Protea: Arten, Pflege & Haltung im Blumenstrauß

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Ihre Blüten können tellergroß werden und sind nicht nur im Topf, sondern auch im Blumenstrauß oder als Trockenblume ein Hingucker. Die Rede ist von der Protea.

Zuckerbusch-Blüte
Das besondere Merkmal der Protea sind die farbigen Hüllblätter [Foto: Danny Schwarz/ Shutterstock.com]

Verschiedene Arten der Gattung der Zuckerbüsche (Protea) kann man als Topfpflanzen im Haus und in milden Lagen im Garten halten. Welcher Standort passend ist und wie man sie richtig pflegt, erfahren Sie hier.

Protea: Herkunft und Eigenschaften

Die Zuckerbüsche (Protea) bilden eine Pflanzengattung, die etwa 100 Arten umfasst. Die im südlichen und tropischen Afrika beheimateten, immergrünen Sträucher gehören zur Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae). Weitere Namen für die Protea sind Federbusch, Silberbaum oder Kaprose. Natürlicherweise kommen die Zuckerbüsche vor allem in höheren Gebirgslagen vor. Einige Arten bilden am Stammgrund eine Verdickung, den Lignotuber, aus, die sozusagen als Feuerschutz dient. Nach einem Brand können die Zuckerbüsche daraus wieder austreiben. Auch die Samen befinden sich in sehr harten Schalen, die erst nach einem Feuer aufbrechen, wodurch eine Keimung erst nach einem Brand stattfindet.
Charakteristisch sind vor allem die Zuckerbusch-Blütenstände, die aus etlichen kleinen Einzelblüten bestehen und von oft sehr dekorativen, farbigen Hochblättern, den Brakteen, umhüllt sind. Durch die Hüllblätter, die den Blütenstand umgeben, wirkt die Blüte ein wenig wie eine Artischocke. Die Blüten können einen Durchmesser von bis zu 30 cm haben.
Die Laubblätter sind ledrig und ganzrandig und je nach Art am Trieb verteilt oder nur am oberen Ende zu finden. Die Varietäten unterscheiden sich stark in der Wuchshöhe, die von 1 bis 10 m reicht.
Einige Protea-Arten lassen sich auch bei uns als Topfpflanzen halten. Beliebt ist die Protea außerdem im getrockneten Zustand als Dekoration in einer Vase. Eine besonders prächtige Art ist die Königs-Protea (Protea cynaroides), die bei uns häufig als Zierpflanze Verwendung findet.

Protea in der Natur
An ihrem Naturstandort kann die Protea ziemlich groß werden [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Ist die Protea giftig? Ja, die Protea ist giftig und sollte nicht verzehrt werden. Beim Verzehr kann es zur Reizung der Schleimhäute kommen.

Die schönsten Protea-Arten und -Sorten

Die bekanntesten Protea-Arten, die auch für die Topfkultur in der Wohnung und auf dem Balkon geeignet sind, sind in verschiedenen Sorten mit unterschiedlich gefärbten Hüllblättern erhältlich.

Königsprotea (Protea cynaroides): Bildet im Durchmesser bis zu 20 cm große Blüten in Cremeweiß oder Rosa aus. Es handelt sich um eine besonders prächtige Art, deren Sorten in verschiedenen Farben erhältlich sind.

Weiße Königsprotea
Die Königsprotea gibt es in Weiß, aber auch in vielen anderen Farben [Foto: Daniela Constantinescu/ Shutterstock.com]
  • ‘White Crown’: Mit weiß-zartgrünen Hüllblättern
  • ‘Little Prince’: Mit roten Hüllblättern
  • ‘Mini King’: Eine kleinbleibende Sorte, die Höhen von 60 – 90 cm erreicht

Oleanderblättrige Protea (Protea neriifolia): Die Tragblätter dieser Art sind an der Spitze purpurn überlaufen und behaart. Die Hüllblätter sind oben zusammengeneigt, sodass man die Blüte nur erahnen kann. Das macht aber nichts, denn in der Regel sind es die bunten Hüllblätter, die so auffällig am Zuckerbusch sind.

Oleanderblättrige Protea
Die purpurnen Spitzen der Oleanderblättrigen Protea sind ihr Markenzeichen [Foto: JJ van Ginkel/ Shutterstock.com]
  • ‘Pink Ice’: Mit Hüllblättern in Pink
  • ‘Alba’: Hier sind die Hüllblätter weißlich-hellgrün
  • ‘Australis Ruby’: Rötlich-pinke Hochblätter, die nach oben hin heller werden

Protea pflanzen 

In unseren Breiten wird die Protea in der Regel im Topf oder Kübel gehalten und verbringt nur den Sommer im Freien. Im Winter wird sie an einen geschützten Platz gestellt, da sie die niedrigen Temperaturen nicht verträgt. Nur in ganz milden Regionen, zum Beispiel in Weinbaugebieten, kann man die Protea auch ins Beet pflanzen. Tiefsttemperaturen von etwa – 7 °C werden noch vertragen. Möchte man eine Protea pflanzen, so ist zunächst ein passendes Substrat notwendig. Dieses gibt es nicht einfach zu kaufen, denn der Naturstandort der Protea ist sehr speziell. Stellen Sie das Substrat also selbst her: Es sollte nährstoffarm, durchlässig und leicht sauer sein. Zuckerbüsche benötigen einen Boden-pH-Wert von vier bis sechs. Für die Durchlässigkeit sollte eine nährstoffarme, phosphatarme Erde noch mit einem Drittel Sand vermischt werden. Ideal ist eine Mischung aus zwei Teilen Sand, zwei Teilen Nadelholzerde und einem Teil Perlite. Zudem ist eine Drainageschicht, zum Beispiel aus Blähton oder Tonscherben, am Topfboden wichtig, damit das Gießwasser ablaufen kann. Staunässe wird von der Protea nämlich gar nicht vertragen. Um die Erde konstant feucht zu halten, aber Staunässe entgegenzuwirken, kann auch eine Mulchschicht, beispielsweise aus unserer Plantura Bio-Pinienrinde, ausgebracht werden. Sie sieht nicht nur schön aus, sondern wirkt auch leicht sauer auf den Boden, reduziert die Wasserverdunstung aus dem Boden und hindert unerwünschte Wildkräuter am Austrieb. Zudem wirkt sie isolierend, sodass die Wurzel der Protea keinen plötzlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist.

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Ein idealer Standort für die Protea ist hell, warm und von merkbarer Luftbewegung geprägt. Es darf auch gern sonnig sein – stehende Luft gilt es hingegen zu vermeiden, denn diese fördert das Auftreten von Pflanzenkrankheiten an der Protea .

Protea im Garten
Wenn es draußen warm genug ist, tut die frische Luft der Protea gut [Foto: A. Mertens/ Shutterstock.com]

Tipp: Da die Protea anders als andere Pflanzen die Aufnahme von Phosphor nicht kontrollieren kann, kommt es in phosphorhaltigen Substraten schnell zu einer Phosphor-Vergiftung, weil die Pflanze zu viel des Nährelementes aufgenommen hat. Dies äußert sich zunächst in einer Vergilbung der Blätter, später auch in vertrocknenden Blattspitzen und ganzen Blättern oder in einer Verkürzung der Internodien, also dem Abstand zwischen den Blättern am Trieb.

Die richtige Pflege

Damit der Zuckerbusch sich gut entwickelt und gesund bleibt, ist bei der Pflege der Protea ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Wichtig ist, die Protea in kühleren Regionen ab Ende Oktober an einen hellen, frostfreien Platz bei etwa 10 °C zu stellen. Dazu ist zum Beispiel ein Wintergarten geeignet. Ab Anfang April darf sie wieder nach draußen.

Beim Gießen der Protea ist darauf zu achten, dass die Wurzeln nicht ganz austrocknen, die Pflanze aber auch nie feucht steht. Anzustreben ist eine sehr geringe, aber konstante Feuchte der Erde. Als Gießwasser eignet sich Regenwasser, da es von Natur aus leicht sauer ist. Hartes Wasser sollte abgekocht oder mit destilliertem Wasser vermischt werden. Ab und zu sollte der Zuckerbusch oder sein mineralischer Mulch auch mit kalkfreiem Wasser besprüht werden, denn ganz trockene Luft vertragen einige Arten schlecht.

Der Nährstoffbedarf des Zuckerbuschs ist seinem Naturstandort entsprechend eher gering. Sie muss deshalb zunächst gar nicht gedüngt werden. In der Vegetationszeit von April bis September führen gelegentliche Düngergaben jedoch zu einer reicheren Blüte. Im ersten Jahr nach der Pflanzung kann deshalb im Frühjahr ein wenig Langzeitdünger, wie beispielsweise unser Plantura Bio-Blumendünger, in die obere Substratschicht eingearbeitet werden. Dieser enthält Phosphor in langsam verfügbarer Form, nämlich als Rohphosphat. So kann verhindert werden, dass die Pflanze zu viel Phosphor auf einmal aufnimmt. Dabei sollte der Dünger dennoch nur in halber Dosierung für Blumenkästen verwendet werden, damit nicht zu viel Phosphor zugeführt wird. Die weiteren enthaltenen Nährstoffe sorgen für eine gesunde Pflanze mit prächtigen Blüten.
Die Protea verträgt maximal 40 mg an elementarem Phosphor pro Kilogramm durchwurzelten Bodens. Dies sollte bei der Wahl des Düngers beachtet werden.

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Nach der Blüte können vertrocknete Protea-Blüten abgeschnitten werden, denn das Entfernen der Blüten verbessert den weiteren Blütenansatz.

Ist die Protea winterhart? Die Protea ist nicht winterhart, denn die Winter in unseren Breiten sind für die Pflanze der Südhalbkugel zu kalt. In milden Regionen, in denen es nicht kälter als – 7 °C wird, kann die Protea im Winter draußen bleiben, sollte aber zur Sicherheit durch eine Mulchschicht geschützt werden. In kühleren Regionen sollte sie kühl, bei etwa 10 °C, an einem hellen Platz, zum Beispiel im Wintergarten, überwintert werden.

Vermehrung über Stecklinge und Samen

Den Zuckerbusch zu vermehren, ist nicht ganz einfach. Prinzipiell ist die Vermehrung sowohl über Samen also auch über Stecklinge möglich.

Protea-Trockenblume
Auch als Trockenblume findet die Protea häufig Verwendung [Foto: Dawn L Adams/ Shutterstock.com]

Da die Protea als Zimmerpflanzen durch fehlende Bestäuber in der Regel keine Früchte ausbildet, wird das Saatgut im Fachhandel erworben. Die Protea-Samen werden im Frühjahr bei Temperaturen von 10 bis 15 °C ausgesät. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind wichtig, damit es zur Keimung kommt, deshalb muss die Aussaat im Freiland vorgenommen werden. Vor der Aussaat müssen die Samen etwa 24 Stunden in zimmerwarmem Wasser vorquellen. Verstärkt wird der Effekt des Vorquellens noch unter der Zugabe von etwa drei Teelöffeln Holzasche pro 100 ml Wasser. Alternativ legt man die Samen auf ein feuerfestes Blech, bedeckt sie mit 6 bis 10 cm getrockneten Farnblättern, und verbrennt diese. Im Anschluss wird die Asche angefeuchtet. Danach werden die Samen in leicht saure, durchlässige und phosphatfreie Anzuchterde gesteckt. Eine passende Mischung erreicht man zum Beispiel durch zwei Teile Sand, zwei Teile Nadelholzerde und einen Teil Perlite. Die Samen werden nur auf der Erde verteilt und ganz leicht übersiebt, denn es handelt sich um Lichtkeimer. Das Substrat wird feucht, aber keinesfalls nass gehalten. Nach vier Wochen bis vier Monaten kommt es zur Keimung.

Protea mit vertrockneter Blüte
Alte Blüten werden besser entfernt [Foto: Slavomir Durej/ Shutterstock.com]

Um die Protea über Stecklinge zu vermehren, benötigt man zunächst eine gesunde Mutterpflanze und ein passendes Anzuchtsubstrat. Das Substrat erhält man zum Beispiel durch eine Mischung aus zwei Teilen Quarzsand und einem Teil Sphagnum-Moos. Von der Mutterpflanze schneidet man mit einem scharfen, sauberen Messer einen etwa 5 bis 10 cm langen Trieb schräg ab. Er sollte noch nicht verholzt, aber auch nicht mehr grün sein. Die Blätter am unteren Teil des Stecklings werden entfernt und die Schnittstelle in Bewurzelungspulver getaucht. Nun kann der Steckling in das Substrat gesteckt werden, das man im Anschluss gut anfeuchtet. Er sollte an einen warmen, hellen Platz gestellt werden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls nötig und kann durch gelegentliches Besprühen erreicht werden. Bei guten Bedingungen bilden sich nach etwa vier Wochen Wurzeln.

Protea als Schnittblume im Blumenstrauß

Die Protea ist eine Blume, die geschnitten im Strauß zu den besonders haltbaren Pflanzen zählt. Man schneidet sie an der gewünschten Stelle mit einem scharfen Messer ab und stellt sie in eine Vase mit Wasser. Dieses sollte alle paar Tage ausgetauscht werden. So hält sich der Zuckerbusch in der Vase bis zu drei Wochen.

Protea in der Vase
Gerne wird die Protea im Blumenstrauß verwendet [Foto: Melissa Walker-Scott/ Shutterstock.com]

Protea trocknen und konservieren

Um lange und ohne viel Aufwand Freude an der schönen Blüte der Protea zu haben, kann man sie trocknen. Dazu schneidet man die Blüte mitsamt Stiel unten an der Basis ab und hängt sie, zum Beispiel an eine Schnur gebunden, mit dem Kopf nach unten auf. So lässt man sie in einem warmen, lufttrockenen Raum hängen. Ist die Protea fertig getrocknet, so kann man sie einzeln oder zusammen mit anderen Trockenblumen in eine leere Vase stellen.

Wem die Haltung der Protea zu aufwändig ist, der kann sich nach etwas pflegeleichteren Zimmerpflanzen umschauen. Weniger mit Blüten, dafür mit schmucken Blättern, überzeugt zum Beispiel die Alocasia zebrina als Zimmerpflanze.

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