Luffagurke: Anbau, Ernte & Verwendung des Schwammkürbis

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Die Luffagurke wird meist nicht vorrangig zum Verzehr angebaut – aus den Früchten der Nutzpflanze lassen sich im ausgereiften und getrockneten Zustand Schwämme herstellen.

Luffagurke
Die Luffagurke sieht der normalen Gurke sehr ähnlich [Foto: Jahangir Alam Onuchcha/ Shutterstock.com]

Mit einfachen Mitteln und etwas Geduld kann man aus der Luffagurke im eigenen Garten nachhaltige und biologisch abbaubare Schwämme selbst produzieren. Wie Sie die Luffagurke (Luffa cylindrica; Syn. Luffa aegyptiaca, Momordica cylindrica) selber erfolgreich anbauen und was es bei der Ernte sowie der Verwendung des Schwammkürbis zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Luffagurke: Herkunft und Eigenschaften

Aufgrund ihres Verwendungszwecks ist die Luffagurke auch als Schwammkürbis oder Schwammgurke bekannt. Die einjährigen Kletterpflanzen gehören wie die Gurke (Cucumis), die Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) und der Kürbis (Cucurbita) zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae).

Vom südlichen Zentralasien bis Nordost-Australien und im Südpazifikraum lassen sich Wildformen der Luffagurke entdecken. Die Kulturformen der Pflanze sind im tropischen Asien, Amerika, Lateinamerika und Afrika zu finden. Am besten gelingt die Kultur des Schwammkürbis in den heiß-feuchten Tropen zur Trockenzeit. Dabei gedeiht die Pflanze auf fruchtbaren Böden, die leicht sauer bis neutral sind und sich in sonniger Lage befinden, besonders gut.

Die Kletterpflanzen können unter optimalen Bedingungen bis zu 15 m lang werden und ähneln im Habitus sehr der Gurke. Die fünfkantige Sprossachse ist leicht behaart und die Blätter sind lang gestielt sowie leicht bis tief gelappt. Die Pflanze trägt männliche und weibliche Blüten, die sich in der kräftig gelben Blütenkrone gleichen. Die weiblichen Blüten sind an dem 2 bis 4 cm langen Fruchtknoten zu erkennen. Sie sitzen einzeln an der Pflanze – die männlichen haben meist 5 oder selten 3 Staubblätter und stehen mit einer Anzahl von 5 bis 20 Blüten an langen Rispen. Dabei entspringen sie jedoch derselben Blattachsel.

Luffagurke anbauen
In einigen Ländern werden die Luffagurken kommerziell angebaut [Foto: tcareob72/ Shutterstock.com]

Die Früchte werden durchschnittlich etwa 60 bis 80 cm lang und sind zunächst grün sowie flaumig behaart. Später wird die Schale braun, dünn und papierartig. Die mattschwarzen, glatten Samen der Luffagurke sind breit elliptisch mit abgerundeten Enden und besitzen einen schmalen, geflügelten Rand.

Luffagurken selber anbauen

Den Schwammkürbis kann man auch in Deutschland anbauen, hier erreicht die Pflanze nur nicht dieselbe Höhe wie in den Tropen.

Standort

Die Schwammgurke benötigt vor allem warme Standortbedingungen, also am besten vollsonnige und geschützte Plätze. Dafür bietet sich die Pflanzung im Gewächshaus an, falls eines zur Verfügung steht. Der Boden sollte humos, fruchtbar und locker sein. Wer seinen Gartenboden aufbessern möchte, mischt etwas Kompost zur optimalen Nährstoffversorgung und etwas Sand zum Auflockern verdichteter Böden unter. Um eine fruchtbare Erde zu erhalten, kann auch gut unsere Plantura Bio-Komposterde untergemischt werden. Der hohe Humusgehalt unserer Erde kommt nicht nur der Luffagurke zugute, sondern sorgt auf langfristige Sicht sogar für eine angeregte biologische Aktivität im Boden und eine zunehmende Fruchtbarkeit, was auch eine Verbesserung des Wärme- und Wasserhaushalts zur Folge hat.

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Aussaat

Die Aussaat der Luffagurke im Haus zur Voranzucht ist empfehlenswert. Dadurch kann ein gewisser zeitlicher Vorsprung erreicht werden, wodurch sichergestellt wird, dass die Früchte vollständig ausreifen. Wie Sie dabei vorgehen, beschreiben wir Schritt für Schritt in der folgenden Anleitung.

  • Zeitpunkt der Aussaat von März – April
  • Luffagurken-Samen 24 Stunden in Wasser einweichen
  • Töpfe mit Aussaaterde befüllen
  • Samen 1 – 2 cm tief in die Töpfe säen
  • Substrat feucht halten
  • Keimtemperatur zwischen 20 und 25 °C
  • Keimdauer 10 – 20 Tage
  • Ab Mitte Mai ins Freiland pflanzen
  • Pflanzabstand von etwa 50 – 60 cm

Ein Balkon mit Südausrichtung ist ebenfalls ein potenziell geeigneter Platz für die Luffagurke, denn sie kann auch im Topf kultiviert werden. Dieser sollte mindestens ein Fassungsvermögen von 15 Litern aufweisen. Bei einer Topfpflanzung muss dringend beachtet werden, dass es eine Abflussmöglichkeit für überschüssiges Gießwasser gibt. Im unteren Teil des Pflanzgefäßes sollte außerdem eine Drainageschicht aus Blähton eingefüllt werden und als Substrat eignet sich eine durchlässige, nährstoffreiche Gemüseerde. Auch das Anbringen einer Rankhilfe ist notwendig, außer die Pflanze kann zum Beispiel an einem Geländer entlang ranken.

Junge Luffagurken-Pflanzen
Die Jungpflanzen dürfen erst nach den letzten Frösten ins Freie gepflanzt werden [Foto: Puripatch Lokakalin/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Da die Luffagurke eine konstante Bodenfeuchtigkeit benötigt, sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob die Erde schon austrocknet. Vor allem im Gewächshaus sind Wassergaben oft notwendig.

Auch eine gute Nährstoffversorgung sollte durchgehend gewährleistet sein. Dabei ist zu beachten, dass die Düngergaben nicht extrem stickstoffbetont sind, da sonst das Blütenwachstum gehemmt werden könnte. Optimalerweise mischt man der Erde bei der Pflanzung etwas Kompost bei und wendet etwa 2 Monate später einen Langzeitdünger an. Dafür eignet sich beispielsweise unser Plantura Bio-Universaldünger, bei dem durch das ausgewogene Verhältnis aus Stickstoff, Phosphat und Kalium vermieden wird, dass Teile der Pflanzung Entwicklungsstörungen aufweisen. Durch den hohen Anteil an organischen Ausgangsstoffen werden zudem die Ausbildung des Wurzelwerks und das Bodenleben gefördert.

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Außerdem kann den Kletterpflanzen eine Wuchshilfe zur Verfügung gestellt werden, wie zum Beispiel ein Rankgerüst, an dem sie hochgeleitet werden. Im Freiland kann die Pflanze auch auf dem Boden entlang ranken. Eine Mulchschicht ist dann alllerdings empfehlenswert.

Das Entfernen der ersten Blüten und Fruchtansätze ist ebenfalls eine sinnvolle Pflegemaßnahme. Dabei wird die Energie ins Wachstum der Pflanze und der Blätter geleitet und gewährleistet, dass sich später mehr Früchte bilden und die Luffagurke kräftig und robust wird.

An ungeeigneten Standorten, die zu schattig oder zu feucht sind, besteht eine erhöhte Befallsgefahr durch Mehltau, deshalb sollte auf jeden Fall ein Ort mit geeigneten Bedingungen gewählt werden.

Luffagurken-Anbau
Luffagurken können kletternd oder am Boden rankend angebaut werden

Luffagurken ernten und verwenden

Der richtige Erntezeitpunkt, um einen Schwamm aus der Gurke herzustellen, ist daran zu erkennen, dass die Schale der Früchte gelb und brüchig sowie mit kleinen braunen Punkten übersät ist. Es sollte sich außerdem hohl anhören, wenn man an die Hülle klopft. Mit den ersten reifen Früchten kann etwa ab September gerechnet werden. Nun können Sie die Luffa Gurken ernten und für mehrere Tage an einen trockenen, sonnigen Platz legen. Anschließend wird der Stiel- und Blütenansatz mit einer Schere abgeschnitten und die Hülle abgeschält. Die Samen können durch Schütteln oder Kneten des Gewebes herausgelöst und für die Aussaat im nächsten Jahr verwendet werden. Das restliche Fruchtfleisch wird ausgewaschen und der Gurkenschwamm an einem warmen, luftigen Ort getrocknet.

Samen der Schwammgurke
Die Samen können für die Aussaat im nächsten Jahr verwahrt werden [Foto: Chatsushutter/ Shutterstock.com]

In die gewünschte Größe geschnitten kann dieser nun in vielerlei Anwendungsgebieten zum Einsatz kommen. Im Kosmetik- oder Hygienebereich wird er beispielsweise als Peeling-, Dusch- oder Badeschwamm verwendet oder in der Küche als Reinigungsschwamm für Töpfe und Oberflächen. Der Luffaschwamm eignet sich auch sehr gut als nachhaltiges Geschenk.

Kann man Luffagurken essen?

Wenn die Früchte der Pflanze in jungem Stadium geerntet werden, kann man die Luffagurke essen. Vor allem in Asien wird sie in der Regel als Gemüse verzehrt. Sie kann entweder roh oder gedünstet gegessen werden und erinnert dabei geschmacklich etwas an Zucchini. Dasselbe gilt für die Blüten der Pflanze. Aus den eiweiß- und fettreichen Samen der Luffagurke kann außerdem Speiseöl gepresst werden.

Eine andere Pflanze, deren Früchte auf dieselbe Art zubereitet werden können, ist die Inkagurke (Cyclanthera pedata). Mehr über die südamerikanische Kletterpflanze erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

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