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Rotkohl: Pflege, Erntezeit & Verwendung

Fredrik
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Als Kind vom Land sind für mich Natur und Selbstversorgung schon immer Teil meines Lebens gewesen. Mein Herz schlägt in und für die Natur - ich konnte dieses Interesse im Studium der Agrarsystemwissenschaften an der TUM noch mehr vertiefen.

Lieblingsobst: Äpfel, Brombeeren und Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Paprika und Zucchini

Rotkohl, auch als Rotkraut oder Blaukraut bekannt, ist ein beliebtes Wintergemüse. Wie man ihn richtig pflegt und was man bei der Rotkohl-Ernte beachten sollte, erfahren Sie bei uns.

Rotkohl im Garten
Der kompakte Kopf und die rötliche Färbung machen den Rotkohl einmalig

Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata f. rubra) ist wohl eine der typischsten deutschen Beilagen zu deftigen Gerichten, vor allem in der Winter- und Weihnachtszeit. Auf den Kohl aus dem Supermarkt oder aus dem Glas zu setzen, muss nicht sein, denn die rot-bläuliche Kohlart gedeiht auch im heimischen Garten. Wir erklären Ihnen, wie man das gesunde Kraut selbst kultiviert und richtig pflegt.

Rotkohl: Herkunft, Eigenschaften und Geschmack

Die Urform des Rotkohls findet man heute noch an den Atlantikküsten Frankreichs, Irlands und Englands, nämlich den Wildkohl, welcher der Ursprung vieler moderner Kohlarten ist. Bereits im 12. Jahrhundert erwähnte Hildegard von Bingen den Rotkohl erstmals mit der Bezeichnung „rubeae caules“, was so viel wie „rötlicher Stängel“ bedeuten. Rotkohl stellt eine Zuchtform des Gemüsekohls (Brassica oleracea) dar und gehört somit der Gattung des Kopfkohls (Brassica) an, ein Mitglied der Kreuzblütler-Familie (Brassicaceae). Der Rotkohl hat regional viele unterschiedliche Namen und wird unter anderem Rotkraut, Blaukraut, Blauchabis, Rotchabis oder Blaukohl genannt.

Den Rotkohl blühen zu sehen ist eher untypisch, da er eine zweijährige Pflanze ist und meist im ersten Jahr, vor der Ausbildung des Blütenstandes im zweiten Jahr, geerntet wird. Um die Blüte zu bilden, benötigt der Kohl während des Winters eine vierwöchige Ruhephase, in der die Temperaturen bei circa 0 °C liegen. Der Blütenstand kann schließlich bis zu 90 cm hoch wachsen und bildet zwischen Mai und Juni etwa fingernagelgroße, gelbe Rotkohl-Blüten mit je vier Kronblättern aus. Die Blüten werden durch Insekten bestäubt, können sich aber auch selbst bestäuben. Aus den befruchteten Blüten bildet der Rotkohl Samenkörner, die natürlicherweise durch den Wind verbreitet werden.

Tipp: Die runden Kohlköpfe bilden eng aneinander liegende Blätter, die je nach pH-Wert und Bodenzusammensetzung eine andere Farbe annehmen können. Diese Eigenschaft macht Rotkohl zu einem bekannten Bodenindikator. Auf sauren Böden angebaut, entwickelt er einen rötlichen Farbton, während er auf alkalischen Böden eher bläulich erscheint.

aufgeschnittener Rotkohl
Im Inneren setzt sich das kräftige Rot fort, das dem Rotkohl seinen Namen gegeben hat [Foto: Kotcha K/ Shutterstock.com]

Auch beim Kochen kann durch die Art der Zubereitung die Farbe des Rotkohls beeinflusst werden. Infolge der Zugabe von Essig oder sauren Äpfeln beispielsweise wird der Kohl etwas säuerlicher und färbt sich rot. Ungewürzt schmeckt Rotkohl lieblich, mild und hat eine leicht süßliche Note, die gut mit Obst kombiniert werden kann, aber auch sehr gut zu herzhaften Gerichten passt.

Rotkohl pflegen: Richtiges Düngen und Gießen

Rotkohl ist in der Kultur pflegeleicht, wenn gute Boden- und Standortbedingungen vorherrschen. Bei idealen Bedingungen und geringem Schädlingsdruck beschert er dem Hobbygärtner ohne viel Aufwand aromatische und große Krautköpfe, die sich gut konservieren lassen.

Details zum Anbau, wie etwa den richtigen Pflanzabstand oder das Einhalten einer Fruchtfolge, erfahren Sie in unserem Spezialartikel zum Anpflanzen von Rotkohl.

junge Rotkohl-Pflanzen im Beet
An einem sonnigen Standort wächst Rotkohl am besten [Foto: Ruud Morijn Photographer/ Shutterstock.com]

Als starkzehrende Pflanze ist eine Düngung bei Rotkohl sehr wichtig, wobei besonders Stickstoff- und Kaliumgaben das Wachstum fördern. Über eine hohe organische Düngung können die Erträge deutlich vergrößert werden. Es ist jedoch Vorsicht geboten, da der Kohl bei einer Überdüngung anfällig für Krankheiten wird, er einen unangenehmen Schwefelgeschmack annehmen kann und das Aroma schwindet. Ein kaliumbetonter Dünger fördert die richtige Versorgung der Pflanze, verhindert eine Geschmacksveränderung und sorgt für ein gesundes Wachstum der Kohlköpfe. Beispielsweise unser Plantura Bio-Tomatendünger eignet sich durch sein kaliumbetontes Nährstoffverhältnis hervorragend, um Tomaten-, aber auch Kohlsorten bestmöglich zu versorgen. Bei der Herstellung verzichten wir auf den Einsatz tierischer Produkte und setzen auf einen maximalen Anteil organischer Bestandteile, was das Bodenleben fördert und ideale Wachstumsbedingungen für die Pflanzen schafft.

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Am besten ist es, den Rotkohl zur Pflanzung und während des Wachstums zwei weitere Male zu düngen. So werden die Kohlköpfe gleichmäßig mit Nährstoffen versorgt. Späte Sorten sollten ab September nicht mehr gedüngt werden, da die Nährstoffe während der kalten Jahreszeit nicht aufgenommen werden können. Bei früheren Sorten ist es hingegen ratsam, dass sie drei Wochen vor der Ernte keine Düngergaben mehr erhalten.

Der Rotkohl benötigt für ein gesundes Wachstum ausreichend Wasser und sollte deshalb vor allem während der trockenen Sommermonate regelmäßig intensiv gegossen werden. Phasenweise Trockenheit übersteht die Pflanze zwar, doch die Qualität und Größe der Köpfe leiden darunter.

Häufige Rotkohl-Schädlinge und Krankheiten

Rotkohl hat mit den für Kohl typischen Schädlingen und Krankheiten zu kämpfen. Zu den Schädlingen zählen die Kleine Kohlfliege (Delia radicum), die der bedeutendste Schädling für Kopfkohl ist. Aber auch die Mehlige Kohlblattlaus (Brevicoryne brassicae), die Kohleule (Mamestra brassicae), die Schmetterlingsraupe des Kohlweißlings (Pieris rapae) und die Weiße Fliege (Mottenschildläuse der Aleyrodidae-Familie) können Probleme bereiten. Neben Insekten kann ein Befall durch Kohlzysten- (Heterodera cruciferae) oder Stängel-Nematoden (Ditylenchus dipsaci) die Pflanze bedeutend schädigen. Jungpflanzen sollten nach dem Auspflanzen ins Freiland vor Schneckenfraß geschützt werden. Zu den für Rotkohl gefährlichen Krankheiten zählt besonders die Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) – eine Pilzerkrankung, die das Wachstum negativ beeinflusst und die Blätter welken lässt. Wie bei allen Kohlsorten sollte eine Anbaupause von drei bis fünf Jahren für dasselbe Beet eingehalten werden, um die Verschleppung von Krankheiten zu verhindern.

Rotkohl und Tagetes in einem Beet
Eine Mischkultur von Rotkohl und Tagetes hilft gut gegen Nematoden [Foto: theapflueger/ Shutterstock.com]

Rotkohl ernten und lagern

Die Erntezeit für Rotkohl beginnt sortenabhängig bereits im Juli. Späteren Rotkohl-Sorten vertragen Frost meist ohne Probleme, solange die Temperaturen -4 °C nicht unterschreiten. Der Kohl kann bis zu seiner Verwendung im Beet bleiben und so „gelagert“ werden. Um den Rotkohl zu ernten, wird der Stängel unterhalb des Kohlkopfes mit einem scharfen Messer durchtrennt und überschüssige Blätter werden entfernt. Späte Sorten können nach der Ernte am Strunk kopfüber aufgehangen und in einem kühlen Keller oder einer Garage bis Februar bedenkenlos gelagert werden. Vor der Verarbeitung sollten die äußeren Rotkohl-Blätter entfernt werden. Rotkohl lässt sich auch draußen in Erdmieten lagern.

Tipp: In milden Regionen kann Rotkohl auch bereits im Herbst ausgesät und dann schon im Mai geerntet werden.

Verwendung und Inhaltsstoffe

Rotkohl ist sowohl roh als auch gekocht verzehrbar. Die bekannteste Verwendung ist wohl das eingemachte Blaukraut, das besonders zu deftigen Speisen eine leckere Beilage darstellt. Rotkohl sollte nicht zu lange gekocht werden, da er sonst wertvolle Inhaltsstoffe und seinen Geschmack verliert. Besser ist es, den Kohl langsam zu erwärmen. Doch wie bleibt Rotkohl beim Kochen rot? Durch die Zugabe von etwas Säure – etwa Essig oder saure Äpfel – bleibt die Farbe des Rotkohls erhalten. Und auch als Rohkost – entweder als bunte Beimischung zu traditionellen Salaten oder als roter Krautsalat – bietet sich Rotkohl an.

Wer den Rotkohl haltbar machen möchte und gleichzeitig schnell zubereitete Beilagen mag, kann den Rotkohl einkochen und bei Bedarf rasch erwärmen. Etwas weniger aufwändig ist es, den geschnittenen Rotkohl einzufrieren. Eine Lagerung im Kühlschrank ist für circa sechs Wochen möglich.

roter Krautsalat
Rotkohl kann sowohl als gekochte Beilage als auch roh als roter Krautsalat gegessen werden [Foto: istetiana/ Shutterstock.com]

Was macht Rotkohl so gesund? Rotkohl ist wegen seiner Inhaltsstoffe nicht nur aromatisch und lecker, sondern auch äußerst gesund: Eisen und weitere Mineralstoffe, antioxidative Farbstoffe (Anthocyane), Ballaststoffe und Vitamin C sind enthalten. Besonders aufgrund der Anthocyane sollten Sie Rotkohl nicht zu lange kochen oder als Rohkost verzehren.

Dass die Kohlsorten untereinander verwandt sind, lässt bereits der Name erahnen. Wir erklären Ihnen, wie der Urkohl zu bekannten Kohlsorten gezüchtet wurde.