Teichpflanzen: Alles über den Kauf, verschiedene Arten & zur Pflege

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Teichpflanzen machen einen Gartenteich erst zum wahren Hingucker. Was Sie beim Kauf, bei den Arten und der Pflege beachten sollten, erfahren Sie hier.

Seerose
Durch die richtigen Pflanzen wird Ihr Teich zum wahren Hingucker

Ein schöner Teich ist oft das Herzstück des perfekten Gartens. Für so manchen Hobbygärtner entwickelt er sich allerdings schnell zum Albtraum. Wir zeigen Ihnen in ein paar einfachen Schritten, wie Sie dies verhindern können und was Sie beim Kauf, bei den Arten und der Pflege von Teichpflanzen beachten sollten.

Teichpflanzenarten: Eine Übersicht

Der wichtigste Punkt beim Bepflanzen eines Teiches ist – wie so oft – die richtige Planung. Achten Sie bei der Planung darauf, dass Ihr Teich mindestes eine Fläche von 7 m2 besitzt. Dies erleichtert es erheblich, das biologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Außerdem gilt zu beachten, dass Sie auch die Einteilung in Pflanzzonen sachgemäß planen, da unterschiedliche Pflanzen individuelle Ansprüche an den jeweiligen Wasserstand stellen. In den folgenden vier Unterkapiteln gehen wir näher auf diese besonderen Anforderungen ein.

Teichpflanzen für die Uferzone

In der Uferzone sind alle Pflanzen beheimatet, die zwar Feuchtigkeit mögen, aber Staunässe und ständigen Kontakt mit Wasser nicht aushalten. Hier sollten Sie vor allem Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf einsetzen, da diese dort am besten gedeihen. Zu den schönsten Pflanzen, die zur Umrandung des Teichs geeignet sind, zählen Schwertlilien (Iris), Kuckuckslichtnelken (Silene flos-cuculi), Fuchsknabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) und Sumpfziest (Stachys palustris). Diese Arten sind winterhart und relativ anspruchslos in ihrer Pflege und Düngung.

Teichpflanze Stachys palustris mit Blüten
Sumpfziest eignet sich perfekt zur Umrandung Ihres Teichs [Foto: Anna Gratys/ Shutterstock.com]

Teichpflanzen für die Sumpf- und Flachwasserzone

Die Sumpfzone befindet sich im Normalfall am Uferrand des Teiches und ist zwischen 0 und 10 cm tief. Sie geht fließend in die etwas tiefere Flachwasserzone über, welche eine Wassertiefe von bis zu 30 cm erreicht. Die beiden Zonen bieten Platz für zahlreiche Pflanzen und Tiere, die sich – je nach ihrer Größe – in einer Wassertiefe von 10 bis 30 cm wohlfühlen. Diese Pflanzen besitzen eine wichtige Filterfunktion, die verhindert, dass sich Algen zu stark ausbreiten. Um diese beiden Zonen im Gartenteich zu integrieren, müssen Sie die Bereiche von der tieferen Wasserzone abgrenzen. Zum Bepflanzen eignen sich besonders Sumpfdotterblumen (Calla palustris).

Teichpflanzen für die Wasserzone

Die Wasserzone umfasst eine Tiefe von 40 bis 100 cm und beinhaltet hauptsächlich Seerosen (Nymphaea), Wasserhyazinthen (Eichhornia) oder Lotus (Nelumbo), da es hier nur noch Pflanzen mit sehr langen Stielen bis an die Oberfläche schaffen. Diese sind allein schon aufgrund ihrer Schönheit und Wüchsigkeit eine Bereicherung für jeden Teich.

Seerosen-Blätter und -Blüte
Seerosen sind ideal für mitteltiefe Teichzonen, die sogenannte Wasserzone, geeignet.

Teichpflanzen für die Tiefzone

Die Tiefzone eines Teiches, die ab 100 cm beginnt, wird von Unterwasser- oder Schwimmpflanzen bevölkert, welche die wichtige Eigenschaft besitzen, Sauerstoff in den Teich einzubringen. Zu ihnen zählen Hornblatt (Ceratophyllum), Tannenwedel (Hippuris vulgaris), Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis) und Wassersalat (Pistia stratiotes).

Ceratophyllum demersum im Wasser
Das Hornblatt bringt Sauerstoff in den Teich [Foto: iljalahmanov/ Shutterstock.com]

Teichpflanzen kaufen

Beim Kauf von Teichpflanzen sollten Sie besonders auf die Jahreszeit achten, da es am besten ist, diese direkt nach Erhalt umzutopfen und einzusetzen. Hier eignet sich – wie im folgenden Kapitel „Teichpflanzen einsetzen“ näher ausgeführt – das späte Frühjahr.

Greifen Sie am besten auf Ihre lokale Gärtnerei zurück, falls diese Wasserpflanzen anbietet, da Sie dort die Qualität der Pflanzen direkt prüfen können. Achten Sie hierbei auf die Wurzeln und den Zustand der Blätter. Diese sollten frisch aussehen und keinerlei Anzeichen für Krankheiten oder Schädlinge erkennen lassen. Sollten Sie sich nach dem Kauf nicht sicher sein, ob eine Ihrer Pflanzen von Schädlingen oder Krankheiten befallen sind, setzen Sie diese auf keinen Fall ein. Warten Sie im Zweifelsfall lieber ab, ob sich die Anzeichen verdeutlichen.

Falls sich kein Händler in Ihrer Nähe befindet, sind die Onlineshops Naturagart und Teichpflanzen-Teichbau sehr empfehlenswert. Qualität und Preis sowie Lieferung und Service sind hier gut und zuverlässig.

Teichpflanzen einsetzen: Anleitung und Jahreszeit

Die ideale Jahreszeit, um mit dem Anlegen beziehungsweise mit dem Bepflanzen zu beginnen, ist das späte Frühjahr. Außentemperaturen von 15 °C und mehr verhindern Schäden an der Teichfolie, welche bei niedrigen Temperaturen spröde werden kann, sofern der Teich nicht befüllt ist. Teichpflanzen, die nicht winterhart sind – wie zum Beispiel der tropische Lotus (Nelumbo) und Arten des Sumpfhibiskus (Hibiscus) –, können nun auch bedenkenlos eingepflanzt werden. Idealerweise verwendet man dafür Pflanzkörbe, welche mit Teicherde befüllt werden. Diese Erde besitzt einen hohen Tongehalt und wenige Nährstoffe, was einen Befall von Algen verhindert. Sobald Sie die Pflanzen eingesetzt haben, füllen Sie eine dünne Schicht Kies auf die Teicherde, um ein Auftreiben zu verhindern.

Gartenteich im Sommer mit vielen Pflanzen
Das späte Frühjahr ist die beste Zeit zum Bepflanzen [Foto: JSvideos/ Shutterstock.com]

Setzen Sie die Pflanzen, bevor der Teich angefüllt wird, an die jeweilige Position. Falls Ihr Teich schon gefüllt ist oder Sie neue Pflanzen in den Teich bringen wollen, bringen wir Ihnen nachfolgend zwei Möglichkeiten näher. Sollte Sie die Abenteuerlust packen, empfiehlt es sich, in ein gutes Paar Gummistiefel oder Fischerhosen zu investieren. Alterativ verwenden Sie eine lange Stange mit einem Haken am Ende. Da Pflanzenkörbe für Teichpflanzen durchlöchert sind, sollte der Haken ungefähr dieselben Dimensionen besitzen. Führen Sie den Hacken einfach durch eines der Löcher und testen Sie das Absetzen der Pflanzen zuvor an Land. Mit ein wenig Übung können Sie so alle Ihre Pflanzen mit Leichtigkeit an die festgelegten Stellen setzen.

Teichpflanzen schneiden und pflegen

Bei langanhaltenden Hitzeperioden im Sommer ist es besonders wichtig, dem Teich Wasser zuzuführen. Dafür am besten geeignet ist Regenwasser aus der Zisterne oder Leitungswasser, da dieses eine kühlende und belüftende Funktion übernimmt. Vergessen Sie dabei nicht, auf die Ufer- und Randzone zu achten, denn auch diese Pflanzen haben im Sommer einen erhöhten Wasserbedarf.

Sollte ein starkes Pflanzenwachstum auftreten, schneiden Sie die jeweiligen Pflanzen einfach großzügig zurück und entfernen Sie die abgestorbenen Teile sorgfältig aus dem Teich. Falls zu viel abgestorbenes Pflanzenmaterial im Teich bleibt, bildet sich Schlamm aus den verrottenden Pflanzenteilen. Dies führt letztlich dazu, dass der Teich trüb wird und es zu einer vermehrten Algenbildung kommt.

Teichpflanzen überwintern

Sinkt die Temperatur unter 12° C, sollten Sie die Fütterung der Fische langsam einstellen und die nicht winterharten Pflanzen aus dem Teich nehmen. Um diese frostfrei zu überwintern, schneiden Sie die Pflanzen einfach zurück. Entfernen Sie dabei unbedingt totes Material, um Krankheiten zu verhindern. Lagern Sie die Pflanzen in einem Kübel oder einer Wanne, da sie ihre gewohnte Feuchtigkeit brauchen. Die Überwinterung sollte an einem kühlen, beleuchteten Ort erfolgen, Temperaturen unter 12° C sind empfehlenswert.

Seerosen im Winter
Ab einer Temperatur von unter 12° C sollten nicht winterharte Pflanzen aus dem Teich genommen werden [Foto: Klaus Wagenhaeuser/ Shutterstock.com]

Vor dem Wintereinbruch sollten Sie zudem Laub und anderes organisches Material von der Teichoberfläche abschöpfen und entfernen. Schneiden Sie anschließend Schilf, Rohrkolben und andere hochwüchsige Pflanzen knapp oberhalb der Wasserlinie ab und entfernen Sie auch diese organischen Abfälle aus dem Teich. Dies ist wichtig, um den späteren Gasaustausch bei geschlossener Eisfläche zu gewährleisten und ein Verschlammen des Teichs zu verhindern. Ein komplettes Zufrieren des Teiches sollten Sie ohnehin verhindern, da sich unter der Oberfläche sonst Faulgase bilden können.

Zusammenfassung: Teichpflanzen setzen, pflegen & überwintern

Abschließend geben wir hier nochmal eine kleine Checkliste an die Hand, um Ihnen den Einstieg in die Teichpflege zu erleichtern:

  • Einsetzen von neuen Pflanzen ab 15° C Außentemperatur
  • Nur gesundes Pflanzgut einsetzen
  • Regelmäßiger Schnitt von wüchsigen Pflanzen
  • Abgestorbenes, organisches Material aus dem Teich entsorgen
  • Im Sommer Frischwasser zuführen
  • Nicht winterharte Pflanzen bei tiefen Temperaturen aus dem Teich nehmen
  • Teich im Winter eisfrei halten
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