Kapern: Pflanzen, Pflegen & Ernten des Kapernstrauches

Lea
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Ich habe ökologische Landwirtschaft studiert und erprobe gemeinsam mit Freunden neue Anbaumethoden und andere gärtnerische Experimente in einem Gemeinschaftsgarten. Mir liegt vor allem ein ressourcenschonender und rücksichtsvoller Umgang mit der Natur am Herzen. Die biologische Landwirtschaft ist deshalb meine große Leidenschaft und auch für Zierpflanzen kann ich mich begeistern.

Lieblingsobst: Erdbeere, Mango, Guave
Lieblingsgemüse: Artischocke, Tomate, Rucola

Kapernsträuche sorgen für mediterranes Flair und verbreiten Sommerstimmung. Wie Sie die Delikatesse im eigenen Garten pflanzen können und wie man Kapern richtig erntet, zeigen wir hier.

Kapernstrauch
Der Kapernstrauch kann auch bei uns angebaut werden [Foto: alessia_penny90/ Shutterstock.com]

Kapern kommen vom sogenannten Echten Kapernstrauch (Capparis spinosa). Die Blüten dieses Strauches verzaubern den Betrachter, eingelegte Kapern werden schon lange als Gewürz geschätzt. Er ist nicht besonders anspruchsvoll, benötigt aber einen sonnigen und warmen Standort. Wenn Sie Ihre Pizza gern mit selbst geernteten Kapern belegen möchten, ist es also an der Zeit, sich einen eigenen Kapernstrauch zuzulegen. In unserem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über den Anbau des mediterranen Gewächses wissen müssen. Wir verraten Ihnen, woher die Kaper stammt, welche Sorten es gibt, wie sie gepflanzt und gepflegt wird und wie Sie sie ernten und verwenden können.

Kapern: Herkunft und Eigenschaften

Beim Echten Kapernstrauch handelt es sich um eine Gewürzpflanze aus der Gattung der Kapernsträucher (Capparis) und der Familie der Kaperngewächse (Capparaceae). Diese umfasst 600 Arten, von denen – je nach Auffassung – zwischen 250 und 300 Arten zu der Gattung der Kapernsträucher gezählt werden. Zudem ist der Kapernstrauch eng mit den Kreuzblütlern verwandt. Er fühlt sich in mediterranem Klima am wohlsten. Seine Winterhärte lässt deshalb auch zu wünschen übrig, sodass er sich nicht für den ganzjährigen Anbau im Freien eignet. Es sind dabei allerdings nicht die Früchte, sondern die Blütenknospen des Kapernstrauches, die die pikante Würze verleihen. Deshalb erfolgt die Kapern-Ernte schon vergleichsweise früh im Gartenjahr. Andernorts werden auch die Früchte oder Blätter des Kapernstrauches verwendet.

Beheimatet ist der Kapernstrauch im Mittelmeerraum, wo er noch heute weit verbreitet ist. Historische Funde von Kapern, die bis zu 7800 Jahre alt sind, gibt es in Jordanien, Syrien und in der Türkei. Dabei wurden Kapern nicht nur als Speise genossen, sondern alle Teile des Strauches als Heilmittel verwendet, zum Beispiel zum Entgiften sowie Reinigen. Auch heute noch gelten Kapern als Aphrodisiakum. Die Knospen des Kapernstrauches sind verdauungsfördernd, appetitanregend und antioxidativ, weswegen sie auch gerne zu schweren Speisen hinzugefügt werden.

Früchte des Kapernstrauches
Die Früchte des Kapernstrauches sind sehr gesund und gelten als Delikatesse [Foto: vvoe/ Shutterstock.com]

Der Kapernstrauch ist eine laubabwerfende, ausdauernde, mehrjährige Pflanze, die reichlich verzweigte kleine Sträucher von bis zu zwei Metern Höhe bildet. Dabei neigen sich die langen Zweige meist ab einer Länge von 20 bis 30 Zentimetern zum Boden. So kann sich der Strauch auf einer Fläche von bis zu zwei mal zwei Metern ausbreiten. Er ist langlebig und kann bis zu 50 Jahre überdauern. Die Wurzeln sind sehr leistungsfähig und oft sehr tief wurzelnd.
Die Blätter sind wechselständig, ei- bis herzförmig sowie einen bis drei Zentimeter groß, ihre Oberfläche ist mit einer Wachsschicht überzogen. Die Triebe sowie gelegentlich auch die Blattadern sind rot überlaufen. Die etwa erbsengroßen Blütenknospen entwickeln sich an den Blattachseln der Zweige. Bevor diese sich öffnen, können sie geerntet und eingelegt werden. Belassen Sie die Blütenknospen am Baum, entwickeln sich daraus langstielige, große Blüten mit weißen bis zartrosa Kronblättern und langen, violetten Staubfäden. Diese wunderschöne Blütenpracht zeigt sich allerdings nur sehr kurz, nämlich von morgens bis mittags. Daher ist die Kaper in der Bibel auch ein Symbol für Vergänglichkeit, da ihre Blüten sich nur für diese kurze Zeit öffnen.
Die zwei bis fünf Zentimeter großen Früchte des Kapernstrauches entwickeln sich aus den Blüten, die zunächst grün sind und dann beim Reifen rot werden. Sie sind ebenfalls essbar.

Blüten des Kapernstrauches in Lila
Die Blüten des Kapernstrauches sind wunderschön [Foto: kavcicm/ Shutterstock.com]

Kapern-Sorten

Kapernsträucher werden auch heute noch hauptsächlich im Mittelmeerraum kultiviert. Von dort stammen auch die meisten Kapern-Sorten. Diese Sorten wurden nach Stachellosigkeit, runden, festen Knospen sowie nach dem Geschmack gezüchtet. Sorten, die an unser Klima angepasst sind, gibt es (noch) nicht. Einige beliebte Sorten, die Sie im Topf anbauen können, stellen wir Ihnen hier vor:

  • ‘Inermis’: Die wohl beliebteste Kapern-Sorte. Sie trägt keine Stacheln.
  • ‘Nocellara’: Auch ohne Stacheln ist diese Sorte mit großen, hellgrünen Knospen, die ein starkes Aroma aufweisen.
  • ‘Josephine’: Diese Sorte aus dem Mittelmeerraum verspricht eine reiche Ernte an Blütenknospen.
  • ‘Senza Spina’: Auch keine Stacheln trägt diese Sorte aus Italien.
  • ‘Tondino’: Stachelig, jedoch sehr aromatisch ist diese Kapern-Sorte.
  • ‘Spinosa Comuse’: Ebenfalls mit Stacheln besetzt ist diese Sorte, allerdings sind die Früchte groß und aromatisch.
  • ‘Eureka’: Diese neu gezüchtete Sorte trägt keine Stacheln und verspricht einen hohen Ertrag.

Kapern-Pflanze kaufen: Darauf sollte man achten

Wenn Sie sich für den Kauf eines Kapernstrauches entschieden haben, sollten Sie bei der Wahl der richtigen Pflanze Ihre Augen offenhalten. Kapernsträucher können viele Jahrzehnte alt werden. Und damit Sie möglichst lange Freude an Ihrem grünen Mitbewohner haben, gilt es, einige Punkte zu beachten. Legen Sie auf jeden Fall Wert auf einen guten Gesundheitszustand, das heißt, der Strauch sollte frei von Krankheiten und Schädlingen sein und insgesamt einen vitalen und fitten Eindruck machen. Dazu gehört auch, dass keine Stängel oder Blätter abgeknickt oder beschädigt sind. Ein fauler Geruch, der vom Wurzelballen herrührt, kann ein Zeichen für Wurzelfäule sein. Um solche Pflanzen sollten Sie lieber einen großen Bogen machen.

Worauf beim Kauf von Kapern-Pflanzen achten?

  • Gesundheitszustand
  • Vitaler Eindruck
  • Keine beschädigten Pflanzenteile
  • Kein Fäulnisgeruch
Kapern-Jungpflanze im Topf
Es gibt Kapernstrauch-Sorten mit und ohne Dornen [Foto: Furiarossa/ Shutterstock.com]

Kapernsträucher sind nicht so einfach zu finden. Mit etwas Glück werden Sie aber in einer spezialisierten Gärtnerei fündig. Eine gute Idee ist, im Internet nach einem Kapernstrauch zu suchen. Dort bieten Onlinehändler sowohl Kapern-Pflanzen als auch Saatgut zum Kauf an. Empfehlenswerte Bezugsquellen für Kapern-Pflanzen sind zum Beispiel Rühlemann’s Gärtnerei oder Spicegarden.

Kapern pflanzen

Ihren Kapernstrauch pflanzen Sie am besten von April bis Mai. Da der Strauch bei uns nicht im Freien überwintern kann, muss er zwangsläufig im Topf angepflanzt werden. Besonders wohl fühlt sich die mediterrane Pflanze an einem möglichst hellen und warmen Standort mit magerem, durchlässigem Substrat.
Zum Pflanzen mischen Sie zunächst das passende Substrat an, indem Sie Blumenerde mit einem Drittel Sand mischen. Alternativ passt auch Kaktuserde gut für Kapern. Dann legen Sie eine Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben im Topf an. Anschließend folgen Sie zum Einpflanzen unser Schritt-für-Schritt-Anleitung.

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So werden Kapern eingepflanzt:

  • Gefäß zu einem Drittel mit Substrat füllen
  • Strauch mittig einsetzen
  • Pflanze nur so tief einsetzen, wie sie auch im Container stand
  • Pflanzgefäß mit Substrat auffüllen
  • Leicht angießen

Eine ausführliche Anleitung zum Pflanzen von Kapern können Sie hier nachlesen.

trockener Kapernstandort
Kapern mögen es trocken und warm [Foto: BLESKY/ Shutterstock.com]

Kapernstrauch pflegen

Der Kapernstrauch ist generell sehr pflegeleicht und kommt auch mit längeren Trockenperioden und magerem Boden gut zurecht. Lediglich dann, wenn es ums Schneiden und Überwintern geht, benötigt er etwas mehr Aufmerksamkeit. Worauf Sie bei der Pflege Ihres Kapernstrauches noch achten müssen, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

Kapernstrauch gießen und düngen

Der Kapernstrauch ist ein sehr genügsames Gewächs, sodass keine aufwendigen Dünge- und Gießmaßnahmen vorzunehmen sind. Auf trockenem Untergrund fühlt sich der Kapernstrauch pudelwohl – dementsprechend ist er auch nicht häufig zu gießen. Gelegentliche Wassergaben im Bedarfsfall bei langer Trockenheit sind ausreichend. Staunässe sollten Sie auf jeden Fall vermeiden, da diese zu Wurzelfäule führen kann.
Und auch eine Düngung genügt, wenn überhaupt, einmalig im Gartenjahr. Diese sollten Sie im Frühjahr mit Beginn des Wachstums (Mai) vornehmen. Mit der Gabe von Dünger erzielen Sie höhere Knospenerträge und steigern oft sogar die Qualität der Knospen. Um den Kapernstrauch zu düngen, empfehlen wir Ihnen einen Dünger mit organischer Langzeitwirkung. Dieser gibt die Nährstoffe langsam und schonend an die Pflanze ab und es besteht nicht die Gefahr einer Überdüngung. All diese Kriterien erfüllt unser Plantura Bio-Universaldünger mit organischer Langzeitwirkung vollkommen – er ist damit bestens geeignet, Ihren Strauch komplett mit allen wertvollen Nährstoffen zu versorgen.

Zusammenfassung – Kapern richtig gießen und düngen:

  • Nicht zu häufig gießen
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • Wassergaben nur bei langer Trockenheit
  • Nur einmal jährlich düngen
  • Düngergabe im Mai
  • Mit Bio-Universaldünger düngen
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Kapernstrauch schneiden

Um den Kapernstrauch in Form zu halten, empfiehlt sich ein regelmäßiger Schnitt ab dem dritten Standjahr. Dieser kann entweder im Herbst vor dem Einräumen oder auch im Frühjahr vor dem Neuaustrieb erfolgen. Dabei ist es möglich, den Kapernstrauch ohne Bedenken bis auf ein Drittel der ursprünglichen Trieblänge herunterzuschneiden. Die einzelnen Triebe sollten dabei aber nicht kürzer als auf acht bis zehn Zentimeter eingekürzt werden.

Überblick: Wie Kapernstrauch schneiden?

  • Regelmäßiger Rückschnitt ab dem 3. Standjahr
  • Im Frühjahr oder Herbst schneiden
  • Strauch bis auf ein Drittel der ursprünglichen Trieblänge herunterschneiden
  • Triebe auf maximal 8 –10 cm einkürzen
Blüten des Kapernstrauchs
Regelmäßiger Rückschnitt ist beim Kapernstrauch wichtig [Foto: fritz16/ Shutterstock.com]

Kapernstrauch überwintern

Der Kapernstrauch ist vom mediterranen Klima verwöhnt. Deshalb mag er es nicht allzu kalt. Mit Temperaturen um die -5 °C kommt er nur kurzfristig zurecht. Deshalb sollten vorsorglich Maßnahmen zur Überwinterung vorgenommen und der Strauch rechtzeitig hereingeholt werden. Am besten wird er an einem hellen oder halbdunklen, auf jeden Fall aber frostfreien Standort platziert. Bei Temperaturen zwischen 5 und 12 °C fühlt er sich im Winterquartier am wohlsten. Das kann zum Beispiel im Wintergarten, im Flur oder im Treppenhaus sein. Gelegentlich muss er gegossen werden, um nicht gänzlich auszutrocknen. Eine Düngung ist in den Wintermonaten jedoch absolut nicht erforderlich.
Werden die Tage wieder heller und länger, kann der Strauch auf den Sommer vorbereitet werden. Stellen Sie ihn dafür ab Februar etwas heller und wärmer; ideal ist ein Südfenster mit voller Sonneneinstrahlung. Ins Freie kann die mediterrane Pflanze erst nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, umziehen.

Kapern überwintern – So geht’s:

  • Strauch rechtzeitig ins Winterquartier umsiedeln
  • An hellem bis halbdunklen Standort überwintern
  • Absolut frostfrei
  • Ideale Temperatur: 5 – 10 °C
  • Nur gelegentlich gießen; nicht düngen
  • Im Frühjahr an Licht und Wärme gewöhnen
  • Erst nach Eisheiligen ins Freie stellen

Kapern vermehren

Die eigene Vermehrung von Kapern kann über Samen oder Stecklinge erfolgen. Doch beide Methoden sind schwierig und leider nicht immer von Erfolg gekrönt.
Um Kapern über Samen zu vermehren, müssen Sie das Saatgut zunächst einmal vorbereiten. Das geschieht in drei Schritten: Zunächst werden die Samen für einen Tag in lauwarmes Wasser gelegt. Danach kommen sie feucht, am besten in einer Plastiktüte oder einem befeuchteten Tuch, für zwei ganze Monate in den Kühlschrank. Abschließend legen Sie sie noch einmal für einen Tag in lauwarmes Wasser. Nun sind die Samen fertig zum Einpflanzen. Bereiten Sie zunächst das Substrat vor, indem Sie Anzuchterde mit Sand im Verhältnis zwei zu eins mischen. Das Substrat wird in Anzuchtschälchen gefüllt, die Samen werden in einem Zentimeter Tiefe abgelegt und leicht mit Substrat bedeckt. Befeuchten Sie die Saat, stellen Sie die Töpfchen in ein selbstgebasteltes Minigewächshaus und befeuchten Sie die Saat regelmäßig. Nun heißt es abwarten, denn es kann bis zu drei Monate dauern, bevor die Samen keimen. Sobald die Keimlinge fünf bis zehn Zentimeter groß sind, können sie in einzelne Töpfe pikiert werden. Achten Sie beim Vereinzeln unbedingt darauf, die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen.

Kapern-Samen zur Vermehrung
Kapern können durch die kleinen Samen vermehrt werden [Foto: Alika Obraz/ Shutterstock.com]

Kapern über Samen vermehren:

  • Samen für einen Tag in lauwarmem Wasser quellen lassen
  • Samen für 2 Monate feucht im Kühlschrank lagern
  • Danach erneut für einen Tag in lauwarmes Wasser einlegen
  • Anzuchterde mit einem Drittel Sand mischen
  • Anzuchtschalen mit Substrat füllen
  • Saattiefe: 1 cm
  • Befeuchten
  • Keimtemperatur: über 20°C
  • In Minigewächshaus oder auf warme Fensterbank stellen
  • Substrat regelmäßig feucht halten
  • Keimdauer: 2 – 3 Monate
  • Keimlinge mit 5 – 10 cm Größe pikieren

Die Vermehrung über Stecklinge gelingt nur selten, ist aber nicht unmöglich. Hierzu werden im Frühjahr halb verholzte Stecklinge vom Strauch abgeschnitten. Entfernen Sie alle Blätter bis auf die beiden obersten. Danach werden die Stecklinge in spezielles Stecklingssubstrat gesteckt und angegossen. In einem selbstgebastelten Mini-Gewächshaus herrschen optimale Wachstumsbedingungen für die Stecklinge – vorausgesetzt, Sie lüften regelmäßig. Ebenfalls regelmäßig müssen die Stecklinge befeuchtet werden. Nach der Bewurzelung sollten Sie noch ein Jahr warten, bis Sie die Stecklinge umtopfen.

Kapern über Stecklinge vermehren:

  • Halbverholzte Stecklinge im Frühjahr schneiden
  • Nur die obersten Blätter stehen lassen
  • In Stecklingssubstat stecken
  • Angießen
  • In Minigewächshaus stellen
  • Regelmäßig lüften und befeuchten
  • Erst nach einem Jahr umpflanzen
Kapernstrauch mit geschlossenen Blütenständen
Die Blütenstände des Kapernstrauches werden geerntet, bevor sie sich öffnen [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Kapern ernten

Bei den Kapern gibt es eine Besonderheit: Es sind nicht wie bei den meisten Gewürzen die Früchte oder Blätter von größtem Interesse, sondern im Falle des Kapernstrauches sind die noch geschlossenen Blütenknospen die Objekte der Begierde. In mühsamer Handarbeit müssen diese, bevor sie sich öffnen, einzeln vom Strauch gepflückt werden. Geerntet wird, bevor sich die Staubgefäße öffnen. Bei den geernteten Kapern ist die Größe entscheidend. Kleine Kapern sind aromaintensiv und deshalb deutlich begehrter und teurer als große. Ernten können Sie über mehrere Wochen, da der Strauch immer wieder nachblüht.

Kapern ernten im Überblick:

  • Ungeöffnete Blütenknospen ernten
  • Einzeln vom Strauch pflücken
  • Je kleiner, desto aromatischer
  • Über mehrere Wochen immer wieder nachernten

Kapern lagern und haltbar machen

Kapern werden nicht erntefrisch verwendet. Sie müssen sogar nachbehandelt werden, um in der Küche genossen werden zu können. Nach der Ernte werden sie mindestens einen Tag lang getrocknet, jedoch nicht in der direkten Sonne. Am besten erfolgt der Trocknungsprozess an einem dunklen, aber trockenen Ort. Werden die getrockneten Kapern dann in Weinessig und einer Salzwasserlake eingelegt, können sie nach circa zwei Wochen in der Küche verwendet werden. Grundsätzlich gilt aber, dass das pure Aroma der Kapern in Salzlake eingelegt besser zur Geltung kommt als in Essig.

Tipp: In Salz eingelegte Kapern können vor dem Verzehr für einige Minuten in Wasser eingelegt werden, um sie zu entsalzen.

Zusätzlich zu Salz und Essig können Sie die Kapern natürlich nach Belieben würzen und mit weiteren Zutaten verfeinern.

Zusammenfassung – Kapern lagern und haltbar machen:

  • Kapern können nicht roh verzehrt werden
  • Nach der Ernte einen Tag trocknen lassen
  • In einer Mischung aus Salzlake und Essig einlegen
  • Nach Belieben würzen und verfeinern
  • Nach ca. 2 Wochen genussfertig
eingelegte Kapern
Kapern können mit Salz und Essig eingelegt werden [Foto: pilipphoto/ Shutterstock.com]

Kapern: Inhaltsstoffe, Geschmack und Verwendung

Kapern gelten als sehr gesund und enthalten neben den Vitaminen C und B auch Magnesium und Kalium sowie Spurenelemente wie Eisen, Kupfer oder Mangan. Außer diesen Inhaltsstoffen beinhalten Kapern auch die sekundären Pflanzenstoffe Quercetin, Flavonoide wie Rutin und Glucocapparin und Senfölglykoside, die antioxidativ, zum Schutz der Blutgefäße sowie des Darms und vorbeugend gegen Infektionen wirken.

Die pikanten Blütenknospen des Kapernstrauches finden vor allem in der mediterranen Küche großen Anklang. Grundsätzlich gilt bei der Verwendung von Kapern: Erst kurz vor Vollendung des Gerichtes zugeben und nur ganz kurz mitgaren – so bleibt das Aroma am besten erhalten.
Klassische Gerichte mit Kapern aus der italienischen Küche sind Vitello tonnato, Kalbsfleisch in Thunfischsauce mit Kapern, und Spaghetti alla putanesca mit scharfer Tomatensauce, Thunfisch, Oliven und natürlich Kapern. Beliebte Gerichte in Deutschland mit Kapern sind Königsberger Klopse oder Steak Tatare. Kapern können Sie aber auch in Pestos verarbeiten oder nach Belieben zu Pasta-Gerichten, in Salaten oder auf der Pizza genießen.

Wussten Sie, dass man die unreifen Samenkapseln der Kapuzinerkresse wie Kapern einlegen kann? In unserem Artikel finden Sie Wissenswertes zur Kapuzinerkresse.

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