Paulownia: Pflanzen, Pflege & die schönsten Arten

Nicolas
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Pflanzen waren schon immer eine Faszination für mich. Es gibt noch einiges im Pflanzenreich zu entdecken und zu erforschen und ich möchte einen Beitrag dazu leisten. Im Moment studiere ich mit voller Leidenschaft Gartenbau in Freising. Am liebsten beschäftige ich mich mit allem rund um Gemüse und Zierpflanzen.
Nachhaltiges Arbeiten und integrierter Pflanzenschutz liegen mir am Herzen.

Lieblingsobst: Himbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

Lohnt sich die Anschaffung eines Kiribaums (Paulownia) für den eigenen Garten und wie wird er gepflegt? Diese und weitere Fragen klären wir in diesem Artikel.

Paulownia Baum
Die großen Blütenrispen des Blauglockenbaums blühen zwischen April und Mai [Foto: Milan Vachal/ Shutterstock.com]

Der Kiribaum (Paulownia tomentosa), auch Paulownie genannt, ist eine Augenweide in jedem Garten. Er liebt warmes Klima und Trockenheit kann ihm wenig anhaben. Wir erklären, wie man den Paulownia-Baum mit den violett-blauen Blüten pflanzt, pflegt und schneidet.

Paulownia: Blütezeit, Herkunft und Eigenschaften

Die blau-violette Blütenpracht der Paulownie ist ein wahrer Augenschmaus für jeden Gartenliebhaber. Der Paulownia-Baum, auch Blauglockenbaum, Kiribaum oder Kaiserbaum genannt, ist ein sommergrünes Gehölz, das in China und Taiwan heimisch ist. Die Pflanzen sind Teil der Familie der Blauglockenbaumgewächse (Paulowniaceae) und besitzen auffallend dicke, steife, graufilzige Triebe. Wenn die Pflanzen zwischen April und Mai blühen, ist die komplette Krone mit circa 20 cm langen Blütenrispen bedeckt. Diese bestehen nicht selten aus bis zu 30 Einzelblüten, die mit einer Länge von 3 bis 12 cm sehr groß ausfallen. Erst nach der Blüte erscheinen die riesigen, bis zu 40 cm großen hellgrünen Blätter, die im Sommer viel Schatten spenden.
Die Pflanzen stammen aus warmen Regionen und sind daher gut an heißes Stadtklima angepasst. Sie verkraften auch längere Hitze- und Trockenperioden. In Deutschland kommen sie in Weinbaugebieten bestens zurecht, in winterkalten Regionen dagegen können die Blütenknospen erfrieren und die Blütenpracht bleibt aus. Als einzelner Baum gepflanzt, kann eine Paulownie eine Größe von bis zu 15 m erreichen. Wegen des schnellen Wachstums in der Jugendphase werden Paulownien auch als „Klimabaum“ bezeichnet, da sie in kurzer Zeit sehr viel CO2 aus der Atmosphäre binden können und besser auf den Klimawandel angepasst sind, als die meisten heimischen Gehölzarten.

Paulownia Forstpflanzen
In Asien wächst der Kiribaum wegen des schnellen Wachstums und seiner Holzqualität [Foto: R-BaiN/ Shutterstock.com]

Die bekanntesten Paulownia-Arten und -Sorten

Im Handel findet man mehrere Paulownia-Arten, die sich vor allem bezüglich der Frostempfindlichkeit unterscheiden. Die bekanntesten sind:

  • Blauglockenbaum-Wildart (Paulownia tomentosa): Ausgewachsene Bäume vertragen auch tiefe Temperaturen, jedoch sollten vor allem Jungpflanzen gut vor Frost geschützt werden. Die Pflanzen wachsen in der Jugend schnell und sehen im Alter oft sehr malerisch aus.
  • Blauglockenbaum-Hybrid (Paulownia tomentosa ‘NordMax21®’): Diese Hybrid-Kreuzung ist speziell für das europäische Klima gezüchtet worden und verträgt Temperaturen bis zu
    – 22 °C. Auffallend für diese Sorte ist ein aufrechter und besonders schneller Wuchs.
Gerade Kiribäume
Moderne Kiribaum Sorten wachsen eher gerade, Wildarten eher unregelmäßig [Foto: Diyana Dimitrova/ Shutterstock.com]

Neben diesen beiden Arten gibt es noch weitere Paulownia-Arten, die sich jedoch nicht für den Anbau im heimischen Hausgarten eignen. Sie werden hauptsächlich für die Produktion von hochwertigem Holz verwendet.

Paulownia im Garten pflanzen

Paulownien werden in unterschiedlichster Form verkauft. Angefangen von Stecklingen über wurzelnackte ein- bis zweijährige Bäume bis hin zu mehrjährigen Pflanzen als hochwertige Ballenware oder im Topf, ist für jeden Bedarf und Gelbeutel die passende Pflanze vorhanden.

Standort: Ein sonniger Standort mit durchlässigem Boden ist ideal für den Kaiserbaum. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Boden nicht zu feucht und nährstoffreich ist, da das Holz sonst zu „mastig“ und frostanfällig wächst. Der pH-Bereich des Bodens sollte sich im leicht sauren bis leicht alkalischen Milieu (6,5 – 7,5) bewegen. Ist der Boden zu sauer, kann der pH-Wert durch Zugabe von Gartenkalk gesenkt werden.

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Auf sehr schweren, tonigen Böden sollte Sand eingearbeitet werden, um Staunässe und lange Feuchteperioden zu vermeiden. Auf sandigen Böden empfiehlt es sich, leicht verrotteten Kompost oder Pflanzerde einzuarbeiten. Unsere Plantura Bio-Universalerde eignet sich mit einem pH-Wert zwischen 6,1 – 6,9 ideal zur Pflanzung von Paulownien und vielen weiteren Gehölzen und Stauden. Die Bio-Erde ist komplett torffrei – das reduziert die CO2-Bilanz im Vergleich zu herkömmlichen Erden um bis zu 60%.

Paulownia Steckling
Eine Mulchschicht hilft Beikräuter zu unterdrücken und verringert Wasserverlust [Foto: Gordana Sermek/ Shutterstock.com]

Anleitung Kiribaum pflanzen:

  • Zeitpunkt: Kleine Pflanzen erst nach Mitte Mai, mehrjährige Ballenware ab März.
  • Pflanzabstand: 4 m Abstand zu anderen Gehölzen, damit sich der malerische Wuchs entfalten kann.
  • Pflanzloch: 1,5-mal so groß wie der Wurzelballen.
  • Erde im Pflanzloch bei Bedarf mit Sand oder reifem Kompost mischen.
  • Vorgehen: Blauglockenbaum ins Loch setzen; der Wurzelhals sollte gerade noch oberhalb des Bodenniveaus sein; fest andrücken; mit überschüssiger Erde einen Gießrand modellieren und ausgiebig wässern.

Der Anbau der Paulownia im Kübel ist nur in den ersten Jahren empfehlenswert. Die Pflanzen sind sehr starkwüchsig und die Wurzeln wachsen sehr tief, daher ist eine Dauerkultur im Topf nicht geeignet.

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Tipp: Paulownien werden gerne von Wild wie Hasen oder Rehen verbissen. In Gegenden mit einem hohen Vorkommen dieser Tiere ist es sinnvoll, einen Verbiss-Schutz anzubringen. Das ungiftige Laub kann übrigens auch als Tierfutter für Nutztiere verwendet werden.

Paulownia-Pflege: Das ist zu beachten

Der Blauglockenbaum ist sehr pflegeleicht. Die wichtigsten Pflegemaßnahmen und ihren Zeitpunkt erfahren Sie im Folgenden.

Gießen und düngen

In der Phase kurz nach dem Pflanzen sollte eine ausreichende Wasserversorgung sichergestellt sein. Wenn der Paulownia-Baum erst angewachsen ist, kommt er gut mit Trockenheit zurecht. Gedüngt werden müssen Paulownien in der Regel nicht. Falls der Boden extrem nährstoffarm ist, sollte eine Düngung vor Juni durchgeführt werden. Bei einer zu hohen Düngung, vor allem mit Stickstoff, werden die Äste im Winter sonst anfälliger für Frostschäden.

Großer Kaiserbaum
Bei guter Pflege und mildem Klima können Kiribäume bis zu 70 Jahre alt werden [Foto: Olga Ilinich/ Shutterstock.com]

Paulownia schneiden

Paulownia-Bäume bilden natürlicherweise einen Hauptstamm, der je nach Art, mehr oder weniger gerade wächst. Ein Schnitt ist nicht zwingend erforderlich. Wenn Frostschäden zu erkennen sind, können die abgestorbenen Triebe großzügig entfernt werden. Durch „Aufasten“ erzeugt man eine Art Alleebaum mit einem langen Stamm. Dazu werden die jungen Seitentriebe regelmäßig entfernt, bis die gewünschte Kronenhöhe erreicht ist. Alternativ kann auf das Aufasten verzichtet werden, um einen tiefer verzweigten, pyramidenförmigen Baum zu erhalten. Um keine Blütenknospen zu entfernen, empfiehlt es sich, den Rückschnitt nach der Blüte zu planen.

Baumförmiger Wuchs der Paulownie
Das Aufasten sorgt für einen baumförmigen Wuchs [Foto: The Stock Pot/ Shutterstock.com]

Paulownia vermehren

Der Kiribaum kann über Wurzelschnittlinge, Samen oder Steckhölzer vermehrt werden. Steckhölzer eignen sich besonders gut, da die Bäume schneller und besser anwachsen. Für die Vermehrung von Paulownien werden im Herbst 20 bis 30 cm lange Steckhölzer des neuesten Austriebs abgeschnitten. Diese werden an der Basis schräg angeschnitten und anschließend so in Anzuchterde gesteckt, dass nur noch die oberen zwei Triebknospen aus dem Substrat schauen. Ein lockeres nährstoffarmes Substrat, optimalerweise eine Stecklingserde, ist perfekt geeignet, um eine gute Bewurzelung der Stecklinge zu erreichen. Unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde eignet sich dafür ideal, da sie mit Perliten aufgelockert ist und den passenden Nährstoffgehalt besitzt. Nachdem die Stecklinge in der Erde sind, sollten sie kräftig angegossen werden. Über den Winter werden die Jungpflanzen am besten an einen frostfreien Ort gebracht. Wohnräume eignen sich aufgrund der Wärme und der Trockenheit der Luft hierzu jedoch nicht.

Wurzelstecklinge der Paulownia
Die angewachsenen Jungpflanzen sollten an einem frostfreien Ort überwintert werden [Foto: daily_creativity/ Shutterstock.com]

Sind Paulownien winterhart?

Die meisten Paulownia-Arten sind winterhart, wenn sie ausgewachsen sind. In geschützten Lagen und in Weinbauregionen sind auch bei jüngeren Pflanzen kaum Frostschäden zu erwarten. In winterkalten Regionen sollten aber vor allem Pflanzen im Topf an einem frostfreien, aber dennoch kalten Ort, überwintert werden.

Sind Paulownien giftig?

Die Früchte von Paulownien erinnern an Haselnüsse, eignen sich jedoch nicht zum Verzehr. Sie werden als leicht giftig eingestuft. Für Kleinkinder und Haustiere wirken sie meist nicht besonders attraktiv, sodass in der Regel keine Gefahr zu befürchten ist. Die Paulownia-Blätter sind ungiftig. Sie werden in einigen asiatischen Ländern sogar als Speise zubereitet.

Neben dem Blauglockenbaum sind auch Magnolien für ihre üppige Blütenpracht berühmt. Wie Sie die weiß bis rosa blühenden Magnolien pflegen, schneiden und vermehren, erfahren Sie in diesem Artikel.

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