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Blumenkohl: Steckbrief, Pflege & Tipps gegen Schädlinge

Sebastian
Sebastian
Sebastian
Sebastian

Als Gartenbaustudent an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf habe ich mich vor allem mit Nutzpflanzen und Anbautechniken auseinandergesetzt. Es fasziniert mich immer wieder, wie sich aus kleinen, oft ähnlich anmutenden Samen so zahlreiche verschiedene Pflanzen entwickeln.

Lieblingsobst: Heidelbeeren, Trauben, Himbeeren, Birnen
Lieblingsgemüse: Pilze, Paprika, Kohlrabi, Zwiebel, Knoblauch

Der „König der Kohlarten“, wie Blumenkohl von Gemüseliebhabern betitelt wird, ist nicht mehr aus dem Gemüseregal wegzudenken. Mit der richtigen Pflege entwickelt sich der Blumenkohl auch im eigenen Garten.

Blumenkohl-Blüte
Die Blütensprossen sind das, was wir später in der Küche vom Blumenkohl verwenden [Foto: Orest lyzhechka/ Shutterstock.com]

Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) schaut nicht nur ähnlich aus wie Brokkoli (Brassica oleracea var. Italica), sondern ist auch mit ihm verwandt. Aber was ist eigentlich Karfiol? Karfiol und Blumenkohl ist exakt dieselbe Pflanze, wobei man auf Deutsch eher Blumenkohl sagt, auf Österreichisch eher Karfiol. Daneben wird er Blütenkohl, italienischer Kohl oder Käsekohl genannt. Wo er herkommt, wie er wächst und was Sie für eine reiche Ernte tun müssen, erfahren Sie hier.

Blumenkohl: Herkunft und Eigenschaften

Die Herkunft des Blumenkohls wird in Kleinasien vermutet, von hier aus verbreitete er sich über Italien im 16. Jahrhundert über ganz Europa. Durch jahrhundertelange Selektion, Kreuzung und Züchtung wurde er so weiß und groß, wie man ihn heute aus dem Supermarktregal kennt. Er wird heutzutage weltweit angebaut und gehört mit zu den beliebtesten Kohlsorten. Passend zum Namen Blumenkohl werden meist lediglich die zusammenstehenden Blütensprossen verzehrt.
In der Küche ist Karfiol ein Alleskönner: Er kann gegart, gebacken, aber auch roh verzehrt werden. Er ist reich an Vitamin C und Mineralstoffen und gilt als leicht verdaulich. Aber nicht nur die Blumenkohlblüte eignet sich zum Kochen. Was Sie mit den Blättern machen können und wie Sie ihn am besten lagern, erfahren Sie in unserem extra Artikel Blumenkohl ernten, lagern und verwenden.

bunte Blumenkohlsorten
Blumenkohl muss nicht immer weiß sein, tatsächlich gibt es auch viele bunte Sorten [Foto: I Wei Huang/ Shutterstock.com]

Wie wächst Blumenkohl?

Mit den Samen fängt beim Blumenkohl alles an, diese sind braun bis schwarz, rund, und haben einen Durchmesser von etwa 2 mm. An den Keimlingen erkennt man, dass der Blumenkohl zu den zweikeimblättrigen Pflanzen (Dicotyledoneae) gehört. Er bildet mit der Zeit ein sehr großes Wurzelwerk, wobei der Radius der Wurzeln oft die Größe des oberirdischen Pflanzenteils überschreitet. Aus einem dicken, aber kurzen Strunk wachsen dunkelgrüne, länglich ovale Blätter, die an den Rändern leicht gewellt sind. Die Wuchshöhe von Blumenkohl beträgt sortenunterschiedlich bis zu 1 m bei vollentwickelter Blüte. Damit der Blumenkohl überhaupt blüht, ist es bei den meisten Sorten wichtig, dass er etwa im Vier- bis Achtblatt-Stadium eine ungefähr 10-tägige, kühlere Periode von durchschnittlich 10 bis 14 °C erfährt. Diese sogenannte Vernalisation sorgt für den Wechsel von Blattbildung zur Anlage von Blütenanlagen. Erst etwa zwei Monate später streckt sich der Blumenkohlkopf zu einem Blütenstand. Blumenkohl blüht gelb oder weiß mit vier kreuzweise angeordneten Blütenblättern. Nach der Bestäubung entwickeln sich längliche Früchte, sogenannte Schoten, welche wiederum Blumenkohlsamen enthalten. Mittlerweile kommen auch bei uns mehr und mehr bunte Variationen des Blumenkohls in den Trend. Sogar für den Anbau daheim gibt es schon viele verschiedene Blumenkohlsorten.

Unterschiede zwischen Blumenkohl, Romanesco und Brokkoli

Der Romanesco (Brassica oleracea convar. botrytis var. botrytis) wird auch als Türmchen- oder Minarettkohl bezeichnet. Er ist eine Variante des Blumenkohls und enthält mehr Vitamin C als sein optisch kaum ähnlicher Verwandter. Die Züchtung des Romanescos wird passend zum Namen in Italien, in der Nähe von Rom, vermutet.

Romanesco
Schaut kaum nach Blumenkohl aus, ist aber tatsächlich eine Blumenkohlvariante [Foto: J_K/ Shutterstock.com]

Brokkoli ist zwar eng mit dem Blumenkohl verwandt, jedoch genetisch deutlich weiter entfernt als der Romanesco. Im Vergleich zu weißen Blumenkohlsorten enthält Brokkoli allerdings mehr Vitamine.

Welchen Standort Blumenkohl braucht und weitere Tipps erhalten Sie in unserem extra Artikel Blumenkohl pflanzen.

Blumenkohl pflegen

Der Blumenkohl verlangt etwas Aufmerksamkeit, wenn es um seine Pflege geht. Je besser Sie sich um Ihren Karfiol kümmern, mit umso größerem Erfolg werden Sie bei der Blumenkohlernte belohnt. Darum erklären wir nachfolgend die wichtigsten Schritte der Blumenkohl-Pflege.

gelber Blumenkohl
Wird die Blüte nicht vor Sonne geschützt, kann sie sich gelb verfärben [Foto: Amam ka/ Shutterstock.com]

Blumenkohl richtig gießen und düngen

Da der Blumenkohl zu den starkzehrenden Gemüsearten zählt, ist es wichtig, ihn mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Zur Düngung empfiehlt sich ein vornehmlich organischer Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger, der sich neben der Nährstoffversorgung der Pflanze auch positiv auf das Bodenleben auswirkt. Der Dünger wird in der Regel einmal beim Auspflanzen und ein zweites Mal etwa zwei Monate später in den Boden eingearbeitet.
Blumenkohl hat außerdem einen recht hohen Wasserbedarf und sollte gerade in Trockenperioden regelmäßig gegossen werden. Wassermangel kann nämlich unter anderem dazu führen, dass Blumenkohl schießt oder nur kleine Köpfe ausbildet.

Tipp: Es lohnt sich, den Boden zwischen den Reihen regelmäßig aufzulockern und das Unkraut zu entfernen. Dadurch bilden sich nämlich größere Köpfe.

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Blumenkohl vor Sonne schützen

Viel Sonneneinstrahlung unterstützt den Blumenkohl während der Wachstumsphase. Bei zu viel Sonneneinstrahlung vor der Ernte sollte man die weißen Köpfe aber schützen. Hierzu ist eine bewährte Praxis, die umliegenden Laubblätter in die Mitte über den Blumenkohlkopf zu knicken. Die Pflanze nimmt dabei nur minimal Schaden und man kann dadurch Sonnenbrand bei Blumenkohl verhindern. Was das genau ist, erklären wir Ihnen in einem gesonderten Artikel. Verzichtet man auf das sogenannte „Abdecken“ verfärben sich die Kohlköpfe durch Karotinbildung je nach Sorte gelblich bis lila, bleiben dabei jedoch vollkommen genießbar.

Häufige Blumenkohl-Krankheiten und -Schädlinge

Zu Beginn des Wachstums sind vor allem die kleinen Blumenkohlpflanzen sehr anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Die typischen Fruchtfolgekrankheiten der Kreuzblütler (Brassicacae) wie Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae), Adernschwärze (Xanthomonas campestris pv. campestris) oder Verticilium-Welke (Verticillium longisporum) können am besten durch eine längere Anbaupause von etwa drei bis fünf Jahren am jeweiligen Standort präventiv vermieden werden.

Blumenkohl mit Kohlmottenschildlaus
Ein häufiger Schädling bei Blumenkohl ist die Kohlmottenschildlaus [Foto: Afanasiev Andrii/ Shutterstock.com]

Doch nicht nur bodenbürtige Krankheiten, sondern auch tierische Schädlinge wie der Kohlweißling (Pierisbrassicaceae), die Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella) und die Kohlfliege (Delia) machen dem Blumenkohl zu schaffen. Hier gibt es ein breites Angebot an biologischen Bekämpfungsmitteln, wobei es trotzdem wichtig ist, den Befall frühzeitig zu erkennen, um Maßnahmen zu ergreifen. Ansonsten kann der Befallsdruck für eine völlige Genesung der Pflanze schnell zu hoch sein.

Blumenkohl schießt: Was tun?

Dass Blumenkohl schießt, kann mehrere Ursachen haben, eine einfache ist das zu späte Ernten. Gehen Sie also nicht davon aus, dass der Blumenkohl in Ihrem Garten unbedingt dieselbe Größe erreicht wie der, den Sie im Supermarkt bekommen.

Gründe, warum Blumenkohl schießt:

  • Erntezeitpunkt zu spät
  • Zu wenig Wasser
  • Kälteschock bei zu früher Pflanzung

Auch nach dem Schießen und nach dem Blühbeginn kann der gesamte Blumenkohl noch gegessen werden, allerdings verliert er zunehmend den gewohnten, milden Geschmack und die Konsistenz. Je weiter die Blumenkohlblüte fortgeschritten ist, desto mehr Bitterstoffe und Senföle werden eingelagert, wodurch er immer weniger schmeckt.

Blumenkohl schießt
Wenn Blumenkohl schießt, kann das verschiedene Gründe haben [Foto: Nnchp29/ Shutterstock.com]

Blumenkohl bildet keinen Kopf: Ursachen und Maßnahmen

Man müht sich zwei Monate mit seinem Blumenkohl ab und er wächst und gedeiht, aber man merkt: Der Blumenkohl bildet keinen Kopf. Das passiert vermutlich im Hausgarten öfter als erhofft und liegt ganz häufig daran, dass es dem Blumenkohl zu gut ging, besser gesagt, dass es zu warm war. Die Blüteninduktion erfolgt bei Blumenkohl etwa im 8-Blattstadium, aber nur, wenn um diesen Zeitpunkt für etwa zehn Tage eine durchschnittliche Temperatur von 10 bis 14 °C herrscht. Sie sollten Blumenkohl also auf keinen Fall im Gewächshaus anbauen, wenn Sie es nicht gerade auf die Blumenkohlblätter abgesehen haben.

Tipp: Blumenkohlblätter können beispielsweise zu einer Suppe verarbeitet werden.

Blumenkohl-Kopf
Damit Blumenkohl einen Kopf bildet, darf er es nicht zu warm haben [Foto: Alexlukin/ Shutterstock.com]

Verträgt Blumenkohl Frost?

Blumenkohl verträgt kurze Temperaturschwankungen um die 0 °C und kann bereits im März gepflanzt werden, allerdings ist hier eine Vliesbedeckung unumgänglich. Je nach Sorte und Abhärtung kann Blumenkohl sogar Temperaturen bis zu – 12 °C überstehen. Der Anbau von sogenannten Wintersorten, welche im April schon zur Ernte bereit sind, ist nur in südlicheren Regionen sinnvoll. In unsere Breiten werden die letzten Blumenkohlsorten aus dem Herbstanbau zwischen September und November geerntet.

Vermehrung und Samengewinnung

In der Tat kann man Blumenkohl auch absichtlich schießen und Blüten bilden lassen, woraus dann wieder Samen entstehen. Allerdings sollte er schon etwa im Juli blühen, da der Reifeprozess der Samen relativ lange dauert. Eine eigene Vermehrung ist möglich, allerdings handelt es sich meist um Hybridsaatgut und es kann zu Verkreuzungen kommen, wenn die Blüte nicht isoliert wird.

Eine weitere Kohlart, bei der lediglich die Blüte gegessen wird, ist der Brokkoli. Wie Sie Brokkoli im Garten anbauen, und was man dabei beachten sollte, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.