Klappergrasmücke: Aussehen, Nahrung & Lebensraum im Steckbrief
Sie möchten wissen, wie Sie die Klappergrasmücke erkennen können, wo der Vogel den Winter verbringt und wie Sie ihn unterstützen können? Die Antworten darauf finden Sie in unserem Artenportrait.

Die Klappergrasmücke (Sylvia curruca), auch Zaungrasmücke genannt, ist die kleinste unserer heimischen Grasmücken. Wie ihre größeren Verwandten auch ist die Klappergrasmücke recht unscheinbar und hält sich gerne in dichter Vegetation versteckt. Erkennen kann man sie deshalb, genau wie die Mönchsgrasmücke oder die Gartengrasmücke, am besten an ihrem Gesang. Die klappernde Vogelstimme erinnert an das Rattern eines Mühlrades, was der Vogelart den volkstümlichen Namen „Müllerchen“ eingebracht hat. Wie Sie die Klappergrasmücke eindeutig erkennen, wann der Singvogel bei uns beobachtet werden kann und alles, was Sie sonst noch über unsere kleinste Grasmücke wissen müssen, erfahren Sie hier in unserem großen Steckbrief.
Inhalt
Klappergrasmücke: Steckbrief
Größe | Etwa 12 cm |
Gewicht | Circa 12 – 16 g |
Brutzeit | Mai – Juni |
Lebensdauer | Bis zu 11 Jahre |
Lebensraum | Halboffene Landschaften, Parks oder Gärten |
Futterpräferenz | Insekten |
Bedrohungen | Rückgang an Nahrung und Lebensraum |
So erkennt man die Klappergrasmücke
Die Klappergrasmücke ist ein recht schlicht gefärbter Singvogel. Ihre grau-braune Oberseite steht in klarem Gegensatz zu ihrer hellen Unterseite. Am deutlichsten zeigt sich dieser Kontrast zwischen dem grauen Kopf und der schneeweißen Kehle. Manche Individuen besitzen außerdem einen angehauchten, hellen Überaugenstreif. Dieses Merkmal ist jedoch selten. Männliche und weibliche Klappergrasmücken sind gleich gefärbt und auch die Jungtiere sehen ihren Eltern bereits nach kurzer Zeit zum Verwechseln ähnlich.

Hinweis: Verwechseln kann man die Klappergrasmücke sehr leicht mit der nah verwandten Dorngrasmücke. Diese zeichnet sich zwar durch eine etwas hellere, rotbraune Oberseite und ein insgesamt weniger kontrastreiches Gefieder aus, aber besonders bei schlechten Lichtverhältnissen fällt die Unterscheidung der beiden Arten nicht immer leicht.

Wie klingt der Klappergrasmücken-Gesang?
Der namensgebende Gesang der Klappergrasmücke besteht aus einem hölzernen „Tell-tell-tell-tell-tell …“. Die Vogelstimme kann oft aus dichter, niedriger Vegetation vernommen werden.

Wie sehen Klappergrasmücken-Eier aus?
Klappergrasmücken-Weibchen legen zwischen drei und fünf helle, dunkel gesprenkelte Eier. Diese werden in ein napfförmiges Nest aus Halmen, feinen Wurzeln und anderen Pflanzenfasern gebettet.

Welchen Lebensraum bevorzugt die Klappergrasmücke?
Als Lebensraum bevorzugt die Klappergrasmücke halboffene Landschaften. Dazu zählen Waldränder mit angrenzenden Freiflächen, Kulturlandschaften mit vereinzelten Hecken oder Baumgruppen, große, wilde Gärten oder auch Parks und Friedhöfe.
Wo baut die Klappergrasmücke ihr Nest?
Ihr Nest baut die Klappergrasmücke in dichter Vegetation. Meist werden dafür Hecken, Sträucher oder auch Nadelbäume verwendet. Das offene Nest errichtet sie dabei oft nur wenige Meter über dem Boden.
Wann ist die Brutzeit der Klappergrasmücke?
Klappergrasmücken brüten zwischen Mai und Juni. In dieser Zeit schaffen sie eine oder auch zwei Bruten. Das Brüten selbst sowie die Aufzucht und Fütterung der Jungen ist bei Klappergrasmücken Teamarbeit – beide Geschlechter kümmern sich um den Nachwuchs, der nach einer Brutdauer von etwa zwölf Tagen nackt und blind aus seinen Eiern schlüpft. Die jungen Klappergrasmücken bleiben zwei Wochen lang im Nest und werden dort intensiv von ihren Vogeleltern umsorgt. Danach sind sie bereits voll ausgewachsen und unternehmen erste Flugversuche.

Wo verbringt die Klappergrasmücke den Winter?
Als Langstreckenzieher brechen Klappergrasmücken bereits früh im Jahr auf, um die weiten Strecken in ihre Überwinterungsquartiere zurückzulegen. Diese befinden sich in Ostafrika, wo die Insektenfresser auch im Winter ausreichend Nahrung finden. Erst gegen April kehren die kleinen Grasmücken dann wieder zu uns zurück. Welche Strapazen sie auf diesen langen Reisen auf sich nehmen müssen, wie sich die Vögel während des Zugs orientieren und viele weitere spannende Fakten zum Thema „Zugvögel“ finden Sie in unserem Spezialartikel.
Die Klappergrasmücke im Garten unterstützen: So geht´s
In unserer zunehmend monotonen Landschaft gehen dichte Vegetation und andere Brutstätten für Klappergrasmücken seit langer Zeit zurück. Und auch der anhaltende Insektenschwund macht den Singvögeln zu schaffen. Wie Sie die Klappergrasmücke daher in Ihrem eigenen Zuhause unterstützen können, erfahren Sie hier.
Was fressen Klappergrasmücken?
Klappergrasmücken sind vorwiegend Insektenfresser, aber sie nehmen manchmal auch Beeren und Früchte zu sich. Mit klassischem Vogelfutter, das vorwiegend aus Körnern und Samen besteht, kann man die kleinen Gartenvögel jedoch nicht locken.

Viel besser kann man Klappergrasmücken dagegen mit einem insektenfreundlichen Garten unterstützen – durch den Verzicht auf chemische Spritzmittel oder das Anlegen einer Blühwiese. Mit unserem Plantura Nützlingsmagneten zum Beispiel können Sie eine solche Blühwiese ganz schnell und einfach umsetzen sowie ohne viel Aufwand ein wahres Paradies für eine Vielzahl kleiner Gartenbesucher schaffen.

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Welche Nisthilfen eignen sich für Klappergrasmücken?
Klassische geschlossene Nistkästen, wie man sie für Dohlen oder Kohlmeisen anbringt, sind für Klappergrasmücken nicht geeignet. Die Freibrüter bevorzugen offene Nester, die sie selbst aus allerlei Pflanzenfasern fertigen. Unterstützen können Sie die Singvögel im Garten jedoch trotzdem – zum Beispiel, indem Sie Ihre Hecken und Sträucher wild und buschig wachsen lassen, um den Vögeln gut geschützte Nistplätze zu bieten.
Wie kann man die Klappergrasmücke zusätzlich unterstützen?
Während heißer Sommertage ist Wasser ein wertvolles Gut für Gartenvögel. Mit einer Vogeltränke können Sie daher neben der Klappergrasmücke gleich noch eine Vielzahl weiterer Vogelarten unterstützen. Dafür eignet sich bereits eine einfache flache Schale oder auch ein Topfuntersetzer – es muss nicht unbedingt eine eindrucksvolle Tränke sein. Achten Sie jedoch bei jeder Form von Wasserstelle auf eine regelmäßige Reinigung, denn bei hohen Temperaturen können sich diese sonst schnell in Brutstätten für Bakterien und andere Krankheitserreger entwickeln. Reinigen Sie Ihre Wasserstellen an heißen Tagen daher am besten täglich.
Ein weiterer Langstreckenzieher, der nur im Sommer bei uns zuhause ist und sich in dieser Zeit über ein reiches Insektenangebot freut, ist die Mehlschwalbe. Lernen Sie auch diesen Gartenvogel in unserem ausführlichen Artenportrait etwas besser kennen.