Birkenfeige: Pflanzen, Vermehren & Giftigkeit von Ficus benjamina

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Man kennt die Birkenfeige schon als gängige Büropflanze, denn aufgrund ihrer pflegeleichten und luftreinigenden Eigenschaften ist sie sehr beliebt.

Birkenfeige
Der Benjamini ist eine beliebte Zimmerpflanze für die Wohnung und das Büro [Foto: Ilina Yuliia/ Schutterstock.com]

Die Birkenfeige (Ficus benjamina) wird durch ihr glänzendes Laub zum Blickfang. Die Blätter können bei einigen Sorten sogar gemustert sein kann. Sie ist eng verwandt mit dem Feigenbaum (Ficus carica), von dem Sie essbare Früchte ernten können.

Hinweis: Ein weiterer Trivialname von Ficus benjamina ist „Bejamini“. Durch eine Vermischung mit der lateinischen Bezeichnung wird sie daher auch oft Ficus bejamini genannt, was aber streng genommen nicht richtig ist.

Birkenfeige: Eigenschaften und Herkunft

Die Birkenfeige (Ficus benjamina) ist ein immergrünes Gehölz aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Sie kann als Baum und als Strauch wachsen und bildet leicht überhängende Äste aus. Natürlicherweise kommt sie in Asien und im nördlichen Australien vor, ist bei uns aber eine beliebte Zimmerpflanze. In tropischen Gebieten wird sie auch draußen als Ziergehölz verwendet und verhält sich dort leider invasiv. Sie überzeugt mit ihrem grün-glänzenden Laub, das man das ganze Jahr über bewundern kann. Die Blätter sind ganzrandig, länglich-eiförmig und kurz gestielt. Zunächst sind sie hellgrün und verfärben sich dann später dunkler. Auch die glatte, hellgraue Rinde sieht hübsch aus. Die verschiedenen Sorten des Benjamini, wie die Birkenfeige auch genannt wird, gibt es in den unterschiedlichsten Farbvariationen und Mustern.

glänzende Blätter der Birkenfeige
Die glänzenden Laubblätter machen die Birkenfeige so dekorativ [Foto: Olya_Beli_Art/ Shutterstock.com]

Während der Benjamini als Zimmerpflanze Höhen von etwa drei Metern erreicht, wird er in der Natur schon mal bis zu 18 Meter groß. Die stattlichen Exemplare in der freien Wildbahn bilden zahlreiche Luftwurzeln aus. Kleiner bleibende Sorten der Birkenfeige kann man sogar als Bonsai halten. Bei uns bildet der Benjamini zwischen August und September ganz selten Blüten. Diese sind jedoch sehr unscheinbar und kommen nur zum Vorschein, wenn ideale Bedingungen herrschen. Daraus entstehen dann später die Früchte, die nicht wie typische Feigen aussehen, sondern kugelförmig und orange sind. Im Milchsaft der Birkenfeige befinden sich Allergene, die in ihrer Struktur den Latexallergenen ähneln. Wer eine Latexallergie hat, sollte besonders aufpassen, da es hier häufig zu einer Kreuzallergie mit der Birkenfeige kommen kann. Die Allergene können sogar an die Blattoberfläche treten und damit in die Raumluft gelangen. Dafür reduziert der Benjamini in geringem Maße den Gehalt von Schadstoffen wie Formaldehyd in der Luft.

Wie alt wird eine Birkenfeige? Wie alt eine Birkenfeige wird, lässt sich so leicht nicht sagen. Natürlich kommt es dabei auch auf die richtige Pflege an. In den Tropen gibt es Exemplare, die mehrere Hundert Jahre alt sind und auch bei Zimmerpflanzen ist ein stolzes Alter von 70 Jahren keine Seltenheit.

große Birkenfeige in Tropen
So kann ein großgewachsener Benjamini in den Tropen aussehen [Foto: Ibenk_88/ Shutterstock.com]

Die schönsten Sorten

Den Ficus benjamina gibt es in vielen Ausprägungen, einige werden größer, andere bleiben klein. Das Laub kann vollkommen grün sein oder in Farbvariationen mit Gelb, Grün und Weiß daherkommen. Sorten mit hellen Blättern benötigen in der Regel mehr Licht, ganz grüne Pflanzen können auch im Halbschatten stehen.

  • Ficus benjamina ‘Natasja’: Die Birkenfeige ‘Natasja’ bleibt eher klein, wächst buschig und erreicht eine Höhe von etwa 80 cm. Die Blätter sind von einem schönen, kräftigen Grün.
  • Ficus benjamina ‘Barok’: Die Blätter dieser Sorte sind eingerollt und erinnern ein wenig an eine lockige Haarpracht. Die Pflanze wächst kompakt.
eingerollte Blätter der Sorte Barok
Die Sorte ‘Barok’ entwickelt eingerollte Blätter [Foto: Lana Shulga/ Shutterstock.com]
  • Ficus benjamina ‘Golden King’: Das Laub dieser Sorte ist goldgelb-grün oder cremeweiß panaschiert. Sie wird größer als 1 m, wobei das Wachstum durch die Topfgröße begrenzt werden kann.
  • Ficus benjamina ‘Twilight’: Hier bekommen Sie Blätter in Hellgrün mit weißem Rand. Auch diese Sorte kann größer werden und sollte an einem besonders lichtreichen Platz stehen, damit sich das hell gemusterte Laub gut ausbilden kann.
panaschierte Birkenfeige-Blätter
Sorten mit panaschierten Blättern sind bei der Birkenfeige keine Seltenheit [Foto: Oksana Tkachova/ Shutterstock.com]

Benjamini pflanzen: Standort, Erde und Co.

Damit die Birkenfeige gut wächst und gesund bleibt, sollten einige Standortansprüche berücksichtigt werden. Bei warmen Temperaturen über 20 °C fühlt sich der Benjamini am wohlsten, unter 16 °C sollte die Temperatur keinesfalls sinken. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit tut der Birkenfeige gut und kann zum Beispiel durch regelmäßiges Besprühen der Blätter erreicht werden. Ein helles Badezimmer ist deshalb ein guter Platz, doch die Birkenfeige ist auch im Schlafzimmer beliebt. Dort muss dann vor allem für eine hohe Luftfeuchte gesorgt werden. Ein windgeschützter Platz ist zudem ratsam, da der Benjamini keine Zugluft mag.

Bleibt noch die Frage, wie viel Licht braucht die Birkenfeige? Direktes Sonnenlicht kann der Benjamini in den Morgen- oder Abendstunden vertragen, ansonsten benötigt die Pflanze einen hellen Platz mit indirektem Licht. Sorten mit grünen Blättern brauchen im Allgemeinen weniger Licht als solche mit bunt gemusterten. Wenn Sie Ihren Birkenfeigen-Standort gefunden haben, lassen Sie die Pflanze dort stehen. Auf Platzwechsel reagiert sie häufig gestresst und wirft ihre Blätter ab.

Birkenfeige draußen
Im Sommer kann die Birkenfeige nach draußen gestellt werden [Foto: Vovantarakan/ Shutterstock.com]

Die Erde für die Birkenfeige muss insbesondere durchlässig sein. Eine hochwertige Pflanzenerde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde, besitzt bereits eine gute Drainagefähigkeit und kann durch das Beimischen von 30 % Sand noch durchlässiger gemacht werden. Unsere biologische Erde bleibt lange strukturstabil und besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen. Um den Benjamini zu pflanzen, streuen Sie zunächst eine Drainageschicht aus grobem Material wie Kieselsteinen in den Topf. Geben Sie eine Schicht Substrat darauf und setzen Sie die Birkenfeige in den Topf. Füllen Sie dann alle Lücken mit Erde auf und drücken Sie den Boden leicht fest.

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Tipp: Im Sommer können Sie den Benjamini nach draußen stellen. Die Temperatur sollte dann nicht mehr unter 16 °C fallen. Die Pflanze braucht auch hier einen hellen Platz mit ausreichend Licht.

Überwinterung

Da die exotische Birkenfeige nicht winterhart ist, muss sie bei sinkenden Temperaturen unbedingt wieder ins Haus geholt werden. Um den Benjamini zu überwintern, wird die Pflanze an einen hellen Platz bei 16 bis 20 °C gestellt. Gegossen wird nur gelegentlich, wenn sich die Erde trocken anfühlt. Gedüngt wird in der Winterpause gar nicht. Einmal pro Woche kann der Benjamini mit etwas Wasser besprüht werden. Wegen der trockenen Heizungsluft treten im Winter vermehrt Schädlinge wie Spinnmilben und Schildläuse an der Birkenfeige auf. Daher ist es ratsam, die Pflanzen regelmäßig auf einen Befall zu kontrollieren.

Birkenfeige vermehren

Um weitere Exemplare der pflegeleichten Zimmerpflanze zu erhalten, können Sie die Birkenfeige vermehren. Dafür sind junge, weitestgehend unverholzte Triebstecklinge am besten geeignet. Schneiden Sie im Frühjahr von den Triebspitzen etwa 15 Zentimeter lange Stücke mit einem scharfen Messer ab und entfernen Sie die unteren Blätter bis auf zwei bis drei an der Spitze. Die Stecklinge kommen nun in ein Gefäß mit Anzuchtsubstrat, wie zum Beispiel unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Sie ist perfekt für die Anzucht von Jungpflanzen geeignet, da das geringere Nährstoffangebot die Bildung der Wurzeln fördert. Dabei kommt unsere Erde ganz ohne Torf aus. Feuchten Sie das Substrat leicht an und stülpen Sie eine Plastiktüte über den Topf, damit die Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Stellen Sie das Gefäß an einen hellen Platz ohne direkte Sonne bei Temperaturen von etwa 25 °C. Wenn sich neue Blätter bilden, war die Vermehrung erfolgreich und die kleinen Birkenfeigen können umgetopft werden.

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Tipp: Zur Bewurzelung können Sie den Birkenfeigen-Steckling auch in ein Wasserglas stellen. Nach dem Einpflanzen muss dann aber die Luftfeuchtigkeit besonders hoch gehalten werden, da die Wurzeln aus dem Wasser meist schwächer ausgebildet und noch nicht so leistungsfähig sind.

Stecklinge der Birkenfeige
Durch Stecklinge können Sie Ihre Birkenfeige selbst vermehren [Foto: Elena_Alex/ Shutterstock.com]

Man kann die Birkenfeige auch aus Saatgut heranziehen. Allerdings muss man die Samen kaufen, da der Benjamini als Zimmerpflanze selten Früchte bildet. Das Saatgut wird auf Anzuchtsubstrat verteilt und nur ganz leicht mit Erde bedeckt. Stülpen Sie auch bei dieser Methode einen Plastikbeutel über den Topf und halten Sie ihn warm bei 21 bis 26 °C. Die Keimung erfolgt nach 10 bis 42 Tagen.

Ist der Benjamini giftig?

Wie für die Gattung Ficus typisch ist auch die Birkenfeige schwach giftig. Das liegt an dem Milchsaft, der bei Verletzungen der Pflanze austritt. Falls Sie eine Latexallergie haben, sollten Sie beim Umgang mit der Birkenfeige besonders vorsichtig sein. Tragen Sie bei Schnitt- und Umtopfarbeiten unbedingt Handschuhe. Achten Sie außerdem darauf, dass Kinder und Haustiere kein ungebührliches Interesse an den Blättern entwickeln. Für Tiere kann der Verzehr großer Mengen der Pflanze Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen und Durchfall hervorrufen.

Nach erfolgreicher Pflanzung kommt es nun auf die richtige Pflege des Ficus benjamini an. Wie diese gelingt, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

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