Bonsai-Arten: Liste der 22 beliebtesten Arten

Virginia
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Ich habe Pflanzenbiotechnologie studiert und habe mich im Studium häufig mit den schwerwiegenden Folgen konfrontiert gesehen, die Unwissenheit und Fehlinformationen für die Natur haben können. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, Mensch und Natur wieder näher zusammenzubringen.

Lieblingsobst: Himbeeren, Erdbeeren und Ananas
Lieblingsgemüse: Zucchini, Brokkoli und Gurken

Wir stellen die schönsten und beliebtesten Bonsai-Arten für drinnen und für den Garten vor – von Ficus über Ahorn ist für jeden etwas dabei.

Japanischer Bonsai
Viele verschiedene Pflanzen eignen sich zur Bonsai-Gestaltung [Foto: TONG2519/ Shutterstock.com]

Der Bonsai ist eine Gartenkunst, bei der verschiedene Pflanzen, meist Sträucher oder Bäume, durch gezieltes Kultivieren und Schneiden von Wurzeln und Trieben in ein Kleinformat ihrer selbst verwandelt werden. Wir stellen Ihnen im Folgenden die beliebtesten Bonsai-Arten mit ihren besonderen Pflegeansprüchen vor.

Welche Arten sind als Bonsai geeignet?

Strikte Einschränkungen gibt es nicht – die Hauptsache ist, dass die verwendete Pflanze dem absichtlichen Einzwängen und Kleinhalten gut nachgibt. Dabei stehen besonders kleinblättrige Bäume und Nadelbaum-Arten im Vordergrund, denn die filigrane Begrünung passt ideal zur restlichen Zwerggestaltung des Bonsais und bietet so ein optimales Gesamtbild. Auch eine gute Schnittverträglichkeit ist von Vorteil, da sich nur durch den regelmäßigen Schnitt des Bonsais eine eindrucksvolle und fantasiereiche Gestaltung zu den unterschiedlichen Bonsai-Formen verwirklichen lässt. Über die Jahrhunderte haben sich klassische Bonsai-Arten herauskristallisiert, die japanische Gärten und Zimmer zieren. Und auch ein paar bei uns heimische Arten haben sich mit der Zeit als Bonsais etabliert. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Vielfalt der Bonsais und stellen die beliebtesten Arten für Zimmer und Garten vor.

Die beliebtesten Bonsai-Arten für drinnen

Der Zimmer-Bonsai ist bei uns wohl die bekannteste Form der Minibäumchen. Die meisten Zimmer-Bonsais sind kleine Exoten, die das ganze Jahr über auf der Fensterbank thronen. Allerdings kann man den meisten Arten einen Gefallen tun, wenn man sie im Sommer auch mal an einen sonnigen Platz vor die Tür verfrachtet. Nur den Winter sollten sie geschützt verbringen, da die Arten in der Regel nicht winterhart sind und mitunter schon bei unter 15 °C Probleme bekommen. Ansonsten gibt es eine große Auswahl verschiedener Pflanzen, die sich für Anfänger wie auch für Profis eignen und durch ihren unterschiedlichen Wuchs und ihre stark variierenden Blattformen ein breites Spektrum an Bonsaiformen erlauben.

Tipp: In den folgenden Steckbriefen werden wir auch passende Erden für jeden Bonsai nennen. Häufig werden traditionell Spezialerden verwendet, die Lavagestein aus dem fernen Morgenland enthalten. Doch auch Substrat-Hersteller aus Deutschland bieten hochwertige Basis-Erden für Bonsais an. Das darin enthaltene Tongranulat stammt zwar nicht unbedingt aus China oder Japan, dem Bonsai ist die Herkunft seiner Erde aber ohnehin gleichgültig, wenn die Qualität stimmt. Und besser für die Umwelt ist es allemal, wenn die verwendeten Rohstoffe aus Deutschland stammen und nicht aus Asien eingeflogen werden.

Chinesische Feige / Lorbeerfeige (Ficus microcarpa ˈGinsengˈ)

Diese als Chinesische Feige oder Lorbeerfeige bekannte Pflanze ist der Anfänger-Bonsai für drinnen schlechthin: Der Ficus ist sehr robust und zeichnet sich durch ein schnelles Wachstum, eine hohe Anpassungsfähigkeit sowie eine hohe Schnittverträglichkeit aus. Dies und seine Erschwinglichkeit machen ihn zum perfekten Bonsai für Unerfahrene.

  • Ursprung: Südostasien
  • Wachstum: Schnell wachsend; bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit, z. B. durch die Kultur unter einer Glasglocke, kann der Ficus Luftwurzeln ausbilden; auffällig dickes Wurzelwerk
  • Laub: Immergrün mit ovalen, glänzend dunkelgrünen Blättern
  • Erde: 1:1:1 Akadama, Lavasplitt, Humus; 2:1:1 Anzuchterde, Akadama und Bims
  • Standort: Sonnig ohne direkte Sonneneinstrahlung; kein Platz über einer Heizung
  • Überwinterung: Nicht winterhart; bei 12 – 22 °C überwintern
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich; lässt sich sehr gut drahten; nicht sehr vielseitig gestaltbar
  • Besonderheiten: Braucht eine hohe Luftfeuchtigkeit (z. B. durch Besprühen der Pflanze), Substrat nie austrocknen lassen; verbringt der Ficus den Sommer (> 15 °C) draußen, sollte vorher ein Blattschnitt vorgenommen werden, um die Verdunstung zu reduzieren
Ficus 'Ginseng' Bonsai
Ficus 'Ginseng' Bonsai
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(5/5)
  • Kunstvoll geformter Bonsai mit dunkelgrünen Blättern
  • Pflegeleichte Zimmerpflanze – perfekt für Einsteiger
  • Fernöstliches Flair für sonnige bis halbschattige Räume
34,99 €

Chinesische Ulme (Ulmus parvifolia)

Auch die Chinesische Ulme ist wunderbar für Anfänger geeignet. Die Pflanze verzeiht auch mal ein kleines Pflegemalheur und zeichnet sich durch eine hohe Robustheit und Anpassungsfähigkeit aus.

  • Ursprung: China, Korea, Japan
  • Laub: Elliptisch bis eiförmig in glänzendem Grün; sommergrün bis halb immergrün bei Zimmerkultur
  • Erde: Akadama-Erde
  • Standort: Vollsonniger Fensterplatz bis Halbschatten
  • Überwinterung: Ideal sind 0 – 10 °C
  • Schnitt/Erziehung: Gut schnittverträglich; Äste verdicken sich schnell
  • Besonderheiten: Sehr pflegeleicht

Chinesischer Liguster (Ligustrum sinensis)

Der Chinesische Liguster fühlt sich auch an etwas schattigeren Plätzchen wohl und ist überaus anspruchslos in der Pflege – nur warm sollte es am Standort dieses Bonsais sein. Auch wunderbar zur Erziehung zum Zimmer-Bonsai geeignet ist der Japanische Liguster (Ligustrum japonicum). Wer einen Liguster-Bonsai in den Garten stellen möchte, sollte lieber auf Ligustrum ovalifolium, L. lucidum oder den Gemeinen Liguster (Ligustrum vulgare) zurückgreifen. Diese sind bis mindestens -10 °C winterhart und schlagen nach einem Zurückfrieren gut wieder aus.

  • Ursprung: China
  • Wachstum: Schnell wachsend; trägt im Sommer weiße Blüten
  • Laub: Sommergrün; klein und dunkelgrün
  • Erde: 1:2 Basis-Bonsai-Erde und Akadama-Erde
  • Standort: Heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung; im Sommer im Halbschatten platzieren
  • Überwinterung: Nach Möglichkeit bei 15 °C überwintern
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich
  • Besonderheiten: Sehr pflegeleicht
Chinesischer Liguster als Bonsai
Der Chinesische Liguster besticht mit seinen von Natur aus sehr kleinen Blättern und der hohen Schnittverträglichkeit [Foto: SOMKIET POOMSIRIPAIBOON/ Shutterstock.com]

Tipp: Bei Basis Bonsai-Erde handelt es sich um eine spezielle Universalerde, die für sich oder als Grundlage mit weiteren Inhaltsstoffen angereichert verwendet werden kann. Ihre Inhaltsstoffe sind so zusammengestellt, dass die besonderen Anforderungen, welche von der Bonsai-Kultur gestellt werden, erfüllt werden können. Am Ende dieses Artikels finden Sie unsere Empfehlung für eine besonders gute Bonsai-Erde.

Fukientee (Carmona microphylla, auch Ehretia microphylla oder Ehretia buxifolia)

Der blütenträchtige Fukientee ist, was seine Pflegeansprüche betrifft, auch für sorgsame Bonsai-Einsteiger geeignet. Nur bei der Gestaltung braucht es ein wenig Erfahrung, denn die Pflanze sollte unbedingt gedrahtet werden, um eine harmonische Form zu erhalten.

  • Ursprung: China
  • Wachstum: Braun-graue Rinde mit feinen Rissen am Stamm und graue, glatte Rinde an den Ästen; fast ganzjährige Blütenbildung
  • Laub: Immergrün; klein und dunkelgrün mit weißen Härchen unten und Pünktchen oben
  • Erde: 2:1 Akadama- und Basis-Bonsai-Erde
  • Standort: Heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung bei über 20 °C; im Sommer Sonne bis Halbschatten
  • Überwinterung: Bei 12 – 24 °C überwintern
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich; unbedingt drahten
  • Besonderheiten: Bei der Düngung nur organische Dünger verwenden, da die Wurzeln sehr empfindlich sind; durch Besprühen für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgen

Gardenie (Gardenia jasminoides)

Die Gardenie bietet ein besonders tropisches Aussehen, das jedoch nur zum Vorschein kommt, wenn richtig mit der Pflanze umgegangen wird. Daher gilt das sensible Pflänzchen eher als Bonsai für Fortgeschrittene.

  • Ursprung: Asien bis Südafrika
  • Wachstum: Cremeweiße, duftende Blüten im Sommer; orange Früchte im Herbst
  • Laub: Immergrün; glänzend dunkelgrün mit Punkten
  • Erde: Erde für säureliebende Pflanzen, z. B. Kanuma
  • Standort: Heller, luftiger Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung; reagiert sehr empfindlich auf Standortwechsel
  • Überwinterung: Nach Möglichkeit bei 15 °C überwintern
  • Schnitt/Erziehung: Gut schnittverträglich; ab Mai nach der Blüte schneiden; ab August nicht mehr schneiden, um Blütenknospen nicht zu entfernen

Banyanfeige (Ficus retusa)

Die Banyanfeige ist der zweiteFicus in unserer Liste. Er wird jedoch nicht so oft angeboten wie der Ficus ˈGinsengˈ, der zeitweise selbst im Discounter zu finden ist. Allerdings eignet sich dieser Ficus erheblich besser zur Gestaltung eines Bonsais als sein prominenter Verwandter. Sein Gesamtbild ist wesentlich stimmiger und es werden auch unter Zimmerbedingungen wunderschöne Luftwurzeln ausgebildet.

  • Ursprung: Ostindien, Ceylon
  • Wachstum: Weißlich-graue Rinde
  • Laub: Dunkelgrüne, lederige Blätter mit einer kurzen stumpfen Spitze (Lorbeer-ähnlich)
  • Erde: 2:1 Basis-Bonsai-Erde und Akadama-Erde
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Überwinterung: Bei 15 – 22 °C überwintern
  • Schnitt/Erziehung: Alle Formen möglich außer Literatenform; eignet sich durch die Luftwurzeln zur Bepflanzung von Felsen
  • Besonderheiten: Regelmäßiges Besprühen
Banyanfeige-Bonsai
Durch seine Luftwurzeln eignet sich die Banyanfeige zur Bepflanzung von Felsen [Foto: RealityImages/ Shutterstock.com]

Jadebaum (Portulacaria afra)

Der Jadebaum gehört zu den Sukkulenten und fällt durch seine fleischigen glänzenden Blätter sofort ins Auge. Als kleiner Bonsai vereint er asiatische Akkuratesse und das exotische Aussehen einer Pflanze aus der afrikanischen Savanne.

  • Ursprung: Südafrika
  • Wachstum: Rötliche Zweige; dicker Stamm; feine Verzeigung; Rinde wechselt von Grün zu Rotbraun im Alter; weiße Blüten im Herbst nach Trockenphase im Sommer
  • Laub: Immergrün; sukkulente, breite, ovale Blätter; bei einem sonnigen Standort mit roten Rändern
  • Erde: 1:1:1 Akadama, Basis-Bonsai-Erde und Lavagranulat
  • Standort: Sonniger Standort; draußen im Sommer Sonne bis Halbschatten
  • Überwinterung: Überwintern bei 8 – 22 °C
  • Schnitt/Erziehung: Baumform und Wälder; Drahten vermeiden, lieber Abspannen
  • Besonderheiten: Sukkulent, daher kann das Antrocknen der oberen Erdschicht vor dem nächsten Gießen auch mal mehrere Tage dauern; sehr staunässeempfindlich
Geldbaum 'Hulk'
Geldbaum 'Hulk'
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  • Genügsame Sukkulente mit tiefgrünen Blättern
  • Katzenfreundlich & perfekt für Einsteiger
  • Liebt helle Räume ohne direkte Sonne
21,99 €

Strahlenaralie oder Lackblattpflanze (Schefflera actinophylla, Brassaia actinophyla)

Die Strahlenaralie bringt mit ihren Luftwurzeln und Blättern, die das ganze Jahr in kräftigem Grün leuchten, den Regenwald in Miniaturformat auf die Fensterbank. Das tropische Gewächs braucht es schön warm und verträgt auch radikale Rückschnitte ohne Probleme. So bietet die Schefflera ideale Voraussetzungen zur Erziehung zum Zimmer-Bonsai.

  • Ursprung: Australien, Südostasien
  • Wachstum: Recht schnellwüchsig; bildet Luftwurzeln (Felsenform möglich)
  • Laub: Immergrün; langstielige, strahlenförmig angeordnete Blätter in lackglänzendem Dunkelgrün
  • Erde: 1:2:2 Lehm, Sand und Torf; 1:1 Akadama-Erde, Basis-Bonsai-Erde und etwas Kiryu-Erde
  • Standort: Sonnig (je mehr Sonne, desto kleiner die Blätter)
  • Überwinterung: Nicht unter 15 °C
  • Schnitt/Erziehung: Gut schnittverträglich; Rückschnitt über mehrere Tage verteilen, da die Pflanze an Schnittstellen viel milchigen Wundsaft absondert; radikaler Rückschnitt statt Drahten
  • Besonderheiten: Regelmäßig besprühen

Olivenbaum (Olea europaea)

Wer mit einem Olivenbaum als Bonsai mediterranes Flair in die Wohnung oder auf den Balkon bringen möchte, braucht viel Geduld, wird dafür aber mit einem wunderschönen knorrigen Gesamtbild belohnt, auf das es sich zu warten lohnt. Wegen seiner kleinen Blätter und des gedrungenen Wuchses eignet sich der Wilde Olivenbaum (Olea europaea sylvestris) besonders gut zur Gestaltung eines Bonsais.

  • Ursprung: Kleinasien, Mittelmeerraum
  • Wachstum: Robust; langsam wachsend; Rinde bildet später Risse und Furchen
  • Laub: Immergrün; längliche Blätter mit dunkelgrüner Ober- und silbrig grauer Unterseite
  • Erde: 1:2 Akadama und Bimskies
  • Standort: Heller Standort; draußen im Sommer sonnig
  • Überwinterung: Bei 5 – 20 °C mit möglichst viel Licht
  • Schnitt/Erziehung: Sehr gut schnittverträglich; nur einjährige Triebe drahtbar
  • Besonderheiten: Substrat zwischen den Gießgängen ganz abtrocknen lassen, sehr staunässeempfindlich

Großblättrige Steineibe oder „Kiefer der Buddhisten“ (Podocarpus macrophyllus)

Auch Nadelbäume wie die Steineibe lassen sich als Bonsai gestalten. Diese werden zwar etwas anders geschnitten als die Laubbaumarten, machen die Gestaltung jedoch nicht schwieriger oder weniger vielfältig. Dabei ist die Auswahl nicht nur auf eine Art beschränkt, auch P. chinensis wird häufig zum Bonsai erzogen.

  • Ursprung: Japan, China
  • Wachstum: Langsam wachsend
  • Laub: Immergrüner Nadelbaum
  • Erde: Leicht saures Substrat; 2:2:2 Lehm (oder Akadama), Torf und Sand (oder Lavagranulat)
  • Standort: Heller Standort ohne pralle Mittagssonne
  • Überwinterung: Hell bei etwa 10 – 20 °C; eher trocken halten
  • Schnitt/Erziehung: Gut schnittverträglich
  • Besonderheiten: Liebt eher saure Substrate
Steineibe als Bonsai
[Foto: Romix Image/ Shutterstock.com]

Junischnee oder „Baum der tausend Sterne“ (Serissa foetida)

Der „Baum der tausend Sterne“ verdankt seinen Namen seinem sommerlichen Blütenkleid. Dieses zeigt sich auch beim Bonsai reichhaltig und versprüht einen starken Duft.

  • Ursprung: China, Südjapan
  • Wachstum: Reichhaltige Blüte im Juni; bildet schon als junge Pflanze eine rissige Rinde
  • Laub: Sehr kleine grüne Blätter, die je nach Sorte gelb gerandet oder geadert sind
  • Erde: 1:1:1 Akadama-Erde, Basis-Bonsai-Erde, Sand (sehr durchlässig)
  • Standort: Sehr hell ohne direkte Sonneneinstrahlung; draußen im Sommer Sonne bis Halbschatten; reagiert empfindlich auf Standortwechsel
  • Überwinterung: Hell bei 12 – 20 °C; nicht über der Heizung
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich; Wurzeln geben beim Schnitt intensiven Geruch ab
  • Besonderheiten: Braucht konstante Standortbedingungen, Temperaturen und Wasser; außerhalb der Blütezeit besprühen

Die beliebtesten Bonsai-Arten für den Garten

Es gibt eine ganze Reihe Arten, die sich wunderbar zum Bonsai erziehen lassen und das ganze Jahr über im Freien stehen können. Dabei sollten Sie beachten, dass die Kultur in der Schale im Winter ihre Tücken hat. Da die Schale aufgrund des geringen Volumens schnell durchfriert, sollte im Winter auch bei vollständig winterharten Pflanzen auf einen geschützten Platz und einen guten Kälteschutz der Wurzeln geachtet werden. Wird dies beachtet, steht dem ganzjährigen Waldbaden im eigenen Miniaturwunderland nichts mehr im Wege. Wir stellen Ihnen ein paar ganz besonders schöne Arten vor, die sich als Outdoor-Bonsai eignen.

Ahorn (Acer)

Gleich zu Anfang eine wahre Bonsai-Perle: Viele asiatische Ahorn-Arten besitzen einzigartig geformte Blätter. Dazu zählen zum Beispiel der Rote und Grüne Fächer-Ahorn (Acer palmatum), der Dreispitz-Ahorn (Acer buergerianum) und der Feuer-Ahorn (Acer ginnala). Der prominenteste unter den Ahornarten ist jedoch der Japanische Ahorn (Acer japonicum). Sein Äußeres sowie seine hohe Toleranz gegenüber Temperaturschwankungen machen ihn zum idealen Outdoor-Bonsai, weshalb wir ihn hier beispielhaft vorstellen.

  • Ursprung: Bergwälder Japans
  • Wachstum: Malerisch baumartig wachsender Strauch, kurzer Stamm, weit ausladende Krone; rötlich-purpurne Blüten während des Laubaustriebs
  • Laub: Sommergrün in leuchtendem Grün; 7- bis 11-lappige Blätter mit gezähntem Blattrand; rote Herbstlaubfärbung
  • Erde: 4:1 Akadama-Erde und Bimskies
  • Standort: Halbschatten; im Herbst und Frühjahr vollsonnig; windgeschützt
  • Überwinterung: Bedingt winterhart (-10 °C)
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich und formbar; im Winter schneiden
  • Besonderheiten: Sehr tolerant gegenüber Temperaturschwankungen; im Sommer kann an heißen Tagen mehrfaches Gießen notwendig sein

Kiefern (Pinus)

Genauso wie bei der Gattung des Ahorns gibt es auch bei den Kiefern gleich eine ganze Reihe von Arten, die sich zum Bonsai erziehen lassen. Besonders schön sind hier Zwergformen mit besonders kleinen Nadeln. In ihrer Pflege unterscheiden sich die unterschiedlichen Arten kaum. Der Schnitt sollte im Optimalfall im Winter erfolgen, da zu diesem Zeitpunkt der geringste Harzaustritt und die beste Wundheilung zu erwarten ist.

  • Ursprung: Vor allem auf der Nordhalbkugel verbreitet
  • Wachstum: Rinde älterer Pflanzen rissig
  • Laub: Immergrüne Nadeln; in Bündeln/Büscheln angeordnet
  • Erde: 2:1:1 Akadama, Kiryu-Erde und Bimskies
  • Standort: Volle Sonne, braucht sehr viel Licht
  • Überwinterung: Gut winterhart
  • Schnitt/Erziehung: Sehr formbar; im Winter schneiden, da zu dieser Zeit geringste Harzproduktion
  • Besonderheiten: Sehr staunässeempfindlich
Waldkiefer-Bonsai
Die Waldkiefer lässt sich zu wunderbar knorrigen Bonsais formen [Foto: Svetlanko/ Shutterstock.com]

Kiefern, die sich als Bonsai für den Garten eignen:

  • Mädchen-Kiefer (Pinus parviflora): Weiche, geschwungene Nadeln, je zu fünft zusammenstehend
  • Waldkiefer (Pinus sylvestris): Dünne, evtl. leicht gedrehte Nadeln, zu zweit stehend; Rinde am oberen Stamm meist rötlich
  • Europäische Schwarzkiefer (Pinus nigra sbsp. nigra): Lange, kräftige Nadeln in Zweierbüscheln; ältere Rinde bräunlich grau mit dunkeln Rissen, die ein Plattenmuster ergeben
  • Bergkiefer (Pinus mugo): Kurze, kräftige Nadeln, zu zweit in Büscheln, dunkelbraune Rinde
  • Japanische Schwarzkiefer (Pinus thunbergii): Lange, gedrehte, dunkelgrüne, feste Nadeln, zu zweit stehend
  • Japanische Rotkiefer (Pinus densiflora): Hellgrüne, zarte, schlanke Nadeln, zu zweit stehend

Eiben (Taxus)

Eiben sind nicht nur als Heckenpflanzen im Garten nutzbar. Statt Blicke abzuhalten, können sie als Bonsai auch zum wahren Blickfang werden. Durch ihr pflegeleichtes Gemüt ist die Eibe auch gerade für Anfänger geeignet. Besonders gut machen sich hierbei die heimische Gemeine Eibe (Taxus baccata), die Pazifische Eibe (Taxus brevifolia) und die Japanische Eibe (Taxus cuspidata).

  • Ursprung: Europa, Nordafrika, Westasien
  • Wachstum: Unregelmäßiger Astwuchs; graubraune Rinde mit roter Innenrinde; dunkler, aufrechter Stamm
  • Laub: Nadelartig und dunkelgrün
  • Erde: 4:1 Akadama und Kies
  • Standort: Sonnig, aber ohne direkte Sommersonne; Halbschatten nach dem Schnitt; wachsen auch im Schatten, hier aber nicht so kompakt
  • Überwinterung: Winterhart; sonniger Standort
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich; sehr biegsames Holz
  • Besonderheiten: Sehr hoher Wasserbrauch; gelegentlich besprühen, alle Pflanzenteile bis auf die fleischige Samenscheide giftig
Japanische Eibe als Bonsai
Die Japanische Eibe hat wie die europäische Art sattgrüne Nadeln [Foto: Svetlanko/ Shutterstock.com]

Azalee (Rhododendron)

Azaleen wie die Indische Azalee (Rhododendron simsii), die Satsuki-Azalee (Rhododendron indicum) oder die immergrüne Japanische Azalee (Rhododendron japonicum) werden wegen ihrer Blüten als Bonsais in Wohnungen geschätzt. Diese sogenannten Zimmer-Azaleen sind nicht winterhart, da sie aus tropischen oder subtropischen Gefilden stammen. Somit müssen sie zumindest im Winter ins Haus gebracht werden. Doch die Gattung hält auch ein paar winterharte Arten parat. So können Garten-Azaleen wie die Japanische Azalee (Rhododendron obtusum) oder die Gelbe Azalee (Rhododendron luteum) ganzjährig als Bonsai im Garten kultiviert werden.

  • Ursprung: Asien, Nordamerika, Europa
  • Wachstum: Blüte je nach Art zwischen März und Juli
  • Laub: Sommergrün; ovale, längliche Blätter in Hell- bis Dunkelgrün
  • Erde: Kalkfrei, leicht sauer; reines Kanuma ist sehr bewährt für Azaleen
  • Standort: Sonnig, aber ohne direkte Sommersonne
  • Überwinterung: Winterhart
  • Schnitt/Erziehung: Basis stärker schneiden als die Spitze, da Azaleen sehr basisdominant sind
  • Besonderheiten: Säureliebend; mit weichem Leitungswasser oder Regenwasser gießen

Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)

Zu den beliebtesten Wacholder-Arten für die Erziehung zum Bonsai zählen neben dem Gemeinen Wacholder außerdem der Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis) oder der Japanische Igelwacholder (Juniperus rigida).

  • Ursprung: Europa, Nordamerika, Westasien
  • Wachstum: Rötlich-braune Rinde; schwarze Beeren, die zur Ginherstellung verwendet werden
  • Laub: Sehr harte graugrüne, pieksige Nadeln
  • Erde: 1:1 Basis-Bonsai-Erde und Bimskies
  • Standort: Sonniger Standort
  • Überwinterung: Bedingt winterhart (-10 °C); sonnig
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich; formbar durch Drahten
  • Besonderheiten: Substrat zwischen den Gießgängen gut abtrocknen lassen; gelegentlich besprühen

Wilder Apfel oder Holzapfel (Malus sylvestris)

Selbst fruchttragende Bäume können in Miniaturform gebracht werden. Besonders gern werden hier wegen ihrer schönen Blüte Apfelbäume wie Malus sieboldii, Malus halliana oder – die heimische Variante – der Wilde Apfel (Malus sylvestris) verwendet, wobei sich natürlich besonders gut Zuchtformen mit eher kleinen Früchten eignen. So ergibt sich ein besonders schönes Gesamtbild.

  • Ursprung: Europa, Vorderasien
  • Wachstum: Blüte im Frühjahr; Früchte im Sommer oder Herbst; schnellwachsend; schuppige graubraune Rinde
  • Laub: Sommergrün; ovale dunkelgrüne Blätter
  • Erde: 1:1:1 Torf, Bimskies und Akadama
  • Standort: Sonnig; im Sommer und Winter schattieren
  • Überwinterung: Winterschutz nötig
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich; Kurztriebe stehen lassen, da diese im Folgejahr die Blüten tragen; nach der Blüte Triebe kürzen; drahten, um Blüte zu fördern und als Stütze bei Fruchtbildung
  • Besonderheiten: Hoher Wasserbedarf; während der Blüte reduziert düngen

Ulmen (Ulmus spec.)

Wie oben erwähnt, gehört die Chinesische Ulme zu unseren beliebtesten Zimmer-Bonsai-Arten, doch auch im Garten können Ulmen als Bonsai Ihre grüne Oase bereichern. Dafür eignen sich winterharte Arten wie die Feld-Ulme (Ulmus minor), die Berg-Ulme (Ulmus glabra) oder die Holländische Ulme (Ulmus x hollandica), insbesondere die Sorte ˈJaqueline Hilerˈ mit ihren besonders kleinen Blättern.

  • Ursprung: Europa
  • Wachstum: Recht schnell wachsend; gräuliche Rinde
  • Laub: Sommergrün; sehr kleine Blätter, spitz zulaufend; kräftige Herbstfärbung
  • Erde: 1:1:1 Akadama, Torf und Bimskies
  • Standort: Vollsonnig
  • Überwinterung: Winterschutz nötig
  • Schnitt/Erziehung: Leicht formbar; gut schnittverträglich; meist kann auf Drahten verzichtet werden
  • Besonderheiten: Befall mit Ulmensplintkäfer verhindern (Überträger der Pilzkrankheit „Ulmensterben“)

Hainbuche (Carpinus betulus)

Die hohe Schnittverträglichkeit und die Wuchskraft machen die Hainbuche zu unserem Liebling unter den heimischen Bonsai-Arten für den Garten. Dieses sonst eher als Heckenpflanze bekannte Laubgehölz ist ein hervorragender Bonsai für Anfänger. Abgesehen von C. betulus eignen sich auch die Koreanische Hainbuche (Carpinus turczaninowii) oder die Japanische Hainbuche (C. japanicum und C. laxiflora) zur Gestaltung eines Miniaturbaums in der Schale. Als Geheimtipp unter den Hainbuchen gilt die Orientalische Hainbuche (Carpinus orientalis).

  • Ursprung: Europa, Ostasien
  • Wachstum: Schnellwachsend; schmale, gedrehte Äste; Rinde hellgrau, oft mit Rissen
  • Laub: Sommergrün; oval mit Rippung in kräftigem Grün; gelbe Herbstfärbung; Laubabwurf meist erst mit Neuaustrieb im Frühjahr
  • Erde: 5:4:1 Basis-Bonsai-Erde, Akadama und Sand
  • Standort: Sonne bis Halbschatten; im Sommer schattieren
  • Überwinterung: Winterhart
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich; spätester Schnitt im August
  • Besonderheiten: Sehr robuste Anfängerpflanze; mit weichem Wasser gießen; hoher Düngerverbrauch
Hainbuche-Bonsai
Die Hainbuche hat eine silbrige, glatte Rinde und frühlingsgrünes Laub [Foto: NeydtStock/ Shutterstock.com]

Zwergmispel oder Feldmispel (Cotoneaster)

Die Zwermispel bringt alles mit, was für eine Erziehung zum Bonsai benötigt wird. Der ohnehin niedrige Wuchs in Kombination mit den kleinen Blättern sowie die sehr gute Schnittverträglichkeit machen die Zwergmispel nicht nur für Experten interessant. Auch Anfänger können sich an den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, die ihnen die Pflanze bietet, erfreuen. Besonders gut eignen sich hier Cotonaester conspicuous, C. horizontalis, C. preacox, C. microphyllus und C. congestus.

  • Ursprung: Europa, Asien, Nordafrika
  • Wachstum: Weiße, rosa oder rote Blüten im Frühjahr; gelbe bis rote Früchte im Herbst; niedrig wachsend
  • Laub: Kleine, glänzend grüne Blätter; sommergrün oder immergrün, je nach Art
  • Erde: Reine Akadama- oder Basis-Bonsai-Erde
  • Standort: Im Frühjahr und Herbst Sonne; im Sommer Halbschatten; luftig
  • Überwinterung: Bedingt winterhart (-10 °C); immergrüne Arten bei starkem Frost abdecken
  • Schnitt/Erziehung: Lässt sich sehr gut und vielseitig formen; Formschnitt während des Frühjahrsaustriebs; sehr gut drahtbar
  • Besonderheiten: Verträgt kurze Trockenphasen; düngen von April bis Anfang September; bei Blattaustrieb eher trocken halten, so treiben die Blätter besonders klein aus
Mispel als Bonsai
Der Cotoneaster hat einen skurrilen Wuchs, was ihn als Bonsai interessant macht [Foto: Bernd Schmidt/ Shutterstock.com]

Europäische Lärche (Larix decidua)

Die Europäische Lärche gehört ebenfalls zu den einheimischen Pflanzenarten. Somit ist sie ideal an unser Klima angepasst und kann das ganze Jahr über an einem sonnigen Platz im Garten stehen. Dabei lässt sich der eigentliche Waldgigant durch seine gute Schnittverträglichkeit und Drahtbarkeit auch in Schalenform bringen. Nicht einheimisch, aber dennoch widerstandsfähig ist auch die Japanische Lärche (Larix kaempferi), die mit ihren graugrünen Nadeln und der rotbraunen, rissigen Rinde auch optisch überzeugt.

  • Ursprung: Gemäßigte Zonen Europas
  • Wachstum: Rinde in Hellbraun bis hin zu Rot- bis Graubraun mit Rissen
  • Laub: Sommergrün; dunkelgrüne, weiche Nadeln, die im Herbst goldgelb werden
  • Erde: 1:1:1 Akadama, Lavagranulat und Bimskies
  • Standort: Vollsonnig; je mehr Licht, desto kleiner die Nadeln
  • Überwinterung: Winterhart (-40 °C)
  • Schnitt/Erziehung: Gut schnittverträglich; gut drahtbar; Schnitt von Mai bis September; Formschnitt vor dem Austrieb im Frühjahr
  • Besonderheiten: Gießen durch Überbrausen mit Regenwasser, um Luftfeuchtigkeit zu erhöhen; niemals austrocknen lassen
Blüten der Lärche
Die weiblichen Blüten der Lärche haben einen hohen Zierwert [Foto: Mick Harper/ Shutterstock.com]

Winterlinde (Tilia cordata)

Unter den Lindenarten ist die Winterlinde wegen ihrer kleinen Blätter besonders gut zur Gestaltung als Bonsai geeignet. Noch kleinere Blätter erhält der Baum nach einem Blattschnitt im Sommer, der von der Winterlinde ausgezeichnet vertragen wird.

  • Ursprung: Mittel-, Nord-, Osteuropa
  • Wachstum: Schwarzer Wurzelansatz; duftende gelbliche Becherblüten im Sommer; ovale bis kugelförmige Nüsschen; schwarz-graue rissige Borke im Alter
  • Laub: Sommergrün; runde bis leicht herzförmige Blätter; goldgelbe Laubfärbung
  • Erde: 3:2 Akadama und Humus mit guter Drainageschicht aus Kies
  • Standort: Sonne bis Schatten; je mehr Sonne, desto kleiner die Blätter; Halbschatten, um Austrocknung zu vermeiden
  • Überwinterung: Winterhart; im Schatten überwintern
  • Schnitt/Erziehung: Sehr schnittverträglich und formbar; letzter Schnitt Anfang August; vorsichtig drahten; Formschnitt vom Austrieb bis in den Sommer
  • Besonderheiten: Sehr empfindlich gegenüber Versalzung (mit Regenwasser gießen und organisch düngen) und Trockenheit

Nachdem Sie den richtigen Bonsai für sich gefunden haben, geht es im Anschluss um die richtige Pflege. Wie Sie Ihren Bonsai richtig gießen erfahren Sie hier.

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