Kartoffeln pflegen: Gießen, Vermehren & Überwinterung

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Die Pflege von Kartoffeln ist nicht anspruchsvoll und führt zu einer reichen Ernte. Wir geben Tipps zum Gießen von Kartoffeln, der Düngung, Vermehrung und allgemeinen Pflege von Kartoffelpflanzen.

Kartoffeln anhäufeln
Beim Pflegen von Kartoffeln spielt das Anhäufeln eine wichtige Rolle [Foto: withGod/ Shutterstock.com]

Die Kartoffeln (Solanum tuberosum) wird in vielen Gärten und auch im Topf auf Balkon und Terrasse angebaut. Ein wichtiger Teil der Kultur besteht im Pflegen der Kartoffel. Hier sollte besonders auf die Wasser- und Nährstoffversorgung sowie das Anhäufeln geachtet werden. In diesem Artikel geben wir außerdem Tipps zur Vermehrung der Kartoffelpflanze.

Muss man Kartoffeln gießen?

Kartoffeln benötigen für die Knollenbildung ausreichend Feuchtigkeit im Boden. Je nach Witterung und Bodenart muss daher auf sandigen, durchlässigen Böden öfter gewässert werden als auf schwereren, lehmigen Erden. Ein deutliches Zeichen des Wassermangels ist das Schlappen und Welken der ganzen oberirdischen Pflanze. Hier sollte rasch gehandelt und gegossen werden. Am frühen Morgen ist die beste Zeit, um Kartoffeln zu bewässern, damit die Pflanze das Wasser bis zur nachmittäglichen Hitze aufnehmen kann. Um die Verdunstung minimal zu halten, kann eine Mulchschicht aus pflanzlichen Materialien zwischen den Reihen ausgebracht werden. Sie dient zusätzlich Bodenorganismen zur Nahrung und kann nebenbei den Unkrautaufwuchs verringern.

Tipp: Eine Welke, die sich nicht mit Wassergaben beheben lässt, kann neben Wurzel- und Stängelschäden durch das Unkrauthacken oder Anhäufeln auch an einem Befall mit Kartoffelkrankheiten und Schädlingen liegen.

Mulchschicht an Kartoffeln
Eine Mulchschicht an den Kartoffeln unterstützt die Wasserspeicherung und kann Unkrautaufwuchs unterdrücken [Foto: Nadzeya Pakhomava/ Shutterstock.com]

Kartoffeln anhäufeln

Das Anhäufeln ist eine essentielle Maßnahme bei der Pflege der Kartoffel. Je nach Wüchsigkeit sollte alle 2 bis 4 Wochen Erde bis an die Triebspitze angehäufelt werden. Die Tochterknollen werden so vor Sonnenlicht geschützt, was sie zur toxischen Solaninbildung und zum Grünwerden anregen würde. Das regelmäßige Anhäufeln verringert zugleich den Aufwuchs von Beikräutern.

Kartoffeln düngen

Die Düngung ist ein wichtiger Teil der Kartoffel-Pflege. Kartoffeln sind Mittel- bis Starkzehrer und benötigen daher eine nährstoffreiche Umgebung, um gesundes Blattwerk und einen guten Ertrag zu bilden. Die stärkereiche Knolle reagiert allerdings sehr empfindlich auf Stickstoff-Überdüngung, weshalb schnellwirkende Mineraldünger wie Blaukorn sich nicht sonderlich gut für die Düngung von Kartoffeln eignen. Langsam wirkende, vorwiegend organische Düngemittel setzen ihre Nährstoffe hingegen über mehrere Monate bis Jahre hinweg frei. Im Frühjahr können reifer Kompost oder Stallmist ins künftige Kartoffelbeet eingearbeitet werden. Auch ein organisch-betonter Langzeitdünger, wie unser Plantura Bio-Tomatendünger eignet sich für Kartoffelpflanzen im Topf und im Freiland gleichermaßen. Weitere hilfreiche Tipps und Details zum Düngen von Kartoffeln finden Sie in unserem Spezialartikel.

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Tipp: Eine im Winter abfrierende Gründüngung ist eine ideale Vorfrucht für Kartoffel. Sie kann im Frühjahr in den Boden eingearbeitet werden und dient als Futter für Mikroorganismen.

Kartoffelpflanzen zurückschneiden

Gesunde Kartoffelpflanzen sollten auf keinen Fall zurückgeschnitten werden. Denn nur mithilfe der Blattmasse werden Zucker gebildet, die später als Stärke in die Knollen eingelagert werden. Eine Ausnahme bilden anfängliche Blattkrankheiten, die durch das Zurückschneiden der erkrankten Blätter in ihrer Ausbreitung gebremst werden können.

Kartoffeln überwintern

Die Kartoffelpflanze stirbt natürlicherweise mit Reife ihrer Tochterknollen im Herbst ab. Die Knollen überwintern im Boden und treiben nach milden Wintern frisch aus. Fröste können die empfindlichen Knollen allerdings stark schädigen, weshalb die Lagerung von Kartoffeln außerhalb des Bodens im Keller oder Gartenhäuschen kühl, aber frostfrei erfolgt.

Überwinterte Tochterknollen
Überwinterte Tochterknollen eignen sich ideal, um Kartoffeln sortenrein und einfach zu vermehren [Foto: Ekaterina Iatcenko/ Shutterstock.com]

Kartoffeln vermehren

Die Vermehrung von Kartoffeln ist über Knollen und Samen möglich. Die Anzucht der Samen aus den Früchten der Kartoffel ist langwierig und nur für Züchter wirklich lohnend. Die Sämlinge bilden im ersten Jahr nur winzige Knollen aus. Erst nach erneuter Pflanzung im folgenden Jahr bilden diese einen Ertrag , der mit dem der über Tochterknollen vermehrten Kartoffeln vergleichbar ist. Kartoffeln bilden über ihre Tochterknollen das beste Vermehrungsmaterial, denn sie sind genetisch identisch und die einfachste Methode, Kartoffeln zu vermehren. Nach erfolgreicher Überwinterung der Knollen pflanzt man sie im nächsten Jahr ab April in die Erde.

Tipp: Alles Wichtige zum Kartoffeln pflanzen haben wir für Sie in unserem Spezialartikel zusammengestellt.

Nach der Pflege erfolgt je nach Sorte im Sommer oder Herbst die Ernte der Kartoffeln. Wir geben hilfreiche Tipps, wie Sie die nahrhaften Knollen schadensfrei aus dem Boden bekommen.

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