Mangold: Steckbrief, Winterhärte & Pflege

Franziska
Franziska
Franziska
Franziska

Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Der Mangold, ein äußert vitaminreiches Gemüse, kommt allmählich wieder zurück in unsere Gärten und auf unsere Teller. Mit seinen bunten Stielen und kurios gekräuselten Blättern sieht er dabei richtig gut aus.

Mangold im Hochbeet
Mangold bringt mit seinen farbigen Stielen Abwechslung ins Gemüsebeet

Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) war lange eine Seltenheit im Gemüsegarten. Doch jetzt ist das Blattgemüse zurück. Zu Recht, denn Mangold schmeckt nicht nur gut und ist gesund, er ist auch äußerst dekorativ im Gartenbeet. Damit Ihnen der Anbau gelingt, verraten wir Ihnen in diesem Artikel alles über die Herkunft, die Pflege, das Überwintern und Vermehren von Mangold.

Mangold: Herkunft und Eigenschaften

Obwohl man es nicht sofort am Erscheinungsbild erkennen mag: Mangold ist eine Kulturform der Rübe (Beta vulgaris) und zählt somit zur Familie der Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae). Enge Verwandte sind zum Beispiel die Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. conditiva) oder die Zuckerrübe (Beta vulgaris subsp. vulgaris var. altissima). Das vitaminreiche Gemüse ist auch unter dem Namen Krautstiel bekannt und bildet lang gestielte, bis zu 30 cm große Blätter aus. Prinzipiell werden zwei Kulturformen unterschieden. Stiel- oder Rippenmangold gehört zur Varietät flavescens und hat besonders starke Mittelrippen in Weiß, Rot, Orange, Grün oder Gelb. Die Blattrippen werden mitsamt dem Stängel zubereitet und gegessen. Der Schnitt- oder Blattmangold gehört zur Varietät cicla, von welcher nur die Blätter gegessen werden. Nach der Ernte treibt er wieder aus und kann erneut geschnitten werden.

Der heute bei uns eher selten gewordene Mangold ist eine uralte Nutzpflanze und stammt ursprünglich aus Vorderasien. Schon bald verbreitete er sich im ganzen Mittelmeerraum, wo die alten Griechen und Römer nicht nur seinen leckeren Geschmack, sondern auch seine Verwendbarkeit als Heilpflanze zu schätzen wussten. So wurde er zum Beispiel als Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden oder Blutarmut eingesetzt. Mittlerweile findet er bei uns wieder seinen Weg zurück in die Gemüse- und Ziergärten und kann vielfältig in der Küche verarbeitet werden.

Mangold-Pflanzen
Schon die alten Griechen und Römer wussten Mangold als Heilpflanze und in der Küche zu schätzen

Ist Mangold mehrjährig?

Mangold ist eine zweijährige Pflanze, die meist erst im zweiten Jahr blüht. Er wächst im ersten Jahr als grundständige Rosette und trägt langstielige, bis zu 30 cm lange Blätter. Je nach Sorte können die Blätter und Stiele unterschiedliche Farben und Formen haben. Die Mangoldblüten, die im zweiten Jahr erscheinen, sind eher unscheinbar, grün und befinden sich an dem circa 1 cm langen Stängel. Das Saatgut ist im Knäuel angeordnet, jedes davon enthält 2 bis 5 Samen. Bei sehr früh ausgesäten Sorten kann es schon im ersten Jahr zum Schossen und zur Blüte kommen.

Großer Mangold
Mangold kann sowohl im ersten als auch im zweiten Jahr geerntet werden [Foto: photolike/ Shutterstock.com]

Mangold-ähnliches Gemüse

Spinat (Spinacia oleracea) eignet sich wohl am besten, um Mangold zu ersetzen. Die beiden Gemüse sind geschmacklich und in der Zubereitung sehr ähnlich. Eine weitere Alternative ist Pak Choi (Brassica rapa subsp. chinensis). Dieser ist mit dem Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis) verwandt und schmeckt ebenfalls ähnlich wie Mangold. Außerdem lässt sich Mangold durch Zuckerrüben und Rote Bete ersetzen. Diese sind eng mit dem Mangold verwandt, schmecken allerdings etwas erdig. Achten Sie darauf, dass sich diese Gemüse oft nicht gut in Nachbarschaft mit dem Mangold vertragen. Geeignete Nachbarn für Mangold finden Sie in unserem Spezialartikel.

Mangold im Beet
Rasch breiten sich die großen Mangold-Blätter aus [Foto: Dolores M. Harvey/ Shutterstock.com]

Mangold pflegen

Mangold bevorzugt tiefgründige und humose Böden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Außerdem hat er einen hohen und gleichmäßigen Wasserbedarf. Haben Sie einmal den richtigen Standort für Ihren Mangold gefunden, gestaltet sich die Pflege recht einfach.

Gießen und Düngen

Der Mangold mag es gerne feucht, weshalb Sie darauf achten sollten, Ihren Mangold regelmäßig zu gießen. Neue Wassergaben sind immer dann notwendig, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Bei ausreichenden Wassergaben bleiben die Blätter und Stiele länger zart und schmecken besser.

Tipp: Mit einer Mulchschicht aus Grasschnitt oder Laub können Sie nicht nur den Boden vor dem Austrocknen schützen, Sie unterdrücken außerdem ungewolltes Unkraut.

Geernteter Mangold
Zarte Mangold-Blätter brauchen viel Wasser [Foto: Iryna Pohrebna/ Shutterstock.com]

Als Mittelzehrer benötigt das Blattgemüse ausreichend Nährstoffe, um gut zu wachsen. Diese können zum Beispiel über unserem Plantura Bio-Universaldünger bereitgestellt werden. Der vornehmlich organische Bio-Dünger kann ganz einfach beim Einpflanzen in die Erde eingearbeitet werden und bietet dem Mangold alles, was er braucht. Alternativ kann Mangold gedüngt werden, indem man Kompost und Hornspäne in die Gartenerde einarbeitet.

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Regelmäßiges Hacken um die Mangoldpflanzen herum sorgt für einen lockeren Boden und eine erhöhte Mineralisation. Dies unterstützt im Zusammenhang mit ausreichend Wasser die Nährstoffverfügbarkeit. In diesem Zuge wird gleich das Unkraut mit entfernt.

Krankheiten und Schädlinge

Die häufigsten Krankheiten am Mangold sind Echter und Falscher Mehltau (Erysiphaceae und Peronosporaceae) sowie die Blattfleckenkrankheit, die durch Pilze wie Alternaria, Ascochyta und Septoria ausgelöst wird. Hiergegen hilft es, befallene Blätter und Pflanzen zu entfernen und eine ausreichende Luftzufuhr durch einen größeren Pflanzabstand zu gewährleisten. So trocknen die Blätter leichter ab. Zu den wichtigsten Schädlingen gehören Blattläuse (Aphidoidea), Gemüseeule (Lacanobia oleracea) und Rübenfliege (Pegomyia betae).

Tipp: Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass Ihr Mangold von Schnecken aufgefressen wird. Diesen schmeckt das Gemüse nämlich nicht und sie meiden es in der Regel. Weitere Tipps zum Mangold-Anbau verraten wir Ihnen hier.

Wie sollte man Mangold pflegen?

  • Ausreichend gießen
  • Düngung mit einem Langzeitdünger, alternativ mit Kompost und Hornspänen
  • Mulchen gegen das Austrocknen des Bodens
  • Hacken zur Förderung der Mineralisierung und zur Beseitigung von Unkraut

Mangold überwintern

Mangold ist in der Regel winterhart und treibt im zweiten Jahr wieder aus. Vor allem lohnt es sich, Mangold zu überwintern, wenn man im nächsten Jahr Samen gewinnen möchte. Allerdings macht es Sinn, ihn vor starken Frösten zu schützen, sodass es schon zeitig im Frühjahr wieder austreibt. Um Mangold zu überwintern, schneiden Sie die Reste im Herbst 5 cm über dem Boden ab, ohne das Herz und die Knospen zu beschädigen. Anschließend werden die Pflanzen mit einer isolierenden Schicht aus Mulch, Reisig, Stroh oder einem Vlies bedeckt. Bei Kübelmangold umhüllt man zusätzlich das Pflanzgefäß mit einem Sack oder einem Vlies. Stielmangold ist wesentlich empfindlicher gegenüber tiefen Temperaturen als Blattmangold. Wenn Sie den Blattmangold im Herbst in ein Gewächshaus verpflanzen, können Sie das Blattgemüse sogar im Winter ernten. Bei Stielmangold funktioniert das leider nicht. Hier bietet sich eher eine Überwinterung des zurückgeschnittenen Stocks in einer Kiste an. Mit leicht feuchtem Substrat wie zum Beispiel Kokosfasern und Holzspänen wird der Mangold dann im frostfreien, kühlen Keller untergebracht. Wie gut der Mangold den Winter übersteht, ist auch sehr von der Sorte abhängig. Verschiedene Mangold-Sorten stellen wir Ihnen in unserem Spezialartikel vor.

Wie wird Mangold erfolgreich überwintert?

  • Blattmangold ist widerstandsfähiger als Stielmangold.
  • Im Herbst wird der Mangold bis auf eine Hand breit über dem Boden zurückgeschnitten.
  • Anschließend wird die Pflanze mit einer Mulchschicht, Reisig, Stroh oder einem Vlies abgedeckt.
  • Pflanzkübel kann man zusätzlich mit einer isolierenden Schicht umwickeln.
  • Blattmangold im Gewächshaus wird bis in den Winter hinein geerntet.
Mangold mit gelben und roten Stielen
Mit seinen kunterbunten Stängeln ist der Mangold auch als Zierpflanze geeignet [Foto: Sunwand24/ Shutterstock.com]

Vermehrung: Samen von Mangold gewinnen

Mangold vermehrt sich über Samen, die im zweiten Jahr geerntet werden können. Man sollte sicherstellen, dass wirklich das Saatgut von einer zweijährigen Pflanze geerntet wird, und nicht von einem schon im ersten Jahr aufgeschossenen Mangold. Stellen Sie ab Mitte Juni die Ernte ein und sehen Sie zu, wie der Mangold schießt und Blüten ausbildet. Mangold kann sich mit Roter Bete, Zuckerrüben und Futterrüben kreuzen, weshalb diese Arten mindestens 300 m voneinander entfernt angebaut werden sollten oder Sie kultivieren Ihre Mangoldpflanzen zur Blüte gemeinsam unter einem Vlies. Nach der Blüte trocknen die Stiele aus und die Samen bilden sich direkt an den Stielen. Ab Anfang September sind die Samen reif und lassen sich einfach von den vollständig getrockneten Stielen abstreifen. Die Mangoldsamen stehen in Knäueln, Sie können sie entweder gleich trennen oder später nach dem Aussäen die Pflanzen pikieren. Nach der Ernte sollten Sie die Samen noch 2 bis 3 Tage an der Luft trocknen, anschließend trocken und dunkel aufbewahren. So sind die Mangoldsamen sehr haltbar und lassen sich 6 Jahre und länger aufbewahren.

Anleitung: Mangoldsamen ernten

  • Ab Mitte Juni des zweiten Jahres wird die Ernte eingestellt.
  • Lassen Sie die Pflanzen blühen.
  • Wenn die Stiele ganz getrocknet sind, können die reifen Samen ab Anfang September einfach mit der Hand abgestreift werden.
  • Lassen Sie die Samen einige Tage an der Luft nachtrocknen und bewahren Sie sie anschließend trocken und dunkel auf.

Tipp: Wenn der Mangold geblüht hat, ist er nicht mehr genießbar. Dann kann er nur noch zur Samengewinnung verwendet werden.

Mangold Samen
Mangoldsamen behalten ihre Keimfähigkeit für eine lange Zeit [Foto: sophiecat/ Shutterstock.com]

Mangold ist eine Pflanze, die nicht nur wunderbar aussieht mit ihren verschiedenen Wuchsformen und Farben, sie lässt sich ebenfalls in der Küche verwerten. Alles, was Sie zur Ernte und Lagerung von Mangold wissen müssen, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

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