Blütenpollen: Was es mit dem Trend auf sich hat

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Was sind Blütenpollen eigentlich, wo kommen sie her und wie verwendet man sie? All diesen Fragen gehen wir hier auf den Grund.

Blütenpollen auf einem Brett mit Holzlöffel
Blütenpollen schmecken nicht nur lecker, sondern nicht auch gesund [Foto: SUPERGAL/ Shutterstock.com]

Bei Blütenpollen kommen schnell verschiedene Assoziationen zustande: Die einen denken an die Schniefnase, die anderen verbinden damit ein Lebensmittel, dass sie auf Müsli, Smoothie und Co. streuen. Die winzigen, kleinen Kügelchen beeindruckten bereits die alten Ägypter, bei denen galten sie als das, was wir heutzutage als “Superfood” bezeichnen.

Blütenpollen

Im Folgenden klären wir auf, was Blütenpollen eigentlich sind, warum die kleinen Kügelchen so gesund sind und wie sie richtig verwendet werden.

Was sind Blütenpollen?

Die kleinen Pollen fallen als Nebenprodukt beim Imkern an. Bei jedem Besuch einer Blüte bleiben im Haarkleid der Bienen Staubpartikel der Blüte hängen. Es sind deren männliche Pollen, die auf diesem Weg verbreitet werden. Nach jedem Sammelflug ist das Haarkleid der fleißigen Bienen hinreichend mit winzigen Pollen bedeckt. Zurück im Bienenstock müssen sie sich durch ein kleines Eingangsloch und ein spezielles Netz quetschen, dabei wird ein Teil der Pollen abgestreift und landet in der sogenannten “Pollenfalle”.

Wie schon angesprochen, handelt es sich um die männliche Samenzelle der Blüte. Ein einzelnes Pollenkorn ist mikroskopisch klein. Erst wenn sie sich zusammenballen, entsteht ein rundes bis ovales, goldgelbes bis braunes Kügelchen. Die Natur hat die Bestäubung recht clever eingefädelt, denn die männlichen Pollen werden so vollkommen automatisiert von Blüte zu Blüte getragen, damit die weiblichen Blüten bestäubt werden.

Wofür benötigen Bienen die Pollen?

Während die meisten Fluginsekten den Pollen “unbewusst” verbreiten, verhält es sich bei der Honigbiene anderes. Ein Teil der Sammler fliegt aus, um Nektar und Honigtau zu sammeln, ein anderer, um Wasser oder Baumharz zu organisieren. Eine andere Gruppe der Sammelbienen fliegt jedoch aus, um gezielt Pollen zu beschaffen. Denn Pollen sind die wichtigste Nahrungsquelle für den Nachwuchs, da sie enorm viel Protein enthalten und Bienen genau wie jedes andere Lebewesen Eiweiß zur Aufzucht benötigen.

Biene fliegt mit Pollenhöschen auf eine Blüte zu
Bienen nutzen Pollen als Nahrung für ihren Nachwuchs [Foto: Dave Massey/ Shutterstock.com]

Bienen haben an den Hinterbeinen sogenannte “Pollenhöschen”, in die sie ihr Sammelgut packen. Damit die staubähnlichen Pollen unterwegs nicht verloren gehen, füllen Bienen einen kleinen Tropfen Honig in die Pollenhöschen. Jede Sammelaktion wird mit einem eifrigen Gebaren begleitet, bei der sie den Pollen tief in die Körbchen schieben und so die bekannten Kügelchen bilden.

Unterschiedliche Vielfalt bei Blütenpollen

Kein Blütenpollen-Korn gleicht dem anderen. Sie unterscheiden sich sowohl optisch als auch geschmacklich. Der Hintergrund: Bienen fliegen verschiedene Blumen an, sammeln unterschiedliche Mengen pro Blume und kombinieren die Staubkörnchen mit ihrem Honig, der ebenfalls je nach Herkunft variiert. Dabei haben eines alle Pollen gemein: Sie gelten als gesunde Nahrungsergänzung.

Was macht Pollen so gesund?

Pollen enthalten ein breit aufgestelltes Spektrum an Nährstoffen. Vitamin B, C, D und E kommen ebenso vor wie zahlreiche Mineralien und Spurenelemente. So sind die kleinen Körnchen mit Magnesium, Zink, Phosphor oder Eisen angereichert. Neben den Enzymen und Antioxidantien dürften wohl die pflanzlichen Proteine einer der Hauptgründe dafür sein, warum die Pollen als Mehrwert für die menschliche Ernährung gelten. Sie bestehen etwa zur Hälfte aus essentiellen Aminosäuren. Interessanterweise haben die im Blütenpollen enthaltenen Kohlenhydrate keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, was gerade bei Menschen, die mit ihrem Gewicht kämpfen, ein wichtiger Faktor ist.

Geschmack und Verwendung der Pollen

Blütenpollen schmecken herb-süßlich – eine angenehme Mischung. Sie verfeinern den Joghurt, das Müsli oder den Salat. Um einen Effekt festzustellen, sollten Pollen jeden Tag verzehrt werden. Aber: Blütenpollen mögen effizient und wohlbekömmlich sein, sie haben jedoch keinen therapeutischen Effekt. Dennoch zieht ihr Verzehr eine Wirkung nach sich, wie es bei jedem gesunden Lebensmittel der Fall ist. Sie sind interessant für Menschen, die sich gesundheitsbewusst ernähren möchten, für Aktive und Sportler sowie für Leute, die unter “Strom” stehen.

Beim Kauf der Pollen ist darauf zu achten, woher diese stammen. Es gibt günstige Anbieter, deren Pollen sehr wahrscheinlich aber aus großen Bienen-Zuchtfarmen kommen. Diese Produkte gilt es zu vermeiden. Dann lieber einen Euro mehr ausgeben, um dafür Blütenpollen aus Imkereien zu beziehen, die möglichst naturnah arbeiten, so wie die Pollen von beegut. Diese stammen aus Lettland aus einer Region mit blühenden Landschaften. Also genau der Lebensraum, den Bienen (und somit Menschen) benötigen.

Wenn Sie die Bienen bei Ihrer Pollensuche unterstützen wollen, finden Sie hier die besten bienenfreundlichen Blumen für Ihren Garten oder Balkon.

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