Fenchel: Herkunft, Steckbrief & Pflege des Gemüses

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Fenchel stammt aus dem Mittelmeerraum und lässt sich als Gemüse und Gewürzpflanze kultivieren. Alles zu Herkunft, Eigenschaften und Pflege von Fenchel erfahren Sie bei uns.

Foeniculum vulgare
Fenchel ist eine Gemüseart mit verdickten Sprossknollen [Foto: KarepaStock/ Shutterstock.com]

Fenchel (Foeniculum vulgare) wird bereits seit Jahrtausenden als Arzneipflanze genutzt. Wir stellen die vielfältige, mediterrane Gemüse- und Gewürzpflanze im Steckbrief vor und geben Tipps zur Pflege von Fenchel sowie zur Überwinterung und Vermehrung.

Fenchel: Eigenschaften und Herkunft

Fenchel ist im Mittelmeerraum seit Jahrhunderten eine traditionelle Gewürz- und Heilpflanze. Durch die Römer kam er auch in unsere Breiten, wurde allerdings zu Beginn nur manchmal als Heilkraut und Gewürz verwendet. Die exakte Herkunft des Fenchels ist bis heute nicht ganz geklärt. Jedoch liegt die Vermutung nahe, dass er im Mittelmeerraum und in Vorderasien beheimatet ist. Aus Überlieferungen ist bekannt, dass schon die alten Griechen den Fenchel als Gewürz und vor allem als Heilkraut verwendeten. Der aromatische Fenchel, der auch als Köppernickel, Femis oder Abspeckgemüse bezeichnet wird, wurde 2009 als Heilpflanze des Jahres gekürt. Fenchel gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist eng mit Anis (Pimpinella anisum), Kümmel (Carum carvi) und Dill (Anethum graveolens) verwandt.

Fenchelknolle
Knollenfenchel bildet im ersten Jahr eine schuppenartig verdickte Sprossknolle aus [Foto: alexmat46/ Shutterstock.com]

Fenchel wächst grundsätzlich als zwei- bis mehrjährige Staude mit stark verzweigtem Stängel auf eine Wuchshöhe von 120 – 200 cm heran. Gemüsefenchel bleibt im ersten Jahr 50 – 100 cm klein, da er erst im zweiten Jahr blüht, und bildet stattdessen schuppenartige und verdickte Stängelschäfte aus. Die Fenchelwurzel ist derb und reicht auf guten Standorten sehr tief in den Boden. Die Blätter des Fenchels sind drei- bis vierfach fiederschnittig und grün bis blaugrün gefärbt. Sie werden als Fenchelgrün geerntet und getrocknet. Die verzweigten Stiele des Fenchelkrauts sind von einer fleischigen Blattscheide eingerahmt. Zwischen Juli und September liegt die Blütezeit, wobei die Pflanze zahlreiche, unscheinbar gelbblühende Doppeldolden hervorbringt. Fenchelblüten werden mit Vorliebe von Schwebfliegen (Syrphidae) und Bienen besucht, da sie im Sommer reichlich Nektar bieten. Die nach der Bestäubung entstehenden, zunächst blaugrünen Samen sind länglich-rund geformt und deutlich gerillt. Sie reifen spät im Jahr zwischen September und November, färben sich dabei bräunlich und fallen schließlich ab.

Ist Fenchel ein Gemüse? Bei Fenchel unterscheidet man drei Varietäten, welche unterschiedlich genutzt werden: Den Wilden Fenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare), den Süß- oder Gewürzfenchel (Foeniculum vulgare var. dulce) und den aus dem Gewürzfenchel durch Züchtung entstandenen Knollen- oder Gemüse-Fenchel (Foeniculum vulgare var. azoricum). Durch die Rückbesinnung auf alte Varietäten, aber auch durch moderne Züchtung ist die Vielfalt an Fenchel-Sorten heute größer denn je.

Fenchel-Blüten
Fenchel gilt seit langer Zeit als wohltuende Heilpflanze bei diversen Beschwerden

Pflege von Fenchel: Gießen, Düngen und Co.

Fenchel ist eine pflegeleichte Gemüsepflanze, die bis auf die Bewässerung im Sommer nur wenig Aufmerksamkeit benötigt. Nach dem Anpflanzen von Fenchel müssen nur wenige Maßnahmen bis zur Ernte ergriffen werden. Die Jungpflanzen sollten regelmäßig von Unkraut befreit werden, um die Konkurrenz auf Wasser und Nährstoffe gering zu halten. Eine Mulchschicht aus pflanzlichen Materialien, wie Rasenschnitt, verhindert Unkrautaufwuchs und verringert zusätzlich die Verdunstung. Da der Abbau der organischen Masse jedoch Stickstoff im Boden bindet, kann eine Ausgleichsdüngung notwendig werden. Fenchel zählt zu den Mittelzehrern, benötigt jedoch höhere Kaliummengen. Ein kaliumbetonter, vorwiegend organischer Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger ist ideal für das Düngen von Fenchel geeignet. Der tierfreie Granulatdünger wird bei der Pflanzung vorgezogener Jungpflanzen oder zu Beginn der Knollenbildung von direkt gesäten Pflanzen rund um den Fenchel ausgebracht und oberflächlich eingearbeitet. Die enthaltenen Nährstoffe werden im Laufe der Wochen langsam und schonend für Pflanze und Umwelt freigesetzt.

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Der einzig relevante Schädling an Fenchel ist die Raupe des Schwalbenschwanzes (Papilio machaon), einer der größten heimischen Schmetterlingsarten. Die Fraßschäden halten sich allerdings in Grenzen und entlohnen später mit den hübschen, cremegelb und blau gefärbten Faltern im Garten.

Schädlinge an Fenchel
Die Raupen des Schwalbenschwanzes ernähren sich mit Vorliebe von Fenchelkraut [Foto: barmalini/ Shutterstock.com]

Ist Fenchel winterhart?

Knollenfenchel ist als erwachsene Pflanze nicht winterhart, wohingegen die Jungpflanzen kurzfristige Minusgrade bis – 4 °C ertragen. Da der Gemüsefenchel ohnehin nur einjährig für seine zarte Sprossknolle kultiviert wird, entfällt das Überwintern jedoch meist. Lediglich zur Samengewinnung müssen die Knollenfenchel-Pflanzen überwintert werden. Winterharte Fenchel sind der Wilde Fenchel und der Gewürzfenchel, die in unseren Breiten problemlos Temperaturen unter – 20 °C aushalten.

Vermehrung

Fenchel wird über seine Samen vermehrt. Um selbst Fenchelsaat zu gewinnen, muss zunächst beachtet werden, ob es sich um Gewürz- oder Knollenfenchel handelt. Letzterer blüht meist erst im zweiten Jahr und muss daher für eine Samengewinnung frostfrei überwintert werden. Hierzu wählt man 10 – 15 gesunde, schöne Fenchelknollen zur Vermehrung aus, schneidet die Blätter auf etwa 20 cm zurück, topft die Fenchelpflanzen ein und stellt sie in ein Kalthaus oder in den Wintergarten. Die Luftfeuchte sollte nicht zu hoch werden und auch das Gießen muss sehr sparsam erfolgen, damit die Knollen nicht von Pilzkrankheiten befallen werden. Im nächsten Frühjahr werden die Pflanzen nach dem letzten Frost ausgewintert. Sie gehen dann rasch in die Blüte und die Fenchelsamen reifen bis zum Herbst zuverlässig aus. Gewürzfenchel hingegen bildet bereits im ersten Jahr nach der Aussaat selbst zahlreiche Blütenstände und Samen aus. Im zweiten Jahr ist die Ernte meist noch deutlich größer. Sich braun verfärbende Samenstände sollten rasch abgeschnitten und zum Nachtrocknen ausgelegt werden, denn reife Fenchelsaat neigt dazu, abzufallen. Die Samen des Fenchels sind etwa ein bis zwei Jahre lang keimfähig.

Samen der Fenchelpflanze
Die Vermehrung von Fenchel erfolgt über die länglichen Samen

Tipp: Gewürzfenchel, Knollenfenchel und Wilder Fenchel sind eng miteinander verwandt, daher können sie sich miteinander verkreuzen. Selbstgewonnene Knollenfenchel-Samen neigen dazu, statt eine großen Sprossknolle zu bilden direkt in die Blüte zu gehen. Um sortenrein Fenchel zu vermehren, ist es daher wichtig, es nicht mit zwei Varietäten zur selben Zeit im gleichen Garten zu erledigen.

Fenchel lässt sich zu vielerlei Gerichten verarbeiten und bereichert die Küche mit den aromatischen, gesunden Sprossknollen. Wir geben Tipps zu Ernte, Lagerung und Verwendung von Fenchel.

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