Liguster: Experten-Tipps zum Pflanzen, Schneiden & Co.

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Der immergrüne Liguster ist ein beliebter Sichtschutz in heimischen Gärten. Wir zeigen, was es beim Kaufen, Pflanzen, Schneiden und Co. zu beachten gibt.

Ligusterhecke in Park
Mit Liguster lassen sich wunderschöne Hecken pflanzen [Foto: mykhailo pavlenko/ Shutterstock.com]

Wer einen pflegeleichten und haltbaren Sichtschutz sucht, der ist beim Liguster (Ligustrum) an der richtigen Adresse. Das Gewächs gibt eine wunderschöne Hecke ab und ist eine hervorragende Alternative zu Sichtschutzwänden aus Kunststoff oder Holz.

Der Liguster ist glücklicherweise nur mit wenig Aufwand verbunden. Und doch hat er mehr zu bieten, als man denkt. Im Sommer zeigt er seine duftenden weißen Blüten und im Herbst und Winter präsentiert er sich mit glänzenden schwarzen Beeren. Wer möchte, kann sich sogar als Künstler am Liguster probieren, denn die Pflanze lässt sich zu den verschiedensten Formen beschneiden. Ob als akkurate Hecke, in künstlerischen Formen, als Bonsai oder auch als wilder Strauch – Liguster lässt sich vielseitig einsetzen.

Liguster: Eigenschaften und Herkunft

Liguster ist eine weit verbreitete Gattung der Ölbaumgewächse (Oleaceae), die einzelnen Arten stammen häufig aus Japan oder China. In Europa heimisch ist nur eine einzige Art, der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare). Liguster ist ein immergrünes oder halbimmergrünes Strauch- oder Baumgewächs. Schon seit Langem hat sich die Pflanze als Ziergewächs in europäischen Gärten etabliert. Seine gute Schnittverträglichkeit hat ihm zu einer weiten Verbreitung als Gartenhecke verholfen. Zwischen Juni und August bildet er zudem weiße und häufig duftende Blüten aus, die zahlreiche heimische Schmetterlinge, Bienen und Fliegenarten anlocken. Auch die Beeren, die sich im Anschluss zeigen, sind nicht weniger beliebt. Im Winter lassen sich deshalb häufig Vögel auf der Ligusterhecke beobachten.

Weiße Ligusterblüten
Die feinen Blüten des Ligusters verströmen einen angenehmen Duft von Sommer [Foto: tamu1500/ Shutterstock.com]

Liguster-Arten

Mit über 40 Arten ist der Liguster vielseitig aufgestellt. Im deutschsprachigen Raum werden vor allem halbimmergrüne Arten als Zierpflanzen verwendet – diese verlieren ihre Blätter nur in sehr kalten Wintern und bieten deshalb auch in der frostigen Jahreszeit ausreichend Blickschutz. Bedeutende Arten sind beispielsweise der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) oder der Ovalblättrige Liguster (Ligustrum ovalifolium).

Mehr über die verschiedenen Liguster-Arten und -Sorten sowie über Nutzungsmöglichkeiten können Sie hier erfahren.

Liguster kaufen

Der Kauf von Liguster-Pflanzen will gut überlegt sein, denn eine Ligusterhecke ist langlebig. Ein Gang zu einer Baumschule, um diverse Arten und Sorten zu vergleichen, ist deshalb sinnvoll.

Tipps zum Kauf von Liguster haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Liguster pflanzen

Für die Pflanzung von Liguster ist es vor allem entscheidend, den Pflanzabstand einzuhalten. In einer Hecke sollten nie mehr als drei Pflanzen pro laufendem Meter stehen. Sind die jungen Liguster-Pflanzen in der Erde, ist erst einmal eine ausreichende Wasserversorgung vonnöten, bis sie richtig verwurzelt sind.

Mehr zur Pflanzung von Liguster finden Sie hier.

Liguster vermehren

Ganz unkompliziert ist die Vermehrung des Ligusters, denn gleich drei Möglichkeiten stehen Ihnen hier offen: Im Frühjahr über Stecklinge und im Sommer über Steckhölzer und Ableger, wobei sich die letzte Methode etwas aufwendiger darstellt.

Wie Sie sich Ihre Liguster-Hecke selber ziehen, erfahren Sie hier im Detail.

kleine Ligusterpflanze im Garten
Liguster kann einfach im eigenen Garten vermehrt werden [Foto: Kayumov Ruslan/ Shutterstock.com]

Liguster pflegen

Liguster ist ziemlich anspruchslos, was ihn zu einer pflegeleichten Bereicherung für den Garten macht. Lediglich der Schnitt bedarf Ihrer Aufmerksamkeit und sollte wenigstens einmal im Jahr erfolgen.

Liguster-Hecken gießen

Direkt nach der Pflanzung sind Liguster-Pflanzen natürlich noch sehr bedürftig und ihr Wurzelsystem ist noch nicht voll entwickelt. Aus diesem Grund können sie noch kein Wasser aus der weiteren Umgebung heranholen. Gießen Sie frisch gepflanzte oder junge Pflanzen deshalb regelmäßig, damit sie sich gut entwickeln. Ältere Exemplare brauchen höchstens bei viel Trockenheit ab und an etwas Wasser. Ein Zuviel an Wasser und Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden, da dies zu Wurzelfäule führen kann.

Liguster-Hecken schneiden

Liguster ist sehr schnitttolerant. Das macht eine Erziehung zur schönen, dichten Hecke oder sogar zur Kugel oder Pyramide relativ einfach. Zur Förderung der Verzweigung sollte ein- bis zweimal im Jahr ein Rückschnitt durchgeführt werden. Der ideale Zeitpunkt dafür liegt im zeitigen Frühjahr beziehungsweise Anfang Oktober. Bei einer Verkahlung ist auch ein radikaler Rückschnitt möglich.

Alles Wichtige zum Rückschnitt von Liguster erfahren Sie hier.

Beeren von Ligusterhecke
Nur wenn Sie für den Rückschnitt des Ligusters den richtigen Zeitpunkt wählen, kommen Sie in den Genuss der duftenden Blüten und der glänzenden Beeren [Foto: makalex69/ Shutterstock.com]

Liguster-Hecken düngen

Eine Langzeitdüngung im März oder April ist für den Liguster völlig ausreichend. Verwenden Sie hierzu am besten einen Langzeitdünger wie unseren Plantura Bio-Universaldünger. Alternativ sind auch Kompost oder Mist geeignet. Eingearbeitet in den Boden hält die Düngergabe so bis zum nächsten Mal vor. Eine mineralische Düngung hingegen ist leider nicht so lang anhaltend. Hier ist eine zweite Gabe Anfang August empfehlenswert.

Genauere Details zur Düngung von Liguster erhalten Sie hier.

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Liguster-Hecken: Häufige Schädlinge und Krankheiten

Liguster ist eine äußerst robuste Pflanze. Nur selten wird er von Krankheiten oder Schädlingen heimgesucht und selbst dann richten diese meist keinen nennenswerten Schaden an.

Die wichtigsten Schädlinge und Krankheiten an Liguster:

  • Blattfleckenkrankheiten: Diese werden durch verschiedene Pilzarten hervorgerufen. Die häufigsten Erreger sind hierbei Vertreter der Gattungen Ascochyta, Septoria, Colletotrichum und Phyllosticta. Oft ist am Liguster auch der Pilz Cercrospora ligustri zu finden. Sie können den Befall mit Blattfleckenkrankheiten leicht an den unregelmäßigen auf den Blättern verteilten Flecken erkennen. Die Unterscheidung der verschiedenen Erreger ist allerdings eine echte Herausforderung. Die meisten der störenden Pilze siedeln sich besonders gern bei hoher Feuchtigkeit an. An einem trockenen oder windigen Standort sollte der Befall mit Blattfleckenkrankheit also kein Problem sein.
  • Wurzelfäule: Bei Staunässe kann es zur Wurzelfäule kommen, was sich nur durch die Wahl des richtigen Standortes verhindern lässt. Achten Sie beim Pflanzen des Ligusters darauf, dass Sie das Gewächs nicht gerade dort in die Erde setzen, wo sich bei Regenfall die Pfützen sammeln. Bei besonders wasserundurchlässiger Erde sollten Sie vor dem Pflanzen etwas Sand unter die Erde mischen oder sogar mittels Kies eine Drainage anlegen.
  • Liguster-Blattlaus (Myzus ligustri): Als Folge eines Befalls rollen sich die Blätter ein, werden gelb und fallen schließlich ab. Hilfreich ist hier meist ein kräftiger Rückschnitt.
  • Echter Mehltau (Microsphaera penicillata): Der gefürchtete Pilz kann zwar in seltenen Fällen auftreten, verursacht aber keinen weiteren Schaden. Er erscheint erst im Spätsommer und ist an einem weißlichen Überzug auf den Blättern zu erkennen.

Alles in allem ist Liguster aber sehr widerstandsfähig und kommt mit den meisten Krankheiten und Schädlingen ganz von selbst zurecht.

Liguster-Schwärmer

In einzelnen Fällen lässt sich auf dem Liguster auch die Raupe des Liguster-Schwärmers (Sphinx ligustri) entdecken. Die Raupe des großen Falters ist leuchtend grün mit markanten Abzeichen und einer Art Stachel am hinteren Ende. Warum ihr Auftreten allerdings kein Grund zur Sorge ist, obwohl sie so riesig aussieht, erfahren Sie heir in unserem Spezial-Artikel zu Liguster-Schwärmern.

Raupe eines Liguster-Schwärmers auf Blatt
Die Raupen des Liguster-Schwärmers richten keinen signifikanten Schaden an [Foto: Milan Zygmunt/ Shutterstock.com]

Ist der Liguster giftig?

Liguster ist nur schwach giftig. Vorsichtig sollte man aber trotzdem sein, denn auch wenn Vögel im Winter von den Beeren profitieren, können sie beim Menschen Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Auch nicht jedes Tier kann ohne Folgen davon essen.

Erfahren Sie hier mehr über die Giftigkeit von Liguster und was Sie im Falle einer Vergiftung tun können.

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