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Scheinhasel: Eigenschaften, Pflege & die schönsten Arten

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Die duftenden Blüten der Scheinhasel können nicht nur als Tischdekoration im Frühjahr dienen, sondern sind auch eine frühe Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln.

Blühende Scheinhasel
Einen schönen Farbakzent liefert die Scheinhasel im zeitigen Frühjahr [Foto: Brookgardener/ Shutterstock.com]

Die Scheinhasel (Corylopsis spec.) ist, wie ihr Name bereits verrät, eng mit der bekannten Haselnuss (Corylus) verwandt. Weniger wegen der Früchte, sondern aufgrund ihrer schönen Blüte im zeitigen Frühjahr ist sie ein beliebtes Ziergehölz in unseren Gärten. An welchem Standort sie sich besonders wohlfühlt und wie man sie richtig pflegt, erklären wir in diesem Artikel.

Scheinhasel: Herkunft und Eigenschaften

Die Scheinhasel gehört zur Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae) und ist ein laubabwerfendes Ziergehölz, das seinen Ursprung in Asien hat. Einige Arten stammen aus Japan, Korea, Indien und China – andere kommen sogar im Himalaya-Gebirge vor. Bei uns wird die flachwurzelnde Scheinhasel als beliebte Zierpflanze in Gärten und Parks eingesetzt.

Biene auf Scheinhasel-Blüte
Die buttergelbe Blüte wird auch gerne von Insekten angeflogen [Foto: F_studio/ Shutterstock.com]

An ihrem Naturstandort erreicht die Scheinhasel je nach Art eine Wuchshöhe bis zu 2,5 m. Bei uns in Mitteleuropa beschränkt sich die Höhe und Breite jedoch auf etwa 1 bis 2 m. Die Blätter der Scheinhasel sind oval bis eiförmig und zeigen eine charakteristisch gefaltete Struktur auf. Im Austrieb erscheinen sie häufig rötlich und im Winter nehmen sie eine goldgelbe Herbstfärbung an. Auffallender als die Blätter sind die früh im Jahr sichtbaren Blüten, die sich noch vor dem Laubaustrieb zeigen. Die hellgelben bis gelbgrünen Blütenähren werden von Mitte März bis April sichtbar und verströmen einen intensiven süßlichen Duft, welcher Bienen und Hummeln reichlich anlockt und nährt. Aus den Blüten reifen später im Jahr unscheinbare Kapselfrüchte heran, die mit schwarzen Samen gefüllt sind.

Die schönsten Arten

Neben der häufig in Gärten verwendete Glockenhasel wird auch die Chinesische Scheinhasel, Ährige oder Hohe Scheinhasel und die Kahle Scheinhasel angeboten. Die Pflanzen unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Herkunft und teilweise eine längere Ähre. Insgesamt umfasst die Gattung rund 30 verschiedene Arten. Wir stellen die schönsten Varianten kurz und knapp vor:

  • Glockenhasel (Corylopsis pauciflora): Lockerer und buschiger Wuchs; Wuchsbreite 1,2 – 1,5 m; Wuchshöhe 1 – 1,50 m; Blütezeit von März bis April mit gelben Ähren; Färbung im Herbst
Scheinhasel Hellgelb
Scheinhasel Hellgelb
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  • Echter Frühblüher: Duftende, bienenfreundliche Blüten ab März
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  • Chinesische Scheinhasel (Corylopsis sinensis): Lockerer und buschiger Wuchs; Breite und Höhe 3 – 4 m; Blütezeit von April bis Juli mit zart-gelben Ähren; orange-gelbe Herbstfärbung
  • Ährige oder Hohe Scheinhasel (Corylopsis spicata): Aufrechter und lockerer Wuchs; bis zu 1,5 – 2 m breit und 1,8 – 2,2 m hoch; Blütezeit von April bis Mai mit hellgelben Ähren; gelb-orange Herbstfärbung
  • Kahle Scheinhasel (Corylopsis glabrescens): Breit buschiger Wuchs; Wuchsbreite 1,2 – 1,5 m; Wuchshöhe 1,5 – 4 m; Blütezeit von März bis April mit zitronengelben Ähren; gelbe, jedoch unscheinbare Farbe im Herbst
  • Willmotts Scheinhasel (Corylopsis willmottiae): Strauchartiger Wuchs; Breite und Höhe 2 bis 3 m; Blütezeit im April mit gelben bis grün-gelben Ähren; gelb-orange Herbstfärbung
Blühende Hohe Scheinhasel
Hübsche hellgelbe Ähren zieren die Hohe Scheinhasel [Foto: islavicek/ Shutterstock.com]

Scheinhasel pflanzen

Die Scheinhasel ist ein recht anspruchsloser Strauch. Wählen Sie einen frischen, sonnigen bis maximal halbschattigen und windgeschützten Standort. Der Boden sollte gut durchlässig und humusreich mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert sein. Die beste Zeit, um Corylopsis zu pflanzen, ist im Herbst oder im zeitigen Frühjahr, wenn der Boden nicht gefroren ist. Das ermöglicht der Scheinhasel, sich vor dem Winter oder vor der heißen Sommerzeit zu etablieren. Ist eine passende Lage gefunden, geht es ans Pflanzen:

  • Den Boden auflockern und ein Pflanzloch graben, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen der Scheinhasel.
  • Die Scheinhasel vorsichtig aus ihrem Container oder Topf nehmen und in das Loch setzen. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze gerade steht und dass der Wurzelballen leicht unterhalb der Bodenoberfläche liegt.
  • Das Pflanzloch mit der aufgelockerten Erde auffüllen und diese leicht andrücken, um die Pflanze zu stabilisieren. Achten Sie darauf, dass keine Hohlräume um die Wurzeln entstehen.
  • Die Scheinhasel nach der Pflanzung gründlich angießen, um sicherzustellen, dass der Boden um die Wurzeln gut durchfeuchtet ist.

Alternativ kann die Scheinhasel auch im Kübel für Balkon und Terrasse gepflanzt werden. Verwenden Sie entsprechend der Wuchshöhe ein passend großes Pflanzgefäß von mindestens 30 cm Durchmesser. Wählen Sie außerdem ein hochwertiges Substrat, wie beispielsweise unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde mit einem pH-Wert von 6,1 bis 6,9 und durchlässigen Eigenschaften. Um die Pflanze vor ungewollter Staunässe zu schützen, empfehlen wir, eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Topfboden anzulegen – das Pflanzgefäß sollte außerdem Wasserabzugslöcher aufweisen.

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Die richtige Pflege

In heißen Sommermonaten sollte vor allem darauf geachtet werden, dass der Boden nicht austrocknet und die Scheinhasel zusätzlich gegossen wird. Eine Mulchschicht kann dabei helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu behalten. An einem windgeschützten Standort kann die Scheinhasel im Normalfall den winterlichen Temperaturen von bis zu -17 °C trotzen. Empfindlich ist sie allerdings gegenüber Spätfrösten, welche der Blüte schaden können. Kündigt sich im April zur Blütezeit eisige Kälte an, sollte das Ziergehölz beispielsweise mit Vlies abgedeckt werden. Haben Sie Ihre Scheinhasel im Topf gepflanzt, empfehlen wir, diesen im Winter an die geschützte Hauswand zu stellen und mit Jute zu umwickeln.

Ein Rückschnitt ist nicht nötig. Die Scheinhasel ist jedoch schnittverträglich, falls das Ziergehölz zu groß wird.

Scheinhasel-Strauch
Am besten wird die Scheinhasel kurz vor der Blüte zurückgeschnitten [Foto: MacBen/ Shutterstock.com]

Um einen gesunden Wuchs und eine üppige Blüte zu unterstützen, kann zwischen März und August die Scheinhasel außerdem gedüngt werden.
Im Topf können Sie einmal im Monat etwas Flüssigdünger wie unser Plantura Bio-Blumen- & Balkondünger mit Mikroorganismen ins Gießwasser gegeben.
Im Beet kommt die Scheinhasel mit Langzeitdünger, welchen Sie zweimal jährlich einarbeiten, gut zurecht. Dafür eignet sich zum Beispiel unser Plantura Bio-Blumendünger.
Beide unserer Dünger enthalten wichtige Nährstoffe wie Phosphor für die Blüte und Kalium für die Robustheit bereitstellt.

Vermehrung

Eine Methode, um die Scheinhasel zu vermehren, ist die Verwendung von Stecklingen. Dazu schneiden Sie im Sommer mit einer scharfen Gartenschere Triebstücke von etwa 10 bis 15 cm Länge ab. Die untere Hälfte wird dabei von den Blättern befreit. Anschließend werden die Scheinhasel-Stecklinge in einen Topf mit gut durchlässiger Anzuchterde gesetzt und an einem hellen, jedoch nicht zu sonnigen Ort platziert. Wichtig ist, den Steckling feucht zu halten. Nach einigen Wochen werden sich Wurzeln bilden, erkennbar an den neu sprießenden Blättern. Sobald die Wurzeln gut entwickelt sind, können Sie den Steckling in einen größeren Topf oder, je nach Jahreszeit, direkt in den Garten pflanzen.

Ist die Scheinhasel giftig?

Nein, die Scheinhasel ist nicht giftig und kann ohne Probleme im Garten mit kleinen Kindern oder Haustieren gepflanzt werden. Trotzdem handelt es sich hier um eine Zierpflanze und sollte nicht verzehrt werden.

Ein bei uns noch eher unbekanntes Ziergehölz ist der exotische Losbaum (Clerodendrum sp.). Es gibt sogar Arten, die auch bei uns winterhart und somit im Garten gepflanzt werden können.