Venusfliegenfalle pflegen: Tipps zur optimalen Versorgung des Fleischfressers

Lukas
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Ich habe mit voller Überzeugung Agrarwissenschaften studiert – für mich eine naheliegende Wahl, da ich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern groß geworden bin und früh gelernt habe, fürsorglich mit Pflanzen und Tieren umzugehen.

Lieblingsobst: Weintrauben, Mango und Bananen
Lieblingsgemüse: Rosenkohl, Spinat und Kartoffeln

Die Pflege der Venusfliegenfalle ist genauso besonders wie ihre Ernährungsweise. Wir haben alles Wichtige rund um die Fliegenfallen-Pflege zusammengefasst.

Venus Fliegenfalle im Topf im Garten
Die Venusfliegenfalle hat besondere Ansprüche [Foto: Robert Anaya Jr/ Shutterstock.com]

Die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) stellt einige besondere Ansprüche an ihre Pflege und Haltung. In vielen Details unterscheidet sie sich sogar gravierend von den Ansprüchen der meisten Garten- und Zimmerpflanzen. Wir haben die wichtigsten Fakten zusammengefasst und erklären, wie Ihnen die erfolgreiche Haltung der fleischfressenden Pflanze gelingt.

Venusfliegenfalle pflegen: Worauf ist zu achten?

Als Exot ist es kaum verwunderlich, dass die Venusfliegenfalle sich in ihren Pflegeansprüchen teilweise stark von anderen herkömmlichen Zimmer- und Gartenpflanzen abhebt. Allein die Versorgung mit Nährstoffen über tierische Beute ist schon eine große Besonderheit und ein Alleinstellungsmerkmal. Wir erklären in Kürze worauf Sie achten sollten, damit Ihre Venusfliegenfalle prächtig gedeiht.

Venusfliegenfalle halten: Der richtige Standort

Die Venusfliegenfalle mag es gern sonnig. Die direkte Sonneneinstrahlung ist wichtig, damit sich die Fangblätter weit öffnen. Am besten gedeiht die Pflanze im Zimmer auf der Fensterbank − bei mildem und gleichmäßigem Klima kann sie im Sommer auch ins Freie umziehen. Weitere Ansprüche stellt die Fliegenfalle an die Luftfeuchtigkeit: Diese sollte idealerweise zwischen 50 und 60 Prozent liegen. Schützen Sie Ihre Venusfliegenfalle außerdem unbedingt vor Zugluft, das hat sie nämlich gar nicht gern.

Venus Fliegenfalle in Wiese im Sommer
Bei mildem Klima kann die Venusfliegenfalle im Sommer ins Freie ziehen [Foto: Gilbert S. Grant/ Shutterstock.com]

Das richtige Substrat für die Venusfliegenfalle

Die Grundlage für die erfolgreiche Pflege der Venusfliegenfalle liegt in jedem Fall bei der Wahl des richtigen Substrats. Am besten gedeiht die Pflanze auf speziellen Carnivoren-Erden. Dies hängt mit ihrer Herkunft zusammen: Als Moorpflanze braucht die Venusfliegenfalle einen Boden mit saurem pH-Wert und niedriger Nährstoffkonzentration. Außerdem sollte ihr Substrat einen ausgewogenen Wasserhaushalt mit guter Wasseraufnahme, aber auch -abgabe unterstützen. Diese Ansprüche kann nur eine Carnivorenerde optimal erfüllen.

Venusfliegenfalle richtig gießen

Die Venusfliegenfalle steht in ihrer natürlichen Umgebung im freien Feld und hat Kontakt zu ständig feuchten Böden. Auch bei der Haltung als Topfpflanze muss dieser Umstand durch regelmäßiges Gießen simuliert werden. Wichtig ist, dass die Oberfläche des Substrates niemals austrocknet. Im Gegensatz zu vielen anderen Topfpflanzen verträgt die Venusfliegenfalle auch kurzzeitige Staunässe ohne Probleme. Deshalb kann man sie auch beruhigt auf einem Topfuntersetzer mit Wasser platzieren, um die Häufigkeit der Wassergaben etwas zu entzerren. Eine weitere Besonderheit ist ihre Intoleranz gegenüber „hartem“ Wasser mit hohen Ionenanteilen. Verwenden Sie deshalb zum Gießen Ihrer Venusfliegenfalle am besten filtriertes Regenwasser oder destilliertes Wasser mit zehn Prozent Leitungswasser vermischt.

Eine genaue Anleitung zum richtigen Gießen der Venusfliegenfalle finden Sie hier.

Venusfliegenfalle füttern

Grundsätzlich müssten Sie Ihre Venusfliegenfalle nicht füttern, da sie auch ohne Ihre fürsorgliche Zuneigung genügend Nährstoffe über die Verdauung von Insekten aufnehmen würde. Allerdings kann eine Fütterung – wenn sie richtig durchgeführt wird – auch nicht schaden. Das Wichtigste bei der Fütterung ist, dass die Beute noch lebendig ist, wenn sie in die Klappfalle gegeben wird. Der Reiz, der durch die Bewegung des Insekts ausgelöst wird, muss über längere Zeit erfolgen, sonst setzt die Sekretion der verdauenden Enzyme nicht ein. Der zweite Aspekt ist die Größe der Beute. Die Faustregel besagt, dass die Beute ein Drittel der Länge Fangblätter betragen sollte, damit eine effektive Verdauung stattfinden kann.

Genauere Informationen über die Fütterung der Venusfliegenfalle finden Sie hier.

Fliege in Venusfliegenfalle gefangen
Bei einer Fütterung muss die Beute noch lebendig sein [Foto: Marco Uliana/ Shutterstock.com]

Venusfliegenfalle umtopfen

Sie sollten Ihre Venusfliegenfalle mindestens einmal im Jahr umtopfen. Den richtigen Zeitpunkt erkennen Sie daran, dass das oberirdische Pflanzenmaterial schon seitlich den Topf überragt. Ein voll durchwurzelter Topf zeigt ebenfalls an, dass es Zeit ist, die Pflanze umzutopfen. Bereiten Sie zum Umtopfen ein neues, größeres Pflanzgefäß vor und füllen dieses mit einem geeigneten Pflanzsubstrat.

Eine genaue Anleitung zum Umtopfen der Venusfliegenfalle finden Sie in unserem Sonderartikel.

Venusfliegenfalle im Winter pflegen

Die Venusfliegenfalle ist sehr genügsam und verlangt dementsprechend nicht sonderlich viel von Ihnen. Allerdings möchte sie auf ihre Winterruhe nicht verzichten. Die Anzeichen für einen Umzug ins Winterquartier sendet die Venusfliegenfalle unmissverständlich: Die neu ausgebildeten Fangblätter werden kleiner und kleiner und bilden nicht mehr die charakteristische rote Innenseite aus, bis sie schließlich komplett geschlossen bleiben. Sobald Sie diese Zeichen erkennen, sollten Sie Ihre Pflanze an einen geeigneten Ort für die Winterruhe umstellen. Ideal sind unbeheizte Treppenhäuser oder Kellerräume mit großen Fenstern. Die Temperatur sollte dauerhaft zwischen 5 und 10 °C liegen. Je niedriger die Temperatur ist, umso geringer sollte auch die Lichteinstrahlung sein.

Fangblätter der Venusfliegenfalle
Die im Winter neu ausgebildeten Fangblätter werden immer kleiner [Foto: Orhan Cam/ Shutterstock.com]

Hinweis: Die Venusfliegenfalle ist ohnehin sehr genügsam, was ihren Nährstoffbedarf angeht. Selbst im Sommer benötigt sie unter normalen Umständen keine zusätzliche Düngung und holt sich ihre Nährstoffe über das Verdauen der Beute. Düngen Sie deshalb im Winter auf keinen Fall, um toxische Schäden durch Überdüngung zu vermeiden.

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