt durch. Auch von gebrauchten Geräten sollte Abstand genommen werden. Häufig gibt es Probleme mit den Akkus, die auf Grund unsachgemäßem Gebrauchs oder Lagerung beeinträchtigt sind.
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