Wassermelone pflanzen: Experten-Tipps für den Anbau

Leo
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Ich habe Geographie studiert und bin außerdem Hobbybotaniker. Deshalb stecke ich viel Zeit in meinen eigenen Nutzgarten, in dem ich mit viel Erfolg verschiedene Gemüsesorten anbaue. Dabei ist mir ein nachhaltiger und ökologischer Anbau im Einklang mit dem Naturschutz sehr wichtig.

Lieblingsobst: Feigen
Lieblingsgemüse: Aubergine und verschiedene Kohlsorten

An heißen Sommertagen sorgt die gesunde Wassermelone für Erfrischung. Wir zeigen, wie Sie die Wassermelone im eigenen Garten anbauen können.

Wassermelone im Garten mit Blüten
Wenn man weiß wie, ist ist der Anbau von Wassermelonen auch bei uns machbar
[Foto: TOONGNA ONLINE/ Shutterstock.com]

Wassermelonen (Citrullus lanatus) gelten als exotische Früchte, die meist aus fernen Ländern importiert werden. Tatsächlich liegt die Herkunft der grün-pinken Frucht in Westafrika, daher fühlen sich die üppigen Melonenpflanzen bei einer angemessenen Wärme am wohlsten. Trotzdem ist der Anbau auch in unseren Breiten mit den richtigen Tipps und Tricks möglich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Melonen selbst anbauen können.

Wassermelone pflanzen: Zeitpunkt, Vorgehen und Standort

Obwohl es sich bei der Wassermelone um ein Kürbisgewächs (Cucurbitaceae) handelt, reagiert sie wesentlich empfindlicher auf Kälte als Gurken oder Kürbisse. Sie sollten daher auf einige Punkte bei der Standortwahl und dem richtigen Zeitpunkt achten.

Wassermelone pflanzen: Der richtige Standort

Melonenpflanzen sind grundsätzlich anspruchsvoll beim Standort. Achten Sie daher auf folgende Aspekte: Wassermelonen bevorzugen einen sandigen und humosen Boden. Zu schwere Böden behindern die Durchwurzelung und neigen zu Stauwasser. Wir empfehlen zudem, das Beet vor dem Auspflanzen mit viel Kompost vorzubereiten, damit die Wassermelonenpflanze genügend Nährstoffe bekommt. Neben dem richtigen Boden ist für Melonen ein warmer, sonniger und windgeschützter Platz von Vorteil. Optimale Bedingungen bieten beispielsweise die Südwand des Hauses oder das warme Klima im Gewächshaus.

Wassermelonen im Gewächshaus
Im warmen Gewächshaus fühlen sich Wassermelonen wohl [Foto: Chokniti Khongchum/ Shutterstock.com]

Achten Sie bei der Standortauswahl auf diese Aspekte:

  • Leichter und humoser Boden (zu schwere Böden sind ungeeignet)
  • Warmer, sonniger und windgeschützter Platz
  • Optimalerweise im Gewächshaus oder an einer Südwand

Wassermelone pflanzen: Der richtige Zeitpunkt

Bei Wassermelonen handelt es sich um Pflanzen, die ein hohes Wärmebedürfnis haben – ein zu frühes Auspflanzen kann daher fatal sein! Pflanzen Sie Jungpflanzen frühestens Ende Mai bis Anfang Juni ins Freiland, im Gewächshaus können Sie schon ab April loslegen. Es ist grundsätzlich zu beachten, dass Melonen bereits auf Temperaturen unter 12 °C empfindlich reagieren.

Wassermelone im Freiland
Wassermelonen dürfen nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie gesetzt werden [Foto: romiri/ Shutterstock.com]

Wassermelone pflanzen: Das Vorgehen

Das eigentliche Auspflanzen des Exoten gestaltet sich relativ einfach: Setzen Sie die Jungpflanzen mit einem ausreichenden Abstand ins Beet. Kalkulieren Sie pro Pflanze grundsätzlich 1 bis 2 qm ein, damit sie genügend Platz zum Wachsen hat.

Wassermelone im Topf pflanzen

Eine gute Alternative zum Melonenanbau im Beet ist das Auspflanzen in einen Topf. Auf diese Weise sparen Sie sich den Platz im Beet und müssen trotzdem nicht auf die leckeren Früchte verzichten. Beim Wassermelonenanbau im Topf sollten Sie beachten, dass sich die Erde zwar schneller erwärmt als im Freiland, dafür aber auch schneller austrocknet. Wählen Sie daher einen möglichst großen Topf aus und gießen Sie häufig. Als Substrat eignet sich hochwertige Gemüseerde, wie unsere torffreie Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde. Diese enthält alle wichtigen Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und einer üppigen Fruchtausbildung. Zudem ist es von Vorteil, die Pflanze nicht in die pralle Sonne zu stellen, denn dort trocknet der Boden schneller aus.

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Wassermelonen anbauen: Pflanzen kaufen oder selbst vermehren?

Bevor man im Frühjahr mit der Anzucht von Wassermelonen loslegt, stellen sich viele die Frage: Melonenpflanze kaufen oder selbst vorziehen? Wir stellen beide Optionen vor und zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile.

Wassermelonen selbst vermehren

Das Vorziehen von eigenen Wassermelonenpflanzen ist recht unproblematisch und die Keimrate hoch. Setzen Sie dazu ab März bis April einen Samen pro Anzuchttopf circa 1 bis 2 cm tief ein. Für die Keimung ist eine Temperatur von über 18 °C notwendig, idealerweise liegt diese bei 22 bis 24 °C. Als Ort für die Anzucht eignet sich die Fensterbank sehr gut und nach 5 bis 10 Tagen sind bereits die ersten Sämlinge zu sehen. Sobald die ersten Laubblätter erscheinen, können die Jungpflanzen dann in größere Töpfe pikiert werden. Achten Sie beim Umtopfen unbedingt darauf, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden, da Wassermelonen sehr empfindlich auf Verletzungen reagieren.

vorgezogene Wassermelonen
Wassermelonen werden ab März im Haus vorgezogen [Foto: svetograph/Shutterstock.com]

Beim Vermehren von Wassermelonen sollten Sie diese Hinweise beachten:

  • Aussaat von März bis April in 1 – 2 cm Tiefe
  • Lage auf Fensterbank oder im Minigewächshaus (min. 18 °C)
  • Erste Sämlinge erscheinen nach 5 – 10 Tagen
  • In größere Töpfe pikieren, sobald erste Laubblätter erscheinen

Wassermelonenpflanzen kaufen

Eine weniger aufwändige Methode als das Vorziehen von Samen ist der Kauf bereits vorgezogener Jungpflanzen. Diese können Sie von Mai bis Juni im Gartencenter kaufen und anschließend genauso ins Freiland auspflanzen. Ein Vorteil dieser Jungpflanzen ist, dass sie häufig auf Unterlagen von Kürbissen veredelt werden und damit weniger anfällig für Wurzelerkrankungen sind. Grundsätzlich ist der Kauf auch eine Kostenfrage, da vorgezogene Pflanzen in größerer Menge wesentlich teurer als Samen sind.

Wassermelone: Sorten, Arten und Varietäten

Beim Stichwort Wassermelone denken viele Leute an die große grüne Frucht mit dem pinken Fruchtfleisch – tatsächlich weist die Art aber eine große Diversität auf. Die Sorten weichen optisch teils stark voneinander ab, es handelt sich dabei aber durchweg um die Art Citrullus lanatus. Bei Wassermelonen werden grundsätzlich zwei Variationen unterschieden:

1. Citrullus lanatus var. lanatus: Dieser Variation gehören die kultivierten Wassermelonen an, die weltweit kommerziell angebaut werden. Es handelt sich damit um die klassische Wassermelone, wie sie jeder kennt.

2. Citrullus lanatus var. citroides: Diese Wildform der Melone wächst vor allem in Afrika und wird auch als Tsamma-Melone bezeichnet. Das Fruchtfleisch dieser Variation ist nicht pink, sondern gelblich bis hellgrün.

rote und gelbe Wassermelone
Neben rotfleischigen Wassermelonen gibt es auch Sorten mit weißem, gelbem oder orangenem Fruchtfleisch [Foto: Photo Win1/ Shutterstock.com]

Die Sorten für den Anbau hierzulande gehören überwiegend zur Variation Citrullus lanatus var. lanatus. Einige davon können auch im kühleren Klima Deutschlands wachsen.

Wir stellen einige beliebte Wassermelonensorten nachfolgend vor, eine größere Liste finden Sie hier.

Bush Sugar Baby‘:

  • Neue Züchtung, die aus Sugar Baby hervorgegangen ist
  • Frühreif mit kleineren Früchten: 2 – 4 kg (pro Pflanze 1 – 2 Früchte)
  • Rotes Fruchtfleisch mit dunkler Schale
  • Pflanze bleibt recht kompakt (1 qm pro Pflanze)

Crimson Sweet‘:

  • Weltweit verbreitete und beliebte Sorte
  • Ovale und hellgrüne Früchte; hohes Fruchtgewicht: 5 – 8 kg
  • Aromatisches hellrotes Fruchtfleisch
  • Gute Resistenz gegen Blattfäule und andere Pilzkrankheiten
  • 1,5 – 2 qm pro Pflanze

Red Star‘:

  • Dunkle Schale und tiefrotes Fruchtfleisch; hoher Zuckergehalt
  • Fruchtgröße: 6 – 8kg
  • Sorte ist für den Anbau im gemäßigtem Klima geeignet und sollte aufgrund der etwas längeren Reifezeit nicht in rauen Gegenden kultiviert werden
  • 1,5 qm pro Pflanze

Wassermelonen anbauen: Die richtige Pflege

Sobald sich die Pflanze der Wassermelone gut an ihren Standort im Garten gewöhnt hat, ist sie im Wachstum kaum zu bremsen. Einige Hinweise sollten Sie dennoch beachten, damit die Pflanze ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt ist.

Wassermelonen richtig gießen

Wassermelonen haben einen hohen Wasserbedarf – nicht verwunderlich, wenn man sich das saftige Fruchtfleisch anschaut. Es ist daher besonders im Sommer wichtig, die Pflanzen genügend zu gießen. Vor allem während der Fruchtbildung sollte der Boden täglich gegossen werden, am besten jeden Morgen. Achten Sie darauf, nur temperiertes Wasser zu verwenden, da die Pflanze zu kaltes Wasser nicht gut verträgt. Sie können dafür beispielsweise Wasser aus der Regentonne verwenden. Achten Sie beim Gießen zudem darauf, nicht die Blätter zu benetzten, da sich so das Risiko für eine Infektion mit dem Echten Mehltau erhöht.

Wassermelonen-Anbau in Deutschland
Mit etwas Pflege können geeignete Sorten auch hierzulande angebaut werden [Foto: Alexander Egizarov/ Shutterstock.com]

Wassermelonen düngen

Wassermelonen gelten als Starkzehrer im Garten – eine gute Versorgung mit Nährstoffen ist daher besonders wichtig. Vor dem Auspflanzen empfiehlt sich zunächst das Einarbeiten von einem vornehmlich organischen Bio-Dünger wie unserem Plantura Bio-Tomatendünger oder Kompost ins Beet. Im weiteren Verlauf des Sommers wird erneut gedüngt.

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Wassermelonen ernten: Wann sind sie reif?

Die Reifezeit von Wassermelonen ist vergleichsweise lang – erst ab Ende August bis in den Herbst hinein werden die großen Früchte geerntet. Für den Geschmack ist es unabdingbar, nur reife Früchte zu ernten, weil sie erst mit der Zeit ihren süßen Geschmack bilden. Um zu erkennen, ob eine Wassermelone reif ist, sollten Sie auf diese Anzeichen achten:

  • Dunkelgrüne Schale mit gelblichen Stellen
  • Dumpfer Klang beim Klopfen
  • Welkende Blätter im Herbst

In unserem Spezialartikel erkären wir alles Wissenswerte zu den Kalorien und Nährwerten der Wassermelone.

reife Wassermelonen
Gelbfärbungen auf der Schale sind ein sicheres Zeichen der Reife [Foto: Andrii Zastrozhnov/ Shutterstock.com]

Wassermelonen lagern

Die Lagerfähigkeit von Wassermelonen ist relativ begrenzt und sie sollten im besten Falle schnell verzehrt werden. Bei Zimmertemperatur lässt sich die exotische Frucht ungeschnitten problemlos zwei Wochen lagern. Sobald sie geschnitten wird, verkürzt sich die Haltbarkeit leider sehr schnell und sollte daher am besten im Kühlschrank gelagert werden. Das Einfrieren von Wassermelonen ist dagegen nicht zu empfehlen, da die Frucht größtenteils aus Wasser besteht und nach dem Auftauen matschig wird. Mehr zum richtigen Ernten und Lagern der Wassermelone finden Sie hier.

Falls Sie eher ein Fan von Honigmelonen sind, finden Sie in diesem Artikel eine Anleitung zum Honigmelonen-Anbau.

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