Vogelbeobachtung: 10 Tipps für Hobby-Ornithologen

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Vogelbeobachtung wird als Hobby immer beliebter. Für alle, die sich auch einmal in der Ornithologie ausprobieren möchten, haben wir zehn Tipps vorbereitet, die dabei helfen, Vögel zu beobachten.

Kind bei Vogelbeobachtung
Die Vogelbeobachtung wird als Hobby immer beliebter und eignet sich für Jung und Alt [Foto: trattieritratti/ Shutterstock.com]

Was in England schon seit Jahrzehnten ein großer Trend in der Bevölkerung ist, erlangt seit einigen Jahren auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung: Die Vogelbeobachtung ist längst keine rein wissenschaftliche Tätigkeit mehr, sondern ein spannendes und vielfältiges Hobby, mit dem man viel Zeit in der Natur verbringen kann. Ob im eigenen Garten oder im Wald und auf dem Feld – Vögel gibt es überall. Und bei etwa 250 in Deutschland heimischen Arten gibt es so einiges zu entdecken. Für alle Vogel-Enthusiasten, und solche, die es werden wollen, haben wir hier eine Reihe von Tipps zusammen gestellt, die den Einstieg in die wunderbare Welt der Ornithologie erleichtern sollen.

Tipp 1: Klein anfangen

Ein vielstimmiges Vogelkonzert bei einem morgendlichen Waldspaziergang kann ein wunderschönes Erlebnis sein. Möchte man allerdings die einzelnen Arten heraushören und unterscheiden, kann das eine ganz schöne Herausforderung sein. Besonders für Anfänger kann ein solches Unterfangen schnell überwältigend und frustrierend sein. Deshalb ist es sinnvoll, sich zu Beginn auf einige wenige Arten zu konzentrieren, die zudem leicht zu identifizieren sind. Dafür eignen sich besonders die Vögel im eigenen Garten, da es sich hierbei in der Regel um sehr häufige und wohlbekannte Arten handelt, wie zum Beispiel Blaumeise, Kohlmeise, Amsel, Rotkehlchen, Elster oder Buchfink.

Tipp 2: Die richtige Ausrüstung

Um Vögel zu beobachten, braucht es im Grunde nur zwei Dinge: Ein Fernglas und ein Bestimmungsbuch. Beim Kauf eines Fernglases muss man als Anfänger nicht direkt tief in die Tasche greifen, man sollte jedoch einige Dinge beachten. Die wichtigsten Kenngrößen sind hierbei die Vergrößerung, die für eine zufriedenstellende Vogelbeobachtung mindestens 8-fach sein sollte, und der Objektivdurchmesser, der mindestens 40 mm betragen sollte. Derartige Modelle gibt es schon für zwischen 150 € und 200 € neu zu kaufen. Es lohnt sich allerdings auch immer, nach gebrauchten Artikeln Ausschau zu halten, da Ferngläser recht robust sind und man auf diese Weise ein sehr viel besseres Modell zum gleichen Preis ergattern kann. Grundsätzlich sollte man ein Fernglas allerdings immer vor dem Kauf ausprobieren, um zu testen, ob man gut damit zurecht kommt. Dies gilt besonders für Brillenträger.

Fernglas zur Vogelbeobachtung
Das Fernglas ist die wichtigste Ausrüstung für einen Ornithologen [Foto: Alexander David/ Shutterstock.com]

Als Standardwerk der Vogelbestimmung gilt nach wie vor der “Der Kosmos Vogelführer” von Lars Svensson, der mit seinen detailreichen Illustrationen alle wichtigen artspezifischen Merkmale darstellt und weitere interessante Informationen über Lebensraum und Verbreitung der Tiere bietet.

Tipp 3: Die Ohren spitzen

Neben der reinen Beobachtung machen auch Vogelstimmen einen großen Teil der Ornithologie aus. Denn neben den zahlreichen optischen Merkmalen sind auch die Gesänge der Vögel artspezifisch. Und da sich die Tiere nicht immer offen zeigen und ungestört beobachten lassen, ist dies häufig die einzige Möglichkeit, die Art zu bestimmen. Der einfachste Weg, Vogelstimmen zu lernen, ist in Kombination mit dem visuellen Eindruck – wenn man den singenden Vogel also auch noch sehen kann. Da dies allerdings nicht immer der Fall ist, gibt es auch die Möglichkeit, die Stimmen rein akustisch zu lernen. Dafür gibt es eine Vielzahl von CDs und Apps mit Audioaufnahmen der einzelnen Vogellaute. Mittlerweile gibt es sogar Tools, mit denen man im Freien Vogelstimmen aufnehmen kann und die einem dann die zugehörige Art anzeigen – wie zum Beispiel die kostenlose App ‘BirdNet’.

Dabei bietet es sich an, im Spätjahr mit dem Lernen von Vogelstimmen zu beginnen, da über den Winter nur wenige Vögel singen und man so einen guten Einstieg finden kann. Im Frühling nimmt die Zahl der Stimmen dann kontinuierlich zu und man kann Schritt für Schritt neue Laute in sein Repertoire aufnehmen.

Tipp 4: Notizen machen

Bei der Vogelbeobachtung ist es immer gut, sich aufzuschreiben, welche Vögel man wann und wo gesehen hat. Dadurch wird man einerseits gezwungen, genau hinzuschauen und die Tiere auf ihre Art zu bestimmen, und man bekommt andererseits einen schönen Überblick darüber, welche Arten man insgesamt schon gesehen hat. Außerdem kann auf diese Weise der jahreszeitliche Verlauf der Vogelaktivität beobachtet und besonders im Frühjahr mit angesehen werden, wie nach und nach die Zugvögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren und immer mehr Arten zu sehen und zu hören sind.

Tipp 5: Futter anbieten

Eine sehr einfache Methode, um Vögel im eigenen Garten beobachten zu können, ist die Schaffung von Futterstellen. Dort verharren die Tiere mit unter eine Weile und man kann selbst mit Kindern das Geschehen aus sicherer Entfernung gut beobachten. Bei der Wahl einer Futterstelle, ob gekaufte Meisenknödel oder selbst gebasteltes Futterhäuschen, gibt es allerdings einiges zu beachten: Das Futter sollte vor Feuchtigkeit geschützt sein, um die Bildung von Schimmelpilzen zu verhindern. Zudem sollten Futterstellen außer Reichweite von Katzen angebracht werden und so konstruiert sein, dass die Vögel nicht im Futter sitzen, um die Verbreitung von Infektionskrankheiten über den Kot der Tiere zu verhindern. Beim Futter selbst haben unterschiedliche Arten auch unterschiedliche Ansprüche und es lohnt sich, auf Vielfalt zu setzen.

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Tipp 6: Vom Profi lernen

Gerade beim Aneignen von Vogelstimmen ist es am Anfang besonders hilfreich, von einem erfahrenen Ornithologen zu lernen. Dieser kann Tipps dazu geben, auf welche markanten Strophen man achten muss, um die Art eindeutig zu identifizieren. Für diejenigen, die zufälligerweise keine derartige Person in ihrem Bekanntenkreis haben, gibt es vielerorts vogelkundliche Führungen von Naturschutzorganisationen wie dem NABU oder dem LBV, bei denen ehrenamtliche Experten ihr Wissen weitergeben.

Tipp 7: Die Dämmerung nutzen

Um Vögel zu beobachten, muss man nicht unbedingt ein Frühaufsteher sein. Obwohl der intensivste Vogelgesang in den Morgenstunden stattfindet, sind viele Singvogelarten, wie Amsel, Hausrotschwanz oder Kohlmeise, auch noch bis zur Dämmerung aktiv. Aufgrund des geringen Artenspektrums ist dieser Zeitraum außerdem gut geeignet, um als Einsteiger die ersten Vogelstimmen kennenzulernen. Sobald es komplett dunkel ist, verstummen die meisten Singvögel; aber wer noch länger ausharrt, hat die Möglichkeit, die eine oder andere nachtaktive Art kennenzulernen – wie den Feldschwirl, das Rebhuhn oder die gelegentliche Eule.

Tipp 8: Nisthilfen anbringen

Ein weiterer Weg, die Vogelbeobachtung im eigenen Garten interessanter zu gestalten, führt über das Anbieten von Nisthilfen. Wie auch beim Futterhäuschen kann man hieraus ein Bastel- und Beobachtungsprojekt für die ganze Familie machen und einen Nistkasten selber bauen. Man erhält so die Chance, das Brutverhalten der Tiere mitzuerleben, vom Nestbau bis hin zur Aufzucht der Jungvögel. Dabei gilt es zu beachten, dass verschiedene Arten unterschiedliche Ansprüche an Nisthilfen haben.

Vögel an Nistkasten
Nistkästen bieten einen wunderbaren Einblick in das Brutgeschehen der Vögel [Foto: Ian_Sherriffs/ Shutterstock.com]

Tipp 9: Ausflüge planen

Wer ab einem gewissen Punkt über den Gartenzaun hinausschauen und neue Arten kennenlernen möchte, tut gut daran, auch seine Umgebung zu ändern. Vor allem seltene Arten haben oft bestimmte Ansprüche an ihren Standort, die in unserer vom Menschen geprägten Landschaft nicht mehr zu erfüllen sind. In zahlreichen (Vogel-)Schutzgebieten finden diese Arten nach wie vor Zuflucht und können in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden.

Tipp 10: Rücksicht nehmen

Trotz aller Beobachtungsfreude gilt es natürlich immer, die Vögel so wenig wie möglich zu stören. Dies ist besonders während der Brutzeit und in der Nähe von Nistplätzen zu beachten. Auch sollten Nisthilfen nicht unter dem Jahr geöffnet, sondern erst im Spätjahr gesäubert werden. In Schutzgebieten sollten die Wege nicht verlassen werden, um den Tieren nachzujagen. In der Regel gibt es dort Aussichtspunkte, von denen aus man die Vögel aus sicherer Entfernung beobachten kann. So können die Tiere ungestört ihrem Geschäft nachgehen und man kann sich hoffentlich noch lange an ihrem Anblick erfreuen.

Wer den Vögeln darüber hinaus etwas Gutes tun möchte, kann sich bei uns außerdem über die Gestaltung eines vogelfreundlichen Gartens informieren.

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