Rosenkohl: Herkunft und Anbau des Brüsseler Kohl

Simon
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Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Ich baue Kräuter, Naschobst und Gemüse an, wobei ich ausschließlich biologische Produkte einsetze. Neben meiner Liebe zur Natur koche ich für mein Leben gern - natürlich am liebsten mit frischem Gemüse aus meinem Garten.

Lieblingsobst: Holunder und Himbeeren
Lieblingsgemüse: Schwarzkohl, Artischocken und Spargel

Rosenkohl: Das Traditionsgemüse ist eine Vitamin C Bombe und daher ideal für die kalte Jahreszeit! Mit unseren Tipps klappt der Anbau auch in Ihrem Garten.

Junge Rosenkohl-Röschen
Die jungen Röschen wachsen am Stiel entlang [Foto: PosiNote/ Shutterstock.com]

Besonders in Belgien, England und Holland ist er ein beliebter Bestandteil des Speiseplans, der Rosenkohl. Dass das klassische Wintergemüse in Belgien beliebt ist, verwundert nicht, da hier auch sein Ursprung vermutet wird. Erstmals wurde der Rosenkohl im 18. Jahrhundert von einem belgischen Werk erwähnt, was Rosenkohl im Englischen den Namen „brussels sprouts“ geben hat. Forscher sind sich auch heute noch nicht über die Entstehung des Rosenkohls vollkommen im Klaren: Entweder handelt es sich um eine Mutation des Sprossenkohls (daher auch sprouts (engl. Sprossen)) oder um eine natürliche und zufällige Kreuzung mit einer wilden Kohlart.

Synonyme: Kohlsprossen, Brussels Sprouts (engl.), Choux de Bruxelles (franz.)

Anbauanleitung: So gedeiht der Rosenkohl im eigenen Garten

In der Kultur ist der Rosenkohl recht ähnlich zu der des Blumenkohls, jedoch ist der belgische Zeitgenosse doch etwas anspruchsloser. Generell ist Rosenkohl eine zweijährige Pflanze, die jedoch meistens einjährig kultiviert wird. Erst im zweiten Jahr erfolgt -wie bei Kohlarten üblich- die Blüte.

Rosenkohl kann man entweder als Samen kaufen oder im Frühjahr als Jungpflanze bei einem Gartencenter beziehen. Man sät ab Ende Februar bis März (Saattiefe: ~0,5 cm), pikiert die Keimlinge mit einer Höhe von ca. 10 cm (zwei bis drei Wochen nach Keimung) und setzt die Jungpflanzen ab Ende Mai bis Anfang Juni an ihre endgültige Stelle. Diese ist am besten ein Beet mit schwerem und nahrhaften Boden sowie sonnigen bis halbschattigen Bedingungen. Sollte man im eigenen Garten keinen humosen und nährstoffreichen Boden sein Eigen nennen können, bietet sich auch eine Aufbesserung des Bodens mit einer nährstoffreichen Gemüseerde wie unserer torffreien Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde an. Dies erhöht nicht nur den Nährstoffgehalt, sondern verbessert zugleich auch die Fähigkeit des Bodens, Feuchtigkeit speichern zu können. Generell benötigt Rosenkohl einiges an Wasser. In den Sommermonaten sollten die Pflanzen keinen Stress durch Trockenheit erfahren. Um eine gute Rosenbildung zu gewährleisten, sollte auch im Herbst ab und an gegossen werden.

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Der Abstand sollte zwischen den Pflanzen 50 cm und zwischen den Reihen 70 cm betragen. Wenn Sie zur Pflanzung eine nährstoffreiche Erde wie unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde verwendet haben, sollte nach spätestens 3 Monaten die erste Pflege-Düngung erfolgen. Dafür eignet sich ein vornehmlich organischer Bio-Dünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger hervorragend. Sechs Wochen vor der frühestmöglichen Ernte darf die Düngung eingestellt werden. Rosenkohl ist eine der sogenannten Hackpflanzen: Mit einer Hacke kann die Erde während dem Sommer zwei bis drei Mal aufgelockert und um die Pflanzen herum angehäuft werden. Wie bereits erwähnt: Bei Trockenheit muss gegossen werden, denn strapaziert man Rosenkohl mit regelmäßigem Wassermangel, quittiert dieser seinen erlittenen Durst schnell mit einer schlechten Ernte.

Junger Rosenkohl
Die Jungpflanzen des Rosenkohl setzt man am besten Ende Mai bis Anfang Juni nach draußen [Foto: Denis Pogostin/ Shutterstock.com]

Ab Ende August können die Spitzen der Pflanzen abgeknipst werden. Dies fördert die Ausbildung der Rosen. An den 80-100 cm hohen Strünken bilden sich in den Blattachseln die runden und festen Rosen aus.

Noch mehr erfahren Sie hier: Rosenkohl anbauen: Aussaat, Pflege und Erntezeit.

Rosenkohl-Sorten

Eine umfangreiche Sortenübersicht finden Sie hier: Rosenkohl: die richtigen Sorten zum Anbauen wählen.

  • ‘Brigitte (F1)’: Ertragreiche Neuzüchtung mit hohem Ertrag und guter Robustheit gegen Mehltau und Fäulnis.
  • ‘Faksstaff’: Sorte mit violetten Blättern und Rosen.
  • ‘Fest & Viel’: Weiterentwicklung von Rosella; Fest & Viel wird etwas größer und reift etwas später; Züchter: Wolfgang Kreimer
  • ‘Hilds Ideal’: Traditionelle Sorte, die sehr ertragreich und sehr gut frostverträglich ist. Hilds Ideal benötigt lange bis die mittelgroßen Rosen erntereif sind und sollte deshalb früh gesät werden.
  • ‘Red Ball’: Neuzüchtung mit rot gefärbten Rosen; ertragreich und qualitativ hochwertiger Geschmack; kann bereits ab Oktober geerntet werden, sollte unserer Meinung nach dennoch etwas Frost vor der Ernte abgekommen. Je tiefer die Temperaturen fallen, desto intensiver wird die rötliche Färbung; beim Kochen verbreitet Red Ball kaum den typischen Rosenkohlgeruch.
  • ‘Roodnerf’: Späte, recht wüchsige, ertragreiche und winterharte Sorte; sollte früh gesät werden; Stiele sind teilweise leicht violett gefärbt; intensiver Geschmack und somit ideale Beilage zu Deftigem.
  • ‘Rosella: Frühreife Rosenkohlsorte mit rundlich bis leicht ovalen Rosen mittlerer Größe.

Ernte: Wer warten kann, wird durch feines Aroma belohnt

Am besten wartet man die ersten Fröste ab, da Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts sich positiv auf das Aroma auswirken. Fallen die Temperaturen nämlich unterhalb des Nullpunkts wandelt sich im Rosenkohl die Stärke in Traubenzucker um.

Ältere Sorten reifen von unten nach oben – die Pflanze muss daher mehrmals beerntet werden. Modernere F1-Sorten sind besonders auf Ertrag und gleichzeitige Reifung gezüchtet. Somit können alle Rosen auf einen Schlag geerntet werden.

Rosenkohl im Winter
Kälte wirkt sich positiv auf den Geschmack des Rosenkohls aus [Foto: Lubos Chlubny/ Shutterstock.com]

Da Rosenkohl gut winterhart ist, sollten immer nur so viele Rosen geerntet werden, wie auch direkt in der Küche verarbeitet werden. Im Kühlschrank lässt sich Rosenkohl einige Tage lagern. Besser ist es aber, die feinen Rosen direkt einzufrieren. Zuerst wäscht man dazu den Rosenkohl gründlich ab. Anschließend werden gelbliche und unansehnliche Blätter entfernt. Hobbyköche streiten sich, ob man die Rosen zum schnelleren Einfrieren und Auftauen halbieren sollte oder ob die Rosen vor dem Einfrieren blanchiert werden müssen. Aus unserer Erfahrung hin hat es sich gezeigt, dass es keine erkennbaren Unterschiede in Haltbarkeit und Geschmack gibt. Also tendieren wir zu der Devise: Jeder wie er mag und wie er es für richtig hält. Ähnlich zu Weißkohl kann man Rosenkohl auch komplett mit Strunk und Wurzelwerk kopfüber in einem dunklen und kühlen Keller aufhängen. Bei guten Bedingungen hält er sich so einen guten Monat.

gefrorener Rosenkohl
Eingefroren hält Rosenkohl mehrere Monate [Foto: yanishevska/ Shutterstock.com]

Inhaltsstoffe und Verwendung in der Küche

Rosenkohl hat einen recht hohen Eiweißgehalt, der deutlich höher ist als bei anderen Kohlarten. Die enthaltenden Schwefelverbindungen und Senfölglucoside haben eine antibakterielle Wirkung. Aktuelle werden diese Stoffe auch von der Pharmaindustrie auf ihre krebshemmende Wirkung untersucht. Schon etwas bekannter ist die Tatsache, dass Rosenkohl sehr viel Vitamin C, Magnesium und weitere Mineralstoffe enthält. Vitamin C kann man besonders in der kalten Jahreszeit kaum genug haben und Magnesium ist besonders gegen Muskelkrämpfe empfehlenswert.

Die Rosen sollten am besten zuerst kurz blanchiert werden. Anschließend kann man Rosenkohl für wenige Minuten in Butter anbraten und mit etwas Salz und Gewürzen abschmecken.

Zubereitung von Rosenkohl
Rosenkohl lässt sich in der Küche vielfältig verwenden [Foto: Brent Hofacker/ Shutterstock.com]

Krankheiten und Schädlinge beim Rosenkohl

Alle Kohlarten benötigen etwas Aufmerksamkeit, wenn es um Krankheiten und Schädlinge geht. Jungpflanzen vom Rosenkohl werden direkt nach dem Auspflanzen gerne von Nacktschnecken befallen. Dieses Problem lässt sich mit Schneckenkorn oder einem Schneckenzaun leicht in den Griff bekommen. Im Herbst und Winter sollten die Rosen an der Pflanze alle paar Tage auf Fäulnis überprüft werden. Faulende Knollen entsorgt man am besten im Hausmüll.

Größere Probleme bereiten die gewöhnlichen Kohlkrankheiten, wie Kohlweißling, Kohlfliege und Kohlhernie. Deshalb sollten die Strünke und das Wurzelwerk bei der Ernte nicht im Beet verrotten, sondern im Restmüll entsorgen werden. An dem gewählten Standort für den Rosenkohl sollte man die kommenden drei bis vier Jahre auf einen Anbau von Rosenkohl und auch anderen Kohlarten besser verzichten.

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