Färberdistel: Aussaat, Wirkung & Verwendung der Saflor

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Die Färberdistel ist mit ihren leuchtenden Blüten nicht nur ein Hingucker im Garten, sondern wird auch in den verschiedensten Anwendungsbereichen genutzt.

Saflor
Die Farbkleckse der Blüten sind ein Hingucker im Garten [Foto: Ihor Shalev/ Shutterstock.com]

Im Wuchs ähnelt die Färberdistel (Carthamus tinctorius), wie der Name schon sagt, einer Distel. Sein eigenwilliger Zierwert und die Genügsamkeit in der Pflege machen den Falschen Safran zu einer interessanten Gartenpflanze. Mehr über die Eigenschaften, die Aussaat und Verwendung der Färberdistel finden Sie hier.

Färberdistel: Herkunft und Eigenschaften

Die Färberdistel ist auch unter anderen Namen wie Saflor, Öldistel, Färbersaflor und Falscher Safran bekannt. Über die Herkunft der Öldistel lässt sich keine eindeutige Aussage treffen, da sie heute bereits weltweit verbreitet ist. Vermutet wird, dass sie aus Kleinasien stammt. Außerdem ist die Pflanze wahrscheinlich eine Kulturhybride, die vor Urzeiten aus den Arten Carthamus persicus und Carthamus palaestinus entstanden ist. Schon 3500 v. Chr. wurde die Färberdistel in Ägypten zum Färben verwendet.

Obwohl die Färberdistel zu den einjährigen Pflanzen gehört, überwintert sie in den Tropen und Subtropen. In Mitteleuropa dagegen schaffen es die im Herbst gekeimten Exemplare meist nicht über den Winter. Nur die Frühlingskeimlinge kommen im selben Jahr noch zur Blüte. Die krautige Pflanze gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) und besitzt eine tiefgehende Pfahlwurzel. Der schwach verzweigte Haupttrieb wächst aus einer Blattrosette heraus und wird etwa 60 bis 130 cm hoch. Die länglichen Blätter der Färberdistel sind kräftig grün und besitzen stachelspitzig geformte Ränder. Je nach Art und Sorte sind die Stachelspitzen mehr oder weniger ausgeprägt.

Färbersaflor
Die Kulturformen, die in der Floristik verwendet werden, weisen kaum Stacheln auf [Foto: Ira Lichi/ Shutterstock.com]

Am Ende jedes Triebs sitzt eine körbchenförmige Blüte, die 20 bis 150 gelb-orangene Röhrenblüten enthält. Charakteristisch ist die ballonartige, dicke Form der Blütenkörbe. Die Blütezeit von Carthamus tinctorius erstreckt sich von Juni bis August, dabei werden Bienen, Hummeln und andere Insekten mit nahrhaftem Nektar und Pollen versorgt. Der Saflor ist nämlich sehr bienenfreundlich und hat gute Nektar- sowie Pollenwerte.

Aussaat der Färberdistel

Samen der Färberdistel können bei Saatgutanbietern über das Internet oder im Gartenfachhandel erworben werden. Nach erstmaligem Anbau des Saflors kann er mit dem selbstgeernteten Saatgut weiter vermehrt werden. Dieses kann im September und Oktober aus den Blütenständen entnommen werden.

Die schnellwachsende Sommerblume lässt sich ab Mitte April bis Anfang Juni problemlos direkt ins Freiland säen. Eine Vorkultur auf der Fensterbank ab März ist nicht nötig. Sogar im Herbst könnte die Färberdistel ausgesät werden, da die Samen Temperaturen bis – 10 °C aushalten und dann einfach im nächsten Jahr keimen. Da die Färberdistel eine Pfahlwurzel bildet, eignet sich die Kübelkultur weniger gut. Ist sie dennoch gewünscht, sollte ein tiefer Kübel verwendet werden, welcher mit Pflanzerde und 30 bis 40 % Drainage-Material befüllt wird.

Für die Freilandsaat wählt man am besten offene, gelockerte Bodenstellen an einem warmen und sonnigen Standort. Dies begünstigt den Keimungsprozess und die Entwicklung der Pflanzen. Die Samen werden in einem Abstand von 20 – 30 cm etwa 2 – 3 cm tief in die Erde gelegt, welche optimalerweise gut durchlässig und lehmig-sandig ist. Falls der Boden zu tonig ist, sollte er mit reichlich Sand abgemagert werden. In der Jugendphase ist es sinnvoll, auf eine regelmäßige Wasserversorgung zu achten. Nach etwa zwei bis drei Wochen Keimdauer werden sich die ersten Pflänzchen zeigen.

Färberdistel-Anbau
Die Jungpflanzen brauchen einen sonnigen, warmen Platz, um gut zu wachsen [Foto: pisitpong2017/ Shutterstock.com]

Gute Pflanznachbarn: Der Saflor passt hervorragend in bäuerliche oder betont ländliche Gärten als Bestandteil in Wechselflor-Rabatten oder vorübergehend in Stauden-Rabatten. Gut geeignete Pflanzpartner sind zum Beispiel die Nickende Distel (Carduuns nutans), die Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus), die Eselsdistel (Onopordum acanthium) und die Gemeine Natternzunge (Echium vulgare).

Die richtige Pflege

Ist die Öldistel erstmal richtig angewachsen, sind kaum weitere Pflegemaßnahmen notwendig. Durch ihre tiefreichende Pfahlwurzel kann sie sich meist selbst mit ausreichend Wasser und Nährstoffen versorgen. Eine dauerhaft frische Wasserversorgung ist vor allem im Frühjahr gut, Trockenheit im Sommer ist den Pflanzen dagegen egal.
Zur optimalen Nährstoffversorgung des Korbblütengewächses kann in den Boden bereits vor der Aussaat ein Langzeitdünger untergemischt werden. Gut geeignet ist dafür beispielsweise unser Plantura Bio-Universaldünger, da er mit seiner abgestimmten Nährstoffzusammensetzung für vitales, sattgrünes Laub, gesundes Pflanzenwachstum und zahlreiche Blütenansätze sorgt. Außerdem besteht er zu 100 % aus natürlichen Rohstoffen sowie wertvollen Mineralien und enthält keine tierischen Abfallprodukte.

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Ist die Färberdistel winterhart? Temperaturen bis etwa – 7 °C hält die Färberdistel aus. Da sie aber sowieso nur einjährig ist, zum Ende des Jahres hin abstirbt und im nächsten Jahr wieder neu ausgesät werden muss, ist dies weniger von Bedeutung.

Färberdistel-Samen
Färberdisteln werden als Samen überwintert und im Frühjahr neu ausgesät [Foto: Petr Ganaj/ Shutterstock.com]

Verwendung der Färberdistel

In größerem Umfang wird Carthamus tinctorius angebaut, um aus den Samen Färberdistelöl herzustellen. Dieses enthält einen sehr hohen Anteil an ungesättigter Linolsäure und Vitamin E und wird in der Küche als Speiseöl, aber auch zur Herstellung von Farben und Lacken verwendet.
Wie der Name schon sagt, färbt die Pflanze auch Textilien. Dafür werden die intensiv farbigen Blütenblätter der Färberdistel erst ausgewaschen, dann getrocknet und schließlich erhält man in einer alkalischen Lösung das typische Saflor-Rot.

Auch als Arznei- oder Heilpflanze findet die Färberdistel ihre Anwendung. Hierfür werden beispielsweise die getrockneten Blütenblätter für Teeaufgüsse genutzt.

Unter dem Namen Falscher Safran ist die Pflanze auch nicht grundlos bekannt, denn ihre Blütenblätter werden als Gewürzersatz für den teuren Safran verwendet. Hierbei wird aber hauptsächlich die Farbe imitiert, denn der Geschmack fällt äußerst mild aus.

Zuletzt wird die Färberdistel in der Floristik als Trocken- oder Schnittblume genutzt. Hierbei sind besonders die dornenlosen Sorten gefragt.

Färberdistel-Blüten
Die Blütenblätter der Färberdistel sind vielseitig einsetzbar [Foto: Swapan Photography/ Shutterstock.com]

Welche Wirkung hat die Färberdistel?

Das Färberdistelöl soll aufgrund seines hohen Anteils an ungesättigten Fettsäuren äußerst positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. In diesem Bereich wurde noch nicht viel geforscht, aber laut Studien soll das Öl beispielsweise hohe Cholesterinwerte senken oder positive Effekte auf Diabetes haben. Der Tee, der aus den Blütenblättern der Öldistel gebrüht wird, wirkt angeblich fiebersenkend und schmerzlindernd.

Eine weitere Pflanze mit distelartigem Wuchs und Blüten mit hohem Zierwert ist die Kugeldistel. Sie lockt zur Blütezeit ebenfalls Bienen und Hummeln in den Garten. Mehr über die Kugeldistel und ihre Pflege erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

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