Kokardenblume: Aussaat, Schneiden & Winterhärte der Gaillardia

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Die Kokardenblume ist mit ihrer attraktiven Blüte und den verschiedenen Farbtönen ein Hingucker im Beet oder Kübel. Wir geben Tipps zur Sortenwahl, Pflanzung und Pflege der Staude.

Papageienblume
Kokardenblumen sind bienenfreundliche, jedoch eher kurzlebige Stauden [Foto: Grigorii Pisotsckii/ Shutterstock.com]

Die Kokardenblume (Gaillardia) zeigt wie nur wenige andere Stauden eine meist zweifarbige Blüte. Wir geben eine Übersicht über die schönsten Sorten und Tipps zu Kultivierung sowie zur Pflege der mehrjährigen Kokardenblume.

Kokardenblume: Blüte, Eigenschaften und Herkunft

Die Kokardenblume, auch Papageienblume oder Malerblume genannt, stammt ursprünglich aus Mittel- und Nordamerika. Sie gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und wird ähnlich wie Sonnenblume (Helianthus) und Scheinsonnenhut (Echinacea) zu den Präriestauden gezählt. Die halbkugelig, buschig oder aufrecht wachsenden, jedoch eher kurzlebigen Stauden erreichen je nach Sorte und Art eine Wuchshöhe zwischen 20 und 70 Zentimetern. Die Blätter der Kokardenblume zeigen sich am Grund fiederteilig, am Stängel lanzettlich und behaart.

Die Blüte der Papageienblume kann mehr als zehn Zentimeter groß werden und zeigt sich klassischerweise zweifarbig in Rot mit gelb-orangen Rändern. Die Blütenblätter können bei bestimmten Sorten auch eingerollt sein. Die lange Blütezeit der Kokardenblume erstreckt sich von Juni bis September. Sie ist für Bienen und andere Insekten wertvoll, da sie eine lange Blütezeit besitzt und auch im sonst oft nahrungsarmen Hochsommer Pollen bereitstellt. Nach der Bestäubung bildet die Staude trichterförmige Samen mit einem weißen Anhängsel zur Windverbreitung, dem Pappus, aus. Sie verbreiten sich so rund um die Mutterpflanze und über weite Strecken hinweg.

Tipp: Kokardenblumen werden weitestgehend von Schnecken und anderen Schädlingen gemieden.

Kokardenblume Burgunder
Neben zweifarbigen Kokardenblumen gibt es auch einfarbige, wie hier die Sorte ‘Burgunder‘ [Foto: Argentarius/ Shutterstock.com]

Die schönsten Kokardenblumen-Sorten

Unter den vielfältigen Kokardenblumen-Sorten finden sich meist Hybride, die sogenannten Großblumigen Kokardenblumen (Gaillardia x grandiflora). Selten finden sich auf dem Markt auch Sorten der Prärie-Kokardenblume (Gaillardia aristata), die meist kleiner bleiben als Hybridsorten.

  • ‘Arizona Sun‘: Kokardenblume der Art Gaillardia aristata mit orangeroten Blüten und gelben Spitzen. Die Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von nur 30 cm.
  • ‘Burgunder‘: Deutsche Züchtung von 1931 mit großen Blüten und vollständig weinroten Blütenblättern und einer Wuchshöhe von 60 – 70 cm.
  • ‘Bremen‘: Aufrecht wachsende, schlanke Sorte mit margeritenähnlichen, dunkelroten Blüten mit gelben Spitzen und einer Wuchshöhe bis 60 cm.
  • ‘Fackelschein‘: Diese Kokardenblume hat sehr große Blüten und einen horstartigen, aufrechten Wuchs bis 70 cm. Die Blütenblätter sind tiefrot gefärbt, während die Spitzen sonnengelb erstrahlen.
  • ‘Kobold‘: Zwergig kompakter Wuchs bis 30 cm und zweifarbigen Blütenblättern; die Sorte eignet sich ideal zur Bepflanzung von Töpfen und Balkonkästen.
  • ‘Mesa Peach‘: Kokardenblume mit rot-orange-gelben Blüten und einer Wuchshöhe bis 40 cm.
  • ‘Tizzy‘: Tief blutrote, blassorange oder gelb blühende Sortenmischung mit besonders attraktiven, eingerollten Blütenblättern.
Papageienblumen-Blüte
Die orange-rote Kokardenblume ‘Mesa Peach‘ wird nur etwa 40 cm hoch [Foto: Antoniya Kadiyska/ Shutterstock.com]

Pflanzung, Standort und Co.

Kokardenblumen können aus Samen gezogen oder als Staude direkt in den Boden gepflanzt werden. Die Aussaat von Kokardenblumen erfolgt zwischen April und Mai ins Frühbeet oder auf dem Fensterbrett. Die Lichtkeimer werden nicht mit Erde bedeckt, sondern nur auf eine Anzuchterde ausgebracht, leicht angedrückt und vorsichtig gewässert. Bei Temperaturen von circa 15 °C erfolgt die Keimung des Saatguts nach zwei bis drei Wochen. Bis zur Auspflanzung Ende Mai sollten die Kokardenblumen pikiert, in nährstoffreichere Pflanzerde umgesetzt und später langsam im Freien abgehärtet werden. Aus Samen gezogene Papageienblumen blühen etwa 14 bis 20 Wochen nach der Aussaat erstmals.

Haben Sie Kokardenblumen von einer Gärtnerei als große Staude erworben, sollte im Spätherbst bis Ende Oktober oder im zeitigen Frühjahr gepflanzt werden, während sich die Staude in der Winterruhe befindet. Statt Blätter bildet die Kokardenblume zunächst nur Wurzeln und kann sich schneller mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Aufgrund des nahenden Sommers sollte bei Pflanzungen im Frühjahr öfter gewässert werden, bis sich ein ausreichend großes Wurzelsystem gebildet hat. Der ideale Standort für Kokardenblumen liegt sonnig. Doch welche Erde eignet sich für die Kokardenblume? Optimal sind nährstoffreiche und humose Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit. Eine hochwertige, nährstoffreiche Pflanzerde, wie unsere Plantura Bio-Blumenerde, erfüllt all diese Kriterien zur Bodenbeschaffenheit. Sie eignet sich daher neben der Verwendung für Topfpflanzen auch zur Aufbesserung von Gartenböden.

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Zunächst wird der Boden großflächig aufgelockert, bevor Sie ein großzügiges Pflanzloch ausheben. Der Pflanzabstand von Kokardenblumen beträgt je nach Sorte 30 bis 50 Zentimeter. Setzen Sie die Stauden hinein und füllen Sie das Loch mit Substrat auf. Kokardenblumen können ebenfalls im Kübel gehalten werden, dafür sollte das Pflanzgefäß jedoch mindestens 10 bis 15 Liter Erdvolumen fassen. Befüllen Sie den Topfgrund mit einer Drainageschicht aus Kies, Sand oder Blähton, um Staunässe zu vermeiden.

Tipp: Kokardenblumen lassen sich farblich besonders gut mit anderen sonnenliebenden Stauden wie Rittersporn (Delphinium), Rudbeckien (Rudbeckia) oder Feinstrahlastern (Erigeron) kombinieren.

Pflege der Gaillardia

Die Pflege der Kokardenblume besteht neben Gießen und wenigen Düngegaben vor allem aus dem Rückschnitt nach der Blüte, welcher für eine gute Winterhärte und Langlebigkeit essenziell ist.

Kokardenblume schneiden, gießen und düngen

Allgemein wird beim Schneiden der Kokardenblume darauf geachtet, dass Verwelktes und Verblühtes regelmäßig entfernt wird. Dies beugt zum einen Krankheiten vor und fördert andererseits während des Sommers die Bildung neuer Blüten. Kokardenblumen sind ohne regelmäßiges Zurückschneiden leider recht kurzlebig. Ein handhoher Rückschnitt der kompletten Pflanze nach der Blüte im September ist jährlich notwendig und fördert die Winterhärte sowie die Bildung junger Knospen für das nächste Jahr. Schneidet man zu spät zurück, kann es dazu kommen, dass die Kokardenblume den Winter nicht übersteht. Die Stauden sind als Präriepflanzen recht trockentolerant, in heißen Sommern und bei Kokardenblumen im Topf ist jedoch eine regelmäßige Bewässerung notwendig.

Malerblume
Nach der Blüte im September sollten Kokardenblumen radikal zurückgeschnitten werden [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Kokardenblumen im Kübel sollten je nach Wachstum alle zwei bis vier Jahre einen neuen, größeren Topf mit frischer Pflanzerde und etwas Dünger erhalten. Eine Düngung von Kokardenblumen im Beet ist im Frühjahr ebenfalls sinnvoll, um den Blattaustrieb und die Blütenbildung zu unterstützen. Ein vorwiegend organischer Langzeitdünger, wie unser Plantura Bio-Blumendünger, setzt seine enthaltenen Nährstoffe langsam und schonend über einen Zeitraum von etwa drei Monaten frei. Der Granulatdünger wird leicht in den Boden oder das Substrat eingearbeitet und die Nährstoffe durch die Aktivität von Bodenorganismen für Pflanzen verfügbar gemacht.

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Papageienblume blüht nicht: Was tun?

Es gibt verschiedene Gründe, warum die attraktiven Papageienblumen nicht blühen können oder möchten. Viele Problematiken können durch Standort, Bewässerung und Düngung entstehen und schnell gelöst werden:

  • Unpassender Standort: Pflanze versetzen oder umstellen
  • Wasserversorgung: Trockenheit und Staunässe meiden
  • Nährstoffmangel: Umtopfen und Düngen
  • Staude vergreist: Verjüngung des Stocks durch Rückschnitt nach Blüte und Teilung, eventuell Neuaussaat notwendig

Kokardenblumen sind vergleichsweise kurzlebige Stauden, die schnell vergreisen und nach bereits vier bis fünf Jahren kaum mehr wachsen oder blühen. Oftmals liegt das daran, dass die Pflanzen nicht radikal genug zurückgeschnitten oder nie geteilt wurden, um ihre Langlebigkeit zu fördern.

Kokardenblumen mit Biene
Kokardenblumen benötigen den richtigen Standort und Pflege, um so reichlich zu blühen wie hier die Sorte ‘Kobold‘ [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Ist die Kokardenblume winterhart?

Die Kokardenblume ist winterhart bis unter – 20 °C, wenn rechtzeitig im September zurückgeschnitten wurde. In sehr rauen Lagen kann ein Winterschutz erforderlich werden. Eine isolierende Mulchschicht aus Laub und Nadelzweigen oder auch Schafswolle schützt die Kokardenblume vor harschen Minusgraden. Papageienblumen im Topf sollten entweder frostfrei im Winterquartier überwintern oder gut mit Jute und Vlies eingewickelt werden, damit das Wurzelsystem keinen Frostschaden erleidet. Besonders bei frisch gepflanzten Stauden sollte unbedingt ein Winterschutz angebracht werden.

Kokardenblume vermehren

Kokardenblumen können grundsätzlich über ihre Samen vermehrt werden, sie säen sich gern auch selbst im Beet aus. Für die Samengewinnung darf die Pflanze nach der Blüte nicht zurückgeschnitten werden. Im Oktober können die Samenstände abgeschnitten und im Haus nachgetrocknet werden, bis sich die Samen von selbst herauslösen. Nach weiterer Trocknung lassen sich diese kühl, trocken und dunkel lagern. Einfacher werden die Papageienblumen durch Teilung der Staude vermehrt. Dabei wird im Spätherbst mit einem Spaten einfach ein Stück des vorhandenen Stocks abgetrennt und an einen passenden Standort versetzt. Das Teilen ist auch eine Maßnahme zur Verjüngung, denn es fördert die Blühfreudigkeit und Lebensdauer der Staude. Alle zwei bis vier Jahre sollte daher eine Teilung stattfinden.

Samen der Kokardenblume
Die Samen der Papageienblume besitzen ein Anhängsel, um sich durch Wind zu verbreiten [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Ist die Kokardenblume giftig?

Grundsätzlich ist die Kokardenblume nicht giftig, sie enthält jedoch Gaillardin, welches bei empfindlichen Menschen Kontaktallergien an der Haut auslösen kann. Verwenden Sie daher beim Rückschnitt der Pflanze vorsichtshalber Handschuhe.

Eine entfernte Verwandte der Kokardenblume ist die Flockenblume (Centaurea), die mit ihren zarten Blüten in den verschiedensten Farben in jedes Staudenbeet passt.

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