Markerbsen im Garten anbauen

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Die meisten kennen die Markerbse als klassische Tiefkühlerbse aus dem Supermarkt. Dabei lassen sich die Pflanzen auch ganz einfach im eigenen Garten anbauen.

Blüten der Markerbse
Die Markerbse hat schön geformte Blüten, die unterschiedliche Farben haben können [Foto: jayanta85/ Shutterstock.com]

Die Markerbse (Pisum sativum subsp. sativum convar. medullare) ist eine Varietät der Erbse (Pisum sativum) und unterscheidet sich im Aussehen kaum von ihr. Im reifen Zustand sind die Körner leicht schrumpelig und recht süß. Der Gesamtzuckergehalt liegt bei modernen Sorten knapp unter 10 %. Und genau das macht die Markerbse so beliebt: Ein frischer Geschmack mit einem hohen Zuckergehalt, der die Aromen zusätzlich fördert. In diesem Artikel erfahren Sie alle wichtigen Informationen rund um die Markerbse.

Die besten Markerbsen-Sorten

Hat man sich bei der Aussaat verschätzt und daher eine zu reiche Ernte, ist schnell Abhilfe geschaffen: Markerbsen eignen sich gut zum Konservieren und als Tiefkühlgemüse. Durch die große Sortenvielfalt kann man sich allerdings auch passende Sorten zusammenstellen, sodass sich ein langer und gleichmäßiger Erntezeitraum ergibt. Falls Sie sich für weitere Erbsensorten interessieren, finden Sie in unserem Spezial-Artikel noch mehr Inspiration.

  • ˈAmbassadorˈ: Widerstandsfähige, mittelspäte Sorte; robust gegenüber Echtem Mehltau (Erysiphaceae); Wuchshöhe bis etwa 80 cm.
  • ˈEvitaˈ: Mittelfrühe Sorte mit robustem Wuchs und einer Höhe von 60 cm; ertragreich und aromatisch.
  • ˈGloriosaˈ: Frühreifende Markerbse mit reichem Ertrag; selbst unter ungünstigen Bedingungen produktiv; süßer Geschmack; Wuchshöhe von 50 – 60 cm.
  • ˈGranderaˈ: Mittelfrühe Erbsensorte mit sehr gutem Ertrag und Aroma; tolerant gegenüber Fusarium; Wuchshöhe von 70 – 80 cm; starke Rankenbildung.
  • ˈJumboˈ: Mittelspäte Sorte mit langen und großen Hülsen; ertragreich und leckerer Geschmack; 80 – 90 cm hoch.
  • ˈKarinaˈ: Mittelfrühe Sorte mit einer Höhe von bis zu 60 cm; hoher Ertrag und zum Tiefkühlen geeignet.
Lagerung der Markerbse
Es gibt mehrere Sorten, die sich besonders gut zum Einfrieren eignen [Foto: AnaMarques/ Shutterstock.com]
  • ˈMarkanaˈ: Robuste, spätreifende Sorte mit einem kompakten und standfesten Wachstum; keine Rankhilfe nötig; Wuchshöhe 60 cm; geschmacklich fein; hohe Toleranz gegenüber Echtem Mehltau und Fusarium.
  • ˈMaxigoltˈ: Mittelspäte Sorte mit guter Kornqualität und reichem Ertrag; aromatisch; resistent gegenüber Fusarium; bis etwa 90 cm hoch.
  • ˈNoveliaˈ: Mittelfrühe Erbsensorte mit robustem Wuchs; recht hoher Zuckeranteil und aromatischer Geschmack; widerstandsfähig gegenüber Echtem Mehltau; zum Einfrieren geeignet; Wuchshöhe circa 80 cm.
  • ˈSimaˈ: Kleinkörnige Wintermarkerbse mit einer Wuchshöhe von etwa 50 cm; keine Rankhilfe notwendig; Saat im Oktober und Ernte ab Mai.
  • ˈSublimaˈ: Mittelspäte Markerbse mit hohem Zuckergehalt; aromatisch und ertragreich; Resistenz gegenüber Fusarium; Wuchshöhe 70 cm.
  • ˈTom Thumbˈ: Markerbsensorte mit geringer Wuchshöhe von nur 20 cm; eignet sich hervorragend für den Anbau im Topf und auf dem Balkon; keine Rankhilfe nötig; schmackhafte Körner.
  • ˈVitaraˈ: Geeignet für den Anbau von Frühjahr bis Herbst; lange Erntezeit, guter Ertrag und hohe Toleranz gegenüber Fusarium und Echtem Mehltau; 60 – 90 cm hoch.
  • ˈWunder von Kelvedonˈ: Mittelfrühe, widerstandsfähige Sorte mit hohem Ertrag und besonders süßem, aromatischem Geschmack; Wuchshöhe zwischen 50 und 70 cm.
Stütze für die Markerbse
Manche stark rankende, niedrige Sorten brauchen keine Stütze [Foto: rsooll/ Shutterstock.com]

Markerbsen pflanzen: So geht‘s

Beim Anbau der Markerbsen ist die Frostempfindlichkeit zu berücksichtigen. Im Frühjahr ab etwa Mitte April können die Körner in einer Tiefe von circa 5 cm direkt ins Freiland gesät werden. Nach ein bis zwei Wochen keimen dann die ersten Pflänzchen. Es gibt auch Wintermarkerbsen, die im Oktober ausgesät werden. Diese Sorten kommen besser mit der Kälte zurecht und bringen eine verfrühte Ernte im darauffolgenden Jahr. Mittelhohe bis hochwachsende Erbsensorten benötigen ab einer Höhe von etwa 10 cm eine Rankhilfe. Entweder greift man zu einem Standardgerüst aus dem Baumarkt oder man bastelt selbst eines. Bambus oder Haselnusstriebe eignen sich hier gut. Ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Aussaat und zum Pflanzen der Erbsen finden Sie in unseren entsprechenden Artikeln.

Pflege von Markerbsen

Erbsen zählen zu den sogenannten Leguminosen – das bedeutet, sie besitzen die Fähigkeit, Stickstoff im Wurzelbereich zu binden. Deshalb ist eine zusätzliche Düngung bei dieser Gemüsekultur nicht notwendig. Viel wichtiger als Dünger ist das regelmäßige Gießen und das Lockern des Bodens. Erbsen lieben eine gute Versorgung mit Wasser, aber Vorsicht: Ist das Substrat zu nass, kann es schnell zu Wurzelfäule kommen. Durch regelmäßiges Hacken und Aufbringen von Mulch wird die passende Bodenstruktur beibehalten und unerwünschte Beikräuter werden dabei in Schach gehalten.

Markerbse einpflanzen
Der Boden um die Erbsen sollte locker gehalten werden [Foto: STEKLO/ Shutterstock.com]

Schädlinge und Krankheiten

Markerbsen sind in der Kultur recht unkompliziert und pflegeleicht. Trotzdem gibt es mehrere Krankheiten und Schädlinge, die unter bestimmten Bedingungen auftreten können. Im Spätsommer erkranken die Pflanzen bei warmer und trockener Witterung häufig am Echten Mehltau. Es gibt allerdings eine Vielzahl an Sorten, die eine Resistenz dagegen aufweisen. Ein anderer Pilz, der bei Erbsen häufig auf feuchten und verdichteten Böden auftritt, ist die Fusarium-Welke. Bekannte Schädlinge, welche die Erbsenpflanzen befallen können, sind der Erbsenwickler (Cydia nigricana) und der Erbsenkäfer (Bruchus pisorum). In beiden Fällen dringen die Larven in die Erbsenhülsen ein und höhlen die Samen von innen aus. Nematoden (Nematoda) können die Wurzeln der Erbsenpflanzen befallen und schwächen. Genauere Beschreibungen und vorbeugende Maßnahmen haben wir im Artikel zum Pflanzen der Erbsen aufgeführt.

Krankheiten an der Markerbse
Echter Mehltau tritt häufig im späten Sommer auf [Foto: i-am-helen/ Shutterstock.com]

Markerbsen ernten

Hat man früh gesät, kann man im Juni – bei Wintermarkerbsen bereits ab Mai – die erste Ebsen-Ernte einfahren. Geerntet werden die prall gefüllten, grünen Hülsen. Wegen der frühen Erntezeit eignen sich Erbsen besonders gut als Vorkultur. Zudem bringen die Pflanzen Stickstoff in den Boden ein, weshalb das Wurzelwerk nach der Ernte in der Erde belassen werden sollte. Im Gegensatz zu Schalerbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. sativum) sollte man bei Markerbsen nicht zu lange mit der Ernte warten. Denn sind sie überreif, werden die Körner der Markerbse beim Kochen nicht mehr weich. Allerdings kann man sie noch immer trocknen und haltbar machen. Der ideale Zeitpunkt zum Ernten ist gekommen, wenn sich die Hülsen prall gefüllt anfühlen. Ihre Pflanzen sollten mehrmals pro Woche kontrolliert und beerntet werden, dadurch vermeidet man überreife Körner und außerdem wird der weitere Blüten- und Fruchtansatz gefördert. Die Ernte kann schließlich im Kühlschrank noch etwa 3 bis 5 Tage frisch gehalten werden. Am besten werden sie dort in einem Frischhaltebeutel oder einem feuchten Geschirrtuch aufbewahrt.

Will man Erbsen trocknen, sollte man ausschließlich zu Schalerbsen greifen. Diese enthalten zwar mehr Stärke als Zucker, jedoch werden ihre getrockneten Körner beim Kochen wieder weich. Erntet man die Markerbsen rechtzeitig, hat man wunderbar frische und aromatische Erbsen. Im Gegensatz zu den Zuckererbsen (Pisum sativum subsp. sativum convar. axiphium) werden die Hülsen der Mark- und Schalerbsen nicht mitgegessen, da sie eine Pergamentschicht und Fasern ausbilden.

Ernte der Markerbse
Die Erbsen müssen nach der Ernte aus den Hülsen geschält werden [Foto: GaViAl/ Shutterstock.com]

Falls aktuell noch nicht die richtige Zeit gekommen ist, um die ersten Markerbsenpflanzen auszusäen, können Sie die Zeit überbrücken, indem Sie zum Beispiel Mungbohnen-Sprossen ziehen. Das funktioniert im Haus das ganze Jahr über und die Sprossen sind nicht nur vielseitig einsetzbar, sondern auch sehr gesund.

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