Gartengrasmücke: Nest, Futter, Lebensraum & mehr

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie sieht eine Gartengrasmücke aus? Was frisst der kleine Singvogel? Und wann ist die Brutzeit der Gartengrasmücke? Erfahren können Sie all dies und mehr in unserem großen Steckbrief.

Gartengrasmücke auf Ast
Die Gartengrasmücke ist ein seltener Gast [Foto: fernando sanchez/ Shutterstock.com]

Trotz ihres Namens ist die Gartengrasmücke (Sylvia borin) nur sehr selten in heimischen Gärten anzutreffen. Zudem ist sie, wie die meisten Grasmücken, ein eher scheuer Vogel, der sich meist in dichter Vegetation versteckt hält und nur durch seinen angenehm flötenden Gesang bemerkbar macht. Wie Sie eine Gartengrasmücke erkennen, falls Sie sie doch einmal antreffen sollten, wo die Singvögel den Winter verbringen und was Sie sonst noch über den kleinen Gartenvogel wissen müssen, erfahren Sie hier in unserem großen Artenportrait.

Gartengrasmücke: Steckbrief

GrößeEtwa 13 – 14 cm
GewichtCirca 16 – 22 g
BrutzeitMai – Juli
LebensdauerBis zu 14 Jahre
LebensraumLichte Wälder und halboffene Landschaften
FutterpräferenzInsekten
BedrohungenRückgang an Nahrung und Lebensraum

So erkennt man die Gartengrasmücke

Die Gartengrasmücke ist die schlichteste unserer heimischen Grasmückenarten. Ihr einziges Merkmal ist, dass sie im Grunde keines besitzt. Ihr gesamtes Gefieder ist eintönig graubraun, wobei Brust und Bauch ein wenig heller sind als die Oberseite. Sie besitzt jedoch weder das kontrastreiche Gefieder der Klappergrasmücke noch die schwarze Kappe der Mönchsgrasmücke oder die rotbraunen Flügeldecken der Dorngrasmücke. Anhand des Ausschlussprinzips kann die Klappergrasmücke jedoch auf diese Weise gut durch ihre Merkmalslosigkeit von ihren Verwandten unterschieden werden.

Gartengrasmücke auf Ast
Die Gartengrasmücke ist eine eher unscheinbare Vogelart [Foto: Nick Vorobey/ Shutterstock.com]

Männliche und weibliche Gartengrasmücken lassen sich rein optisch nicht voneinander und nur sehr schwer von ihren ausgewachsenen Jungtieren unterscheiden.

Wie klingt der Gartengrasmücken-Gesang?

Der Gesang der Gartengrasmücke besteht aus einer lieblichen, flötenden Strophe. Ähnlich wie ihr Gefieder hat jedoch auch die Vogelstimme der Gartengrasmücke keine echten Merkmale oder Strukturen. Der Gesang plätschert wie ein sanfter Strom vor sich hin und erinnert an eine dezentere Variante des Gesangs der Mönchsgrasmücken.

In der folgenden Tonaufnahme können Sie sich den Gartengrasmücken-Gesang anhören.

singende Gartengrasmücke
Gartengrasmücken singen gerne aus dichter Vegetation heraus [Foto: Erni/ Shutterstock.com]

Wie sehen Gartengrasmücken-Eier aus?

Die Eier der Gartengrasmücke sind etwa zwei Zentimeter groß, von einer schmutzig-weißen Grundfarbe und mit dunklen Flecken bedeckt. Sie werden in ein napfförmiges Nest aus kleinen Zweigen, Grashalmen und anderen pflanzlichen Materialien gelegt.

Gartengrasmücken-Eier im Nest
Gartengrasmücken-Eier sind dunkel gefleckt [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Welchen Lebensraum bevorzugt die Gartengrasmücke?

Gartengrasmücken leben bevorzugt in ungestörten, lichten Wäldern oder halboffenen Landschaften mit strukturreicher Vegetation. Aber auch in unterwuchsreichen Parks, Gärten oder Friedhöfen fühlen sie sich mitunter zuhause.

Wo baut die Gartengrasmücke ihr Nest?

Ihr Nest errichtet die Gartengrasmücke nur wenige Meter über dem Boden in dichter Vegetation. Hecken, Büsche und Sträucher werden dabei gerne als Brutstätten genutzt.

Nest der Gartengrasmücke
Ihr Nest baut die Gartengrasmücke in dichter Vegetation [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit der Gartengrasmücke?

Die Brutzeit der Gartengrasmücke reicht von Mai bis Juli. Nach der Eiablage wird das Gelege zwölf Tage lang bebrütet. Die Jungvögel schlüpfen nackt und federlos, was sie als sogenannte Nesthocker kennzeichnet, die völlig auf die Fürsorge ihrer Vogeleltern angewiesen sind. Weibchen und Männchen teilen sich die Aufzucht und Fütterung ihrer Nachkommen und umsorgen ihre Jungvögel etwa zwei Wochen lang intensiv, bis diese groß genug sind, um erste Flugversuche zu unternehmen und das Nest zu verlassen.

Gartengrasmücken-Jungvögel
Frisch geschlüpfte Gartengrasmücken sind nackt und blind [Foto: Vishnevskiy Vasily/ Shutterstock.com]

Wo verbringt die Gartengrasmücke den Winter?

Die Gartengrasmücke ist ein Langstreckenzieher. Sie verbringt ihre Winter hauptsächlich südlich der Sahara, in den tropischen Bereichen Afrikas. Sie ist einer der am spätesten eintreffenden Zugvögel und daher erst Ende April oder gar im Mai wieder bei uns zu beobachten.

Die Gartengrasmücke im Garten unterstützen: So geht´s

Damit sich Gartengrasmücken in Ihrem Garten wohlfühlen, gilt es einiges zu beachten. Grundsätzlich sind die kleinen Singvögel jedoch recht scheu und bevorzugen ungestörte Ecken mit dichter Vegetation. Wie Sie geeignete Nistplätze schaffen und für ausreichend Nahrung sorgen können, erfahren Sie hier.

Was fressen Gartengrasmücken?

Gartengrasmücken ernähren sich fast ausschließlich von tierischer Kost. Insekten, Spinnen und Weichtiere stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan. Gelegentlich nutzen sie jedoch auch Früchte oder Beeren.

Mit klassischem Vogelfutter in Form von Samen und Körnern kann man die Vögel daher nicht locken, aber durch die Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens können Sie sie dennoch unterstützen. Mit unserem Plantura Nützlingsmagneten können Sie zum Beispiel im Handumdrehen ein kleines Paradies für Insekten und andere Gartenbesucher schaffen und damit der Gartengrasmücke einen reichhaltigen Jagdgrund bescheren.

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Welche Nisthilfen eignen sich für Gartengrasmücken?

Klassische Nistkästen, wie man sie für höhlenbrütende Vogelarten anbringt, kommen für Gartengrasmücken nicht in Frage. Sie bevorzugen offene, frei stehende Nester. Unterstützen kann man die Singvögel dennoch mit dem Angebot von wilden, dichten Büschen oder Hecken, in denen sie ihre Nester vor Hauskatzen und anderen Räubern verstecken können. Besonders effektiven Schutz bieten beispielsweise Wildrosen und andere dornenbewehrte Sträucher.

Rosen-Strauch
Dornenbewehrte Sträucher bieten guten Schutz vor Räubern [Foto: patjo/ Shutterstock.com]

Wie kann man die Gartengrasmücke zusätzlich unterstützen?

Obwohl vogelfreundliche Gärten natürlich hilfreich sind, sind sie nicht die Hauptlebensräume der Gartengrasmücke. Wie zahlreiche andere Wildvögel auch ist sie auf geeignete Strukturen in unserer Landschaft angewiesen, die mit zunehmender Monotonisierung verloren gegangen sind. Nur durch großflächige Änderungen in unserer Landnutzung und eine Besinnung auf naturnahe und insektenfreundliche Landwirtschaft kann der fortschreitenden Rückgang der Wildvogelpopulationen aufgehalten werden. Und wer sich für diese Ziele einsetzt, macht sich somit auch für die kleine Gartengrasmücke stark.

Ein weiterer unscheinbar gefärbter Singvogel, der als Langstreckenzieher weite Strecken zurücklegt, um den kalten Wintern in seinen Brutgebieten zu entfliehen, ist der Zilpzalp. Lernen Sie auch diesen Gartenvögel in unserem großen Artensteckbrief etwas besser kennen.

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