Feldsperlinge: Unterschiede zum Haussperling, Brutzeit & Co.

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sehen Feldsperling-Weibchen aus, wie Feldsperling-Jungvögel? Und wie kann man Haus- und Feldsperling unterscheiden? Alles Wichtige erfahren Sie in unserem Steckbrief.

Feldsperlinge auf Mauer
Feldspatzen werden (leider) immer seltener [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Auch wenn Spatzen allgemein zu den bekanntesten Singvögeln zählen, wissen die wenigsten Menschen, dass unter dem Begriff „Spatz“ tatsächlich zwei Arten bekannt sind. Neben dem häufig in Städten und Siedlungen anzutreffenden Haussperling (Passer domesticus) gibt es noch den etwas scheueren und selteneren Feldsperling (Passer montanus). Der Feldsperling ist recht anfällig für Störungen und leidet deshalb unter der zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft. War der Feldspatz früher noch als Schädling bekannt, weil er mit seiner Vorliebe für Körner den Menschen die Ernte streitig machte, ist er heute so selten geworden, dass er in der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands mittlerweile auf der Vorwarnliste geführt wird. Wie Sie den Feldspatz eindeutig erkennen, vom Haussperling unterscheiden und unterstützen können, erfahren Sie in unserem großen Feldsperling-Steckbrief.

Feldsperlinge: Steckbrief

GrößeEtwa 14 cm
GewichtBis zu 25 g
BrutzeitApril - Juli
LebensdauerBis zu 8 Jahre
LebensraumHalboffene Landschaften, Waldränder, landwirtschaftliche Flächen
NahrungSamen und Knospen, Blattläuse und andere Insekten
BedrohungenVerlust an Lebensraum, Störungen durch landwirtschaftliche Maschinen

So erkennt man den Feldsperling

Der Feldsperling zeichnet sich durch braun-schwarz gestreifte Flügeldecken und eine einheitlich graue Unterseite aus. Sein Kopf wird von einer schokoladenbraunen Kappe geziert, während seine strahlend weißen Gesichtsfedern von einem schwarzen Kehlfleck und ebenfalls schwarzen Wangenflecken unterbrochen werden. Feldsperling-Weibchen und -Männchen lassen sich rein optisch nicht voneinander unterscheiden.

Wie unterscheiden sich Haussperling und Feldsperling?

Haus- und Feldspatz teilen sich das gleiche braun-schwarze Gefiedermuster und den grauen Bauch. Die Unterschiede sind in der Kopfregion zu finden. Während der Feldsperling eine rostbraune Kappe besitzt, ist die des Haussperlings grau gefärbt. Passend dazu sind auch die Wangen des Haussperlings grau und einfarbig – es fehlen die dunklen Wangenflecke des Feldspatzen, umrahmt von schneeweißen Federn. 

Haussperling auf Ast
Der Haussperling unterscheidet sich durch die graue Farbe der Wangen und Kappe vom Feldsperling [Foto: Jgade/ Shutterstock.com]

Wie klingt Feldsperling-Gesang?

Der Feldsperling hat einen eher eintönigen Gesang, der aus einem sich endlos wiederholenden „tschelp“ besteht. Das Zwitschern ähnelt sehr der Vogelstimme des Haussperlings, welche allerdings etwas höher und freundlicher klingt als die des Feldspatzen.

In der folgenden Aufnahme können Sie erfahren, wie der Gesang des Feldsperlings klingt:

Wie erkennt man einen Feldsperling-Jungvogel?

Junge Feldsperlinge sind bereits eindeutig als solche zu erkennen – mit ihren braun-schwarzen Flügeln, dem grauen Bauch, der dunklen Kappe und dem angedeuteten Kehlfleck. Jedoch ist die Kappe der Jungvögel noch nicht so schön rostbraun gefärbt wie bei den Altvögeln, sondern von einem leicht schmutzigen Grau-Braun. Außerdem fehlen bei den jungen Vögeln die so typischen Wangenflecken. 

Feldsperling Jungvogel sitzend
Jungen Feldsperlingen fehlt noch der dunkle Wangenfleck [Foto: stmilan/ Shutterstock.com]

Woran erkennt man Feldsperling-Eier

Die Eier des Feldsperlings sind etwa 2 cm groß, blassgrau gefärbt und sehr dicht mit feinen, braunen Flecken verziert, die sich am stumpfen Pol des Eis häufen. Das Weibchen legt zwischen vier und sechs Eier pro Gelege in ein Nest aus Blättern und Zweigen, das mit feinen Haaren und Federn ausgepolstert wurde.

Welchen Lebensraum bevorzugt der Feldspatz?

Feldsperlinge lieben halboffene Landschaften, Waldränder und Siedlungen mit angeschlossenen landwirtschaftlichen Feldern. Sie benötigen einerseits offene Wiesen und Felder, auf denen sie nach Körnern suchen können und andererseits alte Baumbestände mit Höhlen, in denen Sie ihren Nachwuchs großziehen können.

Wo baut der Feldsperling sein Nest?

Als Höhlenbrüter bevorzugen Feldspatzen natürliche Baumhöhlen, Mauerspalten oder andere höhlenartige Strukturen. Auch Nistkästen in Parks oder Gärten werden gerne angenommen. Gute Nistplätze werden oft mehrere Jahre hintereinander genutzt. Feldsperlinge sind außerdem sehr soziale Vögel. Sie brüten meist in lockeren Kolonieverbänden, die aus bis zu 50 Brutpaaren bestehen können und sind auch außerhalb der Brutzeit gerne in kleineren und größeren Trupps unterwegs.

Feldsperling in Höhle
Feldsperlinge sind Höhlenbrüter [Foto: Pavel Mikoska/ Shutterstock.com]

Wann brütet der Feldsperling?

Feldsperlinge sind ausgesprochen monogame Tiere. Hat sich ein Paar erst einmal gefunden, bleibt es sich ein Leben lang treu. Die Brutzeit der Feldspatzen beginnt im April und kann sich je nach Anzahl der Bruten bis in den Juli hinein ziehen. In diesem Zeitraum sind bis zu drei Bruten pro Paar möglich. Nach einer Brutdauer von bis zu 14 Tagen schlüpfen die kleinen Küken, welche blind und federlos als sogenannte Nesthocker auf die Welt kommen. Erst nach einer Entwicklungszeit von bis zu 20 Tagen, in denen die Kleinen rund um die Uhr von ihren Eltern mit Nahrung versorgt werden, verlassen die kleinen Feldspatzen das Nest. Danach werden sie noch eine Weile vom Männchen mit Nahrung versorgt, während das Weibchen bereits die nächste Brut vorbereitet.

Wo verbringt der Feldspatz den Winter?

Unsere heimischen Feldsperlinge verbringen den Winter in ihren Brutgebieten und fliehen daher nicht in den Süden. Die Spatzen können deshalb das ganze Jahr in lockeren Trupps bei der Nahrungssuche auf Feldern und Wiesen beobachtet werden. Auch am Futterhäuschen lohnt es sich, das Fernglas auszupacken, um zwischen den häufiger anwesenden Haussperlingen den ein oder anderen Feldspatzen zu erspähen.

Feldsperlinge am Futterhaus
Im Winter sind Feldspatzen immer wieder auch an Futterhäuschen zu beobachten [Foto: Anton MirMar/ Shutterstock.com]

Feldsperlinge unterstützen: So geht´s

Die mittlerweile sehr selten gewordenen Feldsperlinge sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Wie Sie Ihren Garten in ein Spatzen-Paradies verwandeln können, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten.

Was frisst der Feldspatz?

Feldsperlinge sind leidenschaftliche Körnerfresser. Sie nutzen Gräser-, Kräuter- oder auch Getreidesamen, die sie bevorzugt vom Boden aufnehmen oder direkt aus den Halmen picken. Sie verwerten aber gelegentlich auch Blatt- und Blütenknospen oder Beeren. In den ersten Tagen nach dem Schlüpfen werden die Jungvögel außerdem mit kleinen Insekten gefüttert.

Wer den Spatzen in harten Wintern zusätzliches Futter anbieten möchte, kann bunt gemischtes Körnerfutter anbieten. Dafür eignet sich zum Beispiel unser Plantura Streufutter, welches aus hochwertigen und reichhaltigen Zutaten besteht und jede Menge Energie für kalte Wintertage liefert.

Streufutter mit hochwertigen Fetten 5 kg
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Welche Nistkästen eignen sich für Feldsperlinge?

Wer gerne einen Nistkasten in seinem Garten anbringen möchte, ist beim Feldsperling genau an der richtigen Adresse. Als Höhlenbrüter nisten die kleinen Vögel am liebsten in rundum geschlossenen Behausungen – sogenannten Vollhöhlenkästen. Wie Sie einen solchen Kasten ganz einfach in ein tolles Bastelprojekt verwandeln können, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema „Nistkasten selber bauen“. Für einen Feldsperling sollte ein solcher Kasten ein einzelnes, rundes Einflugloch von 28 mm Durchmesser haben. Und da Spatzen Koloniebrüter sind und daher ungern alleine brüten, bietet es sich an, gleich mehrere Nistkästen in unmittelbarer Nähe anzubringen. 

Feldsperling am Nistkasten
Feldsperlinge nehmen gerne Nistkästen an [Foto: R. Maximiliane/ Shutterstock.com]

Wie kann man den Feldsperling zusätzlich unterstützen?

Wie andere Feldvögel auch, sind Feldspatzen durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft bedroht. Achten Sie also bei Ihrem Einkauf darauf, welche Anbaumethoden Sie unterstützen möchten und denken Sie dabei auch an unsere kleinen Spatzen.

Neben der zusätzlichen Fütterung am Futterhäuschen kann außerdem das natürliche Nahrungsangebot gesteigert werden – durch eine Reihe von vogelfreundlichen Kräutern oder anderen praktischen Pflanzen für Vögel.

Über ein solches Nahrungsangebot freuen sich auch viele andere Gartenvögel. Wenn Sie die Neugier gepackt hat, dann lernen Sie doch noch weitere Arten kennen, wie zum Beispiel den Girlitz oder die Rauchschwalbe.

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