Malabarspinat: Anbauen, Winterhärte & Ernte des Indischen Spinats

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Der Malabarspinat ist auch als Indischer Spinat bekannt und kann nicht nur als Gemüse, sondern ebenfalls als Zierpflanze verwendet werden.

Malabarspinat mit rotem Stiel
Besonders die rotstielige Sorte hat einen hohen Zierwert [Foto: Khairil Azhar Junos/ Shutterstock.com]

Da der Malabarspinat (Basella alba) recht wärmebedürftig ist und hauptsächlich in den Tropen kultiviert wird, ist er in deutschen Gärten bisher eher selten zu finden. Doch mittlerweile lässt sich der Indische Spinat am richtigen Standort auch in unseren Breiten gut anbauen. Unter welchen Bedingungen die Pflanze am besten wächst, ob sie winterhart ist und wie man den Malabarspinat ernten kann, erfahren Sie hier.

Malabarspinat: Herkunft und Eigenschaften

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Malabarspinats, der zur Familie der Basellgewächse (Basellaceae) gehört, wird in Südostasien vermutet. Heutzutage wird er in den tropischen Regionen weltweit als Kulturpflanze angebaut. In diesen warmen Gebieten wird der Malabarspinat mehrjährig kultiviert, was bei unseren Temperaturen im Freien nicht möglich ist. Allerdings kann eine Überwinterung hier in einem passenden Winterquartier stattfinden – mehr dazu erfahren Sie im weiteren Verlauf.

Die krautige Pflanze bildet windende, reich verzweigte Sprossachsen, die in unseren Breiten etwa bis zu zwei Meter hoch werden. Die kahlen Triebe biegen sich hin und her und sind grün oder rot gefärbt, woran die Formen des Malabarspinats allgemein unterschieden werden. Seine gestielten, ganzrandigen Laubblätter sind wechselständig angeordnet und leicht fleischig. Von der Form her sind sie breit-eiförmig mit einer leicht herzförmigen Basis und einem spitz oder stumpf zulaufenden Ende. Die grünen Blätter besitzen manchmal eine rötliche Tönung.

Die weiß, rosa oder purpurn gefärbten Blüten stehen von Mai bis September an ährigen Blütenständen. Sie sind recht klein und zwittrig. Nach der Befruchtung bildet sich aus der Blütenhülle eine verdickte, fleischige Frucht, die etwa 6 mm groß ist. Die Oberfläche der schwarzen, dunkelroten oder weißen Beerenfrucht glänzt auffällig. Die Früchte sind von Juli bis Oktober an der Pflanze zu finden.

Blüten des Malabarspinats
Die Blüten der grünstieligen Art sind weiß [Foto: SimplyAdrienne/ Shutterstock.com]

Tipp: Die Sorte Basella alba ˈRubraˈ, welche ebenfalls als Ceylon-Spinat beschrieben wird, ist wegen der roten Färbung der Stiele besonders beliebt. Auch die Blätter und Blüten sind teils rot angehaucht, wodurch diese Sorte sich für die Verwendung als Zierpflanze eignet. International und bei spezialisierten Saatguthändlern sind noch weitere Sorten erhältlich, die allerdings nicht so leicht zu finden sind – laufen Ihnen die seltenen Varianten ‘Baselle Blanche’ und ‘Green Stem’ mal über den Weg, lohnt es sich zuzuschlagen.

Malabarspinat anbauen: Standort und Vorgehen

Wenn man die Heimat des Indischen Spinats und dessen Verbreitungsgebiete näher betrachtet, wird schnell klar, dass der bevorzugte Standort vor allem sehr warm, sonnig und feucht sein sollte. In einer Weinbauregion würde sich der Malabarspinat auf jeden Fall wohlfühlen, auch ein Gewächshaus kann für diese Kultur von Vorteil sein. Vor Wind und zu extremer Sonneneinstrahlung sollte der gewählte Platz geschützt sein. Ansonsten eignet sich der Malabarspinat für Balkon oder Terrasse genauso wie für einen warmen Ort im Freiland. Ein nährstoffreicher Boden und eine gleichmäßige Wasserversorgung stellen optimale Bedingungen für die Pflanze dar. Doch auch weniger optimale Böden toleriert der Indische Spinat, quittiert sie aber mit gemäßigtem Wachstum.

Aussaat des Malabarspinats:

  • Zeitpunkt Voranzucht: Ende April – Anfang Mai
  • Keimtemperatur: Ca. 24 °C
  • Saattiefe: Ca. 2 cm
  • Töpfchen mit Substrat befüllen und Samen hineinlegen
  • Erde feucht halten
  • Keimdauer: Ca. 8 – 10 Tage
  • Pflanzung ins Freiland oder Gewächshaus ab Ende Mai
  • Pflanzabstand: 40 x 20 cm
Malabarspinat an Rankhilfe befestigt
An Rankgerüsten kann der Malabarspinat sich voll entfalten [Foto: Poring Studio/ Shutterstock.com]

Bei der Pflanzung sollte an das Anbringen einer Rankhilfe für den Malabarspinat gedacht werden. Dafür bieten sich vielerlei Möglichkeiten an: Ob gespannte Drähte, Schnüre, Rankgitter oder -bögen, auch ein Weidentipi eignet sich hervorragend zum Bewachsen.

Wer den Malabarspinat auf Balkon oder Terrasse kultivieren möchte, sollte ein Pflanzgefäß mit mindestens 10 l Fassungsvermögen und einer Abflussmöglichkeit für überschüssiges Gießwasser wählen. Zum Befüllen empfiehlt sich ein durchlässiges, nährstoffreiches Substrat, welches auf eine dünne Drainageschicht aus Blähton gefüllt wird. Die optimale Struktur bietet zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde durch das Gemisch aus Kokos-, Holzfasern und Qualitätskompost. Durch den zusätzlich beigefügten Kalk-, Magnesium- und vornehmlich organischen Bio-Dünger sind die perfekten Startvoraussetzungen für den Malabarspinat gegeben. Zur Aufwertung des Gartenbodens kann unsere Erde auch bei der Pflanzung im Freiland verwendet werden.

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Malabarspinat in der Mischkultur: Da der Malabarspinat schnell einen stattlichen Wuchs erreicht, ist er für einige Kulturen womöglich nicht der beste direkte Nachbar. Einzeln gepflanzt kann er sich optimal ausbreiten, ohne andere Pflanzen zu beschatten oder zu bedrängen.

Die richtige Pflege

Unter perfekten Bedingungen wächst der Indische Spinat sehr üppig und bringt eine reiche Ernte. Aber auch weniger optimale Umstände werden von der Pflanze meist toleriert und sie gedeiht trotzdem – nur kühle Witterung erschwert dem Malabarspinat das Wachstum. Es gilt, Staunässe zu vermeiden, doch eine gleichmäßige Wasserversorgung zu bieten. So sollte stets nach Witterung gegossen werden. Bei anhaltender Trockenheit drohen eine frühzeitige Blüte und das Anreichern von Bitterstoffen in den Blättern. Nun ist das Gießen natürlich häufiger notwendig. Hierbei wird im Sommer am besten täglich das Substrat kontrolliert: Ist die obere Schicht bereits abgetrocknet, kann eine weitere Wassergabe erfolgen.

Als Mittelzehrer benötigt der Indische Spinat eine ausreichende Stickstoffdüngung. Sind die Nährstoffe aus dem Substrat aufgebraucht, so kann problemlos mit etwas Frischkompost nachgedüngt werden.

Nasse Blätter des Malabarspinats
Der Malabarspinat gedeiht auch unter weniger optimalen Bedingungen [Foto: Trong Nguyen/ Shutterstock.com]

Wenn der Wuchs einen eher wuchernden Charakter annimmt, kann man getrost unliebsame Triebe kürzen. Natürlich können die entfernten Teile danach noch beerntet werden.

Ist Malabarspinat winterhart?

Da es sich um ein tropisches Gewächs handelt, reagiert die Pflanze auf Temperaturen unter 10 °C recht empfindlich – bereits bei wenigen Minustemperaturen bis etwa – 5 °C geht der Indische Spinat ein. Daher wird Malabarspinat in unseren Breitengraden in der Regel einjährig angepflanzt. Wer dennoch versuchen möchte, die windende Pflanze zu überwintern, kann dies nach einem starken Rückschnitt im Haus tun. Das Winterquartier sollte hell und kühl sein, jedoch nicht unter 10 °C haben.

Vermehrung

Das Vermehren des Malabarspinats funktioniert gut über Samen, aber auch mit Kopfstecklingen. Sie können von Ihren eigenen Pflanzen Malabarspinatsamen gewinnen. Nachdem die Beeren des Indischen Spinats abgeerntet wurden, legt man diese in ein feinmaschiges Sieb und trennt das Fruchtfleisch von den Samen, indem die Früchte durch das Sieb gerieben werden. Dabei sollten wegen dem färbenden Fruchtsaft Handschuhe getragen werden. Anschließend werden die Samen für 24 Stunden in kaltem Wasser eingeweicht und danach abgewaschen. Zum Trocknen können kleine Portionen der Samen in Kaffeefilter gefüllt werden.

Für die Methode der Vermehrung über Kopfstecklinge wird eine Triebspitze des Malabarspinats mit einer Länge von 10 bis 15 cm abgeschnitten. Alle Blätter bis auf die obersten zwei werden abgestriffen, dann wird der Steckling in ein dunkles Glas mit Wasser gestellt, bis sich neue Wurzeln ausbilden. Die Jungpflanze kann dann bis zur nächsten Saison in einem Topf gedeihen.

Malabarspinat im Topf
Die Jungpflanzen machen sich optisch durchaus auch als Zimmerpflanze gut [Foto: julie deshaies/ Shutterstock.com]

Malabarspinat ernten und zubereiten

Etwa zwei Monate nach der Aussaat des Malabarspinats beginnt man mit der Ernte. Dabei werden vor allem die jungen Blätter oder die jungen Triebspitzen verwendet, welche bis zum Beginn der Blüte geerntet werden dürfen. Man verzehrt sie entweder roh einem Salat beigefügt oder als Kochgemüse. Die Blätter des Indischen Spinats können außerdem aufgrund ihrer schleimigen Konsistenz, die durch das Kochen entsteht, zum Andicken von Suppen, Eintöpfen oder Soßen verwendet werden.
Die Beeren der Pflanze schmecken leicht säuerlich und werden aufgrund des intensiv dunkelroten Saftes vor allem zum Färben von Lebensmitteln genutzt.

Kann man Malabarspinat roh essen? Aufgrund der vielen enthaltenen Nährstoffe bietet es sich sogar an, den Malabarspinat roh zu essen, da diese beim Kochen teils verloren gehen.

Sind die Früchte von Malabarspinat essbar? Auch die Früchte des Malabarspinats sind essbar, werden aber häufig anderweitig verwendet, da sie geschmacklich nicht viel hergeben.

Malabarspinat-Beeren
Der stark färbende Saft der Beeren sollte nicht auf die Kleidung gelangen [Foto: Yudi Angga Kristanu/ Shutterstock.com]

Die Namen des Indischen Spinats könnten vermuten lassen, dass eine Verwandtschaft zum normalen Spinat (Spinacia oleracea) besteht, dem ist jedoch nicht so. Ob die Pflanzen eventuell noch weitere Gemeinsamkeiten haben, können Sie in unserem Spinat-Steckbrief nachlesen.

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