Medinilla: Pflege, Vermehrung & Giftigkeit

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Mit der Medinilla holen Sie sich eine außergewöhnliche Pflanze ins Haus. Auch wenn ihre Haltung nicht ganz einfach ist – wir erklären, wie Sie die Medinilla optimal pflegen und ihre Blüte fördern.

rosa Blüten der Medinilla magnifica
Die Medinilla magnifica fällt durch ihre Blüten auf [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Die tropische Pflanze Medinilla magnifica hat eine besonders lange Blütezeit, während der sie ihre dekorativen Blüten ausgiebig zur Schau stellt. Hier erfahren Sie, wie Sie die Medinilla zur Blüte bringen und welche die häufigsten Pflegefehler und Krankheiten sind.

Medinilla: Herkunft und Eigenschaften

Die Medinilla (Medinilla magnifica), auch Medinille, Kapa-Kapa oder Malayische Orchidee genannt, stammt ursprünglich von den Philippinen und gehört zur Familie der Schwarzmundgewächse (Melastomataceae). Der immergrüne Strauch wächst in seiner tropischen Heimat sowohl epiphytisch (auf Bäumen) als auch terrestrisch (am Boden). Aufgrund ihrer prächtigen Blüten erfreut sich die Medinilla auch als Zimmerpflanze immer größerer Beliebtheit. Sie kann in der Natur Höhen von 2,5 Metern erreichen und auch in der Wohnung kann die Medinilla bis zu 1,5 Meter groß werden – allerdings behält sie meist kleinere Maße.

Die Medinilla besitzt ledrige, dunkelgrüne Blätter mit einer ausgeprägten Blattnervatur und bildet zwischen Februar und August rosafarbene, traubenförmige Blüten. Diese hängen von den hellgrünen Blütenstängeln herab und können bis zu 30 cm lang werden. Nach der Befruchtung entstehen anstelle der kleinen Blüten Beeren, welche die Samen enthalten und ebenfalls sehr dekorativ sind.

Blattnerven der Medinilla
Die ledrigen Blätter zeigen deutliche Blattnerven [Foto: Doikanoy/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten

Es gibt neben der Kapa-Kapa noch viele weitere Medinilla-Arten, welche jedoch kaum als Zimmerpflanzen erhältlich sind. Folglich ist daher meist die Medinilla magnifica gemeint, wenn von der Medinilla die Rede ist. Von dieser Art gibt es jedoch noch zahlreiche Sorten, von denen wir hier einige vorstellen.

  • Medinilla magnifica ‘Flamenco’: Diese Medinilla-Sorte besitzt Blüten und Stängel in kräftigem Pink, welchen sie ihren Namen verdankt.
  • Medinilla magnifica ‘Piccolini’: Die Sorte ‘Piccolini’ ist kleiner als die eigentliche Medinilla, besitzt aber ebenso schöne Blätter und Blüten.
  • Medinilla magnifica ‘Dolce Vita’: Bei der Sorte ‘Dolce Vita’ sind die Blüten noch prächtiger, mit einer größeren Anzahl an Einzelblüten und einer längeren Rispe.
  • Medinilla magnifica ‘Lambada’: Die Sorte Medinilla ‘Lambada’ besitzt eine ähnliche Farbe wie die Sorte ‘Flamenco’, ist allerdings etwas kleiner.
  • Medinilla sortechinii: Hierbei handelt es sich um eine weitere Art der Medinilla, die orange-rote, korallenartige Blüten besitzt und leider nur sehr selten im Handel erhältlich ist.
feuerrote Medinilla scortenichii
Eine seltenere Medinilla Art ist Medinilla sortechinii [Foto: yakonstant/ Shutterstock.com]

Medinilla pflanzen: Standort, Erde und Vorgehen

Die Medinilla ist eine Pflanze aus den Tropen, die dementsprechend Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt. Ein für die Medinilla geeigneter Standort ist außerdem hell, jedoch nicht der direkten Sonne ausgesetzt. Wer einen Wintergarten sein Eigen nennt, platziert die Medinilla am besten dort. Da sie in tropischen Wäldern wächst, wird sie am besten im lichten Schatten, zum Beispiel unter einer größeren Pflanze, gehalten.

Die Temperatur sollte zwischen 19 und 25 °C liegen, im Winter darf es etwas kühler sein. In der kalten Jahreszeit benötigt die Medinilla eine Ruhephase, in der die Blütenknospen für das Frühjahr angelegt werden. Auch im Winter dürfen aber 15 °C keinesfalls unterschritten werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte ganzjährig mindestens 60 % betragen und kann durch Besprühen der Pflanze oder durch aufgestellte Wasserschalen erhöht werden.
Zugluft schadet der Medinilla ebenso sehr wie starke Temperaturschwankungen oder häufiges Umstellen der Pflanze – vermeiden Sie dies also soweit möglich.

Medinilla im Wintergarten
Ein Standort im warmen Wintergarten ist für Medinilla optimal [Foto: Gardens by Design/ Shutterstock.com]

Tipp: Sie können die Medinilla auch auf einen Untersetzer stellen, der mit Kieselsteinen oder Blähton und Wasser gefüllt ist. Die Pflanze steht so nicht direkt im Wasser, profitiert aber dennoch von der aufsteigenden Feuchtigkeit.

rosane Medinilla lambada
Einige Sorten haben Blüten in kräftigem Pink [Foto: Africa Studio/ Shutterstock.com]

Das Substrat für die Medinilla muss durchlässig, humos und leicht sauer sein. Es ist sinnvoll, auf den Topfboden eine Schicht aus Kieselsteinen oder Tonscherben zu legen, damit überschüssiges Wasser sicher abfließen kann. Als Substrat eignet sich zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Blumenerde. Mit ihrem leicht sauren pH-Wert bietet unsere Erde optimale Bedingungen für die Medinilla. Ihre ressourcenschonende Herstellung macht die Erde außerdem zu einer umweltfreundlichen Wahl.

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Pflege der Medinilla

Da die Medinilla eine Pflanze aus den Tropen ist, kann ihre Pflege eine kleine Herausforderung sein. Vor allem die Standortwahl ist entscheidend. Fühlt sich die Medinilla an ihrem Platz wohl, so steht einer reichen Blütenpracht nichts im Wege. Achten Sie bei der Medinilla-Pflege vor allem auf ausreichend Wasser und Nährstoffe während der Blütezeit und auf die Ruhepause im Winter.

Schneiden, Gießen und Düngen

Der Wurzelballen der Medinilla sollte in der Vegetationszeit stets feucht gehalten werden. Das Wasser muss gut abfließen können und sollte etwa 15 Minuten nach dem Gießen aus dem Untersetzer oder Übertopf entfernt werden. Im Sommer können Sie den Wurzelballen auch ab und zu vollständig in Wasser tauchen und dann gut abtropfen lassen. Verwenden Sie stets zimmerwarmes und kalkfreies Wasser, auch zum Besprühen der Blätter. Im Winter sollten die Wassergaben reduziert werden: In der Ruhephase wird nur so viel gegossen, dass eine Austrocknung des Wurzelballens vermieden wird.

Medinilla als Strauch in der Natur
In der Natur wächst die Medinilla zu einem mächtigen Strauch heran [Foto: PurMoon/ Shutterstock.com]

Da die Blütezeit der Medinilla mehrere Monate beträgt, benötigt die Pflanze ausreichend Nährstoffe. Geben Sie ihr während der Vegetationsperiode von Februar bis August einmal pro Woche Dünger, um das Wachstum und die Blütenbildung zu unterstützen. Als biologischer Dünger bietet sich beispielsweise unser Plantura Bio-Blumen- & Balkondünger an. Dieser hochwertige Flüssigdünger kann einfach über das Gießwasser verabreicht werden und versorgt die Medinilla mit wichtigen Nährstoffen. Der rein organische Dünger besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen und schont die Umwelt. In der Ruhephase im Winter benötigt die Medinilla keinen Dünger.

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Es ist zwar möglich, die Medinilla zu schneiden, notwendig ist dies jedoch nicht. Indem Sie vertrocknete Blüten abschneiden, kann sich die Blütezeit verlängern. Auch abgestorbene und verwelkte Blätter können entfernt werden. Wenn Sie die Triebe der Medinilla nach der Blüte um die Hälfte ihrer Länge stutzen, sorgen Sie für mehr Blühpotenzial im nächsten Jahr. Es bietet sich zudem an, die Medinilla im Frühjahr großzügiger – bis zu den verholzten Trieben – zurückzuschneiden. So wird der Neuaustrieb gefördert und die Verzweigung angeregt.

kleine Einzelblüten der Medinilla
Der Blütenstand besteht aus vielen, kleinen Einzelblüten [Foto: Banditta Art/ Shutterstock.com]

Das Umtopfen findet vor der Blütezeit im Frühjahr statt, wenn der alte Topf zu klein geworden ist. Da die Wurzeln der Medinilla sehr empfindlich sind, ist beim Umtopfen Vorsicht geboten: Eine Beschädigung oder Teilung des Wurzelballens kann unter anderem zu Blattverlust führen.

Medinilla verblüht: Pflege nach der Blüte

Sobald die Blüten der Medinilla maginifica verblüht sind, können Sie diese abschneiden. Am Ende der Blütezeit bilden sich einige neue Blätter. Ab diesem Zeitpunkt sollte der Medinilla Winterruhe bei Temperaturen von 15 bis 20 °C verordnet werden. Verzichten Sie auf Dünger und reduzierten Sie das Gießen, um die Knospenbildung anzuregen. Kühle Temperaturen sind dabei förderlich, kälter als 15 °C sollte es aber nicht sein. Sobald sich Knospen entwickelt haben, kann die Medinilla wieder unter wärmeren Bedingungen an einem konstanten Standort gehalten werden.

Medinilla retten: Was tun bei Blattverlust und Krankheiten?

Die Medinilla-Pflege ist nicht ganz einfach, weshalb es häufig zu Schadbildern kommen kann. Wir klären, welche häufigen Ursachen für Blattverlust und Verfärbungen es gibt und wie Sie Ihre Medinilla retten können.

rosa Blumen der Medinilla
Wer die Medinilla richtig pflegt, wird mit einer reichen und langen Blüte belohnt [Foto: Tracy Immordino/ Shutterstock.com]
  • Blätter fallen ab: Ursächlich für Blattfall können Zugluft, ein zu geringes Lichtangebot und zu niedrige Luftfeuchtigkeit sein. Auch das Umstellen an einen neuen Platz führt zu Blattverlust.
  • Blätter werden braun: Braunes Laub ist häufig das Resultat von Staunässe oder trockener Luft. Prüfen Sie das Substrat und topfen Sie die Pflanze gegebenenfalls in frische Erde um. Der Topf muss unbedingt ein Abflussloch besitzen, um das überschüssige Wasser abgeben zu können.
  • Spinnmilben: Ist die Luft nicht feucht genug, kann es leicht zum Befall durch Spinnmilben kommen. Dies äußert sich in Gespinsten und kleinen Flecken auf den Blättern.
  • Schildläuse/Wollläuse: Schildläuse und Wollläuse erkennt man unter anderem am Honigtau, den sie absondern. Sie schwächen die Pflanze, indem sie ihren Saft aussaugen. Gegen die ungebetenen Gäste kann zum Beispiel unser Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem eingesetzt werden, welches die Läuse über den Pflanzensaft aufnehmen.
Medinilla verblüht
Die Medinilla sollte nicht zu häufig umgestellt werden, da sie recht empfindlich ist [Foto: natalean/ Shutterstock.com]

Medinilla vermehren

Die Medinilla zu vermehren gelingt nicht immer, denn ihre Stecklinge benötigen besondere Bedingungen. Da die Pflanze aber gut schnittverträglich ist, spricht nichts gegen einen Versuch.

Schneiden Sie dafür nach der Blütezeit im Herbst oder auch im Frühjahr circa 10 cm lange Stecklinge von den nicht verholzten Trieben schräg mit einem scharfen Messer ab. An die Schnittstellen der Stecklinge geben Sie Bewurzelungspulver, welches im Gartenbedarf erhältlich ist und die Wurzelbildung durch spezielle Pflanzenhormone anregt. Nun müssen die Stecklinge in geeignetes Substrat, zum Beispiel Sphagnum-Moos, gesteckt und unter feuchtwarmen Bedingungen gehalten werden. Die Temperatur sollte im Wurzelbereich konstant zwischen 30 und 35 °C liegen; dies kann mit einer Heizmatte erreicht werden. Außerdem muss für eine hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden, welche Sie beispielsweise durch das Überstülpen einer Plastiktüte erreichen. Nach etwa vier Wochen haben sich die ersten Wurzeln gebildet.

Tipp: Auch Weidenwasser kann die Bewurzelung unterstützen, da Weiden natürlicherweise eine große Menge des Pflanzenhormons Auxin enthalten. Dafür legt man junge Weidentriebe in Wasser ein, die dann das Hormon an das Wasser abgeben.

lilane Medinilla
Aus den Beeren kann Saatgut gewonnen werden [Foto: subin-ch/ Shutterstock.com]

Sie können Medinilla magnifica auch aus Samen ziehen, indem diese auf feuchtem Sphagnum-Moos ausgesät werden. Durch Abmoosen lässt sich die Medinilla ebenfalls vermehren, am besten an den Hochblättern in der Zeit zwischen März und April.

Überwinterung

Während der Wintermonate gönnt man der Medinilla eine Ruhepause von acht bis zwölf Wochen, in der die Knospen für die Blüte im Frühjahr angelegt wird. Dafür sollte es etwa 15 bis 17 °C kühl sein, allerdings keinesfalls kälter als 15 °C. Reduzieren Sie die Wassergaben so weit, dass der Wurzelballen gerade nicht austrocknet. Er muss nicht, wie im Sommer, stets feucht gehalten werden. Wenn das Substrat an der Oberfläche trocken ist, können Sie wieder ein wenig gießen. Auf Düngergaben wird in dieser Zeit ganz verzichtet.

Medinilla in einer Blumenampel
Auch in der Blumenampel macht die Medinilla eine gute Figur [Foto: Pilarc/ Shutterstock.com]

Ist die Medinilla giftig?

Ob die Medinilla giftig ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Man geht davon aus, dass sie keine giftigen Stoffe enthält, Gewissheit besteht hier jedoch nicht. Zur Sicherheit sollten keine Teile der Zierpflanze verspeist werden.

Die Medinilla magnifica ist nicht die einzige Zimmerpflanze, die ausdauernd blüht. Wir stellen Ihnen noch einige weitere blühfreudige Zimmerpflanzen vor.

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