Erbsen pflanzen und erfolgreich selbst anbauen

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Obwohl es sich bei Erbsen um recht anspruchslose Kulturpflanzen handelt, lohnt es sich, beim Erbsenanbau auf ein paar Dinge zu achten. Durch optimale Wuchsbedingungen kann schließlich die maximale Ernte erreicht werden.

Erbsen im Garten anbauen
Die Erbsenpflanzen können leicht selbst vorgezogen werden [Foto: C Levers/ Shutterstock.com]

In Deutschland wird das klassische Gemüse meist aus fernen Ländern importiert – dabei ist der Anbau der proteinreichen Erbse (Pisum sativum) auch problemlos hierzulande möglich und frisch geerntet ist der Geschmack natürlich am besten. Die Erbse gehört zu den ältesten Kulturpflanzen und stammt ursprünglich aus Kleinasien, wo sie schon vor mehreren Tausend Jahren angebaut wurde. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die beliebte Erbsenpflanze im eigenen Garten mit Erfolg anbauen können.

Erbsen pflanzen: So geht’s

Durch die Wahl des geeigneten Standorts kann die Anfälligkeit der Erbsenpflanzen gegenüber Krankheiten und Schädlingen schon etwas reduziert werden. Worauf beim Pflanzen der Erbsen noch geachtet werden muss, erfahren Sie folgend.

Der geeignete Standort

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Erbsenpflanzen weniger Ansprüche an den Standort stellen als viele andere Gemüsearten. Die Pflanze wächst in sonniger Lage besonders gut. Doch auch ein halbschattiger Platz stellt kein Problem dar. Bei der Standortwahl sollten Sie sich bloß den Boden genauer anschauen. Für eine optimale Durchwurzelung muss dieser locker, humos und tiefgründig sein. Was die Wasserversorgung betrifft, eignet sich ein frischer Untergrund, der nicht zu Staunässe neigt. Erbsenpflanzen bevorzugen zudem Erde mit einem hohen Kalk- und Kaliumgehalt – wählen Sie daher keine zu saure Stelle. Standorte mit einem pH-Wert von 6 bis 8 sind gut geeignet.

Erbsen in Erde pflanzen
Der Boden darf nicht zu feucht und verdichtet sein [Foto: Valentyn Volkov/ Shutterstock.com]

Diese Punkte sollten Sie bei der richtigen Standortwahl für Erbsen beachten:

  • Halbschattiger bis sonniger Platz
  • Lockerer, humoser und tiefgründiger Boden
  • Gute Versorgung mit Kalk und Kalium

Wann werden Erbsen gepflanzt?

Falls Sie Ihre Erbsenpflanzen bereits im Haus gesät und vorgezogen oder in einer Gärtnerei gekauft haben, dann muss nun nur noch der richtige Zeitpunkt zum Auspflanzen ins Freiland abgewartet werden. Wenn die Jungpflanzen ihre ersten Blätter vollständig entwickelt haben, können sie nach dem Abhärten in die Beete gepflanzt werden. Für das Auspflanzen sind je nach Sorte verschiedene Zeitpunkte zu beachten:

  • Schalerbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. sativum) und Zuckererbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. axiphium): Ab Mitte März
  • Markerbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. medullare): Ab April
  • Wintererbsen: Ab Oktober

Für die Wintererbsen ist ein Vorziehen im Haus nicht notwendig, stattdessen kann eine Direktsaat ins Freiland stattfinden. Die Jungpflanzen sollten nicht zu groß sein, da sie sonst über den Winter Frostschäden erleiden könnten.

Erbsen im Garten pflanzen

Die Erbsenpflanzen können beim Einsetzen in die Beete etwas tiefer gepflanzt werden, damit sich am Stängel zusätzliche Wurzeln ausbilden, welche die Standfestigkeit erhöhen. Sie sollten nur nicht ganz bis zum Blattansatz in den Boden gesetzt werden, da sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmal angehäufelt werden können. In den Reihen werden etwa 5 cm Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen gelassen. Drücken Sie die Erde rund um die Pflänzchen leicht an und gießen Sie anschließend, falls der Boden nicht schon feucht genug ist. Sie können Erbsen ebenfalls in einem Hochbeet anbauen und sie zum Beispiel vom Rand herunterranken lassen. Falls die Erbsen dort mit einer Rankhilfe nach oben wachsen sollen, ergibt es Sinn, eher niedrig wachsende Erbsensorten zu wählen, damit man die Hülsenfrüchte beim Ernten noch gut erreicht.

Erbsen im Hochbeet
Auch im Hochbeet ist der Anbau von Erbsen möglich [Foto: Linda George/ Shutterstock.com]

Erbsen im Topf pflanzen

Wenn Sie Ihre Erbsen im Topf pflanzen wollen, sollten Sie im Sommer vor allem auf eine regelmäßige Wasserversorgung achten. Da das Erdvolumen bei der Kultur im Topf begrenzt ist, wird das Substrat schneller trocken. Deshalb ist es auch besser, einen etwas größeren Kübel als einen zu kleinen zu verwenden. Das Gefäß sollte mindestens 30 cm tief sein und Abflusslöcher für überschüssiges Gießwasser besitzen. Sie können so viele Exemplare in den Topf setzen, wie sie mit einem Abstand von etwa 3 bis 5 cm hineinpassen. Beim Pflanzen muss mit einberechnet werden, dass die Erbsenpflanzen ab einer gewissen Höhe eine Rankhilfe benötigen. Zur Befüllung des Topfes eignet sich zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde sehr gut. Durch die bereits enthaltenen Nährstoffe muss keine weitere Düngung in dieser Saison durchgeführt werden. Unsere Erde enthält außerdem ein Gemisch aus Kokosfasern, welches die Luftkapazität erhöht und somit die Durchwurzelung verbessert.

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Pflanznachbarn und Fruchtfolge

Gute Pflanznachbarn, mit denen die Erbsen in der Mischkultur kombiniert werden können, sind zum Beispiel Kopfsalat (Lactuca sativa var. capitata), Radieschen (Raphanus sativus var. sativus), Dill (Anethum graveolens), Spinat (Spinacia oleracea) oder Kohlarten (Brassica spec.). Dagegen sollte die Vergesellschaftung von Erbsenpflanzen mit Bohnen (Phaseolus spec.), Lauch (Allium ampeloprasum), Zwiebeln (Allium cepa) und Knoblauch (Allium sativum) vermieden werden. Ein Punkt, den Sie unbedingt beachten sollten, ist die Fruchtfolge beim Erbsenanbau. Das Gemüse ist mit sich selbst unverträglich, weshalb Sie eine Anbaupause von 5 bis 6 Jahren einhalten sollten. Dasselbe gilt für andere Leguminosen wie Bohnen oder Lupinen (Lupinus spec.). In der Landwirtschaft stellen die Erbsen zum Beispiel sehr gute Vorfrüchte für Zuckerrüben (Beta vulgaris subsp. vulgaris) und Winterraps (Brassica napus) dar. Generell eignen sich Starkzehrer gut für die Folgekultur, da sie den im Boden gebundenen Stickstoff nutzen.

Erbsen als Vorfrucht in der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft dienen Erbsen als gute Vorfrucht für spezielle Kulturen [Foto: ESOlex/ Shutterstock.com]

Die wichtigsten Pflegemaßnahmen

Sobald die Temperaturen im Frühling ansteigen, wachsen Erbsenpflanzen schnell und bilden zahlreiche Blüten, aus denen später die wohlschmeckenden Hülsenfrüchte wachsen. Trotz des vermeintlich leichten Erbsenanbaus sollten Sie einige Hinweise zur Pflege berücksichtigen.

Erbsen gießen

Erbsenpflanzen haben grundsätzlich keinen hohen Wasserbedarf. Es gilt daher: Lieber weniger als zu viel gießen. Wenn Sie die Pflanze überwässern, kann sie auf Dauer eingehen. Bei langanhaltender Hitze im Sommer sollten Sie trotzdem auf eine regelmäßige Wassergabe achten, da ansonsten als Stressreaktion die Blütenbildung vermindert wird oder die Blüten einfach abfallen.

Erbsen düngen

Die beliebte Erbse gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), die – neben ihrem Nutzen als Gemüse – den Boden mit Stickstoff anreichern. Dies sorgt dafür, dass der Einsatz von zusätzlichem Dünger bei Erbsen nicht notwendig ist. Wichtiger als die Versorgung mit weiteren Nährstoffen ist eine lockere Bodenstruktur, die Sie durch ein regelmäßiges Hacken des Bodens erreichen. Dazu kommt, dass Sie dabei unbeliebtes Unkraut aus dem Beet entfernen. Eine weitere Möglichkeit, den Boden locker und auch feucht zu halten, ist zum Beispiel das Mulchen.

Erbsen eine Rankhilfe bieten

Wie bei den meisten Hülsenfrüchtlern bietet es sich bei der Erbse an, eine Rankhilfe in Form von Ästen aufzustellen. Stecken Sie die Zweige zwischen die Pflanzen, sobald diese eine Höhe von wenigen Zentimetern erreicht haben. Bei kleinwüchsigen, standfesten Sorten kann auf eine Erbsen-Rankhilfe verzichtet werden.

Erbsen mit Rankhilfe pflanzen
Als Rankhilfe eignen sich beispielsweise auch Bambusstäbe [Foto: Art_Pictures/ Shutterstock.com]

Häufige Schädlinge und Krankheiten

Für Schädlinge und Krankheiten werden die Erbsenpflanzen vor allem dann anfälliger, wenn die empfohlene Anbaupause nicht eingehalten wird oder die Standortbedingungen suboptimal sind. Folgend haben wir die wichtigsten Schaderreger aufgeführt:

  • Echter Mehltau (Erysiphaceae): Der Echte Mehltau zeigt sich durch den weißen, mehligen Belag auf den Blattoberseiten der Pflanzen. Da ein Befall in den meisten Fällen erst im Spätsommer stattfindet, wenn das Wetter trocken und warm ist, entstehen dadurch keine größeren Schäden. Beim Anbau kann zur Vorbeugung trotzdem auf mehltauresistente Sorten gesetzt werden.
  • Falscher Mehltau (Peronosporaceae): Die Symptome des Falschen Mehltaus sind gelbe Flecken auf der Blattoberseite und ein Pilzrasen auf der Unterseite. Die Krankheit tritt vor allem bei kühlem und feuchtem Wetter auf. Zur Ertragsminderung kommt es meist nur, wenn die Pflanzen bereits im Jungpflanzenstadium befallen sind oder der Befall äußerst stark ist. Die Anbaupause sollte zur Vorbeugung unbedingt beachtet werden.
  • Erbsenwickler (Cydia nigricana): Die Larven des Erbsenwicklers dringen in die Hülsen der Erbsenpflanzen ein und ernähren sich von den jungen, grünen Samen. Vor allem in Jahren mit einer trockenwarmen Witterung kann es zu einem erhöhten Befall kommen. Zur Vorbeugung können zum Beispiel Kulturschutznetze vor dem Flug des Schmetterlings angebracht oder ein früher oder sehr später Zeitpunkt für die Aussaat gewählt werden. Auch das regelmäßige Hacken des Bodens und die Mischkultur mit Ringelblumen (Calendula officinalis) wirken sich positiv aus. Bekämpft wird der Erbsenwickler mit seinen natürlichen Gegenspielern, der Brackwespe (Braconidae) und der Schlupfwespe (Ichneumonidae).
Erbsenwickler
Die Larven des Erbsenwicklers fressen sich durch die Samen [Foto: Art_Pictures/ Shutterstock.com]
  • Fusarium-Welke (Fusarium oxysporum f. sp. pisi): Anzeichen für einen Befall mit der Welkekrankheit sind zum Beispiel die Verfärbung und das anschließende Absterben der Stängel und Wurzeln. Die Blätter der Pflanzen vergilben und es werden weniger Früchte angesetzt. Auf feuchten und stark verdichteten Böden tritt die Fusarium-Welke verstärkt auf. Also kann ihr mit einer geeigneten Standortwahl oder Bodenverbesserung sowie mit reduzierten Wassergaben vorgebeugt werden. Auch das Einhalten der Anbaupausen und die Wahl robuster oder resistenter Erbsensorten spielen eine wichtige Rolle.
  • Erbsenrost (Uromyces pisi): Die Pilzerkrankung kann zu Beginn anhand von rostbraunen Pusteln auf der Blattoberseite erkannt werden. Später entstehen zusätzlich schwarze Punkte. Die Erbsenpflanze beginnt stark zu welken und bildet weniger Hülsen. Hier sollten zur Vorbeugung ebenfalls weniger anfällige Sorten gewählt werden. Eine möglichst frühe Aussaat beugt dem Pilz vor.
Erbsenrost
Die rostfarbenen Flecken sind ein Erkennungsmerkmal des Erbsenrosts [Foto: Rupinder singh 0071/ Shutterstock.com]
  • Brennfleckenkrankheit (Ascochyta): Symptome der Brennfleckenkrankheit stellen rötlich-braune Flecken an Stängel, Blättern und Hülsen dar. Oft lassen sich auch noch schwarzbraune Wurzelverfärbungen beobachten. Die Pilzerkrankung tritt bei feuchter Witterung oder verstärkter Laubbefeuchtung im Sommer auf. Der Pilz überträgt sich ebenfalls über infiziertes Saatgut, deshalb sollten Sie beim Kauf vorbeugend auf eine gute Qualität achten. Befallene Pflanzen müssen sauber vom Beet abgeräumt werden. Für eine gute Durchlüftung und schnelle Abtrocknung sollten großzügige Abstände zwischen den Reihen eingehalten werden.
  • Erbsenkäfer (Bruchus pisorum): Die Larven des Erbsenkäfers dringen in die Hülsen der Erbsen ein und fressen sich in die Samen hinein. Vor dem Ausbringen sollte das trockene Saatgut auf einen Befall überprüft werden. Befallene Samen in der Kultur sollten vom Beet geräumt und entsorgt werden, damit eine Überwinterung verhindert wird. Natürliche Gegenspieler stellen die Erzwespen Lariophagus distinguendus und Anisopteromalus calandrae dar.
Erbsenkäfer
Der Erbsenkäfer ist mitunter an dem weißen Hinterleib zu erkennen [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Bei der Pflege von Erbsenpflanzen sollten Sie folgende Tipps beherzigen:

  • Eher weniger als zu viel gießen
  • Keine Düngung notwendig aufgrund der eigenen Stickstofffixierung
  • Eine Rankhilfe aus Zweigen als Stütze einsetzen

Nachdem die Pflanzen schließlich prächtig gedeihen und Früchte ansetzen, geht es an die Ernte der Erbsen. Darüber können Sie sich in unserem weiterführenden Artikel informieren.

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