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Gemeiner Star: Brutzeit & Aussehen im Steckbrief

Hannah
Hannah
Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Was fressen Stare? Wie unterscheidet man Männchen und Weibchen oder gar die Jungtiere? Diese und weitere Fragen zum Star beantworten wir Ihnen in unserem großen Artenportrait.

Star im Gras
Der Gemeine Star gehört zu den häufigsten Vögeln der Welt

Der Gemeine Star (Sturnus vulgaris) ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Allerweltsvogel. Denn er ist nicht nur bei uns ein häufiger Besucher in Parks und Gärten, sondern zählt zu den am weitesten verbreiteten und häufigsten Vogelarten der Welt. Sein schillerndes Gefieder, das große Gesangs-Repertoire und die eleganten Schwarmformationen machen aus ihm einen echten „Star“ unter den Singvögeln. All das könnte sich jedoch bald ändern. Denn die Bestände des Stares gehen seit einigen Jahrzehnten stark zurück. Durch die zunehmende Intensivierung von landwirtschaftlichen Flächen und dem Einsatz von Pestiziden verliert der Star Stück für Stück seinen Lebensraum und seine Nahrungsgrundlage. Mittlerweile wurde die Art in Deutschland sogar auf der Roten Liste als „gefährdet“ eingestuft. Um auf diese dramatische Entwicklung aufmerksam zu machen, wurde der Star zum „Vogel des Jahres 2018“ gewählt.

Steckbrief zum Star

GrößeEtwa 21 - 22 cm
GewichtEtwa 70 - 90 g
BrutzeitMärz - Juni
LebensdauerEtwa 3 Jahre
LebensraumGrasland oder Rasenflächen mit angrenzenden hohen Bäumen
FutterpräferenzWürmer, Spinnen, Insekten
BedrohungenLandwirtschaftliche Intensivierung und Pestizideinsatz

So erkennt man den Star

Das Erscheinungsbild des Stars kann je nach Lichteinfall stark variieren. Aus der Ferne und an schattigen Orten erscheint der Star auf den ersten Blick wie ein einfacher, schwarzer Vogel mit einem gelben Schnabel und kann daher schnell mit einer Amsel verwechselt werden. Wer einen zweiten Blick investiert, erkennt aber schnell den Unterschied: Das Gefieder des Stares ist mit weißen Sprenkeln übersäht und schillert in der Sonne in metallischen Grün-, Blau-, und Violetttönen. Die Gestalt des Stares ist außerdem eher kurzschwänzig und es fehlt die typische hüpfende Fortbewegungsweise der Amseln. Im Flug kann man den Star außerdem gut an den spitz zulaufenden Flügeln erkennen.

Tatsächlich besitzt der Star zwei unterschiedliche Federkleider, die er je nach Saison vorführt. Im Frühling zeigt er sich in einem edlen, schwarzen Prachtkleid mit farbigen Schimmern, blassen, hellen Punkten und einer leuchtend gelben Schnabelspitze. Im Winter dagegen trägt er das sogenannte Schlichtkleid, das eine eher grau-braune Note hat, einen dunklen Schnabel und stark ausgeprägte, helle Punkte. 

Star im Schlichtkleid
Der Begriff „Schlichtkleid“ ist bei diesem Anblick eher fehl am Platz [Foto: xpixel/ Shutterstock.com]

Wie klingt der Gesang des Stars?

Der Star ist ein ausgesprochen kreativer Sänger. Sein abwechslungsreicher Gesang besteht aus lauten, gedehnten Pfeiftönen, schwatzenden Elementen und einer Reihe von fabelhaften Imitationen – Stimmen von anderen Vögeln, wie Elstern oder Greifvögel, sie umgebende Geräusche und sogar das Klingeln von Handys. Daneben verfügt der Star über zahlreiche andere Vogelstimmen, wie den heiser vorgetragenen Warnruf am Nest: „Stääh“.

Hier können Sie sich den Gesang des Stars anhören:

Wie sieht ein junger Star aus?

Junge Stare sind bei weitem nicht so prächtig wie ihre Eltern. Frei fliegende Jungvögel zeichnen sich bereits durch die fertige Größe und Gestalt der Stare und den langen, spitzen Schnabel aus. Dieser ist dunkel gefärbt und passt daher zu dem eintönig grau-braunen Gefieder. Die jungen Stare wechseln allerdings recht schnell in das adulte Schlichtkleid und zeigen sich bereits im ersten Winter in voll ausgefärbtem Gefieder.

junger gemeiner Star
Junge Stare sind noch etwas unscheinbar

Wie erkennt man die Eier des Stars?

Das Weibchen legt vier bis acht hellgrüne bis hellblaue, einfarbige Eier von etwa 3 Zentimetern Größe. Diese werden in ein lockeres Nest aus trockenen Halmen, Blättern und Wurzeln gebettet, das mit frischem Grün, Federn und Tierhaaren ausgepolstert wird. Besonders beliebt sind auch eingewebte Kräuter, deren ätherische Öle als natürliche Abwehr gegen Milben und Bakterien dienen und so eine erfolgreiche Aufzucht der Jungtiere begünstigen.

Wie unterscheiden sich beim Star Weibchen und Männchen?

Der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen wird bei den Staren nur im Prachtkleid sichtbar. Während die Männchen eine dunkle, metallisch glänzende Brust vorzeigen, ist die der Weibchen mit wenigen, hellen Punkten versehen. Zudem besitzen die Weibchen einen einfarbig gelben Schnabel mit einer lediglich etwas heller werdenden Basis, während die Männchen eine deutliche grau-blaue Schnabelbasis aufweisen. 

Star-Weibchen im Prachtkleid
Der Schnabel des Weibchens ist einheitlich gelb [Foto: Anatoliy Lukich/ Shutterstock.com]

Wo leben die Vögel?

Das Verbreitungsgebiet des Stars zieht sich über weite Teile Europas und Asiens bis in die nordwestliche Mongolei. Eingeführt wurde die Art außerdem in Nordamerika, wo sie fast den kompletten Kontinent besiedelt, in kleinen Teilen von Südafrika und Südaustralien und in Neuseeland. Stare nutzen eine breite Palette von halboffenen Lebensräumen, wie lichte Wälder, Kulturlandschaften, Siedlungen und sogar Stadtzentren. Wichtig sind ihnen dabei kurzrasige Flächen für die Nahrungssuche und Baumbestände mit Höhlen oder andere Nistmöglichkeiten.

Wo und wie baut der Star sein Nest?

Als Höhlenbrüter baut der Star sein Nest bevorzugt in natürlichen Baumhöhlen. In Anpassung an menschliche Habitate nutzt er heute allerdings auch eine Reihe von anderen höhlenartigen Strukturen, wie Gebäudenischen oder Nistkästen. Mit dem Bau des Nestes beginnt zunächst das Männchen, um ein Weibchen anzulocken. Hat sich ein Paar schließlich gefunden, stellen sie das Nest gemeinsam fertig.

Wann haben Stare Brutzeit?

Die Weibchen legen ihre Eier zwischen Mitte und Ende April. Darauf folgt eine Brutdauer von 11 bis 13 Tagen. Nach dem Schlüpfen entwickeln sich die Jungvögel drei Wochen lang in ihren Nestern und werden in dieser Zeit rund um die Uhr von ihren Eltern gefüttert. Danach verlassen sie das Nest und werden noch einige Zeit von den adulten Tieren mit Nahrung versorgt. Obwohl die Weibchen in der Regel nur ein Gelege pro Saison großziehen, suchen sich die Männchen nicht selten noch eine zweite Partnerin, um mit dieser eine weitere Brut zu beginnen. 

Stare in Nesthöhle
Stare sind ausgesprochene Höhlenbrüter [Foto: Martin Mecnarowski/ Shutterstock.com]

Was machen Stare im Winter?

Unsere heimischen Stare verbringen den Winter im warmen Mittelmeerraum, aber sie kehren als eine der ersten Arten bereits im Februar wieder in ihre Brutstätten zurück. Trotzdem kann man auch im Winter Stare in Deutschland beobachten. Diese sind dann hauptsächlich Wintergäste aus nördlicheren Regionen. Obwohl Stare als Paare brüten, sind sie den Rest des Jahres als große Trupps von bis zu mehreren Tausend Individuen unterwegs. Bekannt sind sie besonders für ihre synchronisierten Flugmanöver, die faszinierende Schwarmformationen entstehen lassen. 

Stare in Formation
Starenschwärme sind bekannt für ihre imposanten Formationen [Foto: Albert Beukhof/ Shutterstock.com]

So kann man den Gemeinen Star im Garten unterstützen

Der fortschreitende Verlust an Lebensraum, Nahrung und Nistmöglichkeiten sorgt dafür, dass Stare immer mehr auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Durch die Förderung von strukturreichen Kulturlandschaften und weniger intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen setzt man sich automatisch für den Schutz der Stare ein. Wer etwas gezielter helfen möchte und den heimischen Singvögeln im eigenen Garten ein Zuhause bieten möchte, findet hier konkrete Möglichkeiten.

Was fressen Stare?

Stare ernähren sich hauptsächlich von Würmern, Spinnen, Insekten und Schnecken, nach denen sie im kurzen Gras suchen. Sie nutzen allerdings auch Beeren, Früchte und Samen und sind damit richtige „Allesfresser“. Wer im Winter etwas zufüttern möchte, braucht deshalb kein spezielles Futter zu besorgen. Die Singvögel bedienen sich an normalen Weichfuttermischungen, Nüssen und Obst. Unser Plantura Ganzjahresvogelfutter zum Beispiel enthält jede Menge reichhaltiger Sämereien, Beeren, und sogar Mehlwürmer und ist damit bestens für die Staren-Fütterung geeignet. Durch seine extra Ladung an Proteinen, einem Zusatz an Futterkalk und den schnabelgerechten Bestandteilen ist es außerdem für eine ganzjährige Fütterung geeignet.

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Das Futter sollte möglichst so angebracht werden, dass es vor Regen geschützt ist und die Vögel sich nicht hineinsetzen und es mit ihrem Kot verunreinigen können. Weitere praktische Tipps zu Bau, Platzierung und Reinigung einer Futterstelle finden Sie in unserem Spezialartikel zum Thema „Vogelfutterhaus selber bauen“.

Star auf Nahrungssuche
Insekten stehen auf dem Speiseplan der Stare ganz oben

Welcher Nistkasten ist für den Star geeignet?

Als Höhlenbrüter bevorzugen Stare Vollhöhlennistkästen mit einem kleinen, runden Einflugloch von 45 mm Durchmesser. Diese künstlichen Nisthilfen werden von den schillernden Vögeln erstaunlich gut angenommen und es lohnt sich daher wirklich, einen Starenkasten zu bauen. Alles rund um das richtige Holz, die richtige Positionierung und eine einfache Bauanleitung finden Sie in unserem Spezialartikel zum Thema „Nistkasten selber bauen“.

Stare an Nistkasten
Nistkästen für Stare sollten ein Einflugloch von 45 mm Durchmesser haben [Foto: Tobyphotos/ Shutterstock.com]

Wie kann man ihn zusätzlich unterstützen?

Wer neben der Winterfütterung auch im Sommer für ausreichend Nahrung sorgen möchte, kann das natürliche Insekten- und Kleintierangebot in seinem Garten fördern. Das geht sowohl über eine Reihe von vogelfreundlichen Pflanzen als auch über ein gesundes Bodenklima. Da Stare gerne im Boden nach Würmern und anderen Kleintieren suchen, ist eine aktive Bodenfauna wichtig für die brillanten Sänger. Mithilfe unseres Plantura Bio-Bodenaktivators können Sie Ihrem Garten ein gesundes Bodenleben einhauchen und damit auf nachhaltige und umweltschonende Art und Weise nicht nur Ihren Pflanzen etwas Gutes tun, sondern auch jeder Menge kleiner Gartenbesucher einen Lebensraum bieten.

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An heißen Tagen freuen sich Stare außerdem über eine Erfrischungsmöglichkeit in Form einer Vogeltränke oder eines Vogelbades. Beides kann ganz einfach aus einem Topfuntersetzer oder einer flachen Schale konstruiert werden, denn einen echten Unterschied gibt es zwischen den beiden Gegenständen gar nicht. Damit tun Sie auch gleich allen weiteren Gartenvögeln, wie zum Beispiel der Mönchsgrasmücke oder dem Zilpzalp, etwas Gutes.