Buchfink: Gesang, Nahrung & Nest

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wann brütet der Buchfink, wie hört sich sein Gesang an und wie kann man ihn im eigenen Garten unterstützen? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem großen Buchfink-Steckbrief.

Buchfink auf Ast
Der Buchfink ist ein häufiger Gast in heimischen Gärten

Der Buchfink (Fringilla coelebs) gehört zu den am weitesten verbreiteten Brutvögeln überhaupt. Auch in unseren heimischen Gärten ist er ein häufiger Gast – und mit seinem lauten, durchdringenden Gesang und dem farbenfrohen Gefieder ein echter Hingucker. Seinen Namen verdankt der bunte Fink seiner Leibspeise: den Bucheckern, die er im Winter bevorzugt als Nahrung nutzt. Den harten Kampf um Futter in den kalten Monaten bestreiten allerdings hauptsächlich die Männchen. Die weiblichen Buchfinken setzen sich meist nach Süden in wärmere Gebiete ab. Bereits Carl von Linné, der legendäre schwedische Naturforscher und Begründer der modernen Taxonomie, beobachtete dieses Verhalten und gab dem Buchfink daher den lateinischen Artnamen „coelebs“, was so viel wie „unverheiratet“ oder „ehelos“ bedeutet. Zusätzliche interessante Fakten rund um den munteren Gartenbesucher sowie weitere anschauliche Bilder finden Sie hier in unserem Buchfink-Steckbrief.

Buchfink: Steckbrief

GrößeEtwa 14 – 15 cm
GewichtCirca 25 g
BrutzeitMai – Juni
LebensdauerUngefähr 5 Jahre
LebensraumWälder, Parks und Gärten
FutterpräferenzInsekten im Sommer, Sämereien im Winter
BedrohungenInsektensterben, Rückgang an natürlichem Lebensraum

So erkennt man den Buchfinken

Das wichtigste Merkmal aller Finken ist der kräftige, dreieckige Finkenschnabel, der sich hervorragend zum Aufbrechen von Samen aller Art eignet. Der Buchfink zeichnet sich außerdem durch einen grauen Kopf und ein bei den Männchen rotbraun gefärbtes Brust- und Bauchgefieder aus. Ein für beide Geschlechter wichtiges Merkmal sind die kontrastreichen weißen Binden auf den dunklen Flügeln. Anhand derer kann man den Buchfinken sogar aus großer Entfernung und im Flug erkennen.

Buchfink auf Mauer
Der kräftige Schnabel des Buchfinks ist sein wichtigstes Merkmal

Wie klingt der Buchfink-Gesang?

Der Gesang des Buchfinks erklingt ausschließlich während der Brutzeit, aber dann ist er schwer zu überhören. Er beginnt mit einer kurzen Reihe schneller werdender Pfeiftöne und überschlägt sich dann in ein in der Tonhöhe abfallendes Schmettern, das auch als „Finkenschlag“ bezeichnet wird.

Der Buchfink-Gesang klingt wie folgt:

Neben dem Gesang besitzt der Buchfink außerdem noch eine Reihe von Rufen, die ähnlich einem Dialekt von Region zu Region leicht verschieden sein können. Der bekannteste Ruf des Buchfinken ist der sogenannte Regenruf, der wie ein scharfes „Rrüht“ vor oder sogar während eines Regenfalls erklingt und daher mancherorts als eine Art Wetterbericht genutzt wird.

Wie erkennt man junge Buchfinken?

Junge Buchfinken sind noch nicht so intensiv gefärbt wie die erwachsenen Vögel. Sie besitzen ein grau-grünes bis grau-braunes Gefieder und ähneln damit den unauffälligeren Buchfink-Weibchen. Die einzigen Merkmale, welche die Jungvögel bereits als Buchfinken auszeichnen, sind die weißen Flügelbinden und der typische Finkenschnabel.

Buchfink-Jungvogel neben Männchen
Junge Buchfinken sind deutlich blasser gefärbt als ihre Eltern [Alec Taylor/ Shutterstock.com]

Wie erkennt man die Buchfink-Eier?

Das Gelege des Buchfinks besteht aus 4 bis 5 Eiern, die etwa 19 x 15 Millimeter groß, von einer bläulichen Grundfarbe und mit bräunlichen bis lilafarbenen Flecken übersät sind. Die Eier werden in ein halbkugeliges Nest aus Gras, Moos, Wurzeln und winzigen Zweigen gebettet, das mit Federn ausgepolstert und an der Außenseite mit Flechten und Spinnweben getarnt wird.

Buchfink-Nest mit Eiern
Die Eier des Buchfinks werden in ein Nest aus Moos, Gras und Wurzeln gebettet [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Woran kann man Buchfink-Weibchen und -Männchen unterscheiden?

Die männlichen Buchfinken sind sehr farbenprächtig und leicht an den rot-braun gefärbten Federn im Brust-, Bauch- und Wangenbereich zu erkennen. Typisch ist außerdem der blau-graue Scheitel und der gleichfarbige Nacken, von dem aus sich ein schmales Halsband bis zur Höhe der Augen zieht. Die Weibchen sind deutlich blasser gefärbt. Sie besitzen eine eher grau-grüne Grundfärbung und sehen dadurch den weiblichen Haussperlingen recht ähnlich. Die Buchfink-Weibchen zeichnen sich aber weiterhin durch die breiten, weißen Flügelbinden aus, die sie von den schlichteren Spatzen abgrenzen.

Buchfink-Weibchen auf Baumstumpf
Wie im Tierreich üblich sind die weiblichen Buchfinken schlichter als die Männchen [Foto: Martin Fowler/ Shutterstock.com]

Was ist der bevorzugte Lebensraum des Buchfinken?

Der Buchfink ist sehr anpassungsfähig und breit aufgestellt, wenn es um seinen Lebensraum geht. Bevorzugt bewohnt er Wälder, Hecken und Dickichte. Aber auch in Parkanlagen und Gärten mit großen Bäumen fühlt er sich zuhause. Er scheut die Nähe zum Menschen daher nicht und ist im Winter auch häufig an Futterstellen zu beobachten. Nur offene Landschaften meidet er.

Wo findet man Nester von Buchfinken?

Buchfinken brüten in dichten Hecken oder Bäumen. Ihr Nest bauen sie meist in einer Astgabel – etliche Meter über dem Boden. Für den Nestbau selbst ist das Weibchen zuständig, währenddessen es sehr genau vom Männchen bewacht und gegenüber anderen männlichen Anwärtern verteidigt wird. In seltenen Fällen kann sich bei Buchfinken nach der ersten Brut noch eine weitere anschließen. In diesem Fall wird ganz von vorne – an einem neuen Brutplatz und mit einem neuen Nest – begonnen.

Buchfink mit Nistmaterial
Buchfink mit Nistmaterial im Schnabel

Wann ist die Brutzeit der Buchfinken?

Die Brutzeit der Buchfinken dauert von Mai bis Juni, wobei der genaue Beginn von den Temperaturen im Frühjahr abhängig ist: Sind die Frühlingsmonate besonders warm, beginnen die Finken schon früher mit ihrer Brut. Das Weibchen bebrütet die Eier für 10 bis 16 Tage. Danach schlüpfen die Jungvögel als Nesthocker. Das bedeutet, dass sie blind und fast nackt auf die Welt kommen und daher komplett hilflos sind. Sie müssen weitere zwei Wochen das Nest hüten, während sie von der Mutter mit Nahrung versorgt werden. Und auch nachdem die Jungtiere das Nest verlassen haben, werden sie weiterhin von beiden Elternteilen bei der Nahrungssuche unterstützt, bis sie auf eigenen Beinen stehen.

Buchfink-Babies im Nest
Junge Buchfinken kommen fast nackt auf die Welt [Foto: Bachkova Natalia/ Shutterstock.com]

Was macht der Buchfink im Winter?

Buchfinken sind Teilzieher. In Deutschland verbringen meist nur die männlichen Exemplare den Winter in ihren Brutgebieten. Diese sind dann häufig in kleinen oder großen Trupps unterwegs und können in Scharen bei der Nahrungssuche beobachtet werden. Die Weibchen ziehen dagegen meist in den Süden und kehren erst im Frühjahr zur Brutzeit wieder zurück.

So kann man Buchfinken unterstützen

Wer den Buchfinken im eigenen Garten ansiedeln oder einfach in seinem täglichen Kampf um Ressourcen unterstützen möchte, findet hier einige Tipps und Tricks, die sich ganz leicht umsetzen lassen.

Wovon ernährt sich der Buchfink?

Im Sommer ernähren sich Buchfinken hauptsächlich von Insekten aller Art. Auch für die Aufzucht ihrer Jungen verwenden sie mit Vorliebe proteinreiche Schmetterlingsraupen. Im Winter dagegen leben sie vegetarisch und nutzen verschiedenste Sämereien, die sie mit ihrem kräftigen Schnabel aufbrechen.

Wer den Finken im Winter zusätzliches Futter anbieten möchte, sollte daher zu Körnermischungen wie Sonnenblumenkernen, Erdnussbruch oder Mohnsamen greifen. Unser Plantura Streufutter zum Beispiel enthält eine ganze Reihe von reichhaltigen Sämereien, die in den kalten Wintermonaten jede Menge Energie liefern und außer dem Buchfink noch viele weitere Gartenvögel, wie zum Beispiel den Dompfaff und das Rotkehlchen, unterstützen.

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Welche Nisthilfen sind für Buchfinken geeignet?

Da Buchfinken Freibrüter sind und ihr Nest offen in Bäumen oder Sträuchern bauen, ist ihnen mit einem Nistkasten nicht unbedingt geholfen. Derartige Strukturen sind eher für Höhlenbrüter wie Meisen oder Stare geeignet. Stattdessen sollte man natürliche Nistplätze fördern, indem man zum Beispiel Hecken nicht zu stark ausdünnt, um den Vögeln einen geschützten Unterschlupf zu bieten.

Wie kann man sie zusätzlich unterstützen?

Neben der Winterfütterung kann man auch im Sommer für ausreichend Nahrung für Buchfinken sorgen. Da sie in dieser Zeit ausschließlich Insekten fressen, gilt es, diese zu fördern. Daher sollte, wenn möglich, auf den Einsatz von chemischen Spritzmitteln verzichtet werden, da diese das Insektenaufkommen minimieren. Wer dagegen zusätzliches Leben in seinen Garten bringen möchte, kann dies mithilfe unseres Plantura Nützlingsmagnets erreichen. Mit dieser Saatmischung erschaffen Sie nicht nur eine Blumenwiese, sondern ein Paradies für eine Vielzahl kleiner Gartenbesucher und damit ein Festmahl für Buchfinken.

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Ein weiterer Weg, Buchfinken insbesondere bei der Aufzucht ihrer Jungen zu unterstützen, führt über die Förderung von Schmetterlingsraupen durch beliebte Nahrungspflanzen wie Brombeere, Sal-Weide, Brennnessel oder Schlehe.

Wenn Sie mehr von der Vielfalt an Gartenvögeln entdecken möchten, schauen Sie doch auch bei unseren anderen Vogelportraits vorbei. Dort lernen Sie Stieglitz und Zaunkönig kennen.

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