Winterschneeball: Schneiden, Pflanzen & Pflegen von Viburnum x bodnantense

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Schon wenn der restliche Garten noch im Winterschlaf ist, verzückt der Winterschneeball mit einer vollen, rosa Blütenpracht. Als Winterblüher ist er auch für Bienen interessant.

Winterschneeball-Blüten
Der Winterschneeball präsentiert seine Blüten schon vor den meisten anderen Pflanzen [Foto: Ole Schoener/ Shutterstock.com]

Der Winterschneeball ist ein pflegeleichter und prachtvoller Zierstrauch, der sich für jeden Garten oder auch als Kübelpflanze eignet. Wir stellen Ihnen diesen Winterblüher vor und geben Tipps zum Pflanzen und Pflegen.

Winterschneeball: Blütezeit und Eigenschaften

Der Winterschneeball (Viburnum x bodnantense) oder auch Bodnant-Schneeball genannt, zählt zur Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Der Name lässt sich auf den Züchtungsort Bodnant Garden in Nord-Wales zurückführen. Der Winterschneeball ist ein Hybride aus dem Duftschneeball (Viburnum farreri) und dem Großblütigen Schneeball (Viburnum grandiflorum).

Der Winterschneeball zählt zu den Ziersträuchern und ist in vielen Parks und Gärten zu finden. Er wächst eher langsam und benötigt in etwa 10 bis 20 Jahre, um seine maximale Größe zu erreichen. Im Alter entwickelt er eine bis zu 3 Meter breite und dichtbuschige Auslage, daher sollte man ihn schon mit ausreichend Platz zu den Seiten pflanzen. Im Sommer ist der Winterschneeball durch ein tiefgrünes Laub gekennzeichnet. Die Blätter sitzen auf roten Stielen und können die unterschiedlichsten Formen haben. Zerreibt man ein Blatt zwischen den Fingern, kann man einen markanten, teilweise unangenehmen Geruch wahrnehmen. Im Herbst färbt sich das Laub in malerische Rot- und Violetttöne und steht so der rosa Blütenpracht in punkto Schönheit in nichts nach.

Winterschneeball-Blätter
Die Blätter des Winterschneeballs sind mit ihren roten Stielen ein kleiner Hingucker [Foto: Cristi Croitoru/ Shutterstock.com]

Die prachtvollen rosa-weißen Blüten sind im Januar bis April zu sehen – bei milden Wintern auch bereits im November. Die ungewöhnliche Blütezeit entstand durch die Kreuzung des schon im November blühenden Duftschneeballs und des im Frühjahr blühenden Großblütigen Schneeballs. Zu Beginn der Blüte sind die Knospen in einem satten rosa sichtbar, erst durch das Aufgehen der Knospen werden die Blüten heller, bis zu einem zarten Blassrosa. Zusätzlich zur optischen Pracht verströmen die Blüten einen angenehmen Duft, der je nach Sorte nach Vanille oder Nelken duftet.

Wie sieht der Winterschneeball im Sommer aus? Im Sommer ist die Blütezeit des Winterschneeballs bereits vorüber. Er präsentiert dann seine kleinen runden Früchte. Sie sind zunächst rot und im reifen Zustand schließlich dunkelblau und leicht bereift.

rosa Winterschneeball
Aus den Blüten werden sich im Sommer die Früchte entwickeln

Die schönsten Winterschneeball-Sorten

Neben der ursprünglichen Art gibt es auch einige Winterschneeball-Sorten, die sich vor allem hinsichtlich der Blütenfarbe und Blütezeit unterscheiden. Wir stellen einige besonders schöne Sorten vor.

  • Winterschneeball ‘Dawn’: Die Sorte Viburnum x bodnantense ‘Dawn’ trägt Blüten in hellem, fast schon weißlichem Rosa und blüht von November bis Mitte April. Mit seinem starken Duft lockt dieser Winterschneeball viele Insekten an.
  • Winterschneeball ‘Deben’: Bei der Sorte ‘Deben’ ist die Blütezeit etwas kürzer und liegt zwischen Februar und April. Die Blüten sind hellrosa gefärbt.
Sorte Winterschneeball 'Deben'
Es gibt auch Sorten, die fast weiß blühen [Foto: John C Evans/ Shutterstock.com]
  • Winterschneeball ‘Charles Lamont’: Von Januar bis April zeigt Viburnum x bodnantense ‘Charles Lamont’ seine hübschen, rosafarbenen Blüten. Er wird in etwa so breit wie hoch.
Winterschneeball-Blüten
Andere Sorte blühen hingegen in kräftigem Rosa

Winterschneeball pflanzen: Standort und Vorgehen

Der Winterschneeball mag einen Standort in der Sonne, oder ein absonniges Plätzchen. Eine gewisse Menge an Sonnenlicht und Wärme sind essenziell für die herrliche Blütenpracht. Die Ansprüche an den Boden sind nicht sehr speziell. Zu empfehlen ist ein gut durchlässiger, nährstoffreicher, frischer und leicht saurer Boden. Wenn der Boden nicht perfekt passt, verzeiht der Winterschneeball diese Umstände, allerdings entwickelt er sich gegebenenfalls nicht so prächtig. Ist der Boden sehr trocken, so sollte der Winterschneeball im Halbschatten stehen. Wer sich unsicher ist, ob die Bodenverhältnisse stimmen, kann das Pflanzloch mit unserer Plantura Bio-Universalerde vorbereiten, um den Winterschneeball zu unterstützen. Sie liegt mit dem leicht sauren pH-Wert im idealen Bereich für den Winterschneeball und kann Wasser gut speichern ohne zu vernässen. Das Pflanzloch sollte einen 1,5-fachen Durchmesser des Wurzelballes aufweisen.

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Tipp: Pflanzen Sie den Winterschneeball am besten am Wegrand oder an einem Ort, an dem Sie sich häufig aufhalten. So können Sie den Duft ausgiebig genießen. Nicht umsonst trägt der Strauch auch den Namen „Duftender Winterschneeball“.

Um den Winterschneeball zu pflanzen, wählen Sie am besten das Frühjahr oder den Herbst. Bei der Pflanzung sollte auf ausreichend Platz geachtet werden, da der Winterschneeball stark in die Breite wächst und in geringem Maße auch Ausläufer bildet. Zu empfehlen ist hier ein Abstand von circa 1 – 2 Metern. Sollte es nötig sein, den Standort zu wechseln, sollten Sie dies in den ersten 5 Jahren tun. So kann der Winterschneeball das Umpflanzen besser überstehen. Der optimale Zeitpunkt dafür ist unmittelbar nach der Blüte.

Blühender Winterschneeball-Strauch
Im sonst recht kahlen Garten ist der Winterschneeball ein echter Blickfang [Foto: Cristi Croitoru/ Shutterstock.com]

Winterschneeball im Topf pflanzen: Der Winterschneeball kann auch in großen Kübeln gehalten werden. Diese Kultivierung ist nicht optimal, kann jedoch mit der passenden Pflege einen prachtvollen Zierstrauch hervorbringen. Das Pflanzgefäß sollte eine gute Drainage aufweisen, um Staunässe zu verhindern. Dafür kann eine Schicht aus Tonscherben, Blähton oder Kieselsteinen auf dem Topfboden eingefüllt werden. Auch hier eignet sich unsere Plantura Bio-Universalerde als Substrat. Um die Durchlässigkeit noch zu verbessern, kann 30 % Blähton untergemischt werden. Um die Verdunstung von Wasser zu reduzieren, sollte der Wurzelbereich des Schneeballs mit Mulch abgedeckt werden.

Winterschneeball im Winter
Die niedrigen Temperaturen halten den Winterschneeball nicht vom Blühen ab [Foto: hanmon/ Shutterstock.com]

Tipp: Wer Platz sparen möchte und trotzdem die volle Blütenpracht genießen will, kann seinen Winterschneeball als Hochstamm ziehen. So kommen die Blüten oben auf dem schlanken Stamm im Beet oder auf dem Balkon richtig zur Geltung und sparen Platz. Besonders wichtig ist dabei das regelmäßige Schneiden, um die Form dauerhaft zu erhalten.

Pflege des Winterschneeballs: Schneiden, düngen und Co.

Der Winterschneeball ist ein sehr pflegeleichtes Gehölz. In den warmen Sommermonaten sollte er im Freiland bei anhaltender Trockenheit gegossen werden. Eine regelmäßige Düngung des Winterschneeballs ist nicht notwendig. Sollte der Standort eher nährstoffarm sein, ist es sinnvoll, im Frühjahr Kompost oder organischen Dünger anzuwenden. Wird der Winterschneeball im Topf gehalten, so muss er einmal im Jahr mit Langzeitdünger versorgt werden, da der Nährstoffvorrat im Topf begrenzt ist. Hierfür eignet sich zum Beispiel unser Plantura Bio-Universaldünger, der den Winterschneeball über einen Zeitraum von mehreren Monaten mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Er ist für Bodentiere völlig unbedenklich und kann sowohl im Beet als auch im Topf eingesetzt werden.

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Die üppige und buschige Wuchsform kann in Form gebracht werden, indem Sie den Winterschneeball schneiden, und zwar am besten direkt nach der Blüte. Zu lange Triebe können oberhalb eines nach außen gerichteten Blattknotens eingekürzt werden. Da der Winterschneeball gut schnittverträglich ist, kann er auch ausgelichtet werden. Dabei werden nicht die Spitzen geschnitten, sondern die Auslichtung erfolgt im inneren Bereich der Krone. Durch den Rückschnitt wird dafür gesorgt, dass immer wieder junge Triebe nachwachsen, so dass der Strauch immer üppig aussieht.

Schmetterling auf Winterschneeball-Blüte
Auch Insekten erfreuen sich an den frühen Blüten [Foto: AirelleS/ Shutterstock.com]

Tipp: Entfernen Sie alle 3 – 4 Jahre die ältesten Triebe, um die Blühfreudigkeit zu fördern und Ihren Winterschneeball lange vital zu halten.

Winterschneeball vermehren

Für eine sortenreine Vermehrung des Winterschneeballs eignen sich Kopfstecklinge im Sommer. Diese können zum Beispiel beim Rückschnitt nach der Blüte gewonnen werden. Die 10 – 15 cm langen Stecklinge sollten von unteren Blättern befreit werden und anschließend in Töpfe mit passender Anzuchterde bis zur Hälfte eingepflanzt werden. Wenn Sie die Triebe vorher an der Schnittstelle leicht verletzen und in Bewurzelungspulver wälzen, erhöht das die Erfolgschancen. Halten Sie die Töpfe regelmäßig feucht und stellen sie an einen hellen Platz ohne direkte Sonne. Die ideale Temperatur beträgt zwischen 20 und 30 °C. So bilden sich schnell Wurzeln und die neuen Pflanzen können in größere Töpfe umgesetzt werden. Bitte beachten Sie, dass die Sommerstecklinge über den Winter noch nicht ausgepflanzt werden sollten, damit diese nicht erfrieren. Halten Sie die Winterschneeball-Stecklinge im Winter frostfrei und hell, jedoch nicht zu warm und nicht zu feucht. Im nächsten Frühjahr werden sie ausgepflanzt.

Schneeballförmige Blüten des Duftschneeballs
Die Blüten erinnern manchmal an Schneebälle [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Alternativ können Sie auch Ableger nutzen, um Ihren Winterschneeball zu vermehren. Im Freiland bilden sich die Wurzelausläufer meist von selbst. Schießen diese im Frühjahr aus der Erde, können sie von der Mutterpflanze getrennt und neu eingepflanzt werden. Achten Sie bei den neuen Pflanzen auf eine ausreichende Wasserzufuhr.

Richtig überwintern

Der Winterschneeball ist ein winterharter Zierstrauch. Im Freiland kann der Winterschneeball durch etwas Rindenmulch über dem Wurzelballen vor Frost und Kälte geschützt werden. Gelegentlich erfrieren bei eisigen Temperaturen einige Blüten und Knospen, was der Blühfreudigkeit jedoch nicht schadet. Befindet sich der Winterschneeball in einem Kübel, müssen Sie diesen in einem kühlen, frostfreien Raum überwintern oder über die Wintermonate gut in isolierendes Material einpacken und abdecken.

Einzelne Duftschneeball-Bluete
Die ersten Blüten können sich schon im November zeigen [Foto: angel217/ Shutterstock.com]

Ist der Winterschneeball giftig?

Für den Menschen sind Früchte, Blätter und Rinde des Winterschneeballs giftig. Die Toxizität ist gering, jedoch sollten Haustiere und Kinder diese Teile des Winterschneeballs nicht verzehren.

Der Winterschneeball scheint an sonnig-milden Wintertagen ein kleines Winterwunder für Wildbienen, Hummeln und andere Bestäuber in der sonst blütenarmen Winterlandschaft zu sein. Aufgrund der länglichen Blütenform und der niedrigen Pollen- und Nektarwerte ist der Winterschneeball allerdings eher nicht als besonders bienenfreundlich einzustufen.

Winterschneeball am Ende der Blüte
Nach der Blüte erscheinen Laub und Früchte des Winterschneeballs [Foto: Somogyi Laszlo/ Shutterstock.com]

Weitere dekorative Winterblüher, die den Garten auch in der kalten Jahreszeit verschönern, stellen wir Ihnen in unserem Artikel vor.

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