Gelbe Bete: Anbau & Pflege im Garten

Fredrik
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Als Kind vom Land sind für mich Natur und Selbstversorgung schon immer Teil meines Lebens gewesen. Mein Herz schlägt in und für die Natur - ich konnte dieses Interesse im Studium der Agrarsystemwissenschaften an der TUM noch mehr vertiefen.

Lieblingsobst: Äpfel, Brombeeren und Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Paprika und Zucchini

Gelbe Bete schmeckt milder und süßer als ihre rote Verwandte. Wir zeigen, wie Sie Gelbe Bete problemlos im Garten anbauen, ernten und nutzen können.

Aufgeschnittene Gelbe Bete
Frische Gelbe Bete mit der charakteristischen Färbung [Foto: julie deshaies/ Shutterstock.com]

Die klassische Rote Bete gehört für viele im Herbst auf den Tisch. Einen farblichen Akzent dazu setzt ihre Schwester, die Gelbe Bete. Wie sie sich von der Roten Bete unterscheidet, wie man sie im eigenen Garten anbaut und verwertet, können Sie in diesem Artikel erfahren.

Gelbe Bete: Steckbrief und Eigenschaften

Die Gelbe Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris) hat viele Namen. Nicht nur die beiden Schreibweisen „Gelbe Bete“ und „Gelbe Beete“ sind richtig, sondern auch die Bezeichnung „Goldrübe“. Bei Gelber Bete handelt es sich aus botanischer Sicht um eine Variante der Roten Bete, sie ist ebenso wie andere Kulturrüben ein Fuchsschwanzgewächs (Amaranthaceae). Sie wird aber auch häufig noch der darin eingegliederten Gruppe der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae) zugeordnet.

Ursprünglich stammt die gelbe Gelbe Bete aus dem Mittelmeerraum, vermutlich aus Nordafrika. Durch die Römer wurde sie bereits vor 2000 Jahren von dort im gesamten Römischen Reich verbreitet und gelangte so auch nach Deutschland. Die intensiven Farben der heutigen Sorten, sowohl Gelber als auch Roter und Weißer Beten, stammen aus Züchtungen. Sie unterscheiden sich weitgehend von der Wildform, der wilden Bete.

verschiedene Bete-Sorten liegen auf dem Gras
Die Rote Bete ist die bekanntere Verwandte der Gelben Bete [Foto: Olga Bondarenko/ Shutterstock.com]

Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen Roter und Gelber Bete, aber auch ein paar Unterschiede. Abgesehen vom deutlichen Farbunterschied, schmecken die Rüben der Gelben Bete meist deutlich süßer als die der Roten. Außerdem „blutet“ Gelbe Bete bei der Verarbeitung nicht. Die Rüben können eine runde, plattrunde oder lange, zylindrische Form annehmen. Deren Schale ist sehr dünn ausgeprägt, das Fruchtfleisch hingegen ist saftig und knackig.
Die Blätter der Gelben Bete sind länglich-eiförmig und bilden eine 15 bis 30 cm lange Blattspreite aus. Sie sind rosettenförmig angeordnet und wachsen direkt aus der Rübe heraus. Das saftige Grün ähnelt der Roten Bete, allerdings sind die Blätter der Gelben Bete von gelben Adern durchzogen. Die Ränder sind mit zunehmendem Alter meist gekräuselt. Gelbe Bete ist eine zweijährige, krautige Pflanze, die im ersten Jahr die Rübe und Blattrosette ausbildet und im zweiten Jahr einen circa 1,5 Meter hohen Blütenstand. Die fünfzähligen Blüten sind zwittrig und werden durch den Wind bestäubt.
Da die Rübe direkt am Wurzelhals vom Spross und der Pflanzenwurzel gemeinsam gebildet wird, wächst sie größtenteils außerhalb des Bodens. Zur Versorgung mit Wasser und Nährstoffen wird eine tiefreichende Pfahlwurzel ausgebildet, Seitenwurzeln gibt es kaum.

Die besten Sorten im Überblick

Zu den beliebtesten Gelbe-Bete-Sorten zählen:

  • ‘Burpees Golden’: Intensiv orange Schale, hellgelbes Fruchtfleisch; sehr ertragreich und schnellwüchsig; gut roh oder im Smoothie zu verwenden, aber auch zum Kochen, Backen oder Braten; fruchtig-milder Geschmack, recht süß.
  • ‘Boldor F1’: Orange Schale, gold-gelbes Fruchtfleisch; ertragreich; große Rüben enthalten viel Zucker, deswegen besonders zum Backen geeignet, junge Blätter eignen sich gut als Salatzugabe; besonders süßer Geschmack.
  • ‘Golden Eye’: Hellorange Schale, gold-gelbes Fruchtfleisch; Rüben werden sehr gleichmäßig rund; gut für frischen Verzehr oder zum Einmachen geeignet; mild-süßer, erdiger Geschmack.
Viele Gelbe Bete
Gelbe Bete können rund, plattrund oder länglich sein [Foto: Laurin Rinder/ Shutterstock.com]

Gelbe Bete anbauen

Die Gelbe Bete ist eine recht anspruchslose Pflanze. Der Standort sollte tiefgründig sein, da sie Pfahlwurzeln ausbildet. Einzig schwere Böden erweisen sich für den Anbau als nicht gut geeignet, da die Ausbildung der Rüben eingeschränkt wird. Volle Sonne ist für eine gute Entwicklung von Vorteil, es werden aber auch halbschattige Plätze akzeptiert. Während der Vegetation ist eine gleichmäßige, gute Wasserversorgung wichtig. Auf Standorten mit zu hohem pH-Wert kann es zu Bor- oder Manganmangel kommen. Ein Bormangel lässt sich an verkrüppelt ausgebildeten, herzförmigen Blättern erkennen, während sich ein Manganmangel durch schlechtes Wachstum und Nekrosen äußert. Derartigen Mangelerscheinungen können Sie jedoch vorbeugen, indem Sie nicht direkt vor dem Anbau von Gelber Bete kalken.

Die Gelbe Bete eignet sich ideal für den Anbau von Mischkulturen. Die anderen Pflanzen sollten jedoch nicht zu hoch wachsen, um der niedrig wachsenden Gelben Bete nicht das Licht zu nehmen. Schnittlauch (Allium schoenoprasum), Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) oder Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) eignen sich beispielsweise sehr gut. Für die Fruchtfolge im Garten ist es wichtig, dass zuvor auf der Fläche keine anderen Gänsefuß- oder Fuchsschwanzgewächse angebaut wurden, da es sonst zu Krankheitsübertragungen kommen kann. Zu den Gänsefuß- oder Fuchsschwanzgewächsen zählen etwa andere Bete-Sorten, Spinat (Spinacia oleracea) oder die Zuckerrübe (Beta vulgaris var. altissima).

bunte Bete-Sorten
Um Krankheiten zu vermeiden, sollten vor und nach der Bete keine verwandten Arten gepflanzt werden

Da bei Temperaturen unter 7 °C vermehrt ein Schossen auftreten kann, die Pflanze also frühzeitig das Dickenwachstum der Rübe abbricht und zu blühen beginnt, sollte die Gelbe Bete erst ab Mitte April bis circa Mitte Juli ausgesät werden. Die Keimung der Samen beginnt erst bei circa 7 bis 9 °C. Bei einzelnen Nachtfrösten bietet sich ein Vlies als Schutz an. Die Ernte ist, je nach Sorte, drei bis vier Monate nach der Aussaat möglich.
Die Aussaat erfolgt direkt ins Beet. Dazu werden die Samen mit einem Abstand von 15 bis 25 cm zwischen den einzelnen Pflanzen und mit einem Abstand von 10 cm zwischen den Reihen ausgesät und anschließend circa ein bis zwei Fingerbreit mit Erde bedeckt. Wer schon früher ernten möchte, kann die Gelbe-Bete-Samen ab März vorkeimen lassen und die Jungpflanzen ab Mitte April ins Beet bringen. Für die Vorkultur eignet sich eine nährstoffarme Anzuchterde wie unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, da über diese das Wachstum eines gesunden und dichten Wurzelsystems gefördert wird. Alle für die junge Pflanze wichtigen Nährstoffe sind in gerade richtiger Menge enthalten und sorgen für eine optimale Entwicklung. Die Jungpflanzen können im Mai mit etwas größerem Pflanzabstand gepflanzt werden, mit etwa 20 bis 30 cm zwischen den Pflanzen und 10 cm zwischen den Reihen.

Tipp: Die Samen befinden sich natürlicherweise im sogenannten Knäuel zu jeweils vier Samen zusammengefasst. Das ist auch der Fall, wenn man das Saatgut kauft. Eine Ausnahme bilden die etwas teureren Saatbänder, hier sind die Samen bereits vereinzelt. Wird Gelbe Bete im Knäuel gesät, muss sie später vereinzelt werden, da es sonst zu eng für die einzelnen Rüben wird.

Pflege von Gelber Bete

Sind die Samen aufgekeimt und stehen zu eng, müssen sie eventuell vereinzelt werden. Damit kann sichergestellt werden, dass jede Rübe ausreichend Platz für ihr Wachstum erhält. Während des Wachstums reicht es aus, die Gelbe Bete regelmäßig zu gießen. Für ein gleichmäßiges Wachstum sollte der Boden konstant feucht sein, wobei Staunässe aber vermieden werden sollte. Auf mageren Standorten ist eine Düngung der Gelben Bete möglich, sollte jedoch nur in Maßen vorgenommen werden.

Das ist bei Gelber Bete in Bezug auf Nitrat zu beachten:

  • Blatt- und Rübengemüse wie die Gelbe und Rote Bete, aber auch Blattsalat und Spinat reichern Nitrat, eine Form des Stickstoffs, in den Blättern an.
  • Eine zu hohe Aufnahme von Nitrat steht im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein. Daher sollte das Gemüse nur in Maßen verzehrt werden.
  • Kleinkinder sind gefährdeter, da ihr Magen noch nicht voll entwickelt ist. Sie sollten daher nicht zu viel Gelbe Bete und anderes Blatt- und Rübengemüse essen.
  • Eine Ernte am Abend hat den Vorteil, dass der Nitratgehalt in den Blättern geringer ist als am Morgen.
  • Um die übermäßige Stickstoffaufnahme zu bremsen, sollte auf eine mineralische Stickstoffdüngung verzichtet werden. Besser eignet sich ein vornehmlich organischer Dünger, wie beispielsweise unser Plantura Bio-Tomatendünger, der den hohen Kaliumbedarf der Gelben Bete deckt.
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Ernte und Lagerung

Gelbe Bete kann bei frühen Aussaaten ab Ende Juli bis in den Winter hinein geerntet werden. Hierzu eignet sich eine Grabgabel oder eine kleine Schaufel, um die Erde um die Rüben leicht zu lockern. Dann können sie einfach herausgezogen und überschüssige Erde leicht abgeklopft werden. Ein Rest an Erde sollte aber an den Rüben verbleiben, denn auf diese Weise wird die Lagerfähigkeit erhöht. Die Wurzel kann circa drei Zentimenter unterhalb der Rüben einfach abgedreht werden. Das Laub bleibt an den Rüben.

Die Gelbe Bete kann anschließend frisch gegessen oder eingelagert werden. Die Lagerung ist hierbei in einer Erdmiete oder einer sandgefüllten Kiste im Garten oder Keller möglich. Am besten geeignet sind Temperaturen von 0 bis 1 °C, denn dann ist die Lagerung über den ganzen Winter möglich. Es besteht auch die Möglichkeit, die Bete einfach bis zur Verwendung in der Erde stecken zu lassen. Alternativ kann sie auch eingekocht und somit für längere Zeit haltbar gemacht werden.

Geerntete Gelbe Bete
Gelbe Bete kann als Miete im Garten gelagert werden [Foto: Orest lyzhechka/ Shutterstock.com]

Geschmack und Inhaltsstoffe von Gelber Bete

Der Geschmack der Gelben Bete ist intensiv und aromatisch. Er ist dem der Roten Bete sehr ähnlich, jedoch etwas süßer. Die gelbe Farbe entsteht durch dem Farbstoff Karotin.
Gelbe Bete enthält viel Eisen, Kalium sowie ebenso Vitamin B und hat einen hohen Folsäuregehalt. Diese Inhaltsstoffe machen Gelbe Bete gesundheitsfördernd und unterstützen die Leber und Gallenblase. Außerdem wird ihr eine entzündungshemmende und stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt.

Gelbe Bete zubereiten: Roh und gekocht

Es gibt unzählige Rezepte für Gelbe Bete – sie lässt sich genauso zubereiten wie Rote Bete. Man kann sie roh oder gekocht verzehren und die Blätter zu einem leckeren Salat verarbeiten. Wichtig ist dabei, dass nicht alle Blätter einer Pflanze gepflückt werden. Sonst muss die Pflanze viel Energie in neue Blätter stecken, statt die Rüben wachsen zu lassen.
Die Rübe schmeckt roh als Carpaccio besonders lecker, man kann sie aber auch zu Chips frittieren, sie dünsten, braten oder garen. Sie können die Gelbe Bete auch trinken, entweder als Saft oder im Smoothie. Die Suppe aus Roter Bete ist nicht ohne Grund ein Klassiker, hierfür eignet sich die gelbe Verwandte aber mindestens genauso gut.

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