banner

Tolle Geschenkideen zu Weihnachten entdecken!

Rotkehlchen: Alles zu Nest, Futter & Besonderheiten

Hannah
Hannah
Hannah
Hannah

Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Was fressen Rotkehlchen und wann brüten sie? Wie unterscheidet man die Männchen von den Weibchen der Rotkehlchen? Alle Antworten auf diese und weitere Fragen rund um den heimischen Vogel finden Sie in unserem Rotkehlchen-Steckbrief.

Rotkehlchen mit rostrotem Kehlfleck
Das Rotkehlchen macht seinem Namen alle Ehre

Während andere Vögel bei der kleinsten Bewegung auf und davon fliegen, ist das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) die Unerschrockenheit in Person. Nicht selten kann man sich den kleinen Singvögeln bis auf wenige Meter nähern. Durch ihren rostroten Kehlfleck sind sie unverwechselbar und sehr häufig in heimischen Gärten zu beobachten. Im Winter plustern die ohnehin schon rundlichen Vögel häufig ihr Gefieder auf, um somit eine Isolationsschicht gegen die Kälte zu bilden – was sie ein bisschen wie einen kleinen Federball aussehen lässt.

Steckbrief des Rotkehlchens

GrößeEtwa 14 cm
GewichtEtwa 20 g
BrutzeitMärz – Juli
LebensdauerEtwa 3 – 5 Jahre
LebensraumWälder, Parks und Gärten
FutterpräferenzBodenlebende Insekten und deren Larven, Beeren, Früchte
BedrohungenNesträuber, Nahrungsknappheit im Winter

So erkennt man die Rotkehlchen

Das Rotkehlchen ist ein eher kleiner Singvogel von rundlicher Statur. Rücken und Flügeldecken sind olivbraun gefärbt; der Bauch ist bedeutend heller und eher gräulich-weiß. Die Brust, auf die der Name des Rotkehlchens zurückzuführen ist, ist rostrot gefärbt. Die leuchtende Farbe zieht sich bis über den Schnabel hin zu den Augen. Aufgrund dieses auffälligen Merkmals ist das Rotkehlchen sehr eindeutig bestimmbar. Eine Besonderheit sind auch die auffällig großen schwarzen Augen, die bei Dämmerung für ausreichenden Lichteinfall sorgen.

Rotkehlchen auf Ast
Der rostrote Kehlfleck ist das auffälligste Merkmal des Rotkehlchens

Wie klingt der Gesang des Rotkehlchens?

Der Gesang des Rotkehlchens beginnt mit einigen hohen, klaren Tönen und verfällt dann in eine schnellere, zwitschernde Strophe, die einen etwas melancholischen Klang besitzt. Sehr charakteristisch sind daneben auch die Rufe, die meist in der Dämmerung erklingen, wie eine schnell tickende Uhr: „Tick-tick-tick-tick-tick“.

Der Gesang des Rotkehlchens hört sich wie folgt an:

singendes Rotkehlchen
Der Gesang des Rotkehlchens kling etwas melancholisch [Foto: David James Chatterton/ Shutterstock.com]

Wie erkennt man die Jungvögel?

Junge Rotkehlchen sind längst nicht so auffällig wie ihre Eltern, da sie noch keinen rostroten Kehlfleck besitzen. Ihr braunes Gefieder ist von goldgelben Sprenkeln durchzogen und lediglich das helle Bäuchlein erinnert an die ausgewachsenen Rotkehlchen.

Rotkehlchen Jungvogel auf Ast
Junge Rotkehlchen sind noch recht unscheinbar [Foto: Ihor Hvozdetskyi/ Shutterstock.com]

Woran erkennt man die Eier des Rotkehlchens?

Zwischen vier und sieben Eier produziert das Rotkehlchen pro Gelege. Diese sind etwa zwei Zentimeter groß, haben eine weißlich-gelbe Grundfarbe und sind von rötlich-braunen Flecken überzogen.

Rotkehlchen-Eier im Nest
Das Rotkehlchen legt bis zu sieben Eier pro Brut [Foto: Stphanie CROCQ/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich männliche und weibliche Rotkehlchen?

Weibliche Rotkehlchen unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht von den Männchen. Als ein Bestimmungsmerkmal gilt der graue Randbereich um die rote Brust, der bei den Männchen breiter ausfällt als bei den Weibchen. Allerdings verändert sich dieses Merkmal auch mit dem Alter der Tiere und ist daher für das unerfahrene Auge schwer einzuschätzen. Da Weibchen nur selten singen, kann man aber – zumindest während der Brutzeit – die gesangfreudigen Exemplare mit großer Wahrscheinlichkeit als Männchen identifizieren.

Wie sieht der perfekte Lebensraum für Rotkehlchen aus?

Rotkehlchen bevorzugen Brutgebiete in Gewässernähe, natürlicherweise in Laub-, Misch- oder Nadelwäldern, aber auch in menschengemachten Landschaften wie Parks und Gärten. Da sie hauptsächlich im Boden nach Nahrung suchen, sind einige Bereiche mit wenig Unterwuchs von Vorteil.

Wo bauen sie ihr Nest?

Rotkehlchen bauen ihre Nester in Bodennähe. Im Wald nutzen sie das Unterholz und natürliche Hohlräume, in Kulturlandschaften Hecken, Reisighaufen oder auch Holzstapel. Das napfförmige Nest wird aus Moos und Gräsern gefertigt und mit Tierhaaren oder Federn ausgepolstert.

Rotkehlchen Nestbau mit Moos
Moos ist ein beliebtes Nistmaterial bei Rotkehlchen [Foto: Nimur/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit von Rotkehlchen?

Rotkehlchen brüten von März bis Juli. Während dieser Zeit sind bis zu drei Bruten möglich. Das Weibchen bebrütet die Eier etwa 14 Tage lang und wird während dieser Zeit durch das Männchen mit Nahrung versorgt. Nach dem Schlupf werden die Jungtiere weitere 14 Tage im Nest versorgt. Im Laufe dieser Zeit sind sie aufgrund des bodennahen Geleges sehr anfällig für Nesträuber wie Katzen, Marder oder Elstern. Aufgrund dieser hohen Mortalität fangen die Eltern häufig bereits mit dem Bau des nächsten Nestes an, bevor die erste Brut völlig selbstständig ist.

Wo verbringen Rotkehlchen den Winter?

Unsere heimischen Rotkehlchen verbringen auch die kalte Jahreszeit in ihrem Brutgebiet. Die Männchen verteidigen ihre Reviere das ganze Jahr über, weshalb man sie auch im Spätjahr noch singen hört. Eine Besonderheit des Rotkehlchens ist hierbei, dass im Winter auch die Weibchen teilweise Reviere besetzen, die sie in den kargen Zeiten mit Nahrung versorgen. Im Frühling kehren sie dann zu ihren Partnern aus dem letzten Jahr zurück.

Rotkehlchen unterstützen: So geht´s

Auch wenn Rotkehlchen häufig in heimischen Gärten anzutreffen sind, gibt es so einige Möglichkeiten, ihnen das Ansiedeln zu erleichtern. Besonders im Winter sind Gartenvögel häufig auf zusätzliche Unterstützung angewiesen, weil das natürliche Nahrungsangebot oft nicht ausreicht.

Futter für Rotkehlchen

Rotkehlchen suchen am liebsten im Boden nach kleinen Insekten und deren Larven. Sie nutzen aber auch Beeren und Früchte. Als zusätzliches Futter kann Weichfutter in Form von Haferflocken, Rosinen und Äpfeln angeboten werden.

Welche Nistkästen eignen sich für Rotkehlchen?

Als künstliche Nistmöglichkeit sind Halbhöhlenkästen gut für Rotkehlchen geeignet. Diese besitzen anstelle eines runden Einflugloches eine größere Öffnung, die für Rotkehlchen eine Höhe von zehn Zentimetern haben sollte. Über diese Nisthilfen freuen sich außerdem auch Grauschnäpper, Bachstelze und Zaunkönig. Weitere Tipps zum Material, zu den Maßen und zur richtigen Reinigung finden Sie in unserem Artikel „Nistkasten selber bauen“.

Wie kann man Rotkehlchen zusätzlich unterstützen?

Da Rotkehlchen bevorzugt in der Erde nach Insekten suchen, ist eine gesunde Bodenfauna für sie essentiell. Unser Plantura Bio-Bodenaktivator hilft Ihnen dabei, das Bodenleben gezielt zu verbessern und verfügt durch seine vornehmlich organischen Bestandteile über eine nachhaltige und umweltschonende Langzeitwirkung.

Rotkehlchen sind richtige Wasserliebhaber. Man findet sie daher häufig in der Nähe von Gewässern und in feuchteren Gebieten. Wer nicht gleich einen Bachlauf anlegen möchte, kann auch auf ein einfaches Vogelbad zurückgreifen, in dem Rotkehlchen gerne ausgiebig planschen.

Tipp: Ein Vogelbad wirkt gleichzeitig zugleich immer als Vogeltränke. Darüber freuen sich besonders bei heißen Temperaturen auch alle weiteren Gartenvögel, zum Beispiel Amsel oder Kohlmeise.