Buchsbaum schneiden: Experten-Tipps zu Zeitpunkt & Vorgehen

David
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Ich habe einen Master-Abschluss in Gartenbauwissenschaften und bin zudem gelernter Zierpflanzengärtner. Das Thema Anbau lässt mich seit meiner Kindheit einfach nicht los: Egal, ob auf der kleinen Stadtfensterbank oder im großzügigen Garten - Gärtnern muss ich auch in meiner Freizeit immer und überall.

Lieblingsobst: Himbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Der Buchsbaum zählt zu den beliebtesten Formgehölzen. Hier erfahren Sie alles, was sie über Zeitpunkt, Vorgehen und Technik beim Schneiden wissen müssen.

Buchsbaum-Schnitt
Damit der Buchs in Form bleibt, muss er regelmäßig geschnitten werden [Foto: Andrey Sayfutdinov/ Shutterstock.com]

Der Buchsbaum (Buxus) kann mittlerweile auf eine lange Karriere als beliebtes Formgehölz zurückblicken. Bereits die berühmten klassischen englischen Gärten zierte der als Strauch oder Kleinbaum wachsende Buxus in unzähligen Formvariationen. Wird er nicht regelmäßig geschnitten, lässt sich sicherlich nur schwerlich erahnen, welch anmutige Formen er annehmen kann. Durch seinen langsamen Wuchs eignet er sich exzellent, um ihn zu komplexen Formen und Gebilden zuzuschneiden. Außer Geduld zu haben, sollten Sie jedoch einige Dinge beachten, um beim Schnitt des Buchsbaumes zum gewünschten Ergebnis zu kommen.

Wann den Buchsbaum schneiden?

Der perfekte Zeitpunkt für den Schnitt eines Buchsbaumes wird von zwei Komponenten beeinflusst: Einerseits ist natürlich die Jahreszeit entscheidend, andererseits spielt das vorherrschende Klima für den richtigen Schnittzeitpunkt eine große Rolle. Außerdem hängt das Vorgehen davon ab, ob der Buxus als Formgehölz oder als Hecke angebaut wird.

Rückschnitt des Buchsbaums
Ist der Buchsbaum aus der Form geraten, steht der Rückschnitt an [Foto: LEGRAN/ Shutterstock.com]

Buchsbaum schneiden: Die richtige Jahreszeit

Den Schnitt des Buchsbaums kann man von Frühling bis Herbst vornehmen – also von April bis September. Man unterscheidet dabei generell zwischen Form- und Pflegeschnitten. Formschnitte sollten Sie zu Beginn des Wachstums im Frühjahr vornehmen. Die Pflegeschnitte hingegen dienen dazu, die angelegte Form trotz weiteren Wachstums aufrechtzuerhalten. Vor dem Formschnitt kann ein noch gröberer und radikalerer Schnitt erfolgen. Dieser dient dazu, den Wuchs des Buchsbaums grundlegend zu korrigieren, sodass bis in den holzigen Teil des Strauches zurückgeschnitten wird.

Folgende Schnittarten sind zu unterscheiden:

  • Rückschnitt
    • Sehr zeitig im Jahr (bereits ab März)
    • Vor dem Neuaustrieb
    • Bis in den verholzten Teil
    • Grundlegende Formkorrektur
  • Formschnitt
    • Wesentlich feinerer Schnitt als der Rückschnitt
    • Ab April, sobald der erste Austrieb erfolgt
    • Form wird grundlegend festgelegt, kleine Korrekturen werden vorgenommen
  • Pflegeschnitt
    • Baut auf dem Formschnitt auf
    • Kann mehrmals im Jahr durchgeführt werden
    • Mindestens vier Wochen Abstand zum letzten Schnitt
    • Letzter Formschnitt im September
Buchsbäume im Frühjahr
Wärmt die erste Frühlingssonne die Buchsbäume, kann geschnitten werden [Foto: Alexander Denisenko/ Shutterstock.com]

Buchsbaum schneiden: Zeitpunkt in Abhängigkeit von der Wuchsform

Der optimale Zeitpunkt des Schneidens ist auch danach festzulegen, welche Wuchsform Sie anstreben. Soll der Buxus lediglich als Hecke ein Beet einfassen, so genügt es, einen einmaligen Formschnitt im Sommer (Juli bis August) vorzunehmen. Wird die Schere angesetzt, um komplexere Formen oder Kugeln zurechtzuschneiden, so gilt die Devise „Je öfter, desto besser“. Denn auf diese Weise werden die Verzweigung und ein möglichst dichter Wuchs des zierenden Formgehölzes begünstigt. Allerdings ist, wie zuvor erwähnt, eine minimale Schonfrist von vier Wochen zwischen den Schnitten einzuhalten.

Buchsbaumhecke im Garten mit Blumen
Bei komplexeren Formen sollte der Buchs öfter geschnitten werden [Foto: Bespaliy/ Shutterstock.com]

Buchsbaum schneiden: Das richtige Wetter

Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt eines Buchsbaumes wird sowohl von der Jahreszeit als auch durch die klimatischen Bedingungen festgelegt. So sollte man seinen Buchs weder bei starkem Sonnenschein noch bei regnerischem Wetter schneiden, da sich sonst die Gefahr eines Pilzbefalls erhöht. Optimal zum Schneiden des Buchsbaumes ist ein trockener Tag mit bedecktem Himmel.

Tipp: Damit Ihr Buchsbaum durch einen kräftigen Rückschnitt nicht beeinträchtigt wird, können Sie ihn vorsorglich mit Nährstoffen versorgen und stärken. Unser Plantura Bio-Universaldünger mit Langzeitwirkung ist dafür hervorragend geeignet.

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Wie den Buchsbaum schneiden?

In geometrischen Formen erfreut uns der Buchsbaum oft in Vorgärten. Wie man diese grünen Kunstwerke mit dem passenden Werkzeug und der richtigen Schnitttechnik selbst ganz einfach erschafft, erfahren Sie im Folgenden.

Buchsbaum schneiden: Das richtige Werkzeug

Damit die feinen Blätter und die Triebe des Buchsbaumes nicht gequetscht werden, ist es wichtig, stets Werkzeug mit scharfer Klinge für den Schnitt des Buchsbaumes zu verwenden. Das können zum Beispiel elektrisch betriebene Scheren sein, die sich allerdings wiederum nicht für feinere Schnittmethoden eignen. Auch sind die Kosten der Anschaffung nicht unerheblich und es bedarf einiger Übung, mit der Elektroschere umgehen zu können. Handheckenscheren eignen sich gut geschärft für den Buchs schon eher, insbesondere für den etwas gröberen Formschnitt.

Buchsbaumschnitt mit Heckenschere
Heckenscheren erlauben den gleichmäßigen, flächigen Schnitt [Foto: Riepina Vladyslava/ Shutterstock.com]

Für filigrane Kleinarbeit sollten Sie auf spezielle Buchsbaumscheren zurückgreifen. Diese haben meist eine deutlich kürzere Klinge als Handheckenscheren, sodass die Kurven und Ecken kontrollierter und passgenauer geschnitten werden können. Allerdings eignet sich eine solche Schere nur für feine, unverholzte Triebe, die man nur durch regelmäßiges Schneiden erhält.

Buchsbaum schneiden: Wie tief schneiden?

Außer in dem Fall, dass man sich für einen radikaleren Schnitt zu Jahresbeginn entschieden hat, sollte man nicht mehr als den diesjährigen Zuwachs der Triebe abschneiden. Tiefere Schnitte stellen den Buchsbaum, was das Wiederaustreibens betrifft, zwar vor keine großen Herausforderungen, doch kann dieses etwas auf sich warten lassen und gerade im Sommer wird dann das adrette Bild des Formgehölzes durch zu viel Abnahme geschädigt. Um eine gleichmäßige Heckenform zu schaffen, teilt man die Gesamtlänge lieber in kürzere Abschnitte auf. So geht man zunächst einmal sicher, dass man korrigieren kann. Ein paar Zentimeter zu viel sind schließlich sehr schnell abgeschnitten. Ist der Buchs dann an einer Stelle zu kurz geworden, hat man entweder ein unschönes Loch oder es muss überall kürzer werden. Deshalb gilt: Weniger ist mehr.

Buchsbaum schneiden: Schablonen verwenden

Geometrische Formen werden vom menschlichen Auge oftmals als besonders ästhetisch wahrgenommen – so auch bei Formgehölzen wie dem Buchsbaum. Im freihändigen Schnitt können jedoch nur wenige passgenau geometrische Figuren umsetzen. So wird eine Buchsbaumkugel eher ein Oval und die grüne Pyramide mit Flachdach sollte doch eigentlich ein Quader mit gleich langen Seiten werden. Daher bietet es sich an, bei geometrischen Wuchsformen für den Schnitt Schablonen zu verwenden. Diese werden nämlich einfach angehalten und Überständiges muss weichen. Eine Schablone können Sie einfach selbst anfertigen, zum Beispiel aus Pappe oder auch Holz, wenn sie häufiger verwendet werden soll.

Buchsbaum in Form
Der Buschbaumschnitt ermöglich komplexe Formen [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Buchsbaum mit Schablone schneiden: Anleitung

  • Radius (= halber Durchmesser) oder halbe Seitenlänge abmessen
  • Schablone ausschneiden
  • Schablone anhalten und losschneiden

Auch die Düngung ist essentiell für die Gesundheit Ihres Buchses – mehr zur Buchsbaum-Düngung finden Sie hier.

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