Eibe: Steckbrief, Sorten & Pflege

Max
Max
Max
Max

Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Eiben sind absolute Klassiker unter den immergrünen Nadelgehölzen. Ob als Eibenhecke oder als Baum, die Eibe hat viele Besonderheiten, welche sie hervorstechen lassen.

Eiben im Park
Eiben findet man überall: In der Natur, in öffentlichen Anlagen oder privaten Gärten [Foto: Marinodenisenko/ Shutterstock.com]

Die gewöhnliche Eibe (Taxus baccata) bietet dem Gartenbesitzer aufgrund ihrer guten Eigenschaften ein breites Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten. Worum es sich dabei handelt und was Sie sonst noch zur Eibe wissen müssen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Eibe: Herkunft und Eigenschaften

In der Familie der Eibengewächse (Taxaceae) gibt es mehrere Taxus-Arten, von denen die gewöhnliche Eibe (Taxus baccata) den wichtigsten und einzigen bei uns heimischen Vertreter darstellt. Eibenbäume sind sehr robust und können ein hohes Alter erreichen. So zählt beispielsweise eine Eibe im Allgäu mit geschätzten 1500 Jahren zu den ältesten Bäumen Deutschlands. Die Eibe ist giftig in allen Teilen – bis auf den roten Arillus, der den Samen umgibt. Der Samenmantel wird von vielen Vögeln gern verzehrt und ist sogar für den Menschen essbar. Im Winter kann man an Eiben neben Samenfressern wie Tannenmeise, Grünfink und Kleiber natürlich auch Fruchtfresser wie Amsel, Misteldrossel und Eichelhäher beobachten.

Vogel an der Eibe
Vögel wissen sehr wohl um die süßen Samenmäntel [Foto: AlekseyKarpenko/ Shutterstock.com]

Die Eibe ist sehr schnittverträglich, weswegen sie auch gern als Hecke verwendet wird. Aufgrund ihres breiten Standortspektrums kann sie sowohl an sonnigen Plätzen als auch im Schatten gepflanzt werden. Eibenbäume sind äußerst frosthart und ertragen auch städtisches Klima. Bezüglich des Bodens ist die Eibe recht tolerant, bevorzugt aber eher frische, nährstoffreiche Untergründe und gedeiht besser an kalkigen als an sauren Standorten. Hat die gemeine Eibe einen Platz, an dem sie sich entfalten kann, so erreicht sie Größen von bis zu 20 m.

Blüte der Eibe
Voll entwickelte männliche Blüte [Foto: LifeisticAC/ Shutterstock.com]

In Deutschland sind Eiben selten geworden, da sie unter anderem aufgrund ihrer Giftigkeit gezielt bekämpft wurden, um Nutztiere zu schützen. Die Anzahl der Bäume nimmt jetzt aber zum Glück wieder zu. Jedoch können ihre Pollen im Frühjahr bei manchen Menschen eine Allergie auslösen. Eiben sind außerdem zweihäusig. Das heißt, dass es weibliche und männliche Exemplare der Bäume gibt. Die Pflanze ist allgemein langsam wachsend und im Einkauf recht teuer, da sie schwierig zu vermehren ist. Hinsichtlich des Wurzelwerkes sind Eiben als Tiefwurzler einzustufen, sie bilden allerdings auch viele Feinwurzeln im oberen Bodenbereich.

Eibe im Schatten
Selbst im tiefen Schatten wächst die Eibe, wenn auch lichter [Foto: Joe Kuis/ Shutterstock.com]

Alles rund um die Pflanzung der Eibe erfahren Sie in unserem weiterführenden Artikel.

Die schönsten Eiben-Arten und -Sorten

Neben der heimischen Gewöhnlichen Eibe (Taxus baccata) gibt es noch einige weitere Eiben-Arten und verschiedene Sorten. Wir zeigen Ihnen im Folgenden eine kleine Auswahl:

Säuleneibe (Taxus baccata ˈFastigiataˈ): Diese Sorte wächst ihrem Namen entsprechend säulenförmig. Sie wird bis zu 7 m hoch und 3 m breit.

Formschnitt der Eibe
Die Säuleneibe wächst sehr senkrecht und gerade nach oben [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Gelbfruchtende Eibe (Taxus baccata ˈLuteaˈ): Mit etwa 6 m Höhe hat diese Sorte einen etwas schwächeren Wuchs als die Art und fällt besonders durch ihren gelben Arillus auf.

Goldeibe (Taxus baccata ˈSummergoldˈ): Die Sämlingsselektion wird nur etwa 1 m hoch und etwas breiter. Des Weiteren sticht diese Sorte durch ihre gelben Nadeln hervor.

Eibe-Sorte Goldeibe
Die Goldeibe hat gelbliche und wesentlich hellere Nadeln als die gewöhnliche Art [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Japanische Eibe (Taxus cuspidata): Hier handelt es sich um eine eigene Eiben-Art, welche mit bis zu 3 m Höhe viel kleiner als Taxus baccata ist. Jedoch besitzt die Japanische Eibe eine höhere Frosthärte als ihre bei uns heimischen Verwandten.

Japanische Zwergeibe (Taxus cuspidata ˈNanaˈ): Diese Zuchtform der Japanischen Eibe ist noch kleiner und erreicht nur Höhen von 2 m, weshalb sie hervorragend in kleine Gärten passt.

Eiben-Sorte Zwergeibe
Die Japanische Zwergeibe wird ihrem Namen gerecht und hat auch kleinere Nadeln als ihre Verwandten [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Straucheibe (Taxus x media ˈDensiformisˈ): Die Eibe ˈDensiformisˈ wird etwa 1,5 m hoch und etwa doppelt so breit, wodurch sie sich gut als Strauch oder niedrige Hecke eignet. Sie wächst recht langsam und hat hellgrüne Nadeln.

Wichtige Pflegemaßnahmen

Allgemein benötigt die Eibe nicht allzu viel Pflege. Will man schöne Formen erzielen, so ist ein jährlicher Rückschnitt unerlässlich. Darüber hinaus ist ein regelmäßiger Schnitt der Eibe förderlich, um die Pflanze gesund und ansehnlich zu halten.

Eibe schneiden
Richtig geschnitten können Eiben in die verschiedensten Formen gebracht werden [Foto: Marinodenisenko/ Shutterstock.com]

Um den Baum mit genügend Nährstoffen für ein gesundes Wachstum zu versorgen, ist es vorteilhaft, die Eibe zu düngen – besonders, wenn radikale Schnittmaßnahmen anstehen oder stattgefunden haben. So kann je nach Bodenart eine jährliche Düngung sinnvoll sein. Auf sehr nährstoffreichen Böden wird eine Düngergabe kaum nötig sein, da die Eibe keine großen Entzüge realisiert.

Eibe wird braun oder bekommt gelbe Nadeln:
Verfärben sich die Nadeln der Eibe, so kann dies mehrere Gründe haben. Einige davon werden im Folgenden aufgezählt:

  • Frosttrocknis: Da die Eibe immergrün ist, transpirieren die Bäume im Winter weiter. Ist der Boden gefroren und fällt trotzdem viel Sonne auf die Eibe, dann verliert der Baum durch Verdunstung an den Nadeln Wasser. Da der Boden gefroren ist, können die Wurzeln jedoch kein neues Wasser aufnehmen, weshalb einige Äste komplett vertrocknen und braun werden können. Daher sollten Eiben möglichst nicht in die pralle Sonne gepflanzt werden.
  • Wassermangel: Häufiger kommt ein Vertrocknen der Blätter an heißen Tagen im Sommer vor. Regelmäßiges Gießen in langen Trockenperioden kann Abhilfe schaffen.
  • Nährstoffmangel: Sind die Nadeln gelb statt braun, könnte das auch auf einen Nährstoffmangel hinweisen. Hier ist eine fachgerechte Düngung nötig.
  • Sortenbedingt: Gelbe oder braune Blätter können auch normal sein. So haben beispielsweise manche Eiben-Sorten wie vorher erwähnt per se gelbliche Nadeln statt dunkelgrüner. Auch wenn nur gelegentlich ein paar braune Verfärbungen auftreten, ist das in der Regel kein Problem. Eiben entwickeln nämlich wie die meisten Nadelbäume jedes Jahr neue Nadeln. Darum werden ältere Eiben-Nadeln und jene, die durch neue Äste kein Licht mehr erreicht, vom Baum abgeworfen.
Nadeln der Eibe
Für gewöhnlich haben Eiben frische dunkelgrüne Nadeln Verfärbungen können verschiedenste Ursachen haben [Foto: AnnaCoconutJuice/ Shutterstock.com]
  • Krankheiten: Auch Krankheiten, meist von pilzlichen Erregern, können an der Eibe Blattverfärbungen hervorrufen. Diese sind an Eiben zwar selten, doch eine genaue Bestimmung ist oft schwierig und eine Behandlung meist nicht möglich. Es ist also ratsam, präventiv zu handeln, die Eibe durch einen regelmäßigen Rückschnitt luftig zu halten und kranke Triebe zu entfernen. Wenn die Äste nach Regen und nach dem Schnitt schnell abtrocknen, können sich Pilze nicht so leicht ausbreiten.
  • Tierische Schaderreger: Auch tierische Schaderreger können der Eibe zu schaffen machen und zu einer Verfärbung der Nadeln führen. So schädigen beispielsweise die Larven des Dickmaulrüsslers den Baum durch Wurzelfraß. Hat man die Käfer im Garten identifiziert, dann kann man versuchen, diese abzusammeln oder die Larven durch eine Bodenbehandlung mit Nematoden abzutöten.

Sind Eiben winterhart?

Die gewöhnliche Eibe ist in die Winterhärtezone WHZ 6a eingegliedert, womit sie in allen Regionen Deutschlands als komplett winterhart eingestuft ist. Die japanische Eibe ist mit WHZ 5a sogar noch frosthärter. An sehr winterkalten Standorten können gerade neue Triebe junger Eiben manchmal Schaden nehmen. Dass der ganze Baum dadurch abstirbt, ist jedoch höchst unwahrscheinlich.

Eibe bei Frost
Auch frostige Temperaturen können der Eibe nichts anhaben [Foto: Poly Liss/ Shutterstock.com]

Im Winter ist die Eibe ein guter Ort zum Beobachten von Vögeln. Für die Tannenmeise beispielsweise sind die Samen der Eibe nämlich nicht giftig, sondern Winterfutter. Die Misteldrossel verteidigt ihre Eibe sogar eifersüchtig gegen Nahrungskonkurrenten – so beliebt ist der rot leuchtende Arillus bei den Fruchtfressern.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden