Eichelhäher: Ruf, Futter & Lebensraum in unserem Steckbrief

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sehen die Weibchen des Eichelhähers aus? Wie klingt der Ruf des Vogels und was frisst er? In unserem Steckbrief zum Eichelhäher finden Sie alles Wissenswerte rund um die Brutzeit, das Futter und die Besonderheiten des heimischen Vogels.

Eichelhäher auf Ast
An seinem auffälligen blauen Flügelfeld ist der Eichelhäher gut zu erkennen

Der Eichelhäher (Garrulus glandarius) verdankt seinen Namen seiner Leibspeise, den Eicheln. Im Spätjahr versteckt er bis zu 5000 der kleinen Nüsse im Wald, um einen Vorrat für den Winter anzulegen. Trotz seines erstaunlich guten Gedächtnisses findet er allerdings einen Teil davon nicht wieder, was zur Verbreitung der Bäume beiträgt. Doch nicht nur den Eichen tut er gute Dienste, sondern auch den tierischen Waldbewohnern: Bei Gefahr warnt der Eichelhäher mit seinem durchdringenden Ruf nicht nur seine Artgenossen, sondern auch viele andere Tiere. Aufgrund dieser Eigenschaft ist er auch als Wächter des Waldes bekannt.

Eichelhäher: Ein ausführlicher Steckbrief

GrößeEtwa 35 cm
GewichtEtwa 170 g
BrutzeitApril - Juni
LebensdauerEtwa 15 Jahre
LebensraumWälder, Parks, Friedhöfe, große Gärten
FutterpräferenzEicheln, Beeren, Mäuse, Eier, Insekten, Sämereien
Bedrohungenschwindender Lebensraum, Greifvögel

So erkennt man den Eichelhäher

Der Eichelhäher ist durch seine Größe und sein auffälliges Gefieder mit keinem anderen heimischen Vogel zu verwechseln – und zudem eine echte Schönheit. Er hat eine graubraune, leicht rötliche Grundfarbe, einen schwarz gestrichelten Scheitel und einen kräftigen Schnabel, der seine Zugehörigkeit zu den Krähenverwandten verrät. Auf jeder Seite seines Schnabelansatzes zieht sich ein breiter, schwarzer Bartstreifen bis zur Kehle. Die dunklen Flügeldecken zieren je ein helles und ein blau-schwarz gebändertes Feld – Letzteres ist das vermutlich auffälligste Merkmal des Vogels. Im Flug sieht man sehr deutlich den schneeweißen unteren Rücken – auch Bürzel genannt –, der im Kontrast zu den tiefschwarzen Schwanzfedern steht.

Eichelhäher auf Ast
An seinem blau-schwarz gebänderten Feld auf den Flügeldecken erkennt man den Eichelhäher zweifelsfrei

Wie klingt der Ruf des Eichelhähers?

Trotz seines farbenfrohen Gefieders kann der Eichelhäher seine Verwandtschaft zu anderen Rabenvögeln nicht verbergen – und sein eingehender, heiterer Ruf verrät ihn dabei zuerst. Dieser klingt wie ein lautes Rätschen und wird bei Gefahr zu einem warnenden Geschrei. Die anderen Vertreter der Gattung besitzen einen ähnlichen Ruf, welcher namensgebend für die kleine Gruppe war. „Garrulus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „geschwätzig“. Einen echten Gesang hat der Eichelhäher nicht in seinem Repertoire.

Eichelhäher auf Ast
Der Ruf des Eichelhähers dringt laut durch den Wald

Nachfolgend können Sie sich den Eichelhäher-Ruf anhören:

Wie erkennt man die Jungvögel?

Junge Eichelhäher sehen ihren Eltern schon sehr ähnlich. Ihr Gefieder hat die gleiche rötlich braune Farbe, die dunklen Schwanzfedern und Flügeldecken sind bereits zu erkennen und sogar das blaue Flügelfeld – an dieser Besonderheit kann man den Eichelhäher immer zweifelsfrei erkennen.

Eichelhäher-Jungvogel sitzt auf dem Boden
Die jungen Eichelhäher sehen aus wie kleinere Ausgaben ihrer Eltern [Foto: Anton Kozyrev/ Shutterstock.com]

Woran erkennt man die Eier des Eichelhähers?

Als mittelgroßer Vogel legt der Eichelhäher größere Eier als der durchschnittliche Singvogel. Diese messen etwa 31 x 23 Millimeter und werden in ein mit Moos ausgekleidetes Nest aus Zweigen gebettet. Das Gelege besteht aus vier bis sieben Eiern, deren Grundfarbe zwischen einem grünlichen, bläulichen und sandfarbenen Ton schwanken kann. Nicht selten sind die Eier zusätzlich mit feinen braunen Sprenkeln versehen.

Eichelhäher-Eier und -Babys im Nest
Die Eier des Eichelhähers sind für einen Singvogel überdurchschnittlich groß [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich die Männchen und Weibchen des Eichelhähers?

Die Unterscheidung von Geschlechtern ist beim Eichelhäher rein optisch leider nicht möglich, denn die Weibchen sind genauso gefärbt wie die männlichen Exemplare.

Welchen Lebensraum bevorzugen Eichelhäher?

Der Eichelhäher kommt in allen Waldtypen vor – sei es Laub-, Nadel- oder Mischwald. Dabei bevorzugt er reich strukturierte Wälder mit hohen Strauchschichten. In aufgeräumten Forstwäldern und offenen Landschaften fühlt er sich hingegen weniger zuhause. Ab und zu kommt der Eichelhäher auch in menschlichen Lebensräumen vor, zum Beispiel in waldähnlichen Parks oder sehr großen, wilden Gärten.

Wo bauen sie ihr Nest?

Das Nest des Eichelhähers ist meist sehr gut versteckt und wird bevorzugt in den Wipfeln von Bäumen oder auch hohen Sträuchern in mehreren Metern Höhe gebaut. Manchmal werden auch alte Nester von anderen Rabenvögeln oder gar Greifvögeln angenommen. Während des Nestbaus ist der Eichelhäher sehr achtsam – sobald er sich gestört fühlt, gibt er seinen Nistplatz auf und beginnt von Neuem an einem anderen Ort. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb die Vögel nur selten in heimischen Gärten brüten.

Eichelhäher baut Nest
Der Eichelhäher baut ein flaches Nest aus Zweigen [Foto: nkula/ Shutterstock.com]

Wann brüten Eichelhäher?

Die Brutzeit des Eichelhähers reicht von April bis Juni. In dieser Zeit ziehen die Eltern jeweils nur eine einzige Brut auf, die sehr viel Pflege benötigt. Die Jungvögel sind nämlich ausgesprochene Nesthocker, die nach etwa 16 Tagen Brutdauer nackt und blind auf die Welt kommen. Sie werden daher ganze 20 Tage im Nest von beiden Elternteilen mit Futter versorgt und bleiben auch nach dem Ausfliegen noch einige Zeit von ihnen abhängig.

Wo verbringen Eichelhäher den Winter?

Der Eichelhäher gilt als Teilzieher, was bedeutet, dass nur manche Populationen im Winter ihr Brutgebiet verlassen und in den Süden ziehen. Dies ist meist abhängig von der Region und den dortigen Bedingungen. Unsere heimischen Tiere sind Standvögel und verbringen den Winter daher in Deutschland.

Eine Besonderheit des Eichelhähers ist außerdem, dass er sich bereits im Spätjahr einen Nahrungsvorrat anlegt und daher auch in den kargen Wintermonaten gut versorgt ist. Dazu vergräbt er Nüsse, insbesondere Eicheln, überall im Wald, von denen er einen erstaunlich großen Teil wiederfindet.

Eichelhäher unterstützen: So geht´s

Auch wenn der Eichelhäher ein gutes System entwickelt hat, um sich im Winter mit Nahrung zu versorgen, kann er unsere Hilfe in den kalten Monaten gut gebrauchen. Denn der Bestand an Laubwäldern mit einem reichen Eichelangebot ist in vielen Regionen verschwindend gering. Im Folgenden erfahren Sie alles zur richtigen Fütterung sowie weitere praktische Tipps.

Was fressen Eichelhäher?

Die Nahrung des Eichelhähers ist äußerst vielfältig. Er ist ein richtiger „Allesfresser“ und nutzt sowohl tierische als auch pflanzliche Kost – von Insekten, Würmern und Spinnen über Mäuse und andere Kleintiere hin zu Beeren, Samen, Nüssen und natürlich Eicheln. Gelegentlich werden Eichelhäher auch zu Nesträubern und fressen Eier oder kleinere Nestlinge.

Für den Eichelhäher kommt daher eine reiche Palette an Futter in Frage, das man im Winter anbieten kann: Äpfel, Rosinen, Baumsamen und Nüsse. Hier bieten sich Sonnenblumenkerne und Erdnüsse besonders an, da diese auch von anderen Arten wie zum Beispiel der Blaumeise genutzt werden. Unsere Plantura Sonnenblumenkerne haben dabei den Vorteil, dass sie ohne Schale kommen und daher ohne zusätzlichen Aufwand von den Vögeln aufgenommen werden können. Außerdem reduziert sich so der Abfall am Futterhäuschen, im Garten oder auf dem Balkon.

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Tipp: Eichelhäher sind recht vorsichtige Vögel und kommen daher selten an freistehende Futterhäuschen. Es bietet sich daher an, eine spezielle Futterstelle etwas verdeckt in Baumnähe anzubringen.

Eichelhäher sitzt auf Futterhaus
Eichelhäher sind farbenfrohe, aber seltene Gäste am Futterhaus [Foto: Giedra Bartas/ Shutterstock.com]

Welche Nistkästen eignen sich für Eichelhäher?

Da Eichelhäher bevorzugt hoch oben in Baumkronen nisten und sehr empfindlich auf Störungen beim Nestbau reagieren, besiedeln sie Nistkästen nur sehr selten. Wer trotzdem sein Glück versuchen möchte, sollte auf geräumige Halbhöhlenkästen setzen und diese an einem ruhigen und geschützten Ort anbringen, zum Beispiel in einem dicht bewachsenen und wenig genutzten Gartenstück.

Weitere Informationen zum Thema „Nistkasten selber bauen“ erhalten Sie in unserem Spezialartikel.

Wie kann man Eichelhäher zusätzlich unterstützen?

Wie alle Vögel freut sich der Eichelhäher im Sommer über eine Vogeltränke im Garten, die er durchaus regelmäßig besuchen kommt. Wer zudem das natürliche Nahrungsangebot fördern möchte, kann dies über zahlreiche vogelfreundliche Pflanzen erreichen. So gibt Ihnen etwa unser Plantura Nützlingsmagnet die Möglichkeit, ein wahres Paradies für Insekten und andere Gartentiere zu schaffen, von denen viele auch auf dem Speiseplan des Eichelhähers stehen.

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Ein weiterer auffälliger Gartenbesucher, dessen Stimme schon von weitem zu hören ist, ist der Grünspecht. Wie Sie auch diesen prächtigen Vogel eindeutig erkennen, erfahren Sie in unserem Spezial-Artikel.

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