Pfingstrose: Giftig oder nicht?

Lukas
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Ich habe mit voller Überzeugung Agrarwissenschaften studiert – für mich eine naheliegende Wahl, da ich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern groß geworden bin und früh gelernt habe, fürsorglich mit Pflanzen und Tieren umzugehen.

Lieblingsobst: Weintrauben, Mango und Bananen
Lieblingsgemüse: Rosenkohl, Spinat und Kartoffeln

Im zeitigen Sommer sind in vielen Beeten blühende Pfingstrosen anzutreffen. Da stellt sich die Frage: Sind die Pfingstrosen giftig für Mensch und Tier?

Katze vor Pfingstrosen
Pfingstrosen gelten als gifitg – stimmt das? [Foto: Kate Kultsevych/ Shutterstock.com]

Pfingstrosen sind ein Blickfang in jedem Garten. Sie sind pflegeleicht, haben wundervolle farbenfrohe Blüten und können sehr alt werden. Haben diese Königinnen unter den Zierpflanzen erst einmal Einzug in einen Garten genommen, dann bleiben sie auch – meist sogar ein Leben lang. Doch man hört immer wieder, dass sie auch giftige Substanzen enthalten würden. Wir haben für Sie die wichtigsten Fakten rund um den Mythos der giftigen Pfingstrose zusammengefasst.

Pfingstrose: Giftig für Menschen?

Schon seit der Antike ist die Pfingstrose als Heilpflanze bekannt. Man weiß, dass ihre entzündungshemmende Wirkung bei vielerlei Erkrankungen hilft. Auch heute ist sie noch Bestandteil einiger Medikamente. Dennoch sind nicht alle Pflanzenteile gänzlich ungefährlich und generell gilt in Erinnerung an den Gelehrten Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift“.

Pfingstrose: Welche Pflanzenteile sind giftig?

Rosa Pfingstrosen nah
Blüten und Samen sind leicht giftig [Foto: Oliveshadow/ Shutterstock.com]

Die Blüten und Samen der Pfingstrose werden als leicht giftig eingestuft. Paeonin heißt der Wirkstoff, der in den Blütenblättern zu finden ist, Peregrenin der, den die Samen der Pflanze enthalten. Bei den grünen Blättern und dem Wurzelstock der Pfingstrose ist man geteilter Meinung, ob sie gesundheitsgefährdend sind oder nicht. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte man am besten keinen Teil der Pflanze verzehren.

Pfingstrose: Vergiftungssymptome

Beide oben genannten Substanzen (Paeonin und Peregrenin) können, nachdem größere Mengen von ihnen über die einzelnen Pflanzenteile der Pfingstrose aufgenommen wurden, zu Magen- und Darmverstimmung, bis hin zu Erbrechen und schmerzhaften Durchfällen führen. Ein Erwachsener muss schon einige Blütenblätter oder Samen verzehrt haben, bevor sich eine solche Körperabwehrreaktion einstellt. Bei Kleinkindern reicht, entsprechend dem geringeren Körpergewicht, schon eine kleinere Menge aus, um Vergiftungssymptome auszulösen.

Kind mit Pfingstrosen in der Hand
Bei Kindern reicht der Verzehr von kleinen Mengen Blütenblättern, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen [Foto: Andrew Angelov/ Shutterstock.com]

Bitte beachten Sie, dass Sie sich zum Beispiel. beim Zurückschneiden der Pfingstrosenstauden oder beim Blütenschnitt für die Vase, keinerlei Gefahr aussetzen. Durch reinen Hautkontakt mit der Pflanze erfolgt keine Reaktion.

Pfingstrose: Was nach Verzehr unternehmen?

Wie oben schon erwähnt, passiert bei Erwachsenen beim Verzehr von kleinen Mengen Pfingstrosen-Pflanzenteilen gar nichts. Folgende Vergiftungssymptome sind jedoch nicht ganz auszuschließen:

  • Starke Übelkeit
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Erbrechen
  • Heftige Koliken

Sollten diese Beschwerden auftreten, sollten Sie wie folgt vorgehen:

  • Entfernen Sie bei Kindern zuerst noch eventuell vorhandene Pflanzenteile aus dem Mund (zur Vorsorge sichern Sie diese Reste).
  • Geben Sie der betroffenen Person etwas zu trinken, vorzugsweise Wasser oder Tee. Ist die betroffene Person bei Bewusstsein, zeigt keine weiteren Auffälligkeiten im Verhalten und sind Kreislauf und Atmung normal genügt es vorerst,wenn Sie telefonisch Kontakt zu Ihrem Hausarzt oder einer Giftnotrufzentrale aufnehmen.
  • Sollte die Person das Bewusstsein verlieren, dann wählen Sie umgehend den Notruf.

Pfingstrose: Giftig für Hund und Katze?

Der Verzehr von Pfingstrosen-Pflanzenteilen kann auch bei Haustieren Vergiftungssymptome hervorrufen. Sie unterscheiden sich jedoch etwas von denen des Menschen.

Vergiftungssymptome bei Haustieren:

  • Das Tier wirkt desorientiert und aphatisch
  • Ihm läuft der Speichel
  • Es bewegt sich krampfartig
Katze riecht an Pfingstrosen
Die Vergiftungserscheinungen bei Tieren sind anders als bei Menschen [Foto: Ruslana Chub/ Shutterstock.com]

Kleine Nager wie Meerschweinchen und Hamster sind besonders gefährdet. Doch auch Hundewelpen und junge Katzen sollten in der Nähe der Pflanzen beaufsichtigt werden. Von älteren Tieren sind kaum Fälle einer Vergiftung durch Pfingstrosenteile bekannt.

Hat ein Tier nun doch größere Mengen der Pfingstrose verzehrt und zeigt auffällige Symptome,

  • dann versuchen Sie, noch vorhandene Reste aus dem Maul des Tieres zu nehmen und stecken diese in eine Tüte, um sie mit zum Veterinär zu nehmen.
  • Bringen Sie zur Sicherheit das Tier so schnell wie möglich zu Ihrem nächsten Tierarzt.
Hund in Pfingstrosen
Junge Tiere sind gefährdeter [Foto: Elena Sherengovskaya/ Shutterstock.com]

Es sind nicht viele Fälle einer Pfingstrosenvergiftung bekannt. Die Pfingstrose wird auch als Rose ohne Dornen bezeichnet. Wenn wir etwas achtsam sind, dann ist die Gefahr einer Vergiftung gebannt und die Pfingstrose bleibt die Königin im Garten, ohne uns ein „Dorn im Auge“ zu sein.

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