Gartenbaumläufer: Aussehen, Lebensraum & mehr im Steckbrief

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Welche Unterschiede weisen Gartenbaumläufer und Waldbaumläufer auf? Wie sieht der Gartenbaumläufer aus und woran erkennen Sie ein Gartenbaumläufer-Nest? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem Steckbrief.

Gartenbaumläufer an Baumstamm
In dieser Pose sind Gartenbaumläufer am häufigsten zu beobachten

Der Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) ist ein eher unauffälliger Besucher. Sein braun gemustertes Gefieder tarnt ihn perfekt, wenn er still auf einem Baum sitzt, und macht es schwierig, ihn zu entdecken. Wenn er auf Nahrungssuche geht, huscht er jedoch in seinem ruckartigen Gang Baumstämme und Äste entlang und kann dabei gut beobachtet werden. Gartenbaumläufer laufen prinzipiell immer nach oben. Wenn sie an der Spitze des Baumes angekommen sind, fliegen sie zum nächsten, landen weit unten am Stamm und setzen ihre Jagd nach oben hin fort. Wie Sie die flinken Vögel von ihren nächsten Verwandten, den Waldbaumläufern, unterscheiden, sie sogar am Gesang erkennen und wie Sie dem Gartenbaumläufer ein Zuhause bieten können, erfahren Sie hier in unserem großen Steckbrief.

Gartenbaumläufer: Steckbrief

GrößeUngefähr 12 – 13 cm
GewichtCirca 11 g
BrutzeitApril – Juli
LebensdauerEtwa 5 Jahre
LebensraumAlte Wälder, Parks und Gärten mit alten Bäumen
FutterpräferenzInsekten, Spinnen und Baumsamen
BedrohungenRückgang an Nahrung und Lebensraum

So erkennt man den Gartenbaumläufer

Gartenbaumläufer sind eher unscheinbare, kleine Vögel. Ihr Gefieder ist auf der Oberseite braun-grau gemustert, während Kehle, Brust und Bauch schmutzig-weiß gefärbt sind. Ihr Gesicht zieren ein schwacher, heller Überaugenstreif und ein langer, schmaler, gebogener Schnabel. Ihren langen braunen Schwanz nutzen die Gartenbaumläufer zum Abstützen, wenn sie sich senkrecht einen Baumstamm hinaufbewegen.

Männliche und weibliche Gartenbaumläufer lassen sich rein optisch nicht unterscheiden. Und auch die Jungvögel sehen ihren Eltern so ähnlich, dass man sie nicht eindeutig von diesen trennen kann.

Gartenbaumläufer auf Ast
Gartenbaumläufer sind eher unauffällig [Foto: Martin Pelanek/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich Gartenbaumläufer und Waldbaumläufer?

Gartenbaumläufer sehen ihren nächsten Verwandten, den Waldbaumläufern, zum Verwechseln ähnlich. Es gibt zwar bestimmte Merkmale, anhand derer man die Arten unterscheiden kann, doch diese variieren von Individuum zu Individuum und sind deshalb nicht immer eindeutig. Zu diesen Merkmalen gehört einmal der schmale, spitze Schnabel, der beim Gartenbaumläufer deutlich länger ist als beim Waldbaumläufer. Dafür hat der Waldbaumläufer jedoch eine längere Hinterzehe und in der Regel einen helleren Bauch. Experten finden außerdem Unterschiede in der Flügelmusterung, doch diese sind nur bei ganz genauem Hinschauen zu erkennen.

Hinweis: Am allerbesten lassen sich Garten- und Waldbaumläufer nicht an ihrem Aussehen, sondern an ihrem Gesang unterscheiden.

Waldbaumläufer an Baumstamm
Waldbaumläufer haben einen kürzeren Schnabel und einen deutlicheren Überaugenstreif [Foto: Morten Ekstroem/ Shutterstock.com]

Wie klingt der Gartenbaumläufer-Gesang?

Der Gesang des Gartenbaumläufers besteht aus einer Strophe hoher, feiner Pfeiftöne, die in der Mitte einen kleinen Triller bilden: „Tüütetitü-tü-tititit“. Neben diesem markanten Gesang besitzt der Gartenbaumläufer außerdem noch einige Rufe, die genauso hoch und fein klingen und aus einzelnen, klaren Pfeiftönen bestehen.

Der Gesang des Gartenbaumläufers klingt folgendermaßen:

Wie sehen Gartenbaumläufer-Eier aus?

Die Eier des Gartenbaumläufers sind etwa 1,5 Zentimeter groß, von einer weißlichen Grundfarbe und mit rotbraunen, feinen Sprenkeln verziert. Ein Gelege besteht in der Regel aus vier bis sechs Eiern, die in ein Nest aus Reisig, Moos oder Grashalmen gelegt werden. Die Nestmulde wird zusätzlich mit feinen Federn und Tierhaaren ausgekleidet.

Welchen Lebensraum bevorzugt der Gartenbaumläufer?

Der Gartenbaumläufer liebt große, alte Bäume. Er ist daher in Laubwäldern oder auf Streuobstwiesen zu finden, aber auch in großen Parks oder Gärten mit altem Baumbestand. Weitere mögliche Lebensräume sind Alleen, Friedhöfe oder halboffene Landschaften mit kleineren oder größeren Baumgruppen.

Allee mit Laubbäumen
Auch in Alleen mit alten Bäumen kann sich der Gartenbaumläufer wohlfühlen [Foto: Hartmut Goldhahn/ Shutterstock.com]

Wo baut der Gartenbaumläufer sein Nest?

Gartenbaumläufer bauen ein napfförmiges Nest aus den unterschiedlichsten Materialen. Das Nest wird in Baumritzen, Mauerspalten oder Gebäudenischen errichtet, häufig auch hinter abstehenden Rinden versteckt. Um den Nestbau selbst kümmern sich beim Gartenbaumläufer beide Brutpartner.

Wann ist die Brutzeit des Gartenbaumläufers?

Die Brutzeit des Gartenbaumläufers beginnt im April, wenn die ersten Eier gelegt werden. Diese werden etwa zwei Wochen lang bebrütet. Danach schlüpfen die Jungvögel und werden weitere 14 Tage von beiden Elternteilen rund um die Uhr mit Nahrung versorgt. Nachdem die kleinen Gartenbaumläufer das Nest verlassen haben, werden sie nur noch wenige Wochen weiter von ihren Eltern betreut, bevor sie ganz auf sich allein gestellt sind.

Wo verbringt der Gartenbaumläufer den Winter?

Gartenbaumläufer sind Standvögel, die das ganze Jahr in ihren Brutgebieten verbringen. Sie fliegen daher nicht in den Süden, sondern harren die kalten Wintermonate bei uns aus. Obwohl die kleinen Baumläufer eigentlich Einzelgänger sind, bilden sie in besonders kalten Zeiten kleinere Gruppen von bis zu 20 Tieren, die sich in geeigneten Unterschlüpfen gegenseitig wärmen.

Gartenbaumläufer an Futterstelle
Im Winter kommen Gartenbaumläufer auch an Futterkuchen [Foto: Corinna John/ Shutterstock.com]

Den Gartenbaumläufer im Garten unterstützen: So geht´s

Wie der Name schon vermuten lässt, sind Gartenbaumläufer auch in heimischen Gärten zu beobachten. Wie Sie dem Kletterkünstler dort ein einladendes Zuhause bieten können, erfahren Sie hier.

Was fressen Gartenbaumläufer?

Gartenbaumläufer ändern ihren Speiseplan je nach Jahreszeit. Im Sommer und während der Brutzeit fressen sie hauptsächlich Insekten und andere Kleintiere, die sie zwischen Rindenspalten aufsammeln. Im Winter, wenn das Insektenangebot zurückgeht, nutzen sie außerdem feine Baumsamen.

Gartenbaumläufer auf Nahrungssuche
Gartenbaumläufer suchen ihre Nahrung meist direkt am Stamm zwischen Rindenspalten

Wer im Winter eine Futterstelle im Garten anbieten möchte, kann auch dort den ein oder anderen Gartenbaumläufer beobachten. Besonders an Fettfutter oder Meisenknödeln bedienen sich die kleinen Vögel gerne. Unsere Plantura Meisenknödel sind demnach ideal für den kleinen Baumläufer geeignet. Diese bestehen aus reinem Insektenfett sowie hochwertigen Samen, Beeren und Nüssen und stellen daher ein natürliches und reichhaltiges Futter für viele Gartenvögel dar.

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Hinweis: Da Gartenbaumläufer sich meist direkt am Stamm von Bäumen entlangbewegen, bietet es sich an, eine kleine Futterstelle direkt dort anzubringen.

Welche Nistkästen eignen sich für Gartenbaumläufer?

Wer einen Nistkasten für Gartenbaumläufer anbieten möchte, der sollte sich ein paar mehr Gedanken über dessen Aufbau machen, denn die kleinen Kletterer haben besondere Ansprüche an ihre künstlichen Nistplätze. Die sogenannten Baumläuferhöhlen ähneln im Grunde einem Halbhöhlenkasten, sind jedoch vorne ganz geschlossen und haben dafür an der Rückseite einen kleinen Schlitzeingang von etwa 7 cm Höhe.

Wie kann man den Gartenbaumläufer zusätzlich unterstützen?

Pflanzliche Nahrung und Vogelfutter ist für den Gartenbaumläufer hauptsächlich im Winter interessant. Wer den kleinen Singvogel auch im Sommer und während der Brutsaison unterstützen möchte, kann mit der Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens ein reiches Nahrungsangebot schaffen. Verzichtet man auf den Einsatz von chemischen Spritzmitteln, wird vermieden, dass Wildvögel möglicherweise über die Nahrungskette vergiftet werden.

Im Sommer freuen sich alle Gartenvögel außerdem über das Angebot einer Wasserstelle. Eine flache Schale oder ein Topfuntersetzer können ganz leicht in eine Vogeltränke oder in ein Vogelbad umfunktioniert werden. Wichtig ist nur, dass die Wasserstelle regelmäßig gereinigt wird, denn sonst können sich an solchen Sammelstellen Vogelkrankheiten verbreiten. An heißen Tagen ist dieses Risiko besonders hoch, weshalb Wasser- und auch Futterstellen in dieser Zeit am besten täglich gereinigt werden sollten.

Ein weiterer kleiner Vogel, der gerne auf Bäumen Insekten jagt und das ganze Jahr über bei uns zu beobachten ist, ist zum Beispiel der kleinste europäische Singvogel: das Wintergoldhähnchen.

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