Butterkohl: Die schon fast vergessene Kohlart feiert ihr Comeback

Steffi
Steffi
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Ich habe im schönen Weihenstephan Agrarwissenschaften studiert. Neben dem Gärtnern (ich baue vor allem Gemüse und Kräuter an) schlägt mein Herz auch besonders für die Tierwelt. Egal, ob Hund, Meerschwein, Igel oder Biene – alle sollen sich in meinem Garten wohlfühlen.

Lieblingsobst: Wassermelonen und Himbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln

Butterkohl: Die schmackhafte Wirsing-Variante aus Großmuttersgarten. Wir zeigen Tipps und Tricks zum Anbau & Ernten im eigenen Gemüsebeet.

Butterkohl im Garten anbauen
Butterkohl zeichnet sich durch einen sehr milden, zarten Geschmack aus [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Auch wenn viele den Butterkohl weder vom Namen, noch von seiner Erscheinung erkennen, stellen wir diese schon fast vergessene Kohlart näher vor. Denn ihre Blätter sind viel zu zart und aromatisch, als dass man diese Kohlart einfach unter den Tisch fallen lassen könnte.

Die Meinungen gehen auseinander, ob Butterkohl (Brassica oleracea spp. capitata convar. costata) eine lockerköpfige Kohlart ist oder eine Varietät des Wirsings. Wir glauben an ersteres.

In der DDR wurde er wegen seiner zarten und aromatischen Blätter sehr geschätzt und kultiviert. Mittlerweile trifft man diese besondere Kohlart nur noch selten im Handel an. Wenn man Glück hat, findet man ihn auf dem Bauernmarkt ums Eck. Im Bergischen Land ist Butterkohl noch etwas häufiger auf dem Markt anzutreffen. Die meisten Großbetriebe haben ihn schon vor vielen Jahrzehnten aus ihrer Kultur gestrichen: ein zu unterschiedlicher Wuchs und lockere Köpfe erschweren eine maschinelle Ernte und Verarbeitung. Noch dazu kommt, dass die Blätter einzeln von außen nach innen über mehrere Wochen hinweg geerntet werden müssen und die Köpfe zudem nur kurz lagerbar sind. Die länglichen Köpfe sind sehr locker gepackt und das hellgrüne Blattwerk ist leicht wellt bis leicht gekräuselt.

Butterkohl anbauen und für den Erhalt sorgen

Wenn man im Internet etwas sucht, findet man spezialisierte Saatguthändler die Samen des Butterkohls anbieten. Die Aussaat erfolgt ab Mitte März auf der Fensterbank oder einem Frühbeet. Die Jungpflanzen können mit 10cm pikiert werden und ab Mai mit einem Abstand von 60cm zwischen den Pflanzen und 80cm zwischen den Reihen gesetzt werden. Butterkohl gilt als eine der robustesten Kohlarten. Anfänglich muss auf Nacktschnecken geachtet werden. Die üblichen Kohlkrankheiten suchen den Butterkohl seltener heim.

Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anbau finden Sie hier: Butterkohl anbauen: Aussaat, Pflege und Erntezeit.

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Selbst entscheiden wie und wann geerntet wird

Entweder erntet man den Krautkopf im Hochsommer komplett ab oder man erntet einzelne Blätter nach und nach. Dies erfolgt von außen nach innen. Weiß man von Anfang an, dass Blattweise geerntet wird, kann der Pflanz- und Reihenabstand auch etwas kleiner gewählt werden. Der ganze Butterkohl kann auch für einige wenige Wochen an einem kühlen Ort gelagert werden. Allerdings sollte man ihn deutlich schneller aufbrauchen als Weißkohl oder Winterwirsing, da er an Geschmack verliert und die äußeren Umblätter schnell welken beziehungsweise labbrig werden.

Wer Wirsing und Weißkohl mag, wird Butterkohl lieben

Mögliche Verarbeitungsformen reichen von Kohlrouladen bis hin zu asiatischen Wok-Gerichten. Butterkohl hat extrem zarte Blätter und einen milden, vorzüglichen Geschmack. Die größeren Blätter können zu Kohlrouladen verarbeitet werden. Die zarteren Blätter im Inneren des Kohlkopfes eigenen sich auch als Rohkost.

Nehmen Sie sich doch in Ihrem Garten dem Butterkohl an und unterstützen sie ihn so bei seinem Comeback. Ihre Geschmackszellen werden es Ihnen sicherlich danken!

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