Indianernessel: Standort, Pflege & Vermehrung

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Die mehrjährige Indianernessel gehört fest ins Repertoire der bienenfreundlichen Stauden. Bei uns erfahren Sie alles zu Sortenwahl, Pflanzung und Pflege der Indianernessel.

rote Indianernessel
Die Indianernessel gehört zu den bienenfreundlichen Blühstauden [Foto: Bankiras/ Shutterstock.com]

Die Indianernessel (Monarda) bietet neben farbenfrohen Blüten und duftendem Blattwerk auch reichlich Nahrung für Bienen und andere Insekten. Wir stellen die langlebige Blühstaude vor und geben Tipps zu Pflanzung, Pflege und Verwendung der Indianernessel.

Indianernessel: Blüte, Eigenschaften und Herkunft

Die Indianernessel gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und stammt ursprünglich aus Nordamerika. Die Einheimischen nutzten wilde Indianernessel, um den sogenannten Oswegotee herzustellen. Sie wird neben Monarde auch Bienenbalsam und Pferdemelisse genannt oder im Fall der Goldmelisse (Monarda didyma) als Bergamott-Indianernessel bezeichnet. Mit der echten Bergamotte (Citrus bergamia) ist sie nicht verwandt, jedoch duften die Blätter der Goldmelisse ähnlich zitrusartig und fruchtig.

Die mehrjährige, buschig wachsende und teils ausläufertreibende Staude bildet viele unverzweigte, vierkantige Stängel mit behaarten, lanzettförmigen und am Blattrand gesägten, kreuzgegenständigen Blättern. Ab Juni beginnt sortenabhängig die lange Blütezeit der Indianernessel, welche sich bis in den Oktober ziehen kann. In dichten Quirlen sitzen viele einzelne Lippenblüten als Köpfchen zusammen und bilden so eine Scheinblüte mit einem Kragen aus Hüllblättern. Die Wuchshöhe der Indianernessel beträgt je nach Sorte und Art 40 – 150 cm. Die Blüten der Indianernessel können weiß, rosa, lachsfarben, pink, violett oder rot gefärbt sein. Die langanhaltende Blütenpracht lockt den Sommer über zahlreiche Bienen und weitere Bestäuber zu den farbenfrohen Indianernesseln. Nach der Bestäubung bilden sich unauffällige, kleine Samen, sogenannte Klausenfrüchte.

rosa blühende Beauty of Cobham
Indianernesseln, wie hier die Sorte ‘Beauty of Cobham‘, blühen von Juni bis Oktober [Foto: Gardens by Design/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten

Die meisten der angebotenen Indianernessel-Sorten sind Monarda didyma x fistulosa-Hybriden. Daneben gibt es selten auch reine Arten zu kaufen, wie die Goldmelisse (Monarda didyma), die auch als Scharlach-Monarde bekannt ist. Im Folgenden stellen wir die schönsten Monarda-Arten und Sorten für den Garten vor.

  • ‘Beauty of Cobham‘: Sorte mit kontrastreichen Blüten in Zartrosa mit dunkelviolett-roten Hüllblättern; die in England entstandene Sorte wird zwischen 80 und 100 cm hoch.
  • ‘Bee Happy‘: Indianernessel mit kompaktem Wuchs bis 60 cm Höhe; die erst wenige Jahre alte Sorte begeistert nicht nur Bienen mit magentafarbenen Blüten und aromatisch duftendem Laub.
  • ‘Cambridge Scarlet‘: Indianernessel mit einer Wuchshöhe von 80 – 100 cm und scharlachroten Blüten; die amerikanische Züchtung von 1913 wächst weniger stark und gedeiht auch auf trockeneren Böden als andere Sorten.
rot blühende Cambridge Scarlet
Die Indianernessel ‘Cambridge Scarlet‘ gedeiht auch auf trockeneren Böden [Foto: AngieC333/ Shutterstock.com]
  • ‘Fireball‘: Indianernessel der Art Monarda didyma mit sehr kompaktem Wuchs bis 40 cm; die leuchtend roten Blüten kommen besonders in Balkonkästen oder als Gruppe im Staudenbeet zu Geltung.
  • ‘Gewitterwolke‘: Blüten in leuchtendem Purpurrot, selbst die Hochblätter besitzen eine pinke Farbe; die Blütezeit der bis 100 cm hohen Indianernessel ‘Gewitterwolke‘ liegt zwischen Juli und August.
  • ‘Morgenröte‘: Sorte mit lachsroten Blüten und einer Wuchshöhe bis 100 cm; blüht zwischen Juli und September.
  • ‘Petite Delight‘: Nur etwa 25 – 30 cm hohe Zwerg-Indianernessel der Art Monarda didyma mit pinken bis purpurfarbenen Blüten; sie kann sich durch Ausläufer verbreiten.
  • ‘Pink Lace‘: Indianernessel mit kompaktem Wuchs bis 40 cm und damit ideal auch für den Balkon oder die Terrasse; sie bildet zwischen Juli und September zahlreiche rosafarbene Blüten aus.
  • ‘Prärienacht‘: Purpurviolette Blüten zwischen Juli und September; die breitbuschige, ausläuferbildende Staude kann bis zu 130 cm hoch werden.
  • ‘Schneewittchen‘: Weiße Indianernessel mit einer Wuchshöhe bis 100 cm; die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.
weiß blühendes Schneewittchen
‘Schneewittchen‘ zeigt rein weiße Blüten und wird bis zu 100 cm hoch [Foto: freya-photographer/ Shutterstock.com]
  • ‘Sugar Lace‘: Indianernessel mit 50 – 70 cm Wuchshöhe und zahlreichen rosaroten Blüten; besonders attraktiv zeigen sich die rötlich-grünen Blätter der kompakten Sorte.
  • ‘Goldmelisse (Monarda didyma): Auch als Scharlach-Indianernessel bekannte Urform der Monarde; sie findet auch in der Volksmedizin und als Teepflanze Anwendung.
  • ‘Zitronen-Monarde (Monarda citriodora): Auch als Zitronen-Goldmelisse bekannte Staude, die bei uns aufgrund ihrer Wärmeansprüche meist nur als einjährige Sommerblume und Würzpflanze kultiviert wird; das aromatische Zitronenaroma der Blätter wird für Tees genutzt.
  • ‘Blaustrumpf‘: Tiefviolette Blüte und starker Wuchs bis 120 cm; die dennoch gut standfeste Sorte blüht zwischen August und September.
blauviolett blühender Blaustrumpf
Blauviolette Sorten, wie hier ‘Blaustrumpf‘, sind bei den Indianernesseln nur selten zu finden [Foto: S.O.E/ Shutterstock.com]

Indianernessel pflanzen: Standort und Vorgehen

Meist werden Indianernesseln vegetativ über Teilung und Stecklinge vermehrt und so als junge Stauden angeboten. Manche Indianernesseln werden jedoch durch Aussaat vermehrt. Die Anzucht erfolgt im Frühjahr ab Ende Februar auf einer hellen Fensterbank oder alternativ ab Mitte Mai als Direktsaat im Freiland. Die Samen gehören zu den Lichtkeimern, weshalb sie nicht bis kaum mit Erde bedeckt werden sollten. Bei 15 – 20 °C und guter Wasserversorgung keimt das Saatgut nach ein bis zwei Wochen. Eine nährstoffarme Anzuchterde, wie unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, unterstützt die Keimung und Wurzelbildung. Nach etwa vier bis sechs Wochen können die Keimlinge pikiert und in nährstoffreiche Erden umgesetzt werden.

Tipp: Schnecken meiden die aromatischen Stauden, weshalb kein Schutz notwendig ist.

Der ideale Standort für Indianernesseln liegt auf nährstoffreichen, humosen Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit und in sonniger bis halbschattiger Lage. Indianernesseln werden statt im Spätherbst besser im Frühjahr gepflanzt, da die Stauden im ersten Jahr frostgefährdet sind. Jungpflanzen sollten erst Mitte Mai nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt werden. Der Pflanzabstand für Indianernesseln sollte mindestens 50 cm betragen, bei wüchsigen und buschigen Sorten auch mehr. Sie werden oftmals in Kleingruppen zu drei bis maximal fünf Pflanzen gesetzt und passen sehr gut zu Ehrenpreis (Veronica), Sonnenhut (Rudbeckia), Skabiosen (Scabiosa) oder verschiedenen Gräsern. Für die Topfkultur, aber auch die Pflanzung von Indianernesseln im Garten empfehlen wir zur Verbesserung des Bodens eine hochwertige Pflanzerde, wie unsere Plantura Bio-Blumenerde. Das torffreie und nachhaltig produzierte Pflanzsubstrat erhöht durch seinen Kompostgehalt die Wasserspeicherung und unterstützt das Bodenleben. So können beispielsweise zu schwere oder sandige Böden positiv beeinflusst werden.

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Tipp: Um Indianernesseln im Topf zu kultivieren, sollte das Pflanzgefäß zu Beginn mindestens 10 – 15 Liter Erdvolumen fassen und über einen guten Wasserablauf verfügen. Eine 5 – 10 cm hohe Drainageschicht aus Sand, Kies und Blähton beugt Staunässe und Wurzelfäule vor. Füllen Sie anschließend eine hochwertige, nährstoffreiche Pflanzerde ein und setzen Sie Ihre Monarde in den Topf.

Pflege der Indianernessel

Bei der Pflege von Indianernesseln steht vor allem die Bewässerung und das Schneiden im Fokus. Wir stellen die wichtigsten Pflegemaßnahmen vor und geben Tipps zu Zeitpunkt und Ausführung.

Schneiden, düngen und gießen

Die meisten Monarde-Sorten sind empfindlich gegenüber Trockenheit, besonders kurz nach der Pflanzung. Indianernesseln sollten daher im Sommer regelmäßig gewässert werden.

Eine Düngung ist nur im Frühjahr zum Neuaustrieb notwendig, denn die Pflanzen zehren das ganze Jahr über von einer Gabe reifen Komposts oder Granulatdüngers. Wir empfehlen die Verwendung eines vorwiegend organischen Langzeitdüngers, wie unseres Plantura Bio-Blumendüngers, der auch für Indianernesseln im Kübel und beim Umtopfen genutzt werden kann. Das ressourcendschonend hergestellte und völlig tierfreie Düngergranulat sorgt dank seiner speziellen Zusammensetzung für eine langanhaltende Blüte und gesunde Pflanzen. Arbeiten Sie den Dünger nach der Ausbringung oberflächlich in die Erde ein. Bodenorganismen setzen die enthaltenen Nährstoffe im Laufe von Wochen langsam und schonend für Pflanze und Umwelt frei.

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Während der Blütezeit können Sie regelmäßig bei den Indianernesseln Verblühtes abschneiden. Nach der Blüte wird die Indianernessel komplett eine Handbreit hoch zurückgeschnitten. Indianernesseln sollten etwa alle fünf Jahr durch eine Teilung verjüngt werden. Stechen Sie hierzu im Herbst oder zeitigen Frühjahr mit einem scharfen Spaten ein Stück des vorhandenen Wurzelstocks ab. Dieses können Sie an einen neuen, passenden Ort versetzen.

Mehltau an der Indianernessel: Was tun?

Meist ist der falsche Standort schuld, wenn die Indianernessel Mehltau bekommt. Es handelt sich hierbei um den Echten Mehltau, der die Stauden befällt. Die Pflanzen stehen auf zu trockenem Boden oder sind zu eng zusammengepflanzt, sodass sie bei Tau oder nach Regen nur schlecht abtrocknen können. Ein Standortwechsel oder das Auslichten zu groß gewordener Stauden durch Teilung kann Mehltau entgegenwirken.

Indianernessel mit Mehltau
Weiße Flecken auf den Blättern sind erste Anzeichen für Mehltau an Indianernesseln [Foto: Tracy Immordino/ Shutterstock.com]

Ist die Indianernessel winterhart?

Nach dem rechtzeitigen Rückschnitt im Herbst ist die Indianernessel winterhart bis unter – 30 °C. Die Stauden benötigen daher in der Regel keinen besonderes Winterschutz, es genügt eine Laubschicht. Überwintern die Indianernesseln im Topf, sollten sie an einen frostfreien Ort gestellt oder mithilfe von Jute, Nadelzweigen oder Vlies gut eingepackt werden.

Vermehrung

Die einfachste und schnellste Methode zur Vermehrung von Indianernesseln ist die Teilung. Der vorhandene Stock wird hierbei in nicht zu kleine Stücke geteilt, die anschließend eingetopft oder in ein neues Beet umgesetzt werden und dort bald eine eigenständige Pflanze bilden. Einige Sorten können sortenecht auch durch Aussaat vermehrt werden, darunter besonders die Urformen der Zitronen-Indianernessel und die Goldmelisse. Hierzu schneidet man sie nach dem Abblühen nicht zurück, sondern lässt die Samenstände ausreifen. Die Samen der Indianernessel sollten erst dann abgesammelt werden, wenn die Samenstände braun und trocken geworden sind. Trennen Sie bestenfalls morgens die Samenköpfchen ab und lassen Sie diese im Haus an einem trockenen Ort einige Zeit bei Zimmertemperatur nachtrocknen. Das Saatgut der Indianernessel fällt meist von selbst aus den Samenständen und kann nun separat abgepackt und trocken, kühl und dunkel aufbewahrt werden.

Ist die Indianernessel giftig oder essbar?

Die Indianernessel ist nicht giftig, weder für Menschen noch für Haustiere. Ihre Blätter und die Blüten sind in frischer und getrockneter Form genießbar.

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Aromatische Tees können aus Blättern und Blüten der Indianernessel hergestellt werden [Foto: iva/ Shutterstock.com]

Wirkung und Verwendung

Indianernessel-Blätter und -Blüten können frisch oder getrocknet verwendet werden. Besonders aromatisch schmecken die Bergamott-Indianernessel und die Zitronen-Goldmelisse. Indianernessel-Tee wird vorrangig aufgrund seines bergamottähnlichen Aromas genossen, unterstützt jedoch auch die Verdauung.

Neben der Indianernessel gibt es noch zahlreiche weitere bienenfreundliche Stauden. Wir stellen unsere Top 10 vor.

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