banner

Pflanzen, Saatgut, Dünger, Pflanzenschutz & mehr!

Mönchsgrasmücke: Steckbrief des Singvogels

Hannah
Hannah
Hannah
Hannah

Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie bestimmt man eine Mönchsgrasmücke? Wie erkennt man ihren Gesang und wie unterscheiden sich Männchen und Weibchen? Diese und weitere Fragen rund um den stimmgewaltigen Sänger beantworten wir in unserem ausführlichen Steckbrief.

Mönchsgrasmücken-Männchen auf Ast
Die Mönchsgrasmücke ist ein häufiger Gast in heimischen Gärten [Foto: Yuriy Balagula/ Shutterstock.com]

Obwohl die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) eine sehr häufige Singvogelart ist, wird sie von vielen Gartenbesitzern nicht bewusst wahrgenommen. Das liegt vermutlich an ihrer eher unscheinbaren Gestalt und der Angewohnheit, sich in dichtem Gebüsch und gut belaubten Bäumen zu verbergen. Im Gegensatz zu diesem bedeckten Verhalten ist ihr Gesang jedoch alles andere als dezent. Und wer einmal die melodische und prägnante Vogelstimme der Mönchsgrasmücke verinnerlicht hat, wird diese in den Sommermonaten überall wiedererkennen. Der Mönch ist außerdem die häufigste unserer fünf heimischen Grasmücken und – entgegen der Erwartung – ein regelmäßigerer Gartenbesucher als die nahverwandte Gartengrasmücke (Sylvia borin). Weitere spannende Fakten und anschauliche Bilder zur Mönchsgrasmücke finden Sie in unserem nachfolgenden Steckbrief.

Mönchsgrasmücke: Steckbrief

GrößeEtwa 13 - 15 cm
GewichtEtwa 15 – 20 g
BrutzeitApril - Juni
LebensdauerEtwa 5 Jahre
LebensraumWälder, Parks und Gärten mit viel Unterholz
FutterpräferenzInsekten, Würmer, Schnecken, Beeren und Früchte
BedrohungenRückgang an Nahrung und natürlichem Lebensraum

Mönchsgrasmücken erkennen

Mönchsgrasmücken sind kleine, etwa meisengroße Singvögel mit kurzen, spitzen Schnäbeln. Rücken, Schwanz und Flügeldecken sind einheitlich grau gefärbt und bilden einen leichten Kontrast zu der etwas helleren Unterseite. Das einzige, aber dafür eindeutige Merkmal des Mönchs ist seine intensiv gefärbte Kappe, die beim Männchen tiefschwarz und beim Weibchen rostbraun ausfällt. Auch wenn zwischen den Vertretern der Grasmücken eine hohe Ähnlichkeit und damit eine gewisse Verwechslungsgefahr herrscht, ist die Mönchsgrasmücke an dieser auffälligen Kopfbedeckung immer zweifelsfrei erkennbar.

weibliche Mönchsgrasmücke
Weibliche Mönchsgrasmücken tragen eine rostbraune Kappe; die Männchen eine schwarze

Wie klingt der Gesang der Mönchsgrasmücke?

Der Gesang der Mönchsgrasmücke besteht aus einer lauten, kräftigen und melodischen Strophe, die an eine lieblichere und weniger kehlige Ausgabe des Amsel-Gesangs erinnert. Manchmal geht dieser Strophe ein etwas dezenterer, schwätzender Vorgesang voraus, der schwerer zu bestimmen ist. Aber der prägnante Hauptteil lässt nie lange auf sich warten und kann zweifelsfrei der Mönchsgrasmücke zugeordnet werden.

Wie der Mönchsgrasmücken-Gesang klingt, können Sie sich hier anhören:

Neben dem charakteristischen Gesang besitzt der Mönch noch eine zweite Vogelstimme: Einen Ruf, der klingt, als würde man zwei Kieselsteinchen aneinander klopfen. Das harte „teck“ kann auch schnell aneinandergereiht als Warnruf fungieren: „Teck-teck-teck-teck-teck“.

singende Mönchsgrasmücke
Der heitere Gesang der Mönchsgrasmücke erschallt häufig aus Büschen und Bäumen [Foto: Karel Zahradka/ Shutterstock.com]

Wie erkennt man die Jungvögel der Mönchsgrasmücke?

Die Jungvögel der Mönchsgrasmücke sind ähnlich gefärbt wie das Weibchen und tragen am Anfang ebenfalls eine rotbraune Kappe. Durch dieses Merkmal sind die Jungtiere schon sehr früh gut bestimmbar. Im Spätjahr und in ihrem ersten Winter zeigen die männlichen Jungvögel bereits eine dunkelbraune bis schwarze Kappe und im nächsten Frühjahr präsentieren sie sich im fertigen adulten Federkleid.

junge Mönchsgrasmücke
Die Jungvögel tragen, wie die Weibchen, eine braun-rote Kappe

Welchen Lebensraum bevorzugen Mönchsgrasmücken?

Die Mönchsgrasmücke ist fast flächendeckend in ganz Europa – mit Ausnahme der nördlichsten Gebiete und den Hochgebirgen – und in großen Teilen Nordafrikas verbreitet. Sie bewohnt eine breite Sparte an Lebensräumen, von dichten Wäldern über halboffene Landschaften bis hin zu Parkanlagen und wilden Gärten. Wichtig ist ihr dabei eine Mischung aus Bäumen und gut gewachsenen Strauchschichten.

Wo baut die Mönchsgrasmücke ihr Nest?

Das Nest der Mönchsgrasmücke findet sich in niedriger Vegetation – in dichtem Gebüsch etwa einen Meter über dem Boden. Mit dem Nestbau beginnt zuerst das Männchen, wenn es im Frühjahr aus seinem Winterquartier zurückkommt. Der Bau wird immer wieder durch lange, imposante Gesangseinlagen unterbrochen, mit denen ein potenzielles Weibchen angelockt werden soll. Hat sich ein Paar schließlich gefunden, wird das Nest gemeinsam fertiggestellt.

Wann haben Mönchsgrasmücken Brutzeit?

Die Brutzeit der Mönchsgrasmücken erstreckt sich von April bis Juli. Das Weibchen legt vier bis fünf bräunlich-weiße Eier, die mit schwarzen Flecken gezeichnet sind und von beiden Elternteilen abwechselnd bebrütet werden. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die kleinen Jungvögel, die noch etwa 12 weitere Tage im Nest bleiben und mit Insekten und Beeren gefüttert werden. Nachdem die kleinen Mönchsgrasmücken flügge geworden sind und das Nest verlassen haben, werden sie noch einige Zeit von ihren Eltern bei der Nahrungssuche unterstützt. Danach sind die Jungen auf sich selbst gestellt und die Eltern beginnen oft mit einer weiteren Brut. 

Mönchsgrasmücken-Nest mit Babys
Die Mutter versorgt ihre Jungen [Foto: CezaryKorkosz/ Shutterstock.com]

Wo überwintern Mönchsgrasmücken?

Mönchsgrasmücken sind Zugvögel und verlassen im Spätjahr ihre Brutgebiete. Der Großteil unserer heimischen Populationen zieht nach Südwesten und verbringt den Winter im Mittelmeerraum. Ein immer größer werdender Teil des Bestandes überwintert dagegen in Großbritannien. In den letzten Jahrzehnten wurden die Lebensbedingungen für die Singvögel dort durch mildere Winter und großzügige Fütterungen immer besser und durch die geringere Entfernung kommen die Mönche von dort früher wieder in ihren Brutgebieten an. Dadurch verschaffen sich die auf den britischen Inseln überwinternden Vögel einen Konkurrenzvorteil gegenüber den Individuen aus dem Mittelmeerraum.

Wie kann man Mönchsgrasmücken im Garten unterstützten?

Die kleinen Singvögel mit der großartigen Stimme sind häufige Besucher in heimischen Gärten. Während der Brutzeit kann man ihre üppige Vogelstimme den ganzen Tag über vernehmen. Wer den begabten Sängern etwas Gutes tun möchte, findet hier einige Tipps für die Gestaltung eines Vogel-Paradieses.

Welche Nahrung bevorzugen die Vögel?

Mönchsgrasmücken ernähren sich sehr vielfältig. Der Hauptteil ihrer Nahrung besteht aus kleinen Tieren, wie Insekten und deren Larven, Würmern und Schnecken. Aber sie nutzen auch vegetarische Kost, wie zum Beispiel Beeren und andere Früchte. Aus diesem Grund können die Mönche auch schon recht früh aus ihren Winterquartieren zurückkehren. Da sie nicht auf das Insektenangebot warten müssen, sind sie bereits ab März bei uns zu sehen. Trotzdem entfällt durch das Zugverhalten natürlich die klassische Winterfütterung bei uns. Doch wer im März sein Futterhäuschen noch nicht entfernt hat, kann die Mönchsgrasmücke trotzdem mit Blaumeise, Amsel und Co. um Futter konkurrieren sehen. Dabei interessieren sich die Mönche besonders für Weichfuttermischungen und Obst.

Mönchsgrasmücke mit Insekt
Auch an ihre Jungtieren verfüttern die Mönchsgrasmücken verschiedene Insekten

Welche Nisthilfen eignen sich für Mönchsgrasmücken?

Klassische Nistkästen, wie man sie für Blaumeisen oder Stare anbringt, sind für Mönchsgrasmücken nicht geeignet. Denn die Mönche sind Freibrüter und verwenden daher keine geschlossenen Strukturen als Nistplätze. Wer trotzdem für ausreichende Nistmöglichkeiten sorgen will, sollte auf die Schaffung von natürlicheren Strukturen setzen. Mönchsgrasmücken lieben dichtes Unterholz, in dem sie ihre bodennahen Nester verstecken können. Dünnen Sie daher Ihre Hecken und Sträucher nicht zu sehr aus und sorgen Sie für einen dichten Unterwuchs in Ihrem Garten. Und mit etwas Glück können Sie bald mit eigenen Augen das Brutgeschehen der Mönche beobachten.

Wie kann man Mönchsgrasmücken zusätzlich unterstützen?

Da sich Mönchsgrasmücken nicht nur von Insekten, sondern auch von Beeren und Früchten ernähren, gibt es eine ganze Reihe vogelfreundlicher Pflanzen, die den Speiseplan der kleinen Vögel erweitern können. Aber auch für tierische Nahrung kann man sorgen, indem man für eine insektenfreundliche Garten-Gestaltung sorgt. Dazu sollte insbesondere auf den Einsatz von chemischen Spritzmitteln verzichtet werden, die oft insektentoxische Stoffe enthalten und somit nicht nur das Insektenaufgebot mindern, sondern über die Nahrungskette auch den Vögeln schaden können. Wer dagegen zusätzliches Leben in seinen Garten holen will, kann mithilfe unseres Plantura Nützlingsmagnets ein wahres Paradies für Bestäuber, Schädlingsbekämpfer und andere kleine Gartentiere schaffen, von denen viele auch auf der Speisekarte der Mönchsgrasmücke stehen.

Nützlingsmagnet 150 g
Nützlingsmagnet 150 g
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.8/5)
  • Pflegeleichte Blumenmischung aus über 20 ein- & mehrjährigen Arten
  • Bietet Bienen, Schmetterlingen & Co. ein reiches Nahrungsangebot
  • Premium-Nützlingsmagnet mit Experten entwickelt
9,99 €
Grundpreis: 66,60 €/kg

Die Sumpfmeise zum Beispiel hat aus der Entfernung große Ähnlichkeit mit einer männlichen Mönchsgrasmücke, da beide eine schwarze Federkappe tragen. In unserem Artenportrait lernen Sie, wie Sie die Sumpfmeise zweifelsfrei erkennen und sie außerdem von anderen Meisenarten unterscheiden.