Trauermücken bekämpfen: So wird man die Fliegen in der Blumenerde los

Patrick
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Ich habe meinen Master in Agrarwissenschaften mit der Vertiefung Pflanzenwissenschaften gemacht. In meiner Freizeit ist der Anbau von eigenem Obst und Gemüse meine große Leidenschaft. Den perfekten Ausgleich finde ich in der Gartenarbeit bei meinen Eltern. Sollte ich mal nicht im Garten sein, gehe ich gerne Wandern und suche nach Fotomotiven.

Lieblingsobst: Johannisbeeren und Brombeeren
Lieblingsgemüse: Karotten, Pilze und Zwiebeln

Die kleinen Fliegen besiedeln gerne die Erde in den Blumentöpfen unserer Pflanzen. Wir verraten, wie man Trauermücken und ihre Larven natürlich bekämpfen sowie dauerhaft loswerden kann.

Viele Pflanzenfreunde kennen und fürchten sie: Die kleinen Fliegen, die plötzlich aus der Blumenerde emporsteigen und sich rasend schnell vermehren. Vor allem in Topfpflanzen mit Übertopf in Wohnräumen kommen die Trauermücken immer wieder vor. Wir zeigen, wie es zu einem Befall kommt und wie Sie Trauermücken bekämpfen und einem weiteren Befall vorbeugen können.

Trauermücken: Steckbrief

Die Familie der Trauermücken (Sciaridae), umgangssprachlich auch Trauerfliegen, kommen in der Natur vor allem in feuchten Lebensräumen wie Wäldern, Mooren und Feuchtwiesen vor. Die ausgewachsenen schwarzen Fliegen sind bis zu sieben Millimeter groß und legen ihre Eier in feuchte Erde. Im Freiland geschieht dies im Mai bis Juni, in Häusern oder Gewächshäusern aber ganzjährig. Hierbei kann ein Weibchen bis zu 200 durchsichtige Eier legen. Die etwa eine Woche nach der Eiablage geschlüpften Trauermückenlarven leben in der Erde und zersetzen organisches Material wie Laub, Pilzfäden oder Wurzeln. Eben jene Larven sind es, die in der Erde von Zimmerpflanzen problematisch werden. In Ermangelung von ausreichendem toten Pflanzenmaterial und Pilz-Mycel vergreifen sich die hungrigen Larven an lebenden Pflanzenwurzeln und schädigen damit unsere geliebten grünen Mitbewohner. Hinzu kommt, dass die schwarzen Mücken in der Blumenerde als lästig und eklig empfunden werden – gerade wenn sie zuhauf auftreten.

Larven der Trauermücke
Fehlen natürliche Fressfeinde, können die Larven schnell zur Plage werden [Foto: Henrik Larsson/ Shutterstock.com]

Hinweis: Allen Hobbypilzzüchtern sei gesagt, dass die Larven der Trauermücken besonders das Mycel von Pilzen als Nahrungsquelle lieben. Nicht umsonst heißt die Mücke auf Englisch “fungus gnat”, also “Pilzmücke”.

So erkennt man Trauermücken(-larven)

Die kleinen schwarzen Fliegen in der Blumenerde sind mit dem bloßen Auge gut erkennbar. Sie halten sich meist in Bodennähe auf, laufen auf der Erde und dem Topf herum und fliegen leicht taumelnd umher, wenn man die befallene Pflanze gießt oder den Topf bewegt.

Um einen Befall durch Trauermücken zu erkennen, bevor eine Massenvermehrung stattfindet, empfehlen wir Gelbtafeln wie die aus unserem Plantura Shop. Gelbtafeln sind mit einem Leim beschichtet, sodass die ausgewachsenen Fliegen an den Tafeln haften bleiben. Um möglichst effektiv Trauermücken zu fangen und zu entdecken, werden die Gelbtafeln übrigens am besten direkt über der Oberfläche der Pflanzenerde angebracht. Entdecken Sie die ersten Trauermücken, sollten Sie zügig beginnen, diese zu bekämpfen.

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Die Larven der Trauermücken halten sich nach dem Schlüpfen ausschließlich in der Erde auf und sind so nur beim Umtopfen zu sehen. Die Trauermückenlarven sind wurmartig geformt, weiß gefärbt und bis zu fünf Millimeter lang.
Gerade bei Jungpflanzen kann ein Befall schnell zu Welke-Erscheinungen oder zum Absterben der Pflanze führen, obwohl eine gute Wasserversorgung gegeben ist. Dies deutet ebenfalls auf einen Befall durch Trauermücken hin.

Trauermücken auf Gelbtafeln
An Gelbtafeln bleiben die ausgewachsenen Trauermücken kleben und ein Befall kann erkannt werden [Foto: Amelia Martin/ Shutterstock.com]

Tipp: Oft werden Trauermücken mit Fruchtfliegen verwechselt. Fruchtfliegen brauchen jedoch Früchte oder Gemüse als Nahrungsquelle und halten sich daher nicht in oder bei Zimmerpflanzen auf, was die Unterscheidung leicht möglich macht.

Trauermücken bekämpfen: So kann man sie loswerden

Sie haben einen Befall mit Trauermücken bei sich festgestellt und überlegen nun, ob und wie Sie diesen bekämpfen können? Zunächst gilt es zu entscheiden, ob eine Bekämpfung überhaupt sinnvoll ist. Im Garten und auf dem Balkon vermehren sich die kleinen schwarzen Fliegen quasi nie zu großen Populationen, weshalb auf eine Bekämpfung in aller Regel verzichtet werden kann. Haben sich Trauermücken in die Erde Ihrer Zimmerpflanzen eingenistet, sieht es anders aus: Im warmen Haus und in der wasserspeichernden Pflanzerde wird das Problem ohne Ihr Zutun garantiert wachsen, statt sich von selbst zu erledigen.

Das ist zu tun, wenn Sie einen leichten bis mittleren Befall feststellen

Solange Sie die „Pilzfliegen“ vor allem am Topf und in der direkten Nähe der Pflanze beobachten können, ist der Befall noch nicht sehr stark. Um einen starken Befall zu verhüten, sollten Sie dennoch so bald wie möglich mit biologischen Pflanzenschutzmitteln gegen die „Pilzfliegen“ vorgehen. Trauermücken mit Hausmitteln zu bekämpfen ist bei einem leichten bis mittleren Befall ebenfalls noch möglich.

Das ist zu tun, wenn Sie einen starken Befall feststellen

Ab wann handelt es sich überhaupt um einen starken Befall? Begegnen Ihnen die taumelnden schwarzen Fliegen bereits zuhauf in anderen Bereichen der Wohnung, dann ist ihre Brutstätte bereits „zu klein“ für die vorhandene Population und viele Individuen suchen nach einem neuen Heim – ein eindeutiges Zeichen für einen starken Befall. Einen weiteren eindeutigen Hinweis liefern Gelbtafeln, die Sie zur Überwachung eines Befalls in Haus und Gewächshaus einsetzen können. Sind die Klebetafeln bereits nach 2 bis 3 Tagen übervoll mit den kleinen schwarzen Fliegen, liegt ein starker Befall vor. Ein starker Befall erfordert neben der Anwendung von biologischen Pflanzenschutzmitteln auch einige andere Maßnahmen, da die Präparate allein kaum noch eine vollständige Bekämpfung erreichen.

Zimmerpflanze mit Trauermückenbefall
Erst gelb, dann sehr bald schwarz: Mit Gelbtafeln können Sie einen Befall leicht nachweisen [Foto: Lukassek/ Shutterstock.com]

Im Fall eines starken Befalls gehen Sie wie folgt vor:

  1. Befallene Pflanzen umtopfen, Wurzeln so gut es geht von Erde befreien, notfalls unter laufendem, handwarmem Wasser; frisch getopfte Pflanzen vorsorglich einmalig mit einem Mittel wie beispielsweise unserem Plantura Trauermückenfrei Neem behandeln.
  2. Pflanzen in unmittelbarer Nähe der stark befallenen Pflanzen entweder ebenfalls direkt umtopfen oder mit Pflanzenschutzmittel gegen Trauermücken behandeln.
  3. Ausnahmslos bei jeder Pflanze in der Wohnung die Oberfläche der Pflanzerde mindestens 0,5 cm dick mit einem trockenen Material abdecken, beispielsweise mit Blähtonbruch, Blähtonkugeln, Lavasplitt oder Zierkies.
  4. Jeden Topf in der Wohnung mit einer Gelbtafel ausstatten; die Gelbtafel sollte nahe der Erdoberfläche positioniert sein, um aus der Erde schlüpfende Fliegen direkt abzufangen.
  5. Finden Sie Trauermücken auf den Gelbtafeln, setzen Sie erneut ein Pflanzenschutzmittel ein.

Trauermücken natürlich bekämpfen

Haben Hausmittel gegen Trauermücken und Vorbeugen versagt oder Sie wollen auf Nummer sicher gehen, sollten Sie zu Pflanzenschutzmitteln greifen. Vor allem in Wohnräumen oder dem Hausgarten empfehlen wir allerdings, auf synthetische Pflanzenschutzmittel zu verzichten, um Sie als Anwender sowie spielende Kinder oder Haustiere keinem unverhältnismäßigen Risiko auszusetzen. Stattdessen raten wir zu natürlichen Mitteln gegen Trauermücken.

Eine hochwirksame und dabei natürliche Methode zur Bekämpfung von Trauermücken ist der Einsatz von Neem-Präparaten. Das Samen-Öl des Neembaums enthält den Wirkstoff Azadirachtin, der auf die Trauermückenlarven in der Erde wirkt. Unser Plantura Trauermückenfrei Neem basiert auf diesem Neemöl und bietet eine zuverlässige Methode, Trauermücken loszuwerden. Sie können Trauermückenfrei Neem sowohl im Wohnraum als auch im Freiland anwenden.

Trauermückenfrei Neem 75 ml
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Unser Trauermückenfrei Neem ist nicht bienengefährlich und sorgt für einen schnellen Fraß-Stopp bei den pflanzenschädlichen Larven der Trauermücke. Die einfache Anwendung ermöglicht eine genaue Dosierung, für eine optimale Wirkung. Für Zierpflanzen in Ihrer Wohnung sind bereits 15 Milliliter, gemischt mit drei Litern Wasser, ausreichend, um circa 1 m2 Fläche zu behandeln. Die Emulsion gießen Sie einfach auf die Erde der befallenen Pflanze. Bitte achten Sie bei der Anwendung unseres Trauermücken-Mittels unbedingt auf die Anwendungsempfehlungen im Beipackzettel.

Umtopfen einer Pflanze
Bei einem Befall Ihrer Pflanzen mit Trauermücken kann Umtopfen helfen [Foto: Kateryna Slavska/ Shutterstock.com]

In unserem Online Shop finden Sie alle Plantura Produkte zum Bekämpfen von Trauermücken auf einen Blick.

Trauermücken mit Nematoden bekämpfen

Eine wirksame, sichere und einfache Bekämpfungsmethode ist die Verwendung von insektenschädigenden Nematoden. Von ihnen geht wirklich keinerlei Gefahr für andere Pflanzen, Insekten oder gar Haustiere aus.
Ein Beispiel hierfür sind unsere Plantura SF-Nematoden gegen Trauermücken, Apfelwickler und Ameisen. Die räuberischen Nematoden der Art Steinernema feltiae befallen nach der Ausbringung die Larven der Trauermücken und vermehren sich in ihnen, was zum Absterben der Larven führt. Die ersten Larven sterben bereits nach ungefähr 3 Tagen ab und da sich die Nematoden in den Larven weitervermehren, steigt der Behandlungserfolg an, bis die Nematoden keine Larven mehr finden. Übrigens sind die winzigen Fadenwürmer ganz einfach mit dem Gießwasser zu verteilen. Sie können weder Menschen noch Tieren etwas anhaben – sie sind alleinig auf die Larven einiger Schädlinge spezialisiert und werden schon seit vielen Jahren erfolgreich im Bio-Landbau verwendet.

SF-Nematoden gegen Trauermücken, Apfelwickler & Ameisen
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Tipp: Bei der Verwendung von Nematoden gegen Trauermücken ist zu beachten, dass das Substrat mindestens 12 °C warm sein und direkte Sonneneinstrahlung während der Ausbringung vermieden werden sollte, da die Nematoden sehr sensitiv gegenüber UV-Strahlung sind.

Fliegen in der Blumenerde vorbeugen

Trauermücken werden erst dann zu einem Problem, wenn die Fliegen dauerhaft nasse Erde vorfinden. Die beste Vorbeugung ist daher ein geeignetes Gießverhalten: Lassen Sie die Erdoberfläche immer leicht antrocknen, bevor Sie wieder wässern. Erstens brauchen die Trauermückenlarven feuchte Erde zum Leben und zweitens werden die Eier direkt auf der Erdoberfläche abgelegt. Wenn das Substrat zu trocken ist, sterben die Larven direkt nach dem Schlüpfen.

Vorbeugend kann man auch eine 0,5 Zentimeter hohe Schicht aus Sand, Lavasplitt oder gebrochenem Blähton auf die Erde auftragen. Diese bewirkt, dass die Oberfläche stets trocken und somit unattraktiv für Trauermücken ist. Um diese Methode effektiv zu nutzen, sollten Zimmerpflanzen nur noch von unten über den Untersetzer oder den Übertopf gegossen werden.

Trauermücke auf Knospe
Trauermücken können zur echten Plage an Zimmerpflanzen werden [Foto: Henrik Larsson/ Shutterstock.com]

Für die Prävention eines Befalls empfehlen wir außerdem unsere Nematoden-Kapseln zur Vorbeugung von Trauermücken. Diese enthalten SF-Nematoden, die Trauermücken effektiv bekämpfen. Bei Kontakt mit der Erde lösen sich die Kapseln langsam auf und die Nematoden werden nach und nach freigesetzt. Befinden sich Trauermückenlarven in der Pflanzerde, werden diese daraufhin von den SF-Nematoden parasitiert, noch bevor sich ein starker Befall entwickeln kann.

Auch durch Pflanzerden können Sie sich Trauermücken-Eier einschleppen. Durch kleine Belüftungslöcher können die Trauermücken bei günstigen Vermehrungsbedingungen in Erdensäcke eindringen und ihre Eier ablegen, während die Säcke noch gelagert werden. Während des Transports und der Lagerung bei Ihnen zuhause kann aber leider auch bei qualitativ hochwertigen Erden ein Befall mit Trauermücken nicht ausgeschlossen werden.
Wenn Sie neue Topfpflanzen kaufen, empfehlen wir Ihnen, diese direkt in eine nicht befallene Erde umzutopfen, was auch für einen kräftigeren Wuchs Ihrer neuen Pflanze sorgt.

Tipp: Wenn Ihre Blumenerde durch Trauermücken befallen ist, können Sie bei kleineren Mengen die befeuchtete Erde in der Mikrowelle (höchste Stufe für sieben Minuten) oder im Backofen (200 °C für 20 Minuten) sterilisieren.

Zusammenfassung: Trauermücken vorbeugen

  • Erde vor dem nächsten Gießen immer abtrocknen lassen
  • Eine Schicht Sand, Lavasplitt oder gebrochenen Blähton auf der Blumenerde verteilen
  • Pflanzen über Übertopf und Untersetzer gießen
  • Nematoden-Kapseln zur Vorbeugung von Trauermücken anwenden
  • Pflanzerden kontrollieren und ggf. in Mikrowelle oder Ofen sterilisieren
  • Topfpflanzen nach dem Kauf grundsätzlich umtopfen

Hilfreiche Tipps, wie Sie beliebte Zimmerpflanzen richtig umtopfen, finden Sie in unserem Spezialartikel.

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