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Silberweide: Eigenschaften, pflanzen & vermehren

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Dank ihres schnellen Wachstums verwandelt sich die Silberweide in kurzer Zeit in ein kleines Bäumchen mit einem kräftigen, eindrucksvollen Stamm.

Silberweide
In der Natur wachsen Silberweiden bis zu 25 m in die Höhe [Foto: zcebeci/ Shutterstock.com]

Die Silberweide (Salix alba), auch bekannt als Weiß-Weide oder Kopfweide, gehört zur Gattung der Weiden (Salix sp.) und der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Als heimische Weidenart werden die Pollen der Silberweide von Wildbienenarten gesammelt. Zudem dienen die Blätter der Silberweide als Raupenfutter für einige Schmetterlingsarten. Wie du sie in deinem Garten pflanzen kannst und wie sie vermehrt wird, erfährst du hier.

Silberweide: Blätter, Blüten und Eigenschaften

Die wärmeliebende Silberweide bevorzugt frische bis nasse, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden und gedeiht besonders gut an Ufern, in Auwäldern sowie an Waldrändern und in Hecken. Aufgrund ihrer hohen Toleranz gegenüber Überschwemmungen kommt sie besonders in solchen Gebieten vor. Die Silberweide ist eine eurasische Art und kommt vom Tiefland bis in Höhenlagen von 800 m über dem Meeresspiegel vor.

Die Silberweide wächst als Großstrauch oder Baum und erreicht eine Höhe von 8 bis 25 m. Sie zeichnet sich durch eine schnelle Wuchsgeschwindigkeit aus, wobei sie jährlich bis zu 2,50 m wachsen kann. Im Alter wird ihr Holz aufgrund seiner grobporigen Struktur brüchig, dennoch kann die Silberweide bis zu 300 Jahre alt werden. Der Stamm ist oft kurz oder schief und verzweigt sich früh in zahlreiche Hauptäste. Die Blätter der Silberweide sind etwa 8 cm lang, lanzettlich und fein gesägt. Sie sind wechselständig angeordnet, und zu Beginn des Austriebs, der Ende April erfolgt, sind beide Blattseiten dicht silbrig behaart. Im späteren Verlauf bleibt nur noch die Unterseite behaart. Im Herbst färben sich die Blätter gelb, fallen jedoch häufig auch graugrün ab.

Silberweide Blätter
Die Silberweide trägt zartes, silbriges Laub [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Die Blüten der Silberweide, die als Weidenkätzchen bekannt sind, erscheinen während des Laubaustriebs von April bis Mai. Die Silber-Weide ist zweihäusig, das bedeutet, dass sich männliche und weibliche Blüten auf unterschiedlichen Bäumen befinden. Die männlichen Kätzchen sind gelb, etwa 7 cm lang und stehen aufrecht an den Zweigen, während die weiblichen Kätzchen etwa 5 cm lang, grün und ebenfalls aufrecht angeordnet sind. Ab Juni bildet die Pflanze schnell Samen aus, die mit flaumigen Haarbüscheln ausgestattet sind und durch den Wind verbreitet werden. Diese Samen keimen sofort auf offenen, feuchten und sonnenbeschienenen Standorten, haben jedoch eine kurze Lebensdauer. Sie hat ein flaches, aber intensives Wurzelsystem. Darüber hinaus sind ihre frühen Blüten eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge.

Silberweide Bäume
Die neuen biegsamen Triebe werden häufig zum Korbflechten verwendet [Foto: COULANGES/ Shutterstock.com]

Silberweide im Garten

Die Silberweide zeichnet sich durch ihren schnellen Wuchs aus und entwickelt sich rasch zu einem kleinen Baum mit einem dicken Stamm. In der Regel wird sie durch regelmäßiges Stutzen der Krone in Form gehalten, um die typische, niedrige Wuchsform der Kopfweide zu erhalten. Wenn sie nicht gestutzt wird, kann die Silberweide am optimalen Standort eine Höhe von bis zu 25 m erreichen. Für den Standort ist ein sonniger bis halbschattiger Platz ideal. Besonders gut gedeiht die Silberweide auf kalkhaltigen, feuchten und nährstoffreichen Böden. Sie ist sehr robust und kommt sowohl mit kurzen Trockenphasen als auch mit längeren Überflutungen gut zurecht. Die Pflanze ist zudem winterhart und übersteht auch strenge Winter problemlos.

Der ideale Pflanzzeitpunkt für die Silberweide ist im Frühjahr oder Herbst, wobei sie sowohl einzeln als auch in Gruppen gepflanzt werden kann. Der Pflanzabstand sollte je nach Verwendung etwa 2 bis 3 m betragen, um ausreichend Platz für das Wachstum der Krone zu bieten. Die Pflanztiefe sollte so gewählt werden, dass der Wurzelballen vollständig bedeckt ist. Es ist grundsätzlich auch möglich, die Silberweide im Topf zu halten, allerdings ist dies aufgrund ihres schnellen Wachstums und der Größe nur bedingt empfehlenswert.

Silberweide einpfanzen
Silberweiden eignen sich am besten für die Pflanzung im Garten [Foto: Valery Zotev/ Shutterstock.com]

Silberweide vermehren

Die Silberweide lässt sich auf verschiedene Arten vermehren, wobei die vegetative Vermehrung über Stecklinge die gängigste Methode ist. Diese Methode ist besonders erfolgreich, da die Silberweide ein hohes Regenerationsvermögen besitzt und schnell Wurzeln bildet. Stecklinge können leicht von jungen, einjährigen Trieben gewonnen werden, die im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr geschnitten werden. Diese werden dann direkt in feuchte Erde gesteckt, wo sie rasch anwachsen. Wichtig ist, dass der Standort ausreichend feucht ist, da die Silberweide eine hohe Wasserverfügbarkeit benötigt, um optimal zu wurzeln. Wie du deine Weide vermehren kannst, haben wir dir in unserem Spezial-Artikel ausführlich beschrieben.

Silberweide Kätzchen
Die jungen Triebe können als Stecklinge geschnitten werden [Foto: Sandra Standbridge/ Shutterstock.com]

Silberweide schneiden

Die Silberweide ist ein schnell wachsender Baum, der bereits nach wenigen Jahren eine beträchtliche Größe erreicht. Aufgrund ihrer biegsamen Äste ist sie jedoch anfällig für Zweigbrüche, insbesondere bei starken Stürmen. Diese Zweigbrüche dienen der Silberweide als natürliche Vermehrungsmethode, da abgebrochene Äste, die ins Wasser fallen, leicht Wurzeln schlagen und anwachsen können. Um die Weide kompakt zu halten und ihr Wachstum zu kontrollieren, ist ein regelmäßiges Schneiden der Weide notwendig. Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt der Silberweide liegt im Herbst, bevor der Frost einsetzt. Auf einen Rückschnitt im Frühjahr, besonders wenn die Weide bereits Blüten trägt, sollte hingegen verzichtet werden. Ein kräftiger Rückschnitt schadet der Silberweide nicht, da sie nach einem Schnitt immer wieder stark austreibt.

Neben der Silberweide eignet sich auch die Salweide (Salix caprea), auch als Kätzchenweide bekannt, für den eigenen Garten. Wir haben in unserem Pflanzen-Portrait alles wichtige zusammengeschrieben.