Kamelie: Tipps zum Pflanzen, Pflegen & Überwintern

Virginia
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Ich habe Pflanzenbiotechnologie studiert und habe mich im Studium häufig mit den schwerwiegenden Folgen konfrontiert gesehen, die Unwissenheit und Fehlinformationen für die Natur haben können. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, Mensch und Natur wieder näher zusammenzubringen.

Lieblingsobst: Himbeeren, Erdbeeren und Ananas
Lieblingsgemüse: Zucchini, Brokkoli und Gurken

Die Kamelie ist eine schöne und anmutige Zierpflanze. Alles, was Sie zur richtigen Pflanzung und Pflege wissen müssen, finden Sie hier.

Kamelie mit vielen rosa Blüten
Mit der richtigen Pflege zeigen Kamelien reichlich Blüten [Foto: xantolus/ Shutterstock.com]

Die Kamelie (Camellia) gehört zur Familie der Teestrauchgewächse (Theaceae) und ist bei vielen Gärtnern beliebt, weil sie besonders durch die Schönheit ihrer üppigen und farbenfrohen Blüten besticht. In Gärtnerkreisen herrscht allerdings oft die Meinung vor, dass die Kamelie schwierig zu halten sei. Wir klären darüber auf und verraten Ihnen, wie es gelingt, der Kamelie zu ihrer vollen Schönheit zu verhelfen.

Kamelie: Herkunft und Bedeutung

Die Kamelie wurde laut Überlieferungen schon vor über 4000 Jahren im Bereich des heutigen China angebaut. Damals wurde vor allem die ‚Chinesische Kamelie‘ (Camellia sinensis) angebaut, um aus ihren Blättern den grünen oder den anschließend fermentierten schwarzen Tee zu gewinnen. Nach Europa gelangte die Kamelie Anfang des 16. Jahrhunderts und avancierte ab dem 18. Jahrhundert zu einer äußerst beliebten Gartenpflanze. Der eigentliche Grund für den Import der Pflanzen war jedoch zunächst ein anderer. Die Europäer wollten selbst ihren eigenen Tee herstellen. Im Wissen um die große wirtschaftliche Bedeutung, welche die Kamelie für die Chinesen hatte, deklarierten diese jedoch häufig Zierkamelien als Teepflanzen, um ihr damaliges Monopol auf dem Teemarkt zu schützen.

Camellia sinensis Blüte
Camellia sinensis wurde eigentlich zur Herstellung von Tee angebaut [Foto: Tharnapoom Voranavin/ Shutterstock.com]

Die Kamelie erlangte im Jahr 1848 weltweite Berühmtheit, als Alexandre Dumas seinen Roman „Die Kameliendame“ veröffentlichte. Den Ritterschlag erhielt sie dann 1853, als die Geschichte des französischen Schriftstellers in der Oper „La Traviata“ von Guiseppe Verdi vertont wurde. Nach einer kurzen Hochphase wurde es dann lange Zeit still um die Kamelie, nicht zuletzt durch den Niedergang des Adels, bei dem die Pflanze besonders populär war. Seit den 1940er Jahren erfreut sich die Kamelie jedoch wieder vermehrter Aufmerksamkeit. Heutzutage existieren über 20.000 Arten, wobei Blüte und Winterhärte die entscheidenden Kriterien bei der Auswahl der perfekten Sorte für den eigenen Garten sind.

Kamelie-Blütezeit: Wann ist die Blütezeit der Kamelien?

Die Blütezeit der Kamelien hängt von ihrem Standort wie auch von ihrer Haltung ab. Im Freien blühen die meisten Arten zwischen März und April. Topfpflanzen weisen ein etwas breiteres zeitliches Spektrum auf. Je nach Setzzeitpunkt und Art beziehungsweise Sorte kann der Blühzeitpunkt zwischen Dezember und Februar variieren.

Debbie Kamelie rosa Blüte an Baum
‘Debbie’ blüht von Februar bis April [Foto: Romix Image/ Shutterstock.com]

Camellia japonica und weitere Kamelienarten

Die Kamelie ist laut Expertenmeinungen mit über 250 Arten weltweit vertreten. Wir stellen Ihnen einige der beliebtesten Arten vor und beschreiben die Besonderheiten der asiatischen Schönheiten.

Camellia japonica (Japanische Kamelie)

  • Bekannteste und am weitesten verbreitete Kamelien-Wildart; besonders viele Zuchtsorten dieser Art vorhanden; leider keine winterharten Sorten; Blütenfarbe variiert von Rosarot über Gelb bis hin zu strahlendem Weiß.
Matterhorn Kamelie weiße Blüte
Die Blüten der ‘Matterhorn’-Kamelie sind gefüllt [Foto: atiger/ Shutterstock.com]

Camellia sasanqua (Duft-Kamelie)

  • Ebenfalls viele Sorten vorhanden; herbstblühende Kamelie (ab Oktober); Blüten versprühen leichten Duft und vertragen viel Sonne; nicht winterhart.
Sasanqua Kamelie rosa
Camellia sasanqua sind nicht winterhart [Foto: Ken Kojima/ Shutterstock.com]

Camellia sinensis (Chinesische Kamelie)

  • Ursprünglich zur Gewinnung von grünem und schwarzen Tee angebaut; verfügen dennoch über hohen Zierwert; eine der ältesten kultivierten Arten mit unzähligen Sorten.

Zusätzlich zu den herkömmlichen Sorten existiert mittlerweile ein breites Spektrum an Camellia-Hybriden. Die neuartigen Kreuzungen bieten in vielerlei Hinsicht innovative Farben und Formen und sind teilweise sogar etwas robuster, was niedrigere Temperaturen betrifft.

Camellia x williamsii Jury's Yellow
‘Jury’s Yellow’: Gefüllte, weiße Blüten [Foto: Del Boy/ Shutterstock.com]

Mehr zur Vielfalt der Kamelienwelt finden Sie hier in unserem ausführlichen Sortenartikel mit über 80 tollen Sorten.

Kamelien kaufen

Ob eine Pflanze gedeiht oder nicht, ist nicht immer von Ihrer Leistung als Hobbygärtner abhängig. Wird eine geschwächte oder bereits erkrankte Pflanze gekauft, kann manchmal auch die intensivste Pflege nicht mehr helfen. Deshalb sollten Sie beim Kauf auf Folgendes achten:

  • Sattgrünes Laub und gesunde Knospen
  • Gesundes und ausgeprägtes Wurzelwerk
  • Keine Spuren von Schädlingen oder Krankheiten
  • Verkaufsstandort bietet gute Standortbedingungen
  • Pflanzen wurden während der Aufzucht artgerecht gepflegt
Die Knospen geben einen Ausblick auf die Gesundheit und die spätere Blütenfülle Ihrer Kamelie [Foto: Ian Grainger/ Shutterstock.com]

Besonders empfehlenswerte Bezugsquellen für Kamelien haben wir hier für Sie zusammengetragen.

Kamelien pflanzen: Standort und Substrat

Kamelien sind trotz ihrer nur dürftig vorhandenen Winterhärte keine Zimmerpflanzen – zumindest nicht das ganze Jahr über. Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihrer Camellia besonders gute Bedingungen schaffen können.

Standort für Kamelien

Kamelien gedeihen am besten im Kübel angepflanzt in einem kühlen Wintergarten (während der Blüte zwischen 13 und 16 °C). Wer seine Kamelie im Freien anpflanzen will, der sollte einen windgeschützten Standort wählen und sich bewusst sein, dass eine zu starke Sonneneinstrahlung auf die gefrorenen Blätter im Winter durchaus zu Schäden oder sogar zum Tod der Pflanze führen können. Die Kamelie bevorzugt vielmehr halbschattige Standorte. Es lohnt sich allerdings, eine im Kübel gepflanzte Kamelie im Sommer vermehrt den Sonnenstrahlen auszusetzen, um die Knospenbildung zu fördern.

Kamelienpflanze im Topf
Im Topf können Kamelien im Außenbereich bleiben, bis es frostig wird [Foto: MaryAbramkina/ Shutterstock.com]

Tipp: Experten raten zu einer Frühjahrspflanzung der Kamelie. Das bedeutet zwar, dass man die Blüte in der ersten Wachstumsperiode womöglich übergeht, dafür aber kann sich die Pflanze gut etablieren und erstrahlt im nächsten Jahr umso bunter.

Kamelien im Topf: Das passende Substrat

Die Kamelie stellt ähnliche Ansprüche an das Pflanzsubstrat wie der Rhododendron. Ein gut durchlässiges Substrat, das leicht sauer ist, eignet sich hier am besten. Verwenden Sie bevorzugt humose Pflanzerden mit einem erhöhten Torfanteil, um den Moorbeet-Ansprüchen der Kamelien gerecht zu werden.

Kamelien pflegen: Richtig gießen und düngen

Die Kamelie stellt, was ihre Pflege betrifft, relativ geringe Ansprüche an ihre Besitzer, wenn alle Rahmenbedingungen stimmen. Sie freut sich über eine regelmäßige Wassergabe. Dabei sollten Sie jedoch Staunässe tunlichst vermeiden, da es sonst schnell zu Wurzelfäule und Schimmelbefall kommen kann. Zudem ist es notwendig, Ihre Kamelie während des späten Frühjahrs bis in den späten Sommer hinein regelmäßig zu düngen. Damit Sie dabei nicht nur Ihren Kamelien einen Gefallen tun, sondern auch Mutter Erde im Allgemeinen, sollten Sie einenvornehmlich organischen Bio-Dünger wie unseren Plantura Bio-Universaldünger wählen. Dieser wird depotartig an Ihre Lieblinge abgegeben. Auf diese Weise wird die Gefahr einer Überdüngung minimiert und eine langfristige Versorgung gefördert. Kamemlien im Topf werden am besten mit einem geeigneten Flüssigdünger über das Gießwasser versorgt. Unser Bio-Hortensien- & Rhododendrondünger zum Beispiel ist ideal für Kamelien abgestimmt und enthält wichtiges Eisen.

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Neben regelmäßigem Gießen und Düngen spielt außerdem eine hohe Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle, damit sich Ihre Kamelie rundum wohlfühlen kann. In unserem Spezial-Artikel können Sie noch mehr über das Düngen von Kamelien erfahren.

Tipp: Achten Sie darauf, dass das Gießwasser nicht zu „hart“ ist, das heißt nicht zu kalkhaltig, damit die sauren Verhältnisse im Pflanzsubstrat nicht zu stark beeinflusst werden. Regenwasser eignet sich besonders gut, da es kaum bis keine Mineralien enthält.

Weitere hilfreiche Informationen zum Pflegen Ihrer Kamelie finden Sie hier in unserem Spezial-Artikel.

Kamelien umtopfen

Der ungewöhnliche Lebenszyklus der Kamelien ist nur ein Grund dafür, dass sie ein außergewöhnlich starkes Wurzelwachstum aufzeigen. Damit Ihre Kamelie jedes Jahr ihren prächtigen Blütenflor ausbilden kann, sollten Sie daher regelmäßig umtopfen.

Wann Kamelien umtopfen?

Der perfekte Zeitpunkt zum Umtopfen kann nicht pauschal festgelegt werden. Ein wichtiger Indikator, der Ihnen sagt, dass es Zeit für einen größeren Kübel ist, sind Wurzeln, die an der Erdoberfläche austreten. Das ist ein Zeichen dafür, dass die austretenden Wurzeln anderen weichen müssen, um weiterhin an Nährstoffe zu gelangen. Auch eine regelmäßige Düngung und ausreichendes Gießen können dem nicht entgegenwirken.

Kamelien richtig schneiden

Kamelien müssen für gewöhnlich nur selten geschnitten werden. Normalerweise genügt es vollkommen, die etwas kümmerlich ausgebildeten Wildtriebe zu entfernen. Größere Rückschnitte sind nur bei älteren Pflanzen zu empfehlen. Dabei sollten Sie aber darauf achten, den Schnitt auf mehrere Jahre zu verteilen, um die Pflanze nicht auf einmal zu großer Mengen an Biomasse zu berauben. Schneiden Sie generell nur kleine Teile der Triebe ab, da der Wiederaustrieb unter Umständen sehr lange dauern kann. Die beste Zeit für einen Kamelienschnitt ist im Mai bis Juli.

Kamelienbaum rosa
Ein Formschnitt ist bei der Kamelie kaum möglich [Foto: TinasDreamworld/ Shutterstock.com]

Eine genaue Anleitung zum idealen Schnitt Ihrer Kamelie finden Sie hier.

Kamelien erfolgreich überwintern

Um viele Jahre Freude an Ihrer Kamelie zu haben, sollten Sie ihr ein passendes Winterquartier einrichten. Wir zeigen Ihnen, was für eine gelungene Überwinterung notwendig ist.

Sind Kamelien winterhart?

Im Allgemeinen sind Kamelien nicht winterhart. Es gibt Berichte über vereinzelte Erfolge, in denen Kamelien Temperaturen von bis zu -15 °C erduldet haben, ohne ihre Fähigkeit zur Blüte zu verlieren. Das ist allerdings die absolute Ausnahme. Sie können die Winterhärte der Kamelien allerdings ein wenig beeinflussen, indem Sie versuchen, optimale äußere Bedingungen zu schaffen.

Sasanqua camellia Knospe unter Schnee
Damit die Überwinterung im Garten funktionieren kann, sollte schon die Standortwahl optimal erfolgen [Foto: shark girl/ Shutterstock.com]

Der Standort sollte dafür windgeschützt sein und im Winter keinen großen Temperaturschwankungen unterliegen. Ein Platz im Halbschatten ist deshalb optimal. Zusätzlich sollte eine isolierende Schicht aus Rindenmulch, Reisig, Laub oder ähnlichem Material das empfindliche Wurzelwerk schützen. Züchter sind aktuell sehr daran interessiert, winterharte Sorten zu entwickeln, damit die Kamelien uns bald ganzjährig im Freien erfreuen können.

Kamelien im Topf richtig überwintern

Die Kamelie benötigt im Winter eine Ruhephase von circa acht Wochen, wenn sie als Kübelpflanze gehalten wird. Dabei sollte die Temperatur zwischen 5 und 15 °C liegen und die Luftfeuchtigkeit bei ungefähr 60 %. Die Temperatur sollte aber niemals über 15 °C steigen, da es sonst dazu kommen kann, dass die Kamelie zusätzlich bei trockener Luft beginnt, ihre Knospenansätze abzuwerfen.

Kamelie im Gewächshaus
Das ideale Umfeld für Ihre Kamelien ist im Winter ein helles und kühles Gewächshaus oder ein Wintergarten [Foto: Sarycheva Olesia/ Shutterstock.com]

Tipp: Lassen Sie Ihre Kamelie so lange wie möglich draußen, um die Phase des extremen Bedingungswechsels möglichst kurz zu halten.

Mehr zum Überwintern der Kamelie sowie zu winterharten Sorten finden Sie hier.

Kamelien-Krankheiten

Leider können Ihre geliebten Kamelien auch von den verschiedensten Schädlingen und Erregern angegriffen werden. Dazu gehören zum einen tierische Schaderreger wie Schildläuse oder der Dickmaulrüssler, aber auch pilzliche Erreger.

Blüte mit braunen Rändern
Die Gründe für ein ungesundes Aussehen der Kamelie können zahlreich sein [Foto: Diamond Bitzer/ Shutterstock.com]

Alles zu den Kamelien-Krankheiten, die Ihre Pflanze heimsuchen können, sowie zu deren erfolgreicher Bekämpfung finden Sie hier.

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