Fuchsien: Experten-Tipps zum Kauf, Pflanzen & Pflegen

Leo
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Ich habe Geographie studiert und bin außerdem Hobbybotaniker. Deshalb stecke ich viel Zeit in meinen eigenen Nutzgarten, in dem ich mit viel Erfolg verschiedene Gemüsesorten anbaue. Dabei ist mir ein nachhaltiger und ökologischer Anbau im Einklang mit dem Naturschutz sehr wichtig.

Lieblingsobst: Feigen
Lieblingsgemüse: Aubergine und verschiedene Kohlsorten

Fuchsien sind beliebte Sommerblüher. Um in den Genuss einer blütenreichen Fuchsie zu kommen, muss man ihre Ansprüche bezüglich Pflanzung und Pflege kennen.

Fuchsie blüht in Lila und Pink
Mit ihren extravaganten Blüten ist die Fuchsie eine willkommene Abwechselung im Garten [Foto: photo one/ Shutterstock.com]

Mit ihren extravaganten Blüten ist die Fuchsie (Fuchsia) eine willkommene Abwechselung im Garten und verleiht ihm ein exotisches Flair. Das beliebte Nachtkerzengewächs (Onagraceae) ist tatsächlich keineswegs heimisch, sonders stammt aus den Gebirgsregionen in Süd- und Mittelamerika und wurde im 18. Jahrhundert nach Europa gebracht. Durch diesen Umstand sind beim Anbau der blütenreichen Pflanze einige Hinweise geboten. Wir stellen alles zur Fuchsie vor – von den beliebtesten Arten, über das Einpflanzen, bis hin zur Pflege.

Fuchsien: Eigenschaften und Herkunft

Bei der Fuchsie handelt es sich um eine Gattung, die insgesamt über 100 verschiedene Arten umfasst, die neben weiten Gebieten Südamerikas vereinzelt auch im Pazifikraum heimisch sind. Benannt wurde die Pflanze nach dem deutschen Mediziner und Botaniker Leonhart Fuchs und ist dadurch zu ihrem ungewöhnlichen Namen gekommen. Besondere Beliebtheit hat die Fuchsie durch ihre auffallenden Blüten erlangt, die ihren Blütenstiel geradezu für alle Bestäuber präsentiert. Einen Überblick über die schönsten Fuchsiensorten erhalten Sie hier.

Fuchsien-Farbe: Welche Farben gibt es?

Was die Fuchsie so beliebt als Zierpflanze in Gärten macht, ist ihr schier unglaubliches Facettenreichtum hinsichtlich ihrer Blüte. Die tausenden Sorten sorgen für eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht und regelrecht alle Farbkombinationen abdeckt. Kelch- und Kronblätter weisen in der Regel verschiedene Farben auf und reichen von Weiß, Gelb, Rot, Rosa, Violett bis Blau – inklusive aller Nuancen dazwischen.

pinke Fuchsie
Fuchsien-Sorten können unterschiedliche Farbvariationen zeigen. [Foto: Anton Nikitinskiy/ Shutterstock.com]

Hängende oder stehende Fuchsien?

Beim Kaufen einer Fuchsie stellt sich unweigerlich die Frage: Sollte man eine hängende Sorte nehmen oder doch zu einer stehenden greifen? Die Antwort darauf hängt zum einen vom persönlichen Geschmack ab, zum anderen aber auch vom Bestimmungsort. Hängende Fuchsie eignen sich beispielsweise besonders gut für einen Platz in Hängekübeln, bei denen die Zweige problemlos ein Stück nach unten reichen können. Stehende Exemplare machen sich am besten im Topf auf Balkon oder Terrasse, winterharte Fuchsien auch direkt im Beet.

Sind Fuchsien giftig?

Immer wieder kursiert das Gerücht, dass es sich bei der Fuchsie um eine giftige Pflanze handelt. Tatsächlich wird die exotische Pflanze als nicht giftig eingestuft und die Früchte der Fuchsie können sogar gegessen werden. Andererseits hat sich gezeigt, dass der Verzehr einer größeren Menge dennoch zu akuten Magen- und Darmproblemen führen kann und die Früchte daher mit Vorsicht genossen werden sollten.

Fuchsien lila Beeren Früchte an Busch
Bei übermäßigem Verzehr können die Beeren zu akuten Magen-und Damrproblemen führen [Foto: Serenethos/ Shutterstock.com]

Fuchsien: Beliebte Arten, Sorten und Wildformen

Die Vielfalt an Fuchsien ist immens und vergrößert sich durch Züchtungen immer weiter. Die Entscheidung, welche Art und Sorte man sich für den eigenen Garten zulegen möchte, ist daher alles andere als einfach. Wir stellen für Sie die wichtigsten Arten und Sorten im Handel vor:

Beliebte Fuchsienarten

  • Fuchsia magellanica: Die wohl bekannteste Fuchsienart; wird auch als Scharlach-Fuchsie bezeichnet; bildet die Grundlage für viele Hybride in der Züchtung; meist rote Kelch- und violette Kronblätter.
  • Fuchsia boliviana: Art aus dem Hochgebirge der Anden; lange, röhrenartige Blütenblätter; nicht frosthart.
  • Fuchsia triphylla: Rot blühende Art aus der Karibik; markante traubenförmige Blütenstände.
Fuchsie der Sorte Boliviana
Fuchsia boliviana sind in unterschiedlichen Farben erhältlich. [Foto: RoseChom/ Shutterstock.com]

Stehende Fuchsiensorten

Leverkusen

  • Rosa blühende Sorte
  • Geeignet für den Topf
  • Wuchshöhe bis 50 cm
  • Gehört zur Art Fuchsia triphylla

Shadow Dancer

  • In verschiedenen Farben zu kaufen (Rosa/Rot-Weiß/Rot-Rosa/Weiß-Violett)
  • Geeignet für den Topf
  • Buschiger Wuchs bis 40 cm
  • Halbschattiger bis schattiger Standort

Mary

  • Rote Blütenfarbe
  • Lange Blütezeit
  • 30 bis 60 cm Höhe

Maxima

  • Auffällige Blüte mit rosa Kelch- und violetten Kronblättern
  • Stark verzweigt
  • Halbschattiger Standort
Fuchsiensorte Shadow Dancer Betty rote Blüte stehend
Die Fuchsiensorte Shadow Dancer ist auch für den Topf geeignet [Foto: Dan74/ Shutterstock.com]

Hängende Fuchsiensorten

Annabel

  • Weiß-rosa gefüllte Blüten
  • Fürs Freiland geeignet
  • Schattiger Standort

Pangea

  • Orange-rote Blüte
  • Nicht winterhart
  • Wuchshöhe bis 50 cm

Laurie

  • Rosa Blütenfarbe
  • Starkwüchsig
  • Halbschattiger Standort
Fuchsiensorte Annabelle weiße Blüten hängend
Die hängenden Blüten der Sorte Annabelle sind zart weiß-rosa gefärbt [Foto: Nada Sertic/ Shutterstock.com]

Fuchsiensorten: Winterharte Fuchsiensorten

Delicate Purple

  • Rosa-violette Blüte
  • Hängende Wuchsform
  • Einfache Blüten

Dollarprinzessin

  • Rosa-violette Blüte
  • Als Busch oder Hochstamm geeignet
  • Gefüllte Blüten

Cardinal Farges

  • Rot-weiße Blüte
  • Halbschattiger Standort
  • Einfache bis gefüllte Blüten
Fuchsien rote Blüte Frost
Es gibt durchaus winterharte Sorten [Foto: SajaSoft/ Shutterstock.com]

Wildformen der Fuchsie

  • Fuchsia Procumbens: Besonders ungewöhnliche Sorte aus Neuseeland; sehr kleine, bunte Blüten; kleiner, dichter Wuchs.
  • Fuchsia microphylla: Aus Mexiko stammende Art; kleine, rosa Blüten; kleine Blätter.

Fuchsien im Garten pflanzen: Standort und Substrat

Fuchsien gehören durch ihre exotische Herkunft in Südamerika zu den Pflanzen im Garten, die spezielle Anforderungen an ihre Umgebung stellen. Wir stellen alles Wissenswerte rund um den Standort und das richtige Substrat vor.

Fuchsien: Der richtige Standort

Fuchsien stammen ursprünglich aus den Bergwäldern der Anden und gedeihen dort natürlicherweise in einer halbschattigen Umgebung. Sorgen Sie daher dafür, dass Ihre Fuchsie ähnliche Bedingungen auch in Ihrem Garten vorfinden kann. Insbesondere eine zu starke Sonneneinstrahlung im Wurzelbereich kann den Pflanzen zu schaffen machen.

Fuchsie als Ampel
Im Hängekorb können die Fuchsien an einem halbschattigen Ort platziert werden. [Foto: Obraz/ Shutterstock.com]

Fuchsien ab wann nach draußen?

Bis auf wenige Sorten hält der Großteil aller Fuchsiensorten den frostigen Bedingungen im Winter hierzulande nicht stand. Nach dem Kauf ist es daher entscheidend, wann Sie Ihre Fuchsie nach draußen stellen beziehungsweise einpflanzen. Der Umzug nach draußen sollte unbedingt frühestens im April geschehen, sobald nicht mehr mit Frösten gerechnet werden muss. Die Freilandpflanzung sollten Sie sogar erst ab Mai durchführen.

Fuchsien im Topf: Welches Substrat ist das richtige?

Beim Substrat zum Umtopfen und Einpflanzen stellen Fuchsien grundsätzlich keine hohen Ansprüche, Sie können daher getrost auf handelsübliche Blumenerde zurückgreifen. In jedem Fall sollte diese durchlässig und nährstoffreich sein. Aus Gründen des Moorschutzes ist die Verwendung von torffreier Erde zu empfehlen. Eine solche torffreie Bio-Erde ist auch unsere Plantura Bio-Blumenerde, die im Vergleich zu herkömmlichen Erden bis zu 60 % CO2 einspart.

Achten Sie bei der Auswahl des Standorts auf folgende Kriterien:

  • Halbschattiger Standort
  • Schatten im Wurzelbereich
  • Im Topf ab April nach draußen; im Freiland ab Mai
  • Als Substrat torffreie Blumenerde
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Fuchsien selbst vermehren: Wie geht das?

Fuchsien zu vermehren, ist kein kompliziertes Unterfangen und gelingt mit wenigen Kniffen jedem Hobbygärtner. Die schnellste und effektivste Methode dazu ist die Anzucht von Fuchsienstecklingen. Gehen Sie dafür wie folgt vor:

  1. Schneiden Sie im Sommer einen circa 10 cm langen Trieb von der Pflanze ab.
  2. Entfernen Sie am unteren Ende des Triebs die Blätter und pflanzen den Steckling mindestens zur Hälfte ein.
  3. Verwenden Sie zur Anzucht nährstoffarmes und durchlässiges Anzuchtsubstrat wie beispielsweise die Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde.
  4. Halten Sie den Steckling stets warm und feucht. Direkte Sonneneinstrahlung sollte wenn möglich vermieden werden.

Nach kurzer Zeit wird der Steckling neue Wurzeln ausbilden. Es lohnt sich immer, mehrere Stecklinge parallel zu ziehen, um die Erfolgschancen zu maximieren.

Fuchsien Steckling in Topf
Die Stecklingsvermehrung gelingt mit wenigen Kniffen [Foto: Scott Latham/ Shutterstock.com]

Fuchsien pflegen: Wichtige Tipps und Tricks

Fuchsien sind als Zierpflanze in Mitteleuropa im Wesentlichen gebietsfremd – es wundert daher nicht, dass die Pflege und Bedingungen an ihre Umwelt ein wenig anders ausfallen als die heimischer Pflanzen. Wir stellen alles Wissenswerte zur Pflege von Fuchsien vor.

Fuchsien richtig gießen

Als klassische Pflanze aus den Bergwäldern der Tropen stehen zwei Faktoren bei Fuchsien stets an höchster Stelle: Viel Wasser und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ein regelmäßiges Gießen ist für die Pflanzengesundheit von hoher Bedeutung, die Wurzeln sollten daher nie komplett austrocknen. Gießen Sie Ihre Fuchsie täglich und besprühen die Blätter wenn möglich von Zeit zu Zeit.

Fuchsien Blüten im regen
Ein regelmäßiges Gießen ist für die Pflanzengesundheit von hoher Bedeutung [Foto: orawan jumjana/ Shutterstock.com]

Fuchsien richtig düngen

Die Nährstoffversorgung ist für Fuchsien besonders wichtig, damit sie den gesamten Sommer über gut wachsen können und eine üppige Blüte ausbilden. Bei der Düngung gilt: Die ersten Monate nach dem Umtopfen sollte auf eine zusätzliche Düngergabe verzichtet werden. Eine Überdüngung sollte danach ebenfalls vermieden werden, da Fuchsien empfindlich auf zu hohe Mengen reagieren und die Wurzeln schnell verbrennen. Flüssigdünger liefert zwar schnell Nährstoffe, die unsachgemäße Verwendung führt häufig allerdings auch zu einer Überdosierung. Daher sollten Sie einen Bio-Flüssigdünger wie unsere Plantura Bio-Blumen- & Balkondünger auch immer entsprechend den Angaben auf der Verpackung dosieren, so schließen Sie eine Überdüngung aus.

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Fuchsien schneiden

Das gekonnte Schneiden einer Fuchsie sollte jedes Jahr aufs Neue durchgeführt werden, um den üppigen Blütenflor der tropischen Pflanze zu erhalten. Fuchsien blühen stets an den Jungtrieben, führen Sie daher jeden Herbst einen Rückschnitt der abgeblühten Triebe durch. Sie brauchen dabei nicht sehr vorsichtig sein, wichtig ist nur, dass die stark verholzten Teile der Pflanze nicht zu sehr zurückgeschnitten werden.

Fuchsien schneiden mit Gartenschere
Das gekonnte Schneiden sollte jedes Jahr durchgeführt werden, um die üppige Blütenpracht zu erhalten [Foto: Stanislav71/ Shutterstock.com]

Beachten Sie bei der richtigen Pflege von Fuchsien diese Aspekte:

  • Regelmäßig gießen
  • Pflanze ab und zu mit Wasser besprühen
  • Regelmäßig, aber wenig düngen; im Idealfall mit organischen Mitteln wie Kompost
  • Jährlich im Herbst zurückschneiden

Fuchsien gekonnt überwintern

Eine unglückliche Eigenschaft für viele Hobbygärtner ist die starke Frostempfindlichkeit der geliebten Fuchsie. Bis auf wenige winterharte Fuchsiensorten werden die meisten Exemplare daher im Topf kultiviert und im Winter an einen frostfreien Ort gestellt. Schneiden Sie den Busch im Herbst in jedem Fall zurück und sorgen Sie für einen Ort, der folgende Kriterien erfüllt:

  • Kühl (frostfrei, mindestens 2 °C)
  • Dunkel
  • Trocken

Im Frühjahr können überwinterte Fuchsien wieder langsam an das Licht und die Wärme draußen angepasst werden. Winterharte Exemplare im Garten sollten zum Überwintern stets ordentlich mit Stroh und Laub sowie einem Gartenvlies bedeckt werden. Hier gilt dennoch: Eine Garantie, dass die Pflanze bei einem kalten Winter wiederkommt, gibt es leider nicht. Wie man mit winterharten Fuchsien am besten umgeht, zeigen wir hier.

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