Bonsai umtopfen: Zeitpunkt & Vorgehen

Kati
Kati
Kati
Kati

Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Wann und wie topft man Bonsais um? Wir erklären, wie man beim Umtopfen des Mini-Bäumchens richtig vorgeht und was man bei der Wahl des Topfes und des Substrats beachten muss.

Bonsai-Baum
Beim Umtopfen von Bonsais sind ein paar Dinge zu beachten [Foto: New Africa/ Shutterstock.com]

Bonsais ziehen regelmäßig in neue Töpfe oder Schalen um, wenn ihre Wurzeln keinen Krümel an frischem Substrat mehr finden können. Beim Umtopfen von Bonsais gibt es allerdings einige wichtige Kleinigkeiten zu beachten, die für einen gesunden Bonsai entscheidend sind. Wir erklären, wann Sie den Bonsai umtopfen sollten, ob man dabei seine Wurzeln schneidet und welche Erde für Bonsais am idealsten geeignet ist.

Wann sollte man seinen Bonsai umtopfen?

Bonsais werden am besten im Frühjahr umgetopft. Sie erkennen am „Kreiselwuchs“ der Wurzeln, dass es an der Zeit ist, Ihren Bonsai mit neuer Erde und eventuell einer größeren Schale zu versorgen. Überprüfen können Sie das ganz leicht: Nehmen Sie den Bonsai samt Wurzelballen aus der Schale und schauen Sie nach, ob die Wurzeln schon an den Rand des Gefäßes gelangt sind. Sie beginnen dann, daran entlang im Kreis zu wachsen.
Junge und schnellwachsende Bäume werden im Schnitt jährlich umgetopft, während für ältere Exemplare ein Umzug nur alle drei bis fünf Jahre nötig ist.
Auch wenn die Bonsai-Erde nicht mehr locker ist, sich Schimmel oder Algen bilden und der Bonsai trotz Gießen die Blätter hängen lässt, heißt es, zügig umzutopfen. In diesem Fall ist das Substrat zu alt und zusammengesackt, zudem werden die Wurzeln des Bonsais von Sauerstoffmangel und Fäulniserregern bedroht.

Übrigens: Auch ganz neu gekaufte Bonsais müssen in der Regel umgetopft werden. Denn für die langen Durststrecken während des Transports und die Lagerung vor dem Verkauf werden die Bäumchen in ein „Reisesubstrat“ getopft, das besser Wasser speichert. Für die Dauerkultur ist dieses Substrat aber völlig ungeeignet und sollte schnellstmöglich durch eine hochwertige Bonsai-Erde ersetzt werden. Eine Ausnahme stellen sehr hochwertige Bonsais aus spezialisierten Bonsai-Baumschulen dar – sie werden für gewöhnlich in dafür geeigneter Erde geliefert.

Bonsai-Bäume in verschiedenen Größen
Die neue Bonsai-Schale muss nur größer sein, wenn der Bonsai auch noch größer werden darf [Foto: pjatnica/ Shutterstock.com]

Bonsai umtopfen: Anleitung zum Vorgehen

Das Bonsai-Umtopfen ist nicht schwer. Neben ein paar Materialien und Werkzeugen ist hierbei vor allem eine geeignete Bonsai-Erde essenziell. Wir haben eine Anleitung zum Bonsai-Umtopfen am Ende dieses Artikels zusammengestellt.

Das braucht man dazu

Um einen Bonsai richtig umzutopfen, benötigen Sie:

  • Eine größere Bonsai-Schale, sofern der Bonsai noch wachsen soll (soll der Bonsai seine aktuelle Größe behalten, kann auch die alte Schale wiederverwendet und ein Wurzelschnitt durchgeführt werden)
  • Kleine Netze oder Drahtgitter
  • Blähton-Kügelchen
  • Eine Gartenschere
  • Falls der Bonsai mit Draht im Topf gehalten wird: einen Seitenschneider
  • Einen Pikierstab oder ein langes Holzstäbchen
  • Eine Gießkanne
  • Eine kleine Schaufel
  • Eine passende Bonsai-Erde

Die richtige Erde zum Umtopfen von Bonsais

Da dem Bonsai nur ein winziges Volumen zum Ausbreiten seiner Wurzeln zugestanden wird, muss dieser kleine Raum unbedingt mit hochwertiger und passender Erde gefüllt sein. Ein sehr wichtiges Qualitätskriterium von Bonsai-Erden ist eine hohe Strukturstabilität. Diese ist wichtig, weil strukturstabile Materialien nicht so schnell zersetzt werden und somit nicht so leicht zusammensacken, sondern lange luftig bleiben. Oft, doch nicht immer, wird Strukturstabilität durch einen hohen Anteil mineralischer Bestandteile erreicht.
Jedoch bevorzugt jede Baumgattung ein anderes Substrat. Daher ist es am besten, mit einer hochwertigen Bonsai-Erde als Grundsubstanz, für jeden Bonsai die ideale Mischung herzustellen. Welche Mischung nun für Ihren eigenen Bonsai die Richtige ist, erfahren Sie in unserem Artikel zu den beliebtesten Bonsai-Arten.

Bonsai umtopfen
Die überschüssige Erde wird vom Wurzelballen gelöst [Foto: qSPOoKYp/ Shutterstock.com]

So topft man Bonsai-Bäumchen um

In diesen 6 Schritten wird der Bonsai umgetopft:

  1. Lösen Sie den Bonsai aus seinem alten Topf. Sollte der Wurzelballen mit Draht fixiert sein, wird dieser vorher mit dem Seitenschneider durchgeknipst und aufgebogen. Manchmal hilft es, mit einem Messer am Rand der Schale entlangzufahren, um den Ballen zu lösen.
  2. Falls die Oberfläche des Bonsais absichtlich mit Moos bepflanzt ist, kann dieses vorsichtig abgehoben und zur Seite gelegt werden.
  3. Mit einem Pikierstab können Sie überschüssige Erde, so weit es geht, aus dem Wurzelballen herauslösen. Achten Sie aber darauf, die Wurzeln möglichst nicht zu beschädigen.
  4. Bereiten Sie den Bonsai-Topf vor: Über den Löchern am Boden der Schale wird das Gitter mit Draht befestigt. Anschließend wird der Boden des Gefäßes mit Blähton und einer Schicht der richtigen Bonsai-Erde bedeckt.
  5. Setzen Sie nun den Bonsai ein und füllen Sie den Rest der Schale mit Substrat. Achten Sie darauf, dass das Bäumchen nicht zu tief im Substrat sitzt: Das gesamte Stämmchen sollte frei liegen.
  6. Zu guter Letzt wird das Bäumchen gewässert, das Moos wieder aufgesetzt und ebenfalls befeuchtet.

Tipp: Bei Bedarf können Sie beim Umtopfen des Bonsais auch den Gestaltungsschnitt durchführen. Ein Wurzelschnitt bietet sich bei stark wüchsigen Bäumen, die gebändigt werden sollen, ebenfalls an. Hierbei werden nur die äußeren Wurzelspitzen mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere eingekürzt. Mehr zum Gestaltungs- und Wurzelschnitt erfahren Sie in unserem Spezialartikel zum Thema „Bonsai schneiden“.

Wurzeln eines Bonsais werden geschnitten
Starkwüchsige Bonsais erhalten beim Umtopfen gleich einen Wurzelschnitt [Foto: qSPOoKYp/ Shutterstock.com]

Bonsai nach dem Umtopfen pflegen

Auch nach dem Umtopfen können Sie den Bonsai gießen und düngen wie immer. Da das Umtopfen im Frühjahr stattfindet, treibt der Bonsai – sofern er sommergrün ist – im Anschluss bald aus.

Treibt Ihr Bonsai nicht aus oder fallen alle Blätter ab? Wir haben für Sie mögliche Gründe warum Ihr Bonsai Blätter verliert zusammengestellt.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden