Torfmyrte: Pflanzen, Pflege & Überwintern

Nicolas
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Pflanzen waren schon immer eine Faszination für mich. Es gibt noch einiges im Pflanzenreich zu entdecken und zu erforschen und ich möchte einen Beitrag dazu leisten. Im Moment studiere ich mit voller Leidenschaft Gartenbau in Freising. Am liebsten beschäftige ich mich mit allem rund um Gemüse und Zierpflanzen.
Nachhaltiges Arbeiten und integrierter Pflanzenschutz liegen mir am Herzen.

Lieblingsobst: Himbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

Auf saurem Boden gedeiht die Torfmyrte mit ihren auffälligen Beeren besonders gut. Ihre weißen Glockenblüten und bunten Beeren sind gerade im Winter ein Hingucker.

Torfmyrte im Topf
Die Torfmyrte eignet sich auch ideal für Kübelpflanzungen [Foto: Sergey V Kalyakin/ Shutterstock.com]

Die immergrüne Torfmyrte (Gaultheria mucronata) ist im Herbst mit ihren kleinen weiß bis rot gefärbten Beeren ein Blickfang in jedem Garten. Es gibt jedoch ein paar Besonderheiten, die man beim Pflanzen und bei der Pflege der Moorbeetpflanze beachten sollte.

Torfmyrte: Herkunft und Eigenschaften

Die Torfmyrte, auch Stechende Scheinbeere genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Die botanische Bezeichnung der Pflanze ist Gaultheria mucronata, aber auch der inzwischen nicht mehr gültige Name Pernettya mucronata ist noch geläufig. Die Torfmyrte stammt ursprünglich aus Moorgebieten im südlichen Chile und Argentinien. Es handelt sich um immergrüne Halbsträucher mit kleinen dunkelgrün-glänzenden Blättern, die eine stachelige Spitze besitzen. Die Pflanzen breiten sich kriechend aus und werden etwa einen Meter hoch und breit. Im Sommer, von Mai bis Juni, entwickeln sich an den mehrjährigen Pflanzen viele weiße glockenähnliche Blüten, die im Laufe des Herbstes zu kleinen Beeren heranwachsen. Je nach Sorte können die Beeren weiß, rosa, lila oder rot gefärbt sein. Torfmyrte ist eine zweihäusige Pflanze – das heißt es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die auffälligen Beeren entstehen aber nur an den weiblichen Pflanzen. Deren Blüten besitzen einen langen Stempel im Zentrum. Damit die Beeren aber entstehen können, brauchen sie mindestens eine männliche Pflanze in der Nähe, die für die nötigen Pollen sorgt.

Torfmyrte in der Natur
Torfmyrte wächst natürlich im südlichen Chile und Argentinien [Foto: MAV Drone/ Shutterstock.com]

Tipp: In der Botanik ist es üblich, dass der Wissenschaftler, der eine neue Pflanze als erstes entdeckt, diese benennen darf. Bei Pernettya mucronata und Gaultheria mucronata wurde lange Zeit angenommen, dass diese eng miteinander verwandt sind, aber eben nicht derselben Gattung angehören. Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass die beiden Bezeichnungen dieselbe Pflanze beschreiben. Gaultheria mucronata war der zuerst geltende Name und ist deswegen der heute anerkannte Name für die Torfmyrte. Im Handel finden Sie die Pflanze manchmal trotzdem unter dem alten Namen.

Die schönsten Torfmyrten-Sorten

Die im Handel erhältlichen Sorten unterscheiden sich meist kaum in ihrer Wuchsform. Lediglich die Farbe und Form der Beeren unterscheidet sich. Folgende Sorten decken dabei ein großes Farbspektrum ab:

  • Gaultheria mucronata ‘Mulberry Wine’: Diese Sorte trägt große, runde Beeren in einer rosa bis dunkelrosa Farbe.
  • Gaultheria mucronata ‘Snow White’: Wie der Name vermuten lässt, sind die Beeren dieser Torfmyrten-Sorte weiß und leicht eingedrückt.
  • Gaultheria mucronata ‘Signal’: Die Beeren können ein kräftiges Signalrot entwickeln.
Torfmyrten mit weißen und violetten Beeren
Torfmyrten Sorten unterscheiden sich hauptsächlich in der Farbe der Beeren [Foto: Olga Korica/ Shutterstock.com]

Pflanzen: Standort, Zeitpunkt und Vorgehen

Die Torfmyrte gehört zur Familie der Heidengewächse und wächst wie andere Moorpflanzen auf feuchtem Boden und in saurem Milieu. Die Erde sollte im Untergrund durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. Ist der pH-Wert Ihres Gartenbodens neutral oder gar alkalisch, ist es ratsam einen großzügigen Teil des Bodens mit einer sauren Erde zu ersetzen. Unsere Plantura Bio-Saure Erde ist mit einem pH-Wert von 4,6 bis 5,4 eine gute Basis für Heidengewächse aller Art. Als Standort eignet sich ein halbschattiger Platz im Garten. Am besten wachsen Topfmyrten an, wenn sie im späten Frühling – von April bis Mai – gepflanzt werden. Dann können sie bis zum Winter eine gewisse Winterhärte entwickeln und haben bessere Voraussetzungen, um starken Frost zu überstehen. Im Gartencenter und im Einzelhandel sind die Pflanzen meist nur im Herbst zu finden, jedoch bieten professionelle Baumschulen und Staudengärtnereien die Pflanzen ganzjährig an. Bei der Pflanzung der Torfmyrte gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Zeitpunkt: Mai – August
  • Pflanzloch mindestens zweimal so groß wie der Wurzelballen
  • Saure Erde einfüllen und gut mit bestehender Erde mischen
  • Mit reichlich Wasser eine sumpfige Masse erzeugen, damit sich das saure Substrat mit Wasser vollsaugen kann
  • Torfmyrte austopfen und Wurzelballen lockern
  • Bodenbündig einsetzen und mit Erde auffüllen, bis die Pflanze fest steht
  • Gießrand modellieren und Boden mit Mulchmaterial wie Rindenmulch oder Pinienrinden bedecken
  • In den kommenden Wochen den Boden gut feucht halten bis die Torfmyrte eingewachsen ist
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Torfmyrten können Sie auch im Kübel pflanzen. In diesem Fall sollte man darauf achten, eine saure Erde als Basis zu verwenden. Eine Drainageschicht kann außerdem Staunässe im Topf verhindern. Der Kübel wird an einen halbschattigen Ort gestellt. Die Erde sollte ausreichend feucht gehalten werden. Überwintert werden die Kübel an einem kühlen, aber frostfreien Ort.

Torfmyrte als Kübelpflanze
Torfmyrte lässt sich gut als Zierpflanze im Kübel arrangieren [Foto: Natalia Greeske/ Shutterstock.com]

Pflege der Torfmyrte

Achten Sie darauf, dass die Erde um die Torfmyrte herum dauerhaft feucht ist, da es sich um eine Moorpflanze handelt. Das Gießwasser sollte dabei immer kalkfrei sein. Denn die Pflanzen reagieren sehr empfindlich auf Kalk. Am besten eignet sich gesammeltes Regenwasser. Es ist sinnvoll, gelegentlich Torf oder saure Erde in den umliegenden Boden einzuarbeiten, da sich die Torfmyrte in die Breite entwickelt und auch dort von saurer Erde profitiert. Die Pflanzen brauchen keinen Rückschnitt, aber störende Triebe können bedenkenlos entfernt werden. Ein gelegentlicher Rückschnitt fördert jedoch die Fruchtbildung. Wollen Sie die Torfmyrte mehrjährig im Garten halten, empfiehlt es sich, die Pflanzen im Frühjahr zu düngen. Zum Düngen eignen sich sauer wirkende Flüssigdünger wie unser Bio-Hortensien- & Rhododendrondünger oder Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Hortensiendünger. Dieser versorgt alle Pflanzen, die ein saures Milieu bevorzugen, mit allen nötigen Nährstoffen und säuert den Boden an.

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Überwinterung: Ist die Torfmyrte winterhart?

Junge Pflanzen müssen im Winter auf jeden Fall geschützt werden. Decken Sie diese im Winter mit Tannenzweigen ab. Bei starken Frösten kann eine zusätzliche Stroh- oder Laubschicht hilfreich sein. Ist eine Torfmyrte mehrere Jahre alt, erhält die Pflanze durchaus eine gewisse Winterhärte. Temperaturen zwischen -15 bis -17 °C halten die Pflanzen aus, jedoch nehmen die Beeren bei starkem Frost Schaden, was den Zierwert reduziert. Haben Sie eine Torfmyrte im Topf, so muss diese frostgeschützt überwintert werden. Wenn möglich sollte die Pflanze auch in dieser Zeit Licht bekommen. Im Frühling können die Pflanzen wieder an einen schattigen Ort im Garten, sollten aber bei Frost wieder geschützt werden.

Torfmyrte im Winter
Ältere Torfmyrte Pflanzen haben eine gute Winterhärte [Foto: GIOIA PHOTO/ Shutterstock.com]

Ist die Torfmyrte giftig?

Torfmyrte gilt als leicht giftig. Die Pflanze enthält unter anderem den Wirkstoff Andromedotoxin, der Übelkeit und Schwindel hervorrufen kann. Haustiere und Kleinkinder sollten von den Pflanzen ferngehalten werden, wobei die stacheligen Blätter der Pflanzen diese auch unattraktiv machen.

Die Torfmyrte lässt sich im Beet gut mit anderen Moorbeetpflanzen arrangieren. Heidelbeeren haben ähnliche Ansprüche wie die Torfmyrte und bilden darüber hinaus sehr schmackhafte Beeren. Wie Sie die leckeren Heidelbeeren anbauen können, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

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